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Elsa Asenijeff
(1867-1941)
Du bist meines Lebens
Halt und süsser Sinn,
Mann der Sonne!
Wonne
Reisst mich hin . . .
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Otto Julius Bierbaum
(1865-1910)
Es ist ein Glück zu wissen, daß du bist,
Von dir zu träumen hohe
Wonne ist,
Nach dir sich sehnen macht zum Traum die Zeit,
Bei dir zu sein, ist ganze Seligkeit.
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Adolf Böttger (1815-1870)
Wer einmal sah im tiefsten Schmerz
In Deines Auges Sonne,
O dessen Blick, o dessen Herz
Bricht - oder schmilzt in
Wonne!
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Wilhelm Busch (1832-1908)
Würde deiner Augen Sonne
Einmal nur mich freundlich grüßen,
Ach! vor lauter Lust und
Wonne
Schmölz ich hin zu deinen Füßen.
Aber ach! Aus deinen Blicken
Wird ein Strahl herniederwettern,
Mich zerdrücken und zerknicken
Und zu Knochenmehl zerschmettern.
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Carl Busse (1872-1918)
Wie die Wolken sich wiegen und liegen
Gleich Schwänen im Himmelsblau,
Mein Herz will sonnenwärts fliegen,
Es ist in die Höhe gestiegen
Wie die Lerche über der Au!
Es weiß nicht, was es vor
Wonne
Noch thun und lassen soll,
Es jubelt zur Lichtmadonne,
Es betet und jauchzt zur Sonne
Und ist so voll .. so voll!
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Peter Cornelius
(1824-1874)
Wonne
Was mich trifft mit Himmelsallgewalt ist
Wonne!
Was die Seele singt und was der Mund nur lallt ist
Wonne!
Was im Herzen lacht, bis Traum es linde wieget
Und im Traum noch leise lachend hallt ist
Wonne!
Reichen Klang hat Liebe, Sehnen, Glück und Hoffen,
Doch was rauschend von dem allem schallt ist
Wonne!
Was die tausend Frühlingsstimmen klagend jauchzen,
Was da strömt aus Blüten tausendfalt ist
Wonne.
Was am Himmel golden quillt aus ew'gen Quellen
Und in Sternen sich zu Welten ballt ist
Wonne.
Was wie Gotteswein den Kelch des Herzens füllet,
Daß zu eng es wird und überwallt ist
Wonne.
Und was bebt in deiner Lippen Hauch, Maria
Und ein Blick auf deine Lichtgestalt ist
Wonne!
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Marie Eugenie Delle Grazie (1864-1931)
O sagt, wo ist der gold'ne Tag,
Da ich an seinem Herzen lag,
Von seinem Arm umfangen,
Da mir die schönste Thrän' entquoll,
Die Brust von Lieb und
Wonne
schwoll?
Vergangen, ach vergangen!
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Welche
Wonne, welch' Entzücken,
Liebster in Dein Aug' zu blicken,
Das so tief, so sehnend blaut,
Das vom reinsten Glücke trunken,
Freude sprüht in hellen Funken
Wonnesam und liebetraut.
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Wie ich Dich lieb, soll ich es sagen
Wird mir das Herz so schwer,
Ich kann es fühlen nur, doch sagen,
Nein, sagen nimmermehr.
Nicht Worte hab' ich, diese
Wonne
Zu künden, diese Lust,
Kein Mensch hat je auf dieser Erde
Ein Lied dafür gewußt.
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Carl Ferdinand
Dräxler-Manfred (1806-1879)
Wer mochte da noch grübeln, wo die Stunde
Mit allen Freudezaubern ihn umsponnen?
Wo, wie aus eines Füllhorns reichem Munde,
Sich ewig niedersenkten neue
Wonnen.
O süße Zeit!
Wo Liebesseligkeit
All ihren Glanz und ihre Strahlenspenden
An dieses Herz gewürdigt zu verschwenden,
Um dieses Leben zu durchsonnen.
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Was Heilige verehren
Und Bilder an Altären -
Jetzt ist es mir enthüllt,
Seit,
Wonne meinen Blicken,
Mit trunkenem Entzücken
Dein Bildniß mich erfüllt.
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Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
Mädchen, wenn in deiner Reize
Wonnemeer mein Blick sich taucht,
Wenn von deinem Purpurmunde
Heiße Sehnsucht mich durchhaucht;
O, wie schwind't dann jeder Wunsch, der
Kühn sonst in die Zukunft sah,
Einer nur steht allverschlingend
Und allmächtig vor mir da!
Ach, der Wunsch, hinwegzuküssen
Von der Lippen zarten Rot
Sanft Vergessen des Vergangnen,
Kraft für Zukunft, Mut für Tod!
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Philippine Engelhard
(geb. Gatterer) (1756-1831)
Was brauch' ich auch zu singen und zu sagen,
Daß Du mir mehr als alles bist!
Du fühlst so oft mein Herz vor
Wonne schlagen,
Wann es in Lieb und Dank zerfließt.
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Ja, überselig hast du mich gemacht!
Der allerlängste Tag, er reicht nicht hin,
Und viel zu kurz ist jeder Traum der Nacht,
Zu denken, wie ich überselig bin.
Ich fühl's, um dieser
Wonne
ganz zu leben,
Muß Gott mir noch ein zweites Leben geben.
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Amara George-Kaufmann
(1835-1907)
In deine Liebe möcht' ich
Mich senken ganz hinein,
Da tief ohn' Ende rasten
Und von Allen vergessen sein!
Ein Wörtlein würd' ich hören,
Das Eine ganz allein,
Wenn ich so läg' und schliefe
In diesem
Wonneschrein.
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Ida von Hahn-Hahn
(1805-1880)
Möge die Zeit nun die Schwingen entfalten,
In ihrem eisernen, ruhigen Walten,
Stunden zu Tagen, zu Jahren gestalten,
Bringen der Freuden und Schmerzen Verein; -
Möge das Dasein sich nächtlich umtrüben: -
Mir ist doch ewige
Wonne geblieben,
Trag' ich im Busen die Kraft, dich zu lieben,
Lebt mir im Herzen – dein Bild allein.
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Robert Hamerling
(1830-1889)
Deute mir den süßen Zauber,
Der die Frauenlippe würzt:
Daß uns ihre Glutberührung
In ein Meer von
Wonne stürzt?
Solchem Wunder nachzuspüren
Ist so fromm, als wie des Seins
Ew'gem Grunde nachzugrübeln:
Alle Wunder sind nur eins.
Heilig ist dies Weltenwunder,
Wo ihr's packt, an jedem Ort,
Und die großen Rätsel alle
Löst ein einzig Zauberwort.
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Otto Erich Hartleben
(1864-1905)
... O wüsstest du, wie hold mit Übermacht
das Zucken jeder Fiber dich durchwühlt,
wenn meine Lippen sprachlos
Wonne flüstern
in deinen Leib ... O wüsstest du, wie wild
im Taumel deine Glieder beben lernen,
als wollten sie dem Leben sich entwinden
und ewig glühn in Wollustfieberflammen ...
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Heinrich Heine (1797-1856)
Andre beten zur Madonne,
Andre auch zu Paul und Peter;
Ich jedoch, ich will nur beten,
Nur zu dir, du schöne Sonne.
Gib mir Küsse, gib mir
Wonne,
Sei mir gütig, sei mir gnädig,
Schönste Sonne unter den Mädchen,
Schönstes Mädchen unter der Sonne!
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Die Rose, die Lilje, die
Taube, die Sonne,
Die liebt ich einst alle in
Liebeswonne.
Ich lieb sie nicht mehr, ich liebe alleine
Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;
Sie selber, aller Liebe Bronne,
Ist Rose und Lilje und Taube und Sonne.
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In den Küssen welche Lüge!
Welche
Wonne in dem Schein!
Ach, wie süß ist das Betrügen,
Süßer das Betrogensein!
Liebchen, wie du dich auch wehrest,
Weiß ich doch, was du erlaubst:
Glauben will ich, was du schwörest,
Schwören will ich, was du glaubst.
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Ludwig Jacobowski
(1868-1900)
Mein Kopf auf deinem Schoße,
Lieg ich bange atmend still.
Süßes Lieb, ach wenn Du wüßtest,
Was das Herz mir sprengen will.
Süßes Lieb, beschwöre nimmer
Meiner Leidenschaften Heer,
Daß sie trunkne
Wonnen träumen
Unergründlich wie das Meer ...
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Justinus Kerner
(1786-1862)
Was wär' die Erde ohne Frauen?
Das fühlt das Herz, ist's Auge blind.
Ein Garten wär' sie anzuschauen,
In welchem keine Blumen sind;
Wär' wie ein Tag, der ohne Sonne,
Wie eine Nacht ohn' Sternenlicht,
Hätt' nie gefühlt der Liebe
Wonne,
Geglaubt auch wohl an Engel nicht!
Dann hätte wohl auch Gottes Liebe
Kein fühlend Herz auf sie gestellt;
Denn wie langweilig, kalt und trübe
Wär' ohne Frauen dann die Welt!
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Minna Kleeberg (1841-1878)
Liebe
Was ist die seligste
Wonne auf Erden?
Zu lieben und wieder geliebt zu werden.
Was läßt das Herz sich gar tief betrüben?
Zu lieben und nimmer geliebt zu sein;
Doch das ist die größte, die schwerste Pein:
Geliebt zu werden und nicht zu lieben.
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Nikolaus Lenau
(1802-1850)
Scheideblick
Als ein unergründlich
Wonnemeer
Strahlte mir dein tiefer Seelenblick;
Scheiden mußt' ich ohne Wiederkehr,
Und ich habe scheidend all mein Glück
Still versenkt in dieses tiefe Meer.
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Stumme Liebe
Ließe doch ein hold Geschick
Mich in deinen Zaubernähen,
Mich in deinem
Wonneblick
Still verglühen und vergehen;
Wie das fromme Lampenlicht
Sterbend glüht in stummer
Wonne
Vor dem schönen Angesicht
Dieser himmlischen Madonne! -
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Detlev von Liliencron
(1844-1909)
Vor
Wonne jauchzt deine junge Brust,
Vor
Wonne dein Herz, das ich raubte.
Unsre Küsse geben süßere Lust
Als trauscheinlich erlaubte.
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Hieronymus Lorm
(1821-1902)
Es giebt ein tief geheimnißvolles Walten,
Zwei Herzen, die sich lieben, zu verknüpfen:
Ein Zauber ist's im Wort nicht festzuhalten,
Und dem Erforschen wird er stets entschlüpfen.
Es ist ein seelenvoll Beisammenfühlen,
Ein körperlos verschwieg'nes
Wonnebringen!
Sie dürfen vor der Welt, der fremden, kühlen,
Sich unsichtbar mit süßer Glut umschlingen.
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Angelika von Marquardt
(1849-1893)
O nicht um jedes Glück des frohen Lebens
Gäb' ich mein Liebesleid um Dich dahin!
Mein Hoffen bleibt in Ewigkeit vergebens,
Verboten ist das Ziel des reinsten Strebens,
Nur im Entsagen liegt für mich Gewinn!
Und doch, wie bin ich selig! Dich zu lieben,
Du Einz'ger, gilt als höchste
Wonne mir.
Wie welkes Laub, vom Sturmwind umgetrieben,
Wie Staub zuletzt mag jedes Glück zerstieben -
Was kümmert's mich: Es bleibt die Lieb' zu Dir!
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Stephan Milow (1836-1915)
Ich denke, wenn in günst'ger Stunde
Ein Paar sich Liebe heiß gestand,
Gelöst in Wonne, Mund auf Munde,
Das knüpft ein ewig festes Band.
Wie könntest du dich von mir trennen
Nach all dem Glück, das uns gelacht!
Du mußt es ewig theuer nennen,
Was einst so selig dich gemacht.
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Hermione von Preuschen
(1854-1918)
Aus dem Nest bin ich gefallen,
gehöre nun Keinem und Allen.
Im Staube lieg ich hier -
nimm mich auf, nimm mich auf zu dir.
Will dirs ja lohnen, lohnen
mit güldenen Lebenskronen;
aller
Wonnen Zärtlichkeiten
schimmernd über dich breiten
mit meinen sehnenden Armen.
Nur erwarmen laß mich – erwarmen!
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Das sind die ergreifendsten Lebensnächte,
in denen die Fülle menschlicher Mächte,
göttliche Schauer und irdische
Wonnen
in einem Brand ineinandersonnen.
In deinen Pranken die bebenden Glieder
stammeln zum Himmel uralte Lieder
von Zeugen und Sterben,
in
Wonnen verderben!
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Arm das Gemach – doch wieviel Seligkeit
schloß es mir ein,
das enge Bett – von Königswonnen heut
ward es der Schrein!
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Robert Prutz (1816-1872)
Dem Schmerze konnt' ich Worte geben,
In Liedern sang ich meine Qual;
Doch seit mein herbstlich ödes Leben
Durch dich erblüht zum zweitenmal,
Und seit in meiner Seele Gründen
Ein neuer Frühling Wunder thut,
Da weigert sich mein Mund zu künden
Des Herzens sel'ge
Wonneglut.
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Herrlich ist's, voll Glutverlangen
In den Armen dir zu hangen,
Fühlen, sanft herabgezogen,
Deines Busens stürmisch Wogen,
Deinen süßen Athem trinken,
Ganz in
Wonne untersinken!
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Alles Schöne, alles Gute
Ist der Liebe fromme Saat;
Folge denn mit kühnem Muthe
Gern und willig ihrem Pfad!
Freue dich der stolzen
Wonnen,
Die du nimmst und die du giebst –
Ach, bald ist der Sand verronnen,
Und du lebst nur, wenn du liebst!
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So zieh' noch einmal, kühn und frei,
Mich an dein Herz, das treue,
Daß unsers Lebens
Wonnemai
Noch einmal sich erneue!
Schon fühl' ich, wie die Seele mir
Von neuen Liedern sprühet,
Und seh', wie Mund und Wange dir
Von neuen Küssen glühet!
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Und wieder halt' ich dich umfangen,
Du meines Lebens liebstes Gut,
Und wieder leuchten deine Wangen
Von meiner Küsse
Wonneglut;
Es hüllen deine duft'gen Locken
In holde Dämmerung mich ein,
Und wieder fühl' ich, froh erschrocken,
Wie süß es ist, geliebt zu sein!
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Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Ich habe an deiner Brüste Altar
Die Nacht bei dir durchsonnen.
Ich träumte unendliche
Wonnen
Im Zauberdufte aus deinem Haar.
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Anna Ritter (1865-1921)
Du und ich … und über uns Beiden die Nacht!
Neige die Stirn, damit ich dich küssend umfange.
Neige das Ohr – ich raune dir Süßes hinein,
Wonne und Weh, so wie's mir emporblüht im Herzen. -
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Emil Rittershaus
(1834-1897)
Daß in Deinen Augen, Liebste, diese Liebe mir gelacht,
Hat mich fröhlich, hat mich selig, unaussprechlich reich gemacht!
Das ist meines Lebens
Wonne, das ist Trost in jedem Schmerz! -
Treulich soll mein Herz vergelten Dir die Lieb', geliebtes Herz!
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An Deinem Busen sank ich nieder.
Wie war ich so entzückt, beglückt,
Als ich auf Deine Lippen wieder
Beseligt meinen Mund gedrückt!
O, eine
Wonne, nicht zu nennen,
Ist da im Herzen aufgewacht,
Und da erst lernt' ich's recht erkennen,
Wie Deine Lieb' mich glücklich macht.
_____
O Frühlingslust, o Frühlingssonne,
Wohl warst du stets dem Herzen werth,
Doch deines Segens ganze
Wonne
Hat Liebe mich verstehn gelehrt!
_____
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Otto Roquette (1824-1896)
So Brust an Brust, so ganz mein eigen,
So halt ich dich, geliebtes Bild!
Es rauscht die Nacht, die Lippen schweigen,
Und Seele tief in Seele quillt.
Ich bin dein Glück, du meine
Wonne,
Ich bin dein Leben, du mein Licht;
Was soll uns Tag, was soll uns Sonne?
Du schöne Nacht, entflieh uns nicht!
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Friedrich Rückert
(1788-1866)
Frühling, vollen! vollen
Liebesüberfluß!
Mehr als Herzen wollen,
Strömenden Genuß!
Wonnen mehr, als schwellen
Wünsche meine Brust,
Ungezählte Wellen,
Ungemeßne Lust!
_____
O
Wonneschau, Lustanblick, Augenweide!
So hab' ich sie, die Schönste, denn gesehen
Vor meinen Blicken so verschönert stehen,
Wie's nur die Schönheit werden kann vom Kleide.
O schmeichelhaftes Kleid! Ich sah die Seide
Von ihrem Busen mir entgegenwehen,
Und sah die Blumen dort nach mir sich drehen,
Die Seid' und Blumen, meine Gaben beide.
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Rose, Meer und Sonne
Sind ein Bild der Liebsten mein,
Die mit ihrer
Wonne
Faßt mein ganzes Leben ein.
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Adolf Friedrich von
Schack (1815-1894)
Das war der süßeste der Laute!
Sie sprachs, das erste Liebeswort;
Im Herzen nun trag' ich das traute,
Tiefselige Geheimniß fort.
Allein wo berg' ich meine
Wonne,
Daß ich sie wohl behüten mag?
Dein Licht verhülle, läst'ge Sonne!
Verstumme, lärmbewegter Tag!
_____
Zeugen der
Wonne dürfen,
Wenn in der Laube wir Nachts zu Zwein
Mund von Munde den Odem uns schlürfen,
Selbst die schweigenden Sterne nicht sein!
_____
Wenn uns von zitternder Wimper
Die
Wonnezähre tropft,
Wenn bebend Lippe an Lippe hängt
Und Ader an Ader klopft,
Was kann uns die Erde noch bieten fortan,
Das matt nicht erbleichen muß?
Sind Ewigkeit und Himmel
Doch unser in jedem Kuß!
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Wenn unter duftgen Blüthenzweigen
Wir ruhen, Haupt an Haupt gelehnt,
Wie süß der Küsse Wechseltausch!
Welch Flüstern in der Liebe Rausch!
Wie spricht, so oft die Lippen schweigen,
Das Auge, das von
Wonne thränt!
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Karl Siebel (1836-1868)
Wohl ist mein Herz ein glücklich Herz;
D'rin thront eine Königinne,
Die macht zur
Wonne jeglichen Schmerz
Mit ihrer süßen Minne.
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Wonne der
Wonnen
Ich wußte, nun hatte ich Alles besessen,
Nun hatte ich Frieden; nun hatte ich Ruh';
Himmel und Erde und Alles vergessen,
Himmel und Erd' und mich selber dazu.
O
Wonne der
Wonnen, wer kann dich ergründen?
Vergessen sich selbst, und die Welt und die Noth -
O
Wonne der
Wonnen, wo bist du zu finden?
"Nur in der Liebe und nur in dem Tod!"
_____
O schmieg' mit innigem Vertrauen
Dich fest an mich, du meine Lust!
Mit frohem Auge sollst du schauen
Den Frühling einer Menschenbrust.
Sie hofft in sel'gem
Wonnebeben!
Sie hofft so fest, sie liebt so rein!
Sie liebt! o komm! ihr ganzes Leben
O komm, die Welt ist dein.
Du bist die ewig heil'ge Sonne
Die dieses Leben hat entfacht;
Du bist das Lerchenlied der
Wonne
Du bist des Himmels heit're Pracht.
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Karl Stieler (1842-1885)
Frühling war's in allen Zweigen
Und die braune Drossel sang
Und an deiner Schulter lehnt' ich,
O, wie war ich froh und bang!
Bin zu Füßen dir gesessen,
Hab' in
Wonnen dich geküßt
Und kann's nimmermehr vergessen,
Was du mir gewesen bist!
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Adolf Ritter von
Tschabuschnigg (1809-1877)
Einmahl noch das Lächeln voller
Wonne,
Gottes schönsten Lohn für seine Welt,
Das in gleicher Klarheit auf die Sonne,
Und in stilles Blüthendunkel fällt.
Einmahl noch die warme Hand in meiner,
Und der Vollmond über dir und mir;
Einmahl meine Brust noch eng an deiner,
Eine stille Stunde noch mit dir!
Einmahl noch den Blik bis tief zu Herzen,
Sehnsuchtvoll, in Thränen mild verklärt,
Der mir selbst der Trennung Schmerzen
Still in
Wonneschauer kehrt.
_____
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Wilhelm Wackernagel
(1806-1869)
O du mein Mond in stiller Nacht,
Der über mir am Himmel wacht,
Und mit mir wacht und träumet,
Und wenn ich schlafe meinen Traum
Mit duft'gem Silber säumet!
Du immer nah und immer fern,
Mein Morgenstern, mein Abendstern,
Vorbotinn aller
Wonne!
Und alle
Wonne selber du,
Du Mond, du Stern, du Sonne!
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Wilhelm Waiblinger
(1804-1830)
Deinen Mund! - ich rase, schwärme, flamme,
meine Geister fliegen himmelwärts,
Nebel graut um mich, und wonnetaumelnd
drück ich dich zum letztenmal an's Herz.
Deinen Mund, o rasendes Entzücken,
Mädchen, weigre nicht und lass' mich ziehn,
einen Kuß noch, und wir sind geschieden,
letzte, letzte
Wonne fahre hin.
_____
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Frank Wedekind
(1864-1918)
O, Ella, Ella, tausend Seligkeiten
In einen einz'gen Atemzug gedrängt;
Die Triebe aus der Menschheit frühsten Zeiten,
Von
wonnekund'ger Götterhand gelenkt;
Der Kindheit ahnungsvolle, lose Spiele
Verwandelt in unendlichen Genuß;
O, Ella, alle himmlischen Gefühle
In einem einz'gen Liebeskuß -
_____
Ich hab dich lieb, kannst du es denn ermessen,
Verstehn das Wort, so traut und süß?
Es schließet in sich eine Welt von
Wonne,
Es birgt in sich ein ganzes Paradies.
_____
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Ernst von Wildenbruch
(1845-1909)
Ein knospendes Röschen auf schwellender Brust
Und so klopfend das Herz unterm Mieder,
Meine Sonne und
Wonne und Freude und Lust,
Der holdselige Quell meiner Lieder -
Das ist sie, das ist sie, die ich meine,
Und neben der Einzigen keine.
_____
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Eliza Wille (1809-1893)
Kennst du den schönen Lindenbaum,
Wo wir einst glücklich waren?
Wo ich so selig bei dir stand
In unsern
Wonnejahren? -
_____
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Sidonie
Grünwald-Zerkowitz (1852-1907)
Guten Morgen! Dein war, Lieb, die Nacht!
Ich hab' im Traum mit Dir sie verbracht.
Noch hab' ich keinen Tag gesehn
Wie diesen Traum, so himmlisch, so schön!
Ach, daß eine Stunde schlagen mir möchte,
Die solche
Wonne wirklich mir brächte!
_____
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Kathinka Zitz-Halein
(1801-1877)
Wonne des Himmels, daß ich Dich gefunden!
Heil der verhüllten, der göttlichen Macht,
Die uns auf ewig in Liebe verbunden
Bis zu des Todes umschleiernden Nacht.
Tausch' nicht mein Loos mit dem König der Welten,
Trifft auch ein Weh einst die bebenden Brust,
Wird Deine Liebe mir reichlich vergelten;
Dann hallt die Luft von dem Jauchzen der Lust.
O! mein Gebieter, Du Fürst meines Lebens,
Dir schlägt mein treues, mein sehnendes Herz;
Du bist mein Heil, meine
Wonne! vergebens
Winket die Welt mir mit Freuden und Scherz.
Mögen auch ringsum die Wolken sich trüben,
Sinket die Sonne dann sterbenden Blick's,
Ist mir von allem Dein Herz nur geblieben,
Trotz' ich den wankenden Launen des Glück's.
_____
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Sophie Albrecht
(1757-1840)
Wer kann, wie ich, die
Wonne ganz verstehen,
Die das Gefühl an meine Seele knüpft -
Ich soll den theuren Jüngling wieder sehen,
Für den mein Blut so heiß zum Herzen hüpft!
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Susanne von Bandemer
(1751-1828)
Selig! selig! die, so ganz versunken
Im Gefühl der Liebe, dir im Arme lag:
Ach, sie lauschte hoher
Wonne trunken
Auf des Herzens stärkern Schlag.
Der dir, - Holder, den ein Gott mir wählte -
Mit der reinsten Liebe sanft die Brust durchbebt,
Und mich mehr, als Amors Neuvermählte,
Zu Elysium erhebt.
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Wer schildert sie des Herzens reine
Wonne
Die mich durchbebt, wann endlich sich die Sonne
In Dunkel hüllt, und mir der Stern erscheinet,
Der uns vereinet.
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Louise Brachmann
(1777-1822)
Wie in einem Meer voll süßer
Wonne
Untergeht im theuren Aug' der Blick,
Und es glänzt ihm eine schöne Sonne
Von der lichten Spiegelfluth zurück.
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Gottfried August Bürger
(1747-1794)
Nun kehre wieder! Nun entwanke
Dem
Wonnebett! du hast genug!
Sonst wirst du trunken, mein Gedanke!
Sonst lähmt der Taumel deinen Flug!
Du loderst auf in Durstesflammen -
Ha! wirf ins Meer der
Wonne dich!
Schlagt, Wellen, über mich zusammen!
Ich brenne! brenne! kühlet mich!
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Adelbert von Chamisso
(1781-1838)
An meinem Herzen, an meiner Brust,
Du meine
Wonne, du meine Lust!
Das Glück ist die Liebe, die Lieb' ist das Glück,
Ich hab' es gesagt und nehm's nicht zurück.
Hab' überglücklich mich geschätzt,
Bin überglücklich aber jetzt.
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Helmina von Chézy
(1783-1856)
Ich denke Dein an diesem stillen Abend,
Im grünen Thal, am hellen, kühlen Bach,
Die milden Lüfte wehen kühl und labend,
Süß haucht Natur ein leises
Wonne-Ach;
Ich nahe, nur mit Liebe Dich begabend,
O, wär' ich Nachtigall im Blüthen-Dach,
Und könnte Dir ein Lied der Weihe singen,
Süß, wie die Stunden, die uns einst umfingen!
_____
Wie heißt der Quell, an dem man trinkt
Und wird doch nimmer satt,
Der
Wonne stets der Lippe winkt,
In Lindrung Glut noch hat?
Der Quell heißt Liebe, Lieb' allein
Wie trüg er sonst so lichten Schein?
_____
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Zu nehmen, zu geben des
Glückes Gaben,
Wird immer ein groß Vergnügen sein.
Sich liebend aneinander zu laben,
Wird Paradieses
Wonne sein.
_____
Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche
Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
_____
Wonne
der Wehmut
Trocknet nicht, trocknet nicht,
Tränen der ewigen Liebe!
Ach, nur dem halbgetrockneten Auge
Wie öde, wie tot die Welt ihm erscheint!
Trocknet nicht, trocknet nicht,
Tränen unglücklicher Liebe!
_____
Welche Seligkeit glich jenen
Wonnestunden,
Da er dankbar dir zu Füßen lag,
Fühlt' sein Herz an deinen Herzen schwellen,
Fühlte sich in deinem Auge gut,
Alle seine Sinnen sich erhellen
Und beruhigen sein brausend Blut!
_____
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch,
Und Freud und
Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
_____
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Karoline von Günderrode
(1780-1806)
Es hat ein Kuß mir Leben eingehaucht,
Gestillet meines Busens tiefstes Schmachten,
Komm, Dunkelheit! mich traulich zu umnachten
Daß neue
Wonne meine Lippe saugt.
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Franz von Kleist
(1769-1797)
Ja! gesegnet sey die Stunde,
als ich DICH Geliebte, fand,
und geführt von Menschenkunde,
mich zum treusten Seelenbunde,
gutes Weib, mit DIR verband;
Wonne gab mit DEINE Hand,
Wonne jegliche Secunde,
die, seit mich DEIN Arm umschloss,
in den Strom der Zeiten floss.
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Sophie Mereau (1770-1806)
Er ist es, Er, der Göttliche! auf immer
nun wieder mein! und neue
Wonne füllt
das Herz! - So wird beym letzten Lebensschimmer
die Sehnsucht, die unendliche, gestillt?
Wir schweben auf in reinere Gefilde;
der Erd' entrückt, von keinem Wunsch getrübt,
umfängt mich jenes Äthers Frühlingsmilde,
und ich bin ewig liebend und geliebt!
_____
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Christian Ludwig Neuffer
(1769-1839)
Wo nehm' ich, dir zu danken,
Die kühne Sprache her?
Im Ungestüm der
Wonne
Find' ich mich selbst nicht mehr.
Der Sturm hat ausgewittert,
Der mir von fern gedroht;
Am heitern Himmel fluthet
Der Liebe Morgenroth.
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Novalis (Friedrich von
Hardenberg) (1772-1801)
Ha! wie sich schnell mein Rosenblut
Durch alle Adern rafft;
Wie jede Fiber schwellt von Mut
Und niegefühlter Kraft.
Doch weißt du, Freund, woher, woher?
Der
Wonne Überfluß?
Sie gab mir heut von ohngefähr
Ihr Herz und einen Kuß.
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Friedrich Schiller
(1759-1805)
Waren unsre Wesen schon verflochten?
War es darum, daß die Herzen pochten?
Waren wir im Strahl erloschner Sonnen,
In den Tagen lang verrauschter
Wonnen
Schon in Eins zerronnen?
Ja, wir waren's! - Innig mir verbunden
Warst du in Äonen, die verschwunden,
Meine Muse sah es auf der trüben
Tafel der Vergangenheit geschrieben:
Eins mit deinem Lieben!
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O lösche deine Fackel, Tag! Hervor,
Du geist'ge Nacht; mit deinem holden Schweigen!
Breit' um uns her den purpurroten Flor,
Umspinn uns mit geheimnisvollen Zweigen!
Der Liebe
Wonne flieht des Lauschers Ohr,
Sie flieht des Strahles unbescheidnen Zeugen;
Nur Hesper, der verschwiegene, allein
Darf, still herblickend, ihr Vertrauter sein.
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Schön wie Engel voll Walhallas
Wonne,
Schön vor allen Jünglingen war er,
Himmlisch mild sein Blick wie Maiensonne,
Rückgestrahlt vom blauen Spiegelmeer.
Seine Küsse - paradiesisch Fühlen!
Wie zwo Flammen sich ergreifen, wie
Harfentöne in einander spielen
Zu der himmelvollen Harmonie -
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Christian Friedrich
Daniel Schubart (1739-1791)
Und wenn an deinem Hals ich hange,
So lächeln Engel uns zu,
Und führen mit
wonnestrahlender Wange
Uns ein in die ewige Ruh'.
Dir singen die Vögel in Eden,
Wenn du der Wolke des Todes entsteigst,
Vor
Wonne können wir beide nicht reden;
Du faltest die Hände und schweigst.
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Geliebte! Lebe wohl, ich scheide;
Dein armer Gatte flieht von dir.
Du warst mein Glück, warst meine Freude;
Ja,
Lebenswonne warst du mir.
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Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750-1819)
O
Wonne, sein Weibchen zu wiegen
In Armen der Liebe, zu liegen
Beim Weibchen in süssem Genuß!
Ich achte, mit neidenden Blicken
Und schmachtendem Geisterentzücken,
Umschweben die Engel den Kuß.
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Meine heissen Lippen beben;
Athme, Lyde, neues Leben,
Küsse
Wonne
mir hinein!
Lechzend sinken meine Augen;
Laß aus deinem Blick sie saugen
Honig, Milch und Labewein!
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Ludwig Tieck (1773-1853)
Ich soll sie sehn!
Faß' ich die
Wonne?
O goldne Sonne!
Ich soll sie sehn!
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Ludwig Uhland (1787-1862)
Seliger Tod
Gestorben war ich
Vor Liebeswonne:
Begraben lag ich
In ihren Armen;
Erwecket ward ich
Von ihren Küssen;
Den Himmel sah ich
In ihren Augen.
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Christine Westphalen
(1758-1840)
Liebe ward den Millionen Leben
Hier ein unzertrennlich schönes Band;
Ward vom Jenseit ihnen mitgegeben,
Als des Daseyns unverkennbar Pfand.
Liebe lehrt der Menschen Brust empfinden,
Die von hohen
Wonnen überfließt,
Wenn, auf ewig treu, sich Herzen binden,
Und der Geist im Andern sich genießt.
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Joseph Christoph von
Zedlitz (1790-1862)
Ha, schon fühl' ich an des Herzens Schlägen
Ihrer Nähe zaubermächt'ges Band;
Dort – sie ist's – sie hat den Ruf erkannt,
Streckt die Arme liebend mir entgegen!
Selig, Mund an Mund,
Gibt kein Wort es kund,
Welche
Wonnen sich im Busen regen!
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Hans Aßmann Freiherr von
Abschatz (1646-1699)
Wohnet nicht auff deinen Lippen / meine Freude / mein Vergnügen /
Meine Seele / meine
Wonne / ja mein Leben / meine Ruh?
Warum soll ich nicht das Meine / wo ichs finde / wieder kriegen?
Alle Recht und Richter sprechen jedem ja das Seine zu.
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Anonymer Barockdichter
(aus der Neukirch-Sammlung)
Wiewohl, ich wünsche keine sonne.
Soll meine fahrt bey trüb- und tunckler nacht
Durch deinen schluß, Calliste! seyn vollbracht,
So gönne mir zum minsten diese
wonne:
Daß deiner brüste schein,
Die wie zwey stern' auf deinen anmuths-höhen
Bald in die höh, bald wieder abwarts gehen,
Mir mein compaß, mein leitstern möge seyn!
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Simon Dach (1605-1659)
So lang' es, meine sonne,
Mir warm zum hertzen geht,
Sollt ihr seyn meine
wonne;
Ich hab' in mir erhöht
Ein schloß für euch, darinnen
Ihr ewig herrschen solt,
Hie könnt ihr meinen sinnen
Gebieten, wie ihr wolt.
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Paul Fleming (1609-1640)
Anemone/ meine
Wonne/
meines Herzen stete Zier/
meine Klarheit/ meine Sonne,
kanst du diß denn gläuben dir/
daß/ was dir mein Mund verspricht/
meyne mein Gemüte nicht.
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MEin gestirntes Paradeiß/
mein Licht/ mein Mohn/ meine Sonne/
mein gantz Himmelreich voll
Wonne/
und von was ein Gott sonst weiß/
das ist Philyrille mir/
mir/ der Erden unter ihr.
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Daniel Casper von
Lohenstein (1635-1683)
Ach meiner augen augapffel und sonne /
Ach meiner seelen beseelender geist!
Qvellbrunn der freuden / und wurzel der
wonne /
Die mein verhängniß mich peinigen heist;
Laß dein rubin-glaß der lippen hersincken /
Daß ich daraus mir mein sterben kan trincken.
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Johann Rist (1607-1667)
Amarillis meine Lust
Meine Freud und
Wonne/
Meines Hertzens Fried und Rust
[Rust=Ruhe]
Meiner Augen Sonne
Schliessen wir gleich unsre Zeit
In der höchsten Traurigkeit
Und in tausend Schmertzen
Lieb ich dich doch von Hertzen.
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Florabella meine Sonne
Meiner Seelen Lust und
Wonne/
Meines Lebens Auffenthalt/
Weil ich leider unverschuldet
Grosse Schmertzen hab erduldet/
Werd' ich schier vor Trauren alt/
Zeit und Tage gehn zwahr hinn/
Du verbleibst mir doch im Sinn.
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Jacob Schwieger (um
1630-1664)
Adelmuht ach meine
Wonne/
mein beliebtes Zukker Lam/
Meine Krohne meine Sonne!
warüm bistu mihr so gram?
Ist dihr leid daß ich gegeben
dihr ein Küßchen? o mein Leben/
gieb mihrs wieder wiltu mihr
geben meinen Lohn dafür.
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Drüm Adelmuht mein All und Ich/
mein Lieb und Lebens Sonne!
verbleibe treü und liebe mich
du meine Lieb und
Wonne!
Mein treüer Sinn
o Schäferinn
sol nimmer treüloß werden
so lang' ich leb' auf Erden.
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