Die Schönheit der Geliebten / des Geliebten

in der orientalischen Dichtung
 

(c) Roland Hamberger pixelio.de



Das Gesicht und die Wangen

Arabisch:
der Koran
Riswan der Hüter des Paradieses
der Garten
die Anemone
das Basilikon
die Lilie
der Campher
der Mond
das göttliche Geheimnis
des Geistes Ebenbild
Chatai
Bagdad
der Titel
die Schönheitsschrift
die Sure Fatiha (d. i. die Eröffnerin)
der Morgen
der Jussuf
der Abgott
der Sultan
das Fest
der Aufgang
der Vollmond
der Jupiter
die Venus
die Fackel
die Kerze
der Glaube
der Islam

Persisch:
das Paradies
der Frühling
der Apfel
die Rose
die Rosenfarbe
die Rosenstreuerin
die Rosenmandel
der Rosenbusch
das Rosenfeuer
die Tulpe
das Tulpenblatt
der Jasmin
die Syringe
das Lilienblatt
die Sonne
der Mond
der Mondenschein
das Feuerwerk
das Schönheitswasser
der Weltbrand
der Räuber
der Frühlingsgarten
die Seele
die Schminke
das Schönheitstughra
die Diwanstafel
das Glas Dschemschid's
der Spiegel Alexander's
die Mondenscheibe
der Sonnenquell
der Seelenspiegel
der sinesische Spiegel
die Elfenbeintafel
die Silberbahn
die Rosenbahn
das Schönheitseden
das Paradiesestor
die Perlen ewiger Huld
der Schönheitskoran
der Anmutsplatz
das Anmutsmeer
der Seidenstoff
Turkistan
Rum
Aserbeidschan
China
Tatarland
der Bildersaal
der Schönheitsstich
der Seelennehmer
die Frühlingszeit
der Zauberplatz
das Augenlicht
der Welten Auge
Lichtquelle
Vollkommenheitsschild
Schönheitstempel
Himmelskreis
Rebhuhn

_____


Zeilen über das Gesicht und die Wangen


Es war bei mir eine Schöne,
die alle ihres Geschlechts an Reizen übertraf -
trat sie hervor, so wichen die beiden
Himmelslichter, Sonn' und Mond,
beschämt von ihrem Glanz zurück,
und in der Jünglinge Brust
entzündete ihr Blick ein heftiges Feuer.
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Der Sonne Glanz wird durch den ihrigen verdunkelt;
Der Mond, neben ihr gesehen gefällt nicht mehr.
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Ein Mädchen mit einem Gesicht
glänzend wie der Mond,
duftete nach Moschus,
raubte die Herzen, ergötzte die Seele,
und entführte die Sinne.
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Lamisa trat in ihrem Glanz hervor,
wie der Mond am Firmament.
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Dein Gesicht ist wie des Mondes Schimmer
reizend schön.
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Sie nahm die Dämmerung weg,
die des Mondes Glanz verhüllte.
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Hier waren zwei junge Becherträgerinnen,
deren Wangen wie der Vollmond strahlten.
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Die Wangen der jungen Becherträgerinnen
stehlen der Sonne ihren Glanz.
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Vollkommen war der Rose schönes Bild -
geprägt auf ihre Wangen.
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Ihre schöne Gestalt strahlte wie der Morgenthau
auf dem Grase von den Perlenthränen,
welche von ihrer reizenden Wange,
die die blühende Rose an frischer Röthe übertraf,
lieblich herabtröpfelten.
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Die Rose verfärbte sich beim Anblick ihrer Wangen;
der Jesmine Silberknosp' erblasste.
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Ich schwöre bei der Rose ihrer Wangen.
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Jeden Morgen blühten am Rosenstrauch Rosen,
schön gefärbt wie die Wangen
hochentzückender Mädchen.
_____


Vergleich mit Basillikum:

O süsse, liebliche Basilie,
was bist du, mit ihrer frischen Wange verglichen?
_____


Vergleich mit Anemone:

Sie hatte zwei Wangen blühend wie Anemone.
_____


Der Wein, roth vor Mischung, blass nach derselben,
hat zwei Farben, die der Narcisse und der Anemone.

Meiner Freundin Wange gleicht dem lautern Wein;
versetzest du ihn mit Wasser,
so hast du des Liebenden Farbe.
_
_____


Vergleich mit der Narcisse:

Gieb sie mir, die schöne Narcisse,
lieblicher nach meinem Blick' als die Rose;
als wäre ihre glänzende Weisse von den Wangen des Mädchens,
die Blässe von meinen liebenden Wangen genommen.
______



 

aus: Geschichte der schönen Redekünste Persiens
mit einer Blüthenlese aus zweyhundert persischen Dichtern
von Joseph von Hammer-Purgstall
Wien 1818
(S. 29)

Die Zeilen über Gesicht und Wangen aus: Über die ideale weiblicher Schönheit
bei den Morgenländern
Ein Versuch von Anton Theodor Hartmann
Düsseldorf bei J. H. C. Schreiner 1798
(S. 56-61; 105-108)

(c) Bild Roland Hamberger pixelio.de

 

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