Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Dal

LXXVII. (77)

Aus ist die Flucht, die Nacht der Trennung!
Ich los'te, und die Sterne sprachen:
Nun ist's zu Ende.

Wie sehr der Herbstwind kos't und schmeichelt,
Sobald des Frühlings Odem wehet,
Ist es zu Ende.

Sag' zu der lang versteckten Hoffnung,
Des Morgens komm' heraus, die Schatten
Sind nun zu Ende.

Gedankt sey Gott! durch's Blatt der Rose
Ist Dornenstolz, und Windehochmuth
Endlich zu Ende.

Der Nächte, und des Herzens Leiden
Sind in dem Schatten deiner Locken
Endlich zu Ende.

Wiewohl die Locken mich verwirrten,
So ist die Lösung durch die Wangen
Doch nun zu Ende.

Mit Trommeln geh' ich nun zur Schenke,
Der kurze Gram des Thors der Freundinn
Ist nun zu Ende.

Der Lauf der Zeiten macht mich zweifeln,
Ob wohl die Trennung von dem Freunde
Schon sey zu Ende.

O holder Schenke, füll' den Becher,
Mein Rausch ist nun durch deine Sorge
Gänzlich zu Ende.

Wiewohl kein Mensch Hafisen achtet,
Dankt er doch Gott, sein Schmerz und Leiden
Ist nun zu Ende.


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