Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Sa

III. (3)

Selige Nacht! wenn du mit Schmeicheleien
Einst kommst zu mir,
Wenn du liebkosest und ich flehe.
Siehe! dem Ost vertrau' ich mein Geheimniß,
Wie könnt es wohl
Der Knospe gleich verschlossen bleiben!

Hoch ist das Glück, deßwegen hoff' ich nur
Auf deinen Wuchs,
Vom Haar begehr' ich langes Leben.
Schicksal, was fiengst du an für einen Aufruhr
Indem du ihr
Narzißenaug mit Grazie schmücktest.

Ha! wie viel rang ich nicht der Pfortenringe
Am Herzensthor
In langer Nacht aus Sehnsucht flammend.
Soll ich des Grams des Nebenbuhlers denken
Und deines Leids!
Viel Unglück trägt ein Sklav der Liebe.

Ruhe verleiht dem Geist der Ost so oft als
Die Rose lacht,
Gott sey dem Schwätzermunde gnädig!
Staub des Gemüths macht blind der Feinde Auge
Leg in den Staub
Hafis die Stirne, sey zufrieden.


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