Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Waw

III. (3)

Das Blutgeld für den Moschus aus Sina
Ist deiner Füße Staub.
Die Sonne selbst sie wurde genähret
Im Schatten deines Orts.

O sieh! wie die Narzissen es treiben
Mit ihren Schmeichelei'n;
O zeig dich, und sie opfern die Seele
Dem Nicken deines Augs.

O trinke kühn mein Blut, denn es waget
Zu deiner Schönheit sich
Kein Engel in die Nähe, daß selber
Aufmerke deine Schuld.

Du bist die Ursach', daß hier auf Erden
Die Menschen ruhig sind.
Deßwegen ist mein Herz, und mein Auge
Zum Wohnort dir geweiht.

Ich habe jede Nacht mit den Sternen
Mein eigenes Geschäft,
Aus Sehnsucht nach dem strahlenden Glanze
Von deinem Mondgesicht.

Die Freunde, die vereiniget waren,
Sind alle nun getrennt,
Ich aber blieb als Schwelle der Zuflucht
Vor deinem Glück zurück.

Hafis! verzweifle nicht an der Gnade
Von deinem Gott und Herrn,
Es wird des Grames Scheune verbrennen
Bei deinem Seufzerrauch.


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