Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Mokataat

XXI. (21)

Sehet und höret die List, die Bosheit des wechselnden Glückes,
Jegliche Augen sind blind, jegliche Ohren sind taub.

Viele, denen die Sonne, der Mond zum Polster gedient hat,
Legen zuletzt ihr Haupt nieder in Aschen und Staub.

Braucht es den Daumring wohl den Bogen des Looses zu spannen?
Wendet je ein Schild Streiche des Schicksals hinweg?

Schirmet Euch rund mit eisernen Mauern und ehernen Schlössern,
Immer drängt sich die Hand Eures Looses hinein.

Kümmert Euch nicht des zitternden Lichtes im Lämpchen des Lebens,
Nacht folgt auf das Licht, Zucker verberget nur Gift.


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