Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Ta

V. (5)

Schau den Schwarzen nur an,
Der die Welt versüßt!
Augen glühen, Lippen lachen
Herzen sind fröhlich durch ihn.

Zuckermündige sind
Zwar die Herr'n der Welt,
Aber Salomon ist jener,
Welcher den Siegelring hat.

Dieses schwärzliche Maal
Auf den weißen Wangen,
Lehrt uns dieses sey das Körnlein
Welches einst Adam verführt. 1

Weise sinnet der Freund,
Freunde helft bey Gott!
Wie wird’s gehen dem wunden Herzen?
Denn die Arzney ist bei Ihm.

Er ist schön von Gesicht.
Rein und tugendvoll.
Beider Welten reine Seelen
Geben darum ihm Geleit.

Wem kann ich es vertrauen?
Dieser Mörder hat
Mich erschlagen, ob er gleich den
Hauch des Meßias besitzet.

Zähle deinen Hafis
Stets den Frommen zu,
Denn es wandeln viele Geister
Seliger Freunde mit ihm.

1 Nach der Sage der Islam's war die Frucht, durch welche Adam das Paradies verlor, nicht ein Apfel, sondern ein Weizenkorn. Hafis vergleicht damit das Maal des Geliebten, das auch auf den ersten Anblick alle Ruhe und Glückseligkeit raubet.


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