Geliebte, wenn ich dich entzückt betrachte . . .

Orientalische und fernöstliche Liebesdichtung
in Nachdichtungen von Hans Bethge (1876-1946)
 


Robert Delaunay (1885-1941)
Les Fenêtres sur la ville n° 3 (2e motif, 1ére partie)
Die Fenster zur Stadt Nr. 3 2. Motiv 1. Teil)
1912 Kunstmuseum Winterthur
Legat Clara und Emil Friedrich-Jezler
 




Das türkische Liederbuch
Türkische Liebeslyrik



Zu sterben ist mein Schicksal . . .
Fuzuli (16. Jh.)

O schöne Freundin, wenn die ganze Welt
Sich gegen mich erhebt: es gilt mir nichts,
Denn du bist mir genug, geliebte Freundin!

Ich habe mich der Liebe hingegeben
Und habe meiner Freunde Ratschlag nicht
Beachtet; und so bin ich in ein Leid

Gestürzt, wie es mein schlimmster Feind mir nicht
Bereiten könnte. Sieh dich vor, mein Herz!
Das süße Mondesantlitz hat die Pfeile

Von seinen Wimpern tödlich abgeschossen.
Zu sterben ist mein Schicksal. Dein Geschick,
O Herz, ist es mich jammernd zu beweinen.
(S. 7)
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Das verwundete Herz
Fuzuli (16. Jh.)

An meinem Herzen trag ich tausend Wunden,
Und jede ist ein Mund, der dir lobsingt,
Geliebte! Jeder deiner spitzen Pfeile
Ist mir ein Glück, das unaussprechlich ist.
(S. 8)
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Unschuldig
Fuzuli (16. Jh.)

Ich möchte tausendmal das Leben haben,
Um tausendmal für dich mich hinzuopfern.
Du tadelst mich um meiner Liebe willen?
Bildest du dir denn ein, daß ich es bin,
Der Schuld an meines Herzens Wirrnis trägt?
(S. 9)
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Der Hochmütige
Fuzuli (16. Jh.)

Warum erkundigst du dich so voll Hochmut
Nach meinem Zustand, meine schöne Freundin?
Du fragst, - doch auf die Antwort hörst du nicht.

Die Sonne irrt, aus Gram daß sie dich nicht
Besitzen darf, unruhig durch die Felder,
Gleich einem, der aus Liebe elend ward.

Laß mich in Ruhe, Mensch, mit deinen Worten!
Nie geb ich dieser wundervollen Frau
Abgöttisch holde Augenbrauen preis!

Du predigst mir Geduld, Mensch? Gibt es denn
Geduld, wenn man vor Liebe fast erstickt?
Du hast gelacht, wenn du mich weinen sahest -

Dereinst. Jetzt aber schwimmst du selbst in Tränen
Beim Anblick meiner unerbittlichen
Geliebten. Jetzt verstehst du meinen Gram.

Was seh ich dort? Ist es ein Schattenbild
Der Sonne? Nein, es ist die Sonne selber!
Das Universum schleuderte sie weg,

Verachtungsvoll, da es die Märchenschönheit
Meiner wie Mondlicht lieblichen Geliebten
Erkannte und nun selbst für sie erglüht!
(S. 10-11)
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Bestimmung
Fuzuli (16. Jh.)

Was seh ich denn? Ist es dein Schönheitsfleck
Und deiner Wangen Flaum? Der Widerschein
Von meinem eignen Blick und meinen Wangen?

Man zwingt dich, schönes Kind, ohn dich zu fragen,
Daß du dich in des Korans Weisheit übst.
So ward auch ich vom Anbeginn der Welt,

Ohn daß man mich nach meinem Willen frug,
Dazu bestimmt, mich an dem feinen Flaum
Auf deinen Wangen selig zu ergötzen.
(S. 12)
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Liebeskrank
Fuzuli (16. Jh.)

Sie hat die Lust am Leben mir geraubt,
Und mich zu quälen wird sie nimmer müde.
Sie mehrt die Liebespein der Andern, die

Für sie erglühn, mit sorglichem Bedacht;
Gleichgiltig aber ist sie gegen mich, -
Meint sie denn, ich sei gar nicht krank nach ihr?

Weh, blutige Tränen rinnen in der Nacht
Der Trennung mir vom Aug, und meine Seele
Verzehrt sich, und mein Jammern weckt die Welt!

Du hast mir den Verstand geraubt, ich bin
Verrückt durch dich geworden! Jene Toren,
Die mich mit Tadel überschütten wollen,

Sie mögen kommen, dir ins Aug zu blicken,
Und Scham wird sie erfüllen, weil ihr Tadel
Haltlos und grundlos ist. So schön bist du!
(S. 13)
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Unheilbar
Fuzuli (16. Jh.)

O Arzt! In meinem Herzen wühlt versteckt
Ein Liebesweh. Enthülle nicht der Welt
Diese verborgne Qual, ich bitte dich.

Obwohl ich tausend Mittel angewendet,
Wich meine Krankheit nicht. Laß mich in Ruh,
O Arzt! Auch deine Mittel helfen nicht.

Wenn du den Puls mir fühlst und du erkennst
Mein Elend, - so bewahre das Geheimnis,
Tu es nicht kund den Andern, die nicht wissen,

Was Leiden heißt. Doch wenn der Tag anbricht,
Wo ich getrennt von der Geliebten bin,
So komm und sieh dir meinen Körper an:

Ich werde sein wie eine von den Leichen,
Die an dem Tage, wenn die Welt zerbricht,
Aus ihren Gräbern schaurig auferstehn!

Du hast dich unnütz angestrengt, Genesung
Mir zu verschaffen. Jetzt begreifst du wohl,
Daß es für solche Qual kein Mittel gibt.

Verliere keine Mühe mehr. Verzichte
Auf alle Hoffnung, mich zu heilen. Kranke
Wie ich bin, wollen die Genesung nicht!
(S. 14)
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Macht der Liebe
Sultan Selim I. (16. Jh.)

Die Löwen zittern, denn sie ahnen
Die Klauen meiner Tapferkeit!

Doch hat der Himmel es gefügt,
Daß ich voll Scheu und Demut bin,
Wenn meine schwache Liebste naht.
(S. 16)
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Höchste Liebe
Sultan Selim I. (16. Jh.)

Fürwahr, es ist so weit mit mir gekommen,
Daß, wenn es nicht verruchter Frevel wär,
Ich zu ihr spräche, voller Anbetung:
"Wo Gott ist? Hier bei dir. Du bist es selbst."
(S. 17)
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Um deinetwillen
Sultan Selim I. (16. Jh.)

Um deinetwillen, nur um deinetwillen
Ertrage ich den Jammer dieser Welt.
Was sollt ich ohne dich mit meinem Leben
Beginnen, du Entzückung meines Seins?
(S. 18)
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Der Gepeinigte
Mahmud Baki (1526-1600)

Nur jener, dessen Herz nicht minder schwer
Als meins verwundet durch die Leiden ward,
Die du verteilst, begreift die wilde Qual,
In der ich atme; nur der Kranke kann
Die Qualen eines Kranken ganz verstehn.

Nur jener, der mit aller Macht erstrebt,
Die Liebste seines Herzens zu besitzen
Und zu ihr betet in den Nächten, kann
Verstehen das Mysterium meiner Tränen,
Die tiefstes Leid aus meinen Augen preßt.

Nur jener, der in Leidenschaft erglüht
Für die Geliebte, die ihn herzlos plagt,
Und der von Heimweh doch gemartert wird
Nach seiner Plagerin, - nur der versteht
Den Jammer, der in meiner Seele haust.

Nur jener, der in Liebesketten schmachtend
Gefesselt liegt, begreift die ganze Qual,
Die mich vernichtet, wenn ich an das Haar,
Das holde Haar meiner Geliebten denke,
Von meiner Liebe Schwermut ganz besiegt.
(S. 19)
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Sehnsucht
Mahmud Baki (1526-1600)

O Herz in meiner Brust! Du hast die Welt
Mit Tränen überschwemmt. Mein Herz, du hast
Die Welt zerstört, - zerstöre nun auch dich!

Du aber, süße Liebe, hast den Abend
Beim Weine mit den Andern zugebracht.
Weh, in der Trennung Flammen ist mein Herz

Beinah verkohlt. Mitleid und Treue sind
Dir nicht zu eigen; mir dagegen blieben
Geduld und Festigkeit noch immer fremd.

So sind wir wohl einander würdig; sag,
Was zauderst du, dich zu mir zu gesellen,
Der ich von deinem schönen weichen Haar

Also begeistert dichte, so entzückt,
Daß meine kleine Dichtung wohl den Wert
Von einem ganzen edeln Buch besitzt?
(S. 20)
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Ein Sklave ist mein Herz
Mahmud Baki (1526-1600)

Ein Sklave ist mein Herz, mit Ketten an
Das Haar meiner Geliebten festgemacht.

Mit einem Aufschlag deines Auges tötest
Du tausend Männer, jählings, wie der Blitz.

Mit deiner Blicke wilden Pfeilen jagst
Du nicht Gazellen, sondern Männer, Männer!

Nur dieser Wunsch beseelt uns: dich zu schauen,
Der Ozean der Gier ist uferlos.

Und dennoch: meines Herzens schwankes Schiff
Wird sich vielleicht noch aus des Unglücks Strudel

Und aus dem Sturme meiner Seufzer retten
An stilles Land. Ich hoffe immer noch.
(S. 21)
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Nicht abzuweisen
Nefi (17. Jh.)

Du fragst nicht, ob mein Herz die Wunden
Aushält, die ihm die Liebe schlägt.
Nimmst du so wenig teil, o Schöne,
An deines Freundes Liebesqual?

Was tun? Dein Freund kennt keine Mittel,
Sein heißes Herz in Zaum zu halten.
Er knüpft sein Herz an deine Haare
Und folgt dir ewig, ewig nach ...
(S. 22)
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Die Geissel
Nefi (17. Jh.)

Die Liebe für dich Wundervolle ist
In meinem Herzen eine mächtige Geißel,
Die qualvoll trifft; doch ich bedaure jeden,
Der solche Geißel nicht mit Lust erträgt.
(S. 23)
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Gleichnis
Nefi (17. Jh.)

Da ich den Widerschein von deinem Antlitz
In einem Glase roten Weines sah,
Meint ich, daß nun das Feuer mit der Nässe
Sich ausgesöhnt durch deine Schönheit habe.
(S. 24)
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Sehnsucht
Nedim (18. Jh.)

Komm in den Rosengarten, komm! Jetzt ist
Die Zeit der Promenaden. Du bist schlank
Und zierlich wie ein Baum der Au. O komm!
Erhöhe uns des Herbstes milden Glanz.

Die Nachtigallen rufen dich. Dein Mund
Ist wie die Knospe einer Rose. Komm.
Lehr uns vergessen, daß die Zeit entflieht.
Erhöhe uns des Herbstes milden Glanz.

Komm, eh der Winter durch die Fluren tobt.
Wie hold erglänzt der Flaum auf deinen Wangen,
Den rosigen, - o herrlicher als je.
Komm! Mehre uns des Herbstes milden Glanz.

Die Tulpen sind verblüht. Statt ihrer nimm
Ein Glas zur Hand. Sieh, paradiesisch leuchtet
Die Welt um uns, von Früchten ganz beladen.
Komm, mehre uns des Herbstes milden Glanz.

Du wirst uns deiner Schönheit süße Frucht
Doch nicht verweigern wollen? Komm, o komm!
Laß im verborgnen deinen Mund mich küssen,
Und mehre uns des Herbstes milden Glanz!
(S. 25)
_____



Es macht mir nichts
Nedim (18. Jh.)

Hauptsache ist, daß frei das Herz von Lüge
Und Zweifel sei! Wenn ich im übrigen
Statt eines Rosenkranzes ein Glas Wein
In Händen halte, - o das macht mir nichts!

Ob ich die Schönheit dieser Rosenknospe
Im Garten mir betrachte oder während
Im Bad ich weile, - o das macht mir nichts!

Trink aus drei Gläser, bis zum Rand gefüllt
Mit edelm Wein! Wenn du darauf den Frieden
Der Nacht durch reichliche Gebete dir
Erkaufen mußt, - fürwahr, das macht dir nichts!

Ich hoffe, daß du Liebe mich besuchst
Am zweiten Tage dieses Opferfestes.
Und wenn du nicht bei Tag kommst, sondern nachts, -
Es macht mir nichts, - bei Gott, es macht mir nichts!
(S. 26)
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Ganz gefesselt
Nabi (18. Jh.)

Da mir der Flaum auf deinem zarten Nacken
So wohl vertraut ist, - hat es da für mich
Noch Reiz, den schönsten Rasen zu betrachten?

Da ich den Zauber deiner Wangen kenne,
Hat es da wohl noch Reiz für mich, die Rosen,
Die ich sonst innig liebte, zu bewundern?

Die Nachtigall denkt nicht mehr an ihr Nest,
Wenn sie sich einem Rosengarten naht.
So löscht die Gegenwart der Wundervollen,

Der ich verfallen bin, ganz das Gedächtnis
An meine liebe Heimat in mir aus, -
Erst langsam kehrt Erinnrung mir zurück . . .
(S. 27)
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Ihre Locken
Nabi (18. Jh.)

Wenn meiner Tränen Flut, darin
Das Abbild deiner Locken blinkt,
Hinflösse in das weite Meer -:
Bis an das Ende dieser Welt
Würde das große blaue Wasser
Anfüllen sich mit kleinen Wellen,
Dem Abbild deiner Locken gleich.
(S. 28)
_____



Betrachtung
Nabi (18. Jh.)

Du läßt meinen Rivalen all mein Bitten
Und Flehen wissen, das ich an dich richte.
Du Unverschwiegne! Wär's nicht deine Pflicht,
Solche Geständnisse geheim zu halten?

O Herz! Dich wird der dünkelhafte Stolz
Meiner Geliebten noch verzweifeln lassen!
Und doch - sind ihre Quälereien nicht
Ein Zeichen, daß mein Bildnis in ihr wohnt?
(S. 31)
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Bitte
Raghib Pascha (18. Jh.)

Schlag Wunden mir! Ich nehme sie wie Tulpen
Aus deiner Hand. In neues Unglück stürze
Mein armes Herz, - es soll mir köstlich sein!

O öffne dich, du süße Rosenknospe
Im Garten des Entzückens. Viel zu lange
Bliebst du geschlossen. Holde, öffne dich!

Verkünd uns das Geheimnis deines Mundes!
Die schlechte Stimmung, die du jetzt uns zeigst,
Ist unerträglich. Holde, öffne dich!
(S. 32)
_____



Die Kette
Raghib Pascha (18. Jh.)

Das edle Kleid, das meiner holden Freundin
So herrlich zu Gesichte steht, erhöht
Noch ihre Schönheit, - ähnlich wie die Kraft
Eines Gedankens durch den treffenden
Ausdruck der Worte noch gesteigert wird.

Der Mensch, der seine Kette abzuschütteln
Verlangen trägt, verstrickt sich nur noch mehr.

Das ungeduldige Geklirr der Kette
Verrät, daß solch ein armer Tor sich naht.
(S. 33)
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Ihre Wangen
Raghib Pascha (18. Jh.)

Meine Geliebte hätte wohl das Recht,
Trunken zu sein von ihrer stolzen Schönheit.

Die wundervolle Farbe ihrer Wangen
Gleicht ganz dem Wein, der sinnlos trunken macht.
(S. 34)
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Schlaflos
Raghib Pascha (18. Jh.)

Die tiefe Qual, die unsre Trennung mir
Verursacht, hat den holden Vogel Schlaf
Hinweggescheucht; wie arme, leere Nester
Sind meine tränenfeuchten Augen nun.
(S. 36)
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Die Frauen von Konstantinopel
Fazil Bey (18./19. Jh.)

Das Glänzen auf dem Angesicht der Welt:
Das ist Konstantinopel. Diese Stadt
Ist wie ein Schatzhaus voller schöner Fraun.

Dort finden ja die Frauen alles, was
Vollendet ihre blasse Schönheit macht.
Konstantinopel ist der höchste Schmuck

Im Angesicht der Welt. Die Alten sagten,
Ägypten sei die Mutter dieser Erde.
Ich aber sage so: Konstantinopel

Ist die Gemahlin dieser Erde! Gott
Hat diese Stadt mit wundervoller Tugend
Beschenkt; sie bleibt fürwahr sein Meisterstück.

Ein jedes Mädchen von Konstantinopel
Hat einen Körper, der aus Rosenknospen
Und weichem Seidenstoff gebildet scheint.

Wie fruchtbar ist der Boden dort. Wie wohlig
Fließt dort das Wasser. Wie gesund die Luft.
Bei Gott, man möchte sagen, daß zur Zeit

Der Schöpfung dieses holde Stadtbild selber
Aus Seide und aus Rosen sei gemacht,
So wie die Frauen, die darinnen wohnen.

Es ist ein Land der feinen Lebensart,
Man findet besser hier als irgendwo,
Was für die höchste Lust vonnöten ist.

So geht es in der Welt: wo Wohlfahrt herrscht
Und sich verbreitet, mehrt sich auch gar bald
Die Zahl der Klugen und der frohen Männer.

In dieser Stadt am Bosporus erfindet
Ein jeder täglich eine neue Art,
Das bunte Leben lachend zu genießen.

Die große Überlegenheit der Stadt
Ist damit schon bewiesen, daß die Völker
Der ganzen Welt in ihr zusammenströmen.

Der Stern Konstantinopels ist die Venus!
Der Venus gleichen alle Fraun der Stadt,
Und ihr Betragen nenn ich ohne Tadel.

Wie sie sich zierlich zu bewegen wissen!
Und ihre Worte funkeln wie Demanten,
Und ihre Blicke geißeln unser Herz!
(S. 37-39)
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Die Perserinnen
Fazil Bey (18./19. Jh.)

Von unvergleichlich hohem Reize sind
Die Perserinnen. Woher kommt der Reiz?
Wie sind die Augen? Wie sind ihre Wangen?

Grau sind die Augen, von der Form der Mandeln,
Und ihre Augenbrauen sind gewölbt
Wie der gespannte Bogen einer Armbrust.

Sie alle trinken süßen Schiras-Wein,
Und sie sind weltgewandt und wohl erfahren
In dem Geheimnis der Koketterie.

Sie ahnen schnell die Wünsche ihrer Liebsten;
Ihre Bewegungen und ihre Stimme,
Ihr ganzes Wesen sind bewundernswert.

Sie pflegen ihrer Kleider linken Saum
Ein wenig aufzuraffen. Manche wissen
Gedichte zu verfassen, manche wieder

Sehr gut zu zeichnen, manche ragen vor
Durch schöne Schrift und viele durch die Anmut
Ihres Geplauders. Aber alle sind

Von guter Bildung, und sie wissen alle
Bei der Verfertigung von hübschen Dingen
Geschickt mit ihren Händen umzugehn.

Den Huris sind die Perserinnen gleich.
(S. 40-41)
_____



Die Zigeunerinnen
Fazil Bey (18./19. Jh.)

Schwarz ist das Antlitz der Zigeunerinnen.
Ihr Leib ist nicht aus Silber, das ist klar.
Man findet hübsche Burschen unter dem
Zigeunervolk. Die Frauen aber gleichen
Sich alle: schwarz sind ihre Herzen, schwarz
Die Angesichter, ihre Zelte schwarz,
Das Leben ihrer Gegenwart und Zukunft
Ist schwarz und immer schwarz. Die Ärmsten die!
(S. 42)
_____



Die Circassierinnen
Fazil Bey (18./19. Jh.)

Dem Monde gleichen die Circassierinnen!

Dem Liebenden wird alles, was er wünscht,
In diesen Fraun zuteil. Der schlanke Stengel
Des Leibes ist wie eine Treppe, die
Hinaufführt zu dem mondesherrlichen
Gesicht, - auf dieser holden Treppe wandern
Die Blicke aufwärts, - unsres Herzens Blicke!
Man ist berauscht, wenn man ihr Auge sieht
Und an den Lippen saugt und ihren Wangen.
Rubine sind die Lippen; ihre Strahlen
Sind Wunden in den Herzen der Verliebten.
Wo fände man sonst Körper in der Welt,
Die so wie diese aus erwählten Strahlen
Der Sonne und des Mondes sind gemacht?
In diesem seltnen Volke ragen alle
Frauen durch Keuschheit und durch Scham hervor.
Sie sind voll Stolz und Hoheit und ergeben,
Großmütig und von edler Höflichkeit.

Untadelhaft ist dieser Frauen Art!
(S. 43)
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Der Verbrecher
Zia Pascha (19. Jh.)

Je mehr ich's überdenke, staunt
Mein schlichter Geist: es ist so klar,
Daß alle Welt in dich verliebt ist, -
Nur ich allein soll ein Verbrechen
Begehn, weil ich für dich erglüh!

Die Leute dieser Zeit, Geliebte,
Sind selig, wenn sie lästern dürfen.
Ich trinke Wein, - schon schmälen sie.
Auch soll ich Schlimmer ein Verbrechen
Begehn, weil ich für dich erglüh!

Ich schicke Seufzer auf zum Himmel,
Getrennt von dir. Hat auch der Mond
Kein Mitleid? Was verbrach ich nur?
Ich soll ein schreckliches Verbrechen
Begehn, weil ich für dich erglüh!

Ich liebe dich, denn du bist schön.
Das ist die ganze schwere Last
Meines Gewissens. Darum wendet
Die ganze Welt sich ab von mir!
Ich soll ein schreckliches Verbrechen
Begehn, weil ich für dich erglüh!
(S. 44)
_____



Ermahnung
Zia Pascha (19. Jh.)

Du weckst in deinen Freunden Hoffnung auf,
Du hältst sie hin durch trügerische Worte.
Einst wirst du diese häßliche Gewohnheit
Bereuen: Allzuviel Koketterie
Ermüdet den Verliebten, glaube mir.

Warum beendest meine Qual du nicht?
Wenn ich dein Sklave bin, so gib mich frei!
Ist dir das alte Wort denn nicht bekannt,
Geliebte: Allzuviel Koketterie
Ermüdet den Verliebten, - kennst du's nicht?

Öffne dein Mieder! Meine Augen wollen
Die Silberfarbe deines Leibes schauen.
Erinnre dich des Wortes: Allzuviel
Koketterie ermüdet den Verliebten.
Erinnre dich, - das alte Wort spricht wahr.
(S. 47)
_____



Verlangen
Zia Pascha (19. Jh.)

Jetzt endlich bist du mein, Geliebte du!
Seit langem hab ich mich nach dir gesehnt.
Heut wag ich das Geständnis dir zu machen:
Ich sehnte mich so lange schon nach dir!

Dein schlanker, silberzarter Nacken hat
Mir die Vernunft geraubt. Wie hätt ich je
Auf deine Gunst gehofft? Nun bist du mein!
Ich sehnte mich so lange schon nach dir.

O komm, der Morgen zieht gemach herauf, -
Gib dich mir hin und lösch die Glut in mir,
Ein andermal zeig Sprödigkeit und Scheu.
Ich sehnte mich so lange schon nach dir.

Mein Herz zog aus, um deine Schönheit zu
Besiegen. Durch die lange Trennung ward
Die Seele mir verbrannt und all mein Sein, -
Ich sehnte mich so lange schon nach dir!
(S. 48)
_____



Gesteh mir deine Qual
Zia Pascha (19. Jh.)

Warum denn Tränen? Nenne mir dein Unglück,
Geliebtes Herz; ich will nicht, daß du schweigst.
Gesteh mir deine Qual, geliebtes Herz.

Um welcher Liebe willen weinst du denn?
Um welcher Trennung bist du so betrübt?
Warum so trostlos und so ganz verstört?
Gesteh mir deine Qual, geliebtes Herz.

Woher diese Erstarrung deines Wesens?
Da muß ein Grund sein, und ich will ihn wissen, -
Gesteh mir deine Qual, geliebtes Herz.

Du weilst mit deinen Träumen weit von hier,
Was für ein Wind trägt dich so in die Ferne?
Gibt es kein Mittel gegen deinen Jammer?
Gesteh mir deine Qual, geliebtes Herz.

Man sieht dich nicht mehr in den Rosengärten.
Jetzt meidest du auch mich. Was ward aus dir?
Gesteh mir deine Qual, geliebtes Herz.
(S. 49)
_____



Die Fremde
Abdul Hak Haamid Bey (19. Jh.)

Am Rand des Meeres ging ich jeden Abend
Allein. Ein junges Mädchen sah ich dort,
Das ganz und gar in Schwarz gekleidet war.

Man hätte meinen können, daß die Nacht
Der Trauer auf dem Mädchen eine Wolke
Der Dunkelheit zurückgelassen habe.

Die Schwermut schien in dieser Unbekannten
Gestalt geworden. Männer sahn und Frauen
An jenen Abenden dem Untergang

Der Sonne zu, froh von des Tages Hitze
Erlöst zu sein: nun atmete man wieder.
Ich sah die Frau in Schwarz, doch schaut ich sie

Nicht weiter an. Als ich sie aber später
Nicht mehr bemerkte, sucht ich schnell nach ihr,
Und als ich sie dann sah, - blickt ich hinweg.

Es war in ihrem Angesicht etwas,
Das war wie mißgestaltet. Dennoch regte
Sich mein Gefallen an dem Angesicht.

Bei jedem Blick, den ich hinüberwarf,
Erkannte ich das Mißgestaltete,
Und dennoch quält ich mich: Wer ist sie nur?

Ja, fast gewöhnlich waren diese Züge
Zu nennen. Wie die Augen und die Brauen
Belanglos waren. Nach dem Untergang

Der Sonne kehrten wir zur Stadt zurück,
In frischer Luft. Und jene junge Frau
Verwirrte mich gar bald in meinen Träumen,

Und ihr ein Wort zu sagen sehnt ich mich.
Ihr Angesicht war wahrhaft jung, doch ohne
Zerstreut zu scheinen oder träumerisch.

Wenn ich sie sah, so folgte ihr mein Aug,
Und eines Tages hatt ich sie gegrüßt,
Noch ohne daß ich selbst es recht begriff.

Die Zeit verging. Wir sahn uns anderswo,
Den Fehler ihres Angesichts erkannt ich
Ganz in der Nähe, - aber dennoch, dennoch:

Ihr Angesicht war ohne jeden Fehler!
Sie war so schön, so rührend schön war sie,
Geheimnisvoll und unbegreiflich schön!
(S. 50-52)
_____



Die Macht der Geliebten
Abdul Hak Haamid Bey (19. Jh.)

Wenn ich Tesera, meine Vielgeliebte,
Umsonst erwarte, wandelt sich mein Bett
Zum Grab und meine Haut zum Leichentuch.

Wenn sie dann aber naht, an Grazie reich,
Im Augenblick, da ich zu sterben meine,
So hat ein Wort von ihr die Wunderkraft,

Mich auferstehn zu lassen von dem Lager
Des Todes. Geht sie wieder dann hinweg, -
Schnell wandelt sich die ganze Welt in mir

Zu eines Friedhofs dunkelm Gräberfeld.
(S. 53)
_____



Der beste Halt
Abdul Hak Haamid Bey (19. Jh.)

In allem Unglück, das mich je betraf,
War mir Tesera stets der beste Halt.
Wenn sie erkrankt, so fall ich selber jäh
In Todesqual. Wenn ich dann nach ihr rufe:
"Tesera, mir zur Hilfe", - ohne Säumen
Eilt sie herbei und läßt an meinem Kissen
Sich hin, und voller Tränen blinkt ihr Aug.
(S. 54)
_____



Die Unentbehrliche
Abdul Hak Haamid Bey (19. Jh.)

Was soll ich denn beginnen, wenn Tesera
Vor mir dahin muß? Sie ist mir der Baum
Der Lebenskraft auf dieser Jammererde.

Wer leitet mich? Der Zauber ihres Wesens!
Im Unbestande dieser grauen Welt,
Darauf das Unglück herrscht, ist ihre Schönheit

Der wundervollste Lenker meines Seins.
Was soll ich denn beginnen, wenn Tesera
Vor mir dahin muß? Sie soll einst der Trost

Der fernen Tage meines Alters sein.
Allah, ich fleh dich an, beschütze sie!
(S. 55)
______



Vergangenheit und Gegenwart
Abdul Hak Haamid Bey (19. Jh.)

Der Frühling deiner Reize ist vorüber,
Geliebte! Einst hat deine Schönheit mächtig
Mein Herz ergriffen. Du warst wundervoll.

Komm, meine Freundin, laß im Plaudern uns
Erwecken die Vergangenheit. Die andern,
Die wir einst kannten, sind in alle Welt

Verstreut, - nur du und ich, wir blieben noch.
Ich grüße dich! Sieh doch, wie wir uns gleichen:
Auch ich bin nur ein Trümmer gegen einst.

Erinnerst du dich der verrauschten Tage?
Erinnerst du dich deiner Schlechtigkeiten
Und wie du mich gequält hast, - weißt du noch?

Wenn ich im Schlaf lag, träumte ich von dir,
Wenn ich erwachte, standest du als Sonne
An meinem Himmel, denn ich liebte dich.

Wir liefen unsrer Hoffnung froh entgegen, -
Das Schicksal aber hat uns angehalten,
Wie hinterlistige Straßenräuber tun.

Jetzt schwindest du dahin. Du bist nicht mehr
Du selber, Freundin. Du bist ganz verschieden
Von deinem Bild, das in mein Herz sich grub.

Du siehst wie eine Fremde aus. Und dennoch, -
Du bist es selber: jenes schöne Weib,
Die lieblichste Erinnrung meines Herzens.

Du warst in der Vergangenheit mit mir
Gar eng verknüpft. Und welche Grazie webt
Noch heut in deinem abgewelkten Zügen!

Seh ich das graue Haar an deiner Stirn,
So fühl ich wohl, daß auch mein liebend Herz
Auf greisenhafte Art gealtert ist.

Komm, setz dich neben mich. Sei ohne Scheu.
Wir sehen die verrauschte Zeit nicht wieder,
Und unerforschlich liegt die Zukunft da.

Die große Reise in die Ewigkeit
Ist nicht mehr fern. Sei nicht betrübt darüber,
Daß deiner Schönheit goldnes Licht erlosch -:

Ein Schimmer deiner Pracht verblieb. Und doch:
Welch Wechsel gegen einst! Der Liebende
Und die Geliebte - beide wie zerstört . . .

Ja, meine Freundin, unser Schicksal gleicht
Dem aller Welt; es geht uns wie den andern;
Man ist fast tot, eh noch das Sterben kam.

Der Frühling deiner Reize ist vorüber,
Und trotzdem scheint mir deine heutige
Gestalt noch schön: so wie ein Mond, der zittert

Inmitten grauer Wolken; ja, du bist
Noch heut ein liebliches und seltnes Bild.
Dereinst hast du mein Unglück nicht geteilt, -

Komm, laß uns heute unser Schicksal teilen;
Ein greiser Liebender und seine Liebste
In grauem Haar, - zwei treffliche Genossen!
(S. 63-65)
_____



Ihr Nacken
Kemal Bey (19. Jh.)

Das schwarze Haar meiner Geliebten löst
Sich auf und rollt ihr nieder auf den Nacken.

Wer immer ihren weißen Nacken sähe
(Mag Gott verhindern, daß ihn jemand sieht!), -
Er würde glauben, daß das Licht des Himmels
Versammelt sich auf seiner Schönheit habe.
(S. 68)
_____



Schmuck
Kemal Bey (19. Jh.)

Man bilde sich nicht ein, daß auf dem Busen
Meiner Geliebten sich zwei Knospen finden,
Wie auf den Busen andrer Frauen. Nein!

Die Hand des Mächtigen, der da Wunder tut,
Brach in zwei Stücke einst den Mond entzwei
Und schmückte meiner Liebsten Brust damit!
(S. 69)
_____



Aufforderung
Kemal Bey (19. Jh.)

Komm, schöne Schenkin, auf, ermuntre dich!
Komm schnell, bring mir ein Glas; sieh, meine Seele
Hat sich erschöpft in Seufzern, - ich bin hin.
Komm schnell herbei und spende mir ein Glas.

Dein Glas sei angefüllt mit rotem Wein,
Der sei mir eine Quelle reinster Lust,
Wie deine Augen sind. Er gleich an Farbe
Dem Schimmer deiner Wangen. Ich bin hin.
Komm schnell herbei und spende mir ein Glas!

Füll bis zum Rand das Glas! Misch mit der Sonne
Die Dämmerung! Die Welt zerfällt in Trümmer, -
Wird auch der Weltschmerz mit der Welt vergehn?
Ich bin zu Ende. Schöne Schenkin, auf!
Komm schnell herbei und spende mir ein Glas!
(S. 70)
_____



Von Liebe gequält
Kemal Bey (19. Jh.)

Die Rosenfarbe ihrer weichen Wangen
Läßt sich mit nichts vergleichen. Selbst die Sonne
Gebietet über solchen Schimmer nicht.

Sie hat wohl Lust, sich auch mit andern Männern
Zu unterhalten. Doch vor meinem Tode
Soll ihr das immerdar unmöglich sein.

Ach, deine Liebe glüht in meinem Herzen
Für ewig. Dieser goldne Sonnenschein
Wird nimmer-nimmermehr zur Rüste gehn.

Wie marterst du die Fantasie des Armen,
Der dich so liebt! Vielleicht wirst du mich töten . . .
Ich spreche dennoch dich von Sünde frei.
(S. 71)
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Beglückt
Kemal Bey (19. Jh.)

Sag ohne Scheu mir, was dich glücklich macht!
Nicht wahr, du liebst den Wein und die Musik,
Die Spender einer goldnen Lebenslust?
Ich weiß, du hast sei langem die Gewohnheit,
An den Gelagen in den Rosengärten
Dich zu beteiligen . . . Nie sah ich dich
So heiter, so entzückend! Wie du lachst!
Ich bin beglückt, wenn ich dein Lachen höre.

Wie hast du früher Zwang dir angetan,
Aus Scham und um der guten Sitte willen.
Wenn man ein Glas dir darbot, tatest du
Gekränkt, oder du gingest gar hinweg.
Hattest du ein Gelübde denn getan,
Oder was war es? . . . Niemals sah ich dich
So heiter, so entzückend! Wie du lachst!
Ich bin beglückt, wenn ich dein Lachen höre.

Das Lachen deiner roten Lippen zaubert
Das Glück hervor auf allen Angesichtern
Der Freunde bei dem Zechgelage. Du
Bist wie ein Strauch, der voller Blüten steht,
Dein Mund ist einer Rosenknospe gleich
Und tönt so herrlich wie die Nachtigall.
Entblöße deinen Busen! Laß dein Haar
Den Rücken weit hinunterfließen! Lege
Den Gürtel ab! O niemals sah ich dich
So heiter, so entzückend! Wie du lachst!
Ich bin beglückt, wenn ich dein Lachen höre.
(S. 72-73)
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Denk an mich!
Ekrem Bey (19. Jh.)

Der Frühling naht, - das Wesen aller Dinge
Verändert sich gemach. Die Nachtigall,
Im jungen Laub verborgen, singt verliebt
Und melancholisch ihre Zärtlichkeiten.
Wenn du den Glanz des Himmels nun erblickst,
Denk an die Reinheit meiner großen Liebe.
Denk eine kurze Spanne Zeit an mich!

Und wenn du in der Gondel fährst bei Nacht,
So heb das Haupt, betrachte durch die Stille
Das Firmament; und wenn dich dann das Licht
Des liebesblassen Mondes traurig macht,
Denk an die Augenblicke dann zurück,
Die wir zusammen lebten. Sieh aufs Meer,
Das wogt und glänzt, und denke still an mich.

Und wenn dann um die Zeit des Morgenrotes
In einer Barke auf dem Bosporus
Ein Jüngling mit bewegter Stimme singt,
So werden seine bangen Liebesstrophen,
Die zittern von Verlassenheit und Seufzern,
Dein Herz mit tiefer Traurigkeit erfüllen, -
Dann denk an mich, geheimnisvoll und still.
Du ahnst nicht, was ich leide in der Marter
Der Trennung; gar empfindlich ist mein Herz
Und schwach dazu. Doch weder Qual noch Trennung
Noch tausend Prüfungen, die das Geschick
Mir auferlegt, vermindern meine Liebe.
Ich liebe dich, wie ich dich immer liebte,
Nur du entflammst mich! Ach, erinnre doch,
Solange meine Lippe nach dir seufzt,
Auch du dich meiner, wenn auch leise nur.

Dies schmerzensreiche Herz wird eines Tages
Stillstehn, und in die Erde wird der Leib
Versinken, und mit Erde wird mein Mund
Sich füllen, und die zärtlichen Gesänge
Für dich, du meine Wonne, sind dahin . . .
Und wenn du später dann in stillen Nächten
Ein ruhloses Gespenst erblickst, - so schließe
Die Augen, denk an meiner Liebe Qualen,
Und deines toten Freunds erinnre dich!
(S. 74-75)
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Liebeshymne
Tewfik Fikret Bey (19. Jh.)

Der Schimmer, der von deinem Mund ausgeht,
Ist wie ein Frühlingswunder. Eh der Wind
Der Dämmrung anhebt, lugt er nach dir aus,

Zu wissen, wie dir's geht. Durch deine Schönheit
Verwandelt sich das Wesen der Natur:
Das Angesicht, in das der Schmerz sich grub,

Beginnt zu lächeln, wenn du es betrachtest.
Wo du erscheinst, da glänzt die Finsternis
Der Nächte wie ein Morgenrot empor.

Das aufgeregte Wesen der Verliebten
Beruhigt sich, sobald du ihnen nahst, -
Sie beugen sich vor deiner Himmelsschönheit.

Du darfst dich messen mit der Kunst der Dichtung;
Du bildest keine Verse, - aber dennoch
Bist du so dichterisch wie sonst nichts mehr.

Du bist uns ein Beweis dafür, daß Liebe
So rein ist wie die Seele in den Blumen;
Wenn du dahingehst in der Keuschheit Glanz,

So neigen sich die Stirnen tief vor dir,
Wie vor der Himmelsgöttin. Strahlende,
Du bist so schön, daß man behaupten möchte,

Aus lauter Seele sei dein Leib gemacht.
Der Regen weicht, die Wolken schwinden hin,
Die Frühlingssonne schüttet ihren Glanz

Auf alle blühenden Horizonte aus,
Und in den Blumen wird ein Lächeln wach, -
Und dieses Lächeln: das bist du, Geliebte!
(S. 76-77)
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Wenn ich Dichter wäre
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Bei dir, Geliebte, ruht mein Herz sich aus!
Wenn ich ein Dichter wäre, würd ich Worte
Von unsagbarer Innigkeit dir weihn,
Geschwisterliche Seele. Würde mir
Vom Himmel eine Eingebung verliehen,
Die deiner würdig wäre -: jeden Vers
Belüd ich mit dem mächtigsten Gefühl,
Bevor ich ihn dir böte als Geschenk.
(S. 83)
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Das Singen deines Mundes
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Ich lausche deinem lieblichen Gesang
Auf Knieen; er verwirrt und überredet
Die klagereiche Stimme meiner Lippen.
Das stumme Land in meines Lebens Nacht
Wird wundervoll lebendig durch das Singen,
Das tief bewegte Singen deines Mundes.
(S. 84)
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Geständnis
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Wäre mein Rhythmus, Holdeste, beseelt
Von deiner Stimme -: meine Worte würden
Von jener großen Melodie getragen,
Die keine Poesie noch je besaß.

Ein deiner würdiges Gedicht verfassen,
Das heißt: sich deiner Worte treu erinnern
Und niederschreiben deine lieben Worte.
(S. 86)
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Hoffnung
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Ich denk an dich. Auf meiner Träumerei
Rauschenden Flügeln kommt ein neuer, hoher
Poetischer Gedanke mir; ihm ein' ich
Das alte tote Glück in meiner Seele.

Ich hoffe meiner Sehnsucht ganze Kraft
Dem neugeplanten Dichtwerk zu verleihen.
In dieser Hoffnung werf ich alle Qualen
Und allen meinen Kummer von mir ab.
(S. 87)
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Du allein
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Sieh, wiederum hab ich mir eine Träne
Der Trauer fortgewischt. Du bleibst für immer
Trotz aller deiner Fehler meine Sehnsucht.
Trotz aller deiner Fehler hab ich immer
Von neuem dir verziehn. Denn du allein
Kannst lieben und empfinden und bist schön.
(S. 88)
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Schicksal
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Ich bin verwirrt in meinem Liebessehnen.
All meine Lieder, alle Blumen wandern
Von mir zu dir. Der Jammer meines Lebens
Entlockt ein Lächeln dir. Und alle Qual
Und aller Kummer kommt von dir zu mir . . .
(S. 89)
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Ihr Gesang
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Mir spenden deine Lippen einen Trost:
Der Sang von dem Geheimnis dieses Lebens,
Der sanft von deinem Munde strömt, entsendet
Ein Glücksversprechen in das Dunkel der
Verzweiflung, das auf meinen Wegen liegt.
(S. 90)
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Und doch
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

All diese schönen Lieder, die ich singe,
Sind trügerisch, ich weiß. Und doch . . . und doch . . .
Mein Herz erbebt bei diesen Melodieen,
Den lügnerischen, weil sie meine Tage
In eine wundervolle Hoffnung wiegen.
(S. 91)
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Ihre Worte
Dschenab Schehabüddin Bey (19. Jh.)

Ich wiege mich in holde Täuschung ein,
Dank deinen Worten, die im Ohr mir bleiben
Wenn meine Hand sich von der deinen löst
Beim Abschied. Wenn ich später dieser Worte
Mich dann erinnre, ist mir ganz als ob
Ich nicht allein in meiner Kammer weile.
(S. 92)
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Die Retterin
Suleyman Nazif Bey (19. Jh.)

Am Horizonte meiner grauenvollen,
An Qualen reichen Nächte stiegst du wie
Ein gütig-liebevolles Licht empor.

Du schenktest neue Hoffnung meiner Jugend,
Die schon zerstört war. Meine Liebe geht
Nun ganz in deiner Schönheit Reizen auf.
(S. 94)
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Preis der Geliebten
Suleyman Nazif Bey (19. Jh.)

Du bist's, Geliebte, die das holde Blinken
Und tiefe Leuchten den Gestirnen leiht.
An dir berauscht sich selig die Natur,
Und nur durch dich erhält sie ihren Sinn.

Ich brauche nur an dich zu denken, und
Ein Quell der Poesie rauscht in mir auf.
Du, Herrliche, gibst meinem wilden Leben
Den einzigen Halt. Dein holder Name sollte
Leuchtend in jedem meiner Verse stehn!
(S. 95)
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An die abwesende Geliebte I
Faik Aali Bey (19. Jh.)

Du bist hinweggegangen. Schal und müd
Zieht nun das Morgenrot bei uns herauf.
Du bist hinweggegangen. Sturm und Schnee
Und Kälte herrschen nun in unserm Land.
Du bist hinweggegangen. Alle Wonnen
Des Frühlings blühn in jenen Fluren auf,
Dahin du deinen Schritt gewendet hast.
(S. 97)
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An die abwesende Geliebte II
Faik Aali Bey (19. Jh.)

Nun wandern meine Träume in den Nächten
Vergangner Zeiten. Aber meine Tage
Ziehn irrend durch die tiefste Dunkelheit.
Und um die argen Schmerzen zu betäuben,
Sä ich, nach allen Horizonten hin,
Gedichte aus, von grenzenloser Sehnsucht.
Im wilden Ansturm meines Herzeleids.
(S. 98)
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An die abwesende Geliebte III
Faik Aali Bey (19. Jh.)

Du bist gegangen. Meiner Leyer Saiten
Ertönen in das Nichts, kein Echo schallt.
Mein Leben wird verströmen nun in Tränen,
In Tränen, die sich ohne Zweck ergießen
Über die ausgelöschte Liebesglut.
(S. 99)
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Berauscht
Mahmud Dschellaledin Pascha (19. Jh.)

Nimm deinen Spiegel, wenn du Allah liebst,
Und staune an die Schönheit deiner Brüste,
Daran die Tupfen wie zwei Rosen blühn.

Erblick ich sie, so ist mein Aug geblendet,
Sie sind so weiß, daß ich sie nicht vom Schnee,
Vom Weißen nicht im Ei sie unterscheide.

Ich bin berauscht, so daß dein Spiegel mir
Und Kinn zusammenfließen. O ihr Brüste,
Daran die Tupfen wie zwei Rosen blühn!

Den Gluten deines Auges widersteht
Kein menschlich Herz. Ich bin verrückt nach dir!
Die Küsse einer Nacht, die wir getauscht,

Stillten den Durst mir nicht. Nimm deinen Spiegel, -
Urteile, ob ein Mensch, der Sehnsucht hat,
Ermüden kann, dein Angesicht zu schauen.

Die Küsse einer Nacht, die wir getauscht,
Stillten den Durst mir nicht. Preis deinen Brüsten,
Daran die Tupfen wie zwei Rosen blühn!
(S. 100)
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Scheu
Mahmund Dschellaledin Pascha (19. Jh.)

Nach einer wunderschönen Rose geht
Mein Sehnen aus. Ich hab die ganze Nacht
Geweint, daß ich die herrliche nicht sah.
Sie gab mir zu verstehen, daß auch sie
Nach mir verlange. Aber ich verberge
Mein Lieben in den Tiefen meiner Brust.

Von ihren Augen geht ein Schillern der
Verlockung aus, wie eines Springbrunns Wasser.
Sie macht, daß tausend mächtige Gefühle
In mir erzittern; ihre Liebe ist
Für mich ein Quell der Jugend. Doch ich berge
Mein Lieben in den Tiefen meiner Brust.
(S. 101)
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Liebeskrank
Unbekannter Dichter (19. Jh.)

Arzt, der du mir den Puls fühlst -, sage mir,
Glaubst du denn wirklich, daß du meine Krankheit,
Die in der Seele sitzt, erkennen kannst?

Ich leide Liebesqualen. Leg dein Ohr
Hier an mein Herz, - und du wirst hören, wie
Ein jeder Schlag nach der Geliebten schreit.

Ich bitte dich, öffne nicht neue Wunden
Über der alten. Für ein Herz, das liebt,
Ist noch kein Mittel in der Welt erprobt.

Ich leide Liebesqualen, - keiner kann
Mir helfen; wenn der Wahnsinn meines Hirns
Mich trösten könnte oder meine Sehnsucht, -

Dann würd ich bald genesen; oder gar
Wenn meine Liebesträume Wahrheit würden, -
Dann wär ich bald von meiner Qual befreit.

Geh, Arzt, und öffne nicht noch neue Wunde
Über der alten. Für ein Herz, das liebt,
Ist noch kein Mittel in der Welt erprobt.
(S. 102)
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Für einen Kuß
Schewki Bey (19. Jh.)

Für einen Kuß von dir, o Himmlische,
Würf ich die ganzen Schätze meiner Seele
Mit eignen Händen freudig von mir weg!

Wenn es in meiner Macht stünd, über alles
Frei zu gebieten, - deiner Liebe hätt ich
Das ganze Universum schon geweiht.

Und alles hätte ich getan, mein Sehnen
Mit deiner Zärtlichkeit zu einen, - wehe,
Getrennt zu leben, das ist Todesqual.

Für einen Kuß von dir, o Himmlische,
Würf ich die ganzen Schätze meiner Seele
Mit eignen Händen freudig von mir weg!

Kein größrer Jammer ist, als sich zu sehnen
Ohn alle Hoffnung, - dieses ewige Warten
Zermürbt, und Fieber flackert durch den Leib.

Ich bin erschöpft und zittre, - komm, Geliebte,
In einem Strahl der Freude! Meine Hände
Laß legen mich an deines Kleides Saum.

Für einen Kuß von dir, o Himmlische,
Würf ich die ganzen Schätze meiner Seele
Mit eignen Händen von mir weg!

Doch weh! Noch dient mein armes Herz als Spielzeug
Der Schönen, die so fühllos ist, daß sie
Nicht einmal meine Glut belächeln mag.

In Bitterkeit verbring ich meine Tage,
Doch endlich wird mein Wunsch sich doch erfüllen, -
Ich weiß, daß es im Buch des Schicksals steht.

Für einen Kuß von dir, o Himmlische,
Würf ich die ganzen Schätze meiner Seele
Mit eignen Händen freudig von mir weg!
(S. 103-104)
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Erinnerung
Mehmed Reuf Bey (19. Jh.)

An einem Maitag, lau und düftevoll,
Hab ich einst meinen ersten Liebesschwur
Dir, weißes junges Mädchen, dargebracht.

O, das ist längst vorbei; doch weiß ich noch,
Daß wir in einem Wäldchen uns ergingen,
Das war wie trunken von der Vögel Sang.

Du zartes Kind! Die Knospe deiner Seele
Erzitterte verwirrt das erste Mal
Bei meines Kusses wildem Flügelschlag.

Jetzt, da schon längst der Zeit Vernichterhand
Die heißen Liebesschwüre hat zermalmt,
So daß nur eine bittre Lüge blieb, -

Jetzt denk ich noch an dich, du weißes Kind,
Du liebtest mich so keusch und so mit Macht,
Wie ich's von keinem Weibe mehr erfuhr.

Du Zarteste! Die Knospe deiner Seele
Erzitterte verwirrt das erste Mal
Bei meines Kusses wildem Flügelschlag.
(S. 105)
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Frage
Mehmed Reuf Bey (19. Jh.)

Mitunter gehen viele Tage hin,
Ohn daß ich dich in meinem Traum erblicke,
Ich sehne mich umsonst nach deinem Bild.

Nicht deine Augen, nicht dein Mund, dein Haar, -
Gar nichts von dir durchschmeichelt meine Träume,
Ich quäle mich, du aber bleibst mir fern.

Du bist ja niemals länger mir zur Seite
Geschritten, immer flüchtig sah ich dich,
Kaum daß mein Blick dich klar in sich verschloß.

So kommt es, daß dein Bild mir fast entschwebte,
Nicht deine Augen, nicht dein Mund, dein Haar, -
Gar nichts von dir durchschmeichelt meinen Traum.

Mitunter aber, plötzlich, eine schnelle
Sekunde nur, entsteht dein Bild vor mir
In allem seinen holden Morgenglanz.

Dann ist mir, daß mein Herz wie Wachs zerschmilzt
Vor deiner Glut . . . Ob das wohl die Sekunden
Sein mögen, da du flüchtig an mich denkst!
(S. 106)
_____



 

Geleitwort (von Hans Bethge):
(...) Unter den alten lyrischen Klassikern steht Fuzuli an erster Stelle. Er lebte im 16. Jahrhundert, der goldenen Epoche türkischer Dichtung. Man hat Fuzuli im Laufe der Zeiten immer wieder besungen und nachgeahmt, er ist der populärste aller türkischen Dichter, und sein Diwan wird von den Orientalen mit Vorliebe als Orakelbuch benutzt: man sticht mit einer Nadel hinein, und die Verse, auf die man trifft, haben eine schicksalkündende Bedeutung. Fuzuli war Mesopotamier, er hat Konstantinopel nie gesehen. Sein Hauptwerk ist ein Gesang auf Leila und Medschnun, das berühmte, zahllosemal besungene Liebespaar des Orients. Die Liebe war Fuzulis einziges Thema, und von seiner Leidenschaft künden die Verse dieses Buches.
Baki, gleichfalls dem 16. Jahrhundert angehörig, neben Fuzuli der am höchsten geschätzte unter den alten Poeten, ist berühmt durch die Reinheit seiner Sprache und die Innigkeit seiner Elegien, deren Reiz unübersetzbar ist. Viele von Bakis Versen sind zu Sprichwörtern geworden. Er wurde zum Tode verurteilt, weil er in einem Gedichte einen schönen Jüngling mit dem Propheten Josef zu vergleichen gewagt hatte, aber dank der Fürsprache seiner Bewunderer entging er der Todesstrafe.
Nefi, Nedim und Nabi, Kinder des 17. und 18. Jahrhunderts, haben manchen Vers geschrieben, der sich im Munde der Leute lebendig erhalten hat. Aber sie sind keine Klassiker mehr, sie tragen das Zeichen des Verfalls an der Stirn und gelten als Dichter zweiten Grades. Raghib Pascha ist besonders durch seine Moralgedichte und durch kühne, geistvolle Sentenzen berühmt.
Zia Pascha, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Verbannung gestorben ist, leitet zu der modernen Epoche über. Er war einer der ersten Jungtürken, wandte sich mit offenem Spott gegen die zu grotesker Künstelei erstarrte dichterische Manier und half den Boden für die moderne Zeit mit vorbereiten.
Im Jahre 1859 erschien dann in Konstantinopel das erste Buch mit Poesien in rein türkischer Sprache. Es waren Übersetzungen. Ibrahim Schinasy fand zuerst den Mut, französische Verse, besonders Lamartine, in die unverfälschte Sprache des türkischen Volkes umzubilden. Der kleine Band erregte Aufsehen. Man war überrascht, wie gut sich die französischen Dichter in dem ungewohnten türkischen Gewande ausnahmen, und Schinasy hatte sehr bald begeisterte Nachfolger, die nun nicht bloß übersetzten, sondern auch selbstschöpferisch auftraten, und einige unter diesen ihre Muttersprache schreibenden Neuerern erwiesen sich bald als so hervorragende Dichter, wie sie die Türken seit langem nicht mehr besessen hatten.
Kemal Bey, der sich besonders um die Erneuerung des türkischen Theaters verdient gemacht hat, und Tewfik Fikret Bey, ein bis zum äußersten moderner lyrischer Geist, ragen hervor. Der bedeutendste von allen aber ist Abdul Hak Haamid Bey, der von seinen Verehrern mit Fuzuli verglichen wird und von dessen leidenschaftlichem lyrischen Rhythmus und sprachlichem Schwung die in diesem Buche nachgebildeten Verse einen Begriff geben. Abdul Hak Haamid Bey gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten der jungtürkischen Intelligenz und hat als Diplomat viel im Auslande gelebt. Der Sultan Abdul-Hamid hatte den Druck und die Verbreitung seiner Werke in der Türkei untersagt. Dennoch, meinen seine Freunde, wird es einmal in Zukunft nicht heißen, daß Abdul Hak Haamid unter dem Sultan Abdul-Hamid gelebt habe, sondern daß der Sultan Abdul-Hamid im Zeitalter Abdul Hak Haamids regiert habe und entthront worden sei.
Seit 1886 hat Abdul Hak Haamid Bey nichts mehr veröffentlicht. Sein Stil hat nachdrücklich auf manche jüngere Dichter gewirkt, von denen ihn aber keiner erreicht.
Ob die verheißungsvollen Anfänge der jungen nationaltürkischen Literatur sich noch zu einer wirklichen Blüte entwickeln werden, kann heute niemand sagen und wird zum großen Teil von der politischen Entwicklung des Landes abhängen. Fast scheint es zweifelhaft, daß dieses gebeugte Volk imstande sein wird, sich noch einmal zu einem stärkeren Staats- und Geistesleben aufzuraffen.
Es sei angemerkt, das ich meinen Versen die Prosatexte französischer Orientalisten zugrunde gelegt habe. Besonders bin ich der "Anthologie de l'amour turc" von Edmond Fazy und Abdoul-Halim Memdou (Paris, 1905) verpflichtet.
Hand Bethge



Aus: Hans Bethge Das türkische Liederbuch
Gyldendalscher Verlag Berlin 1922




 

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