Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Mokataat

XXIII. (23)

Der Rosenzucker meiner Verse stiehlt 1
Die Süßigkeit vom Veilchensafte,
Er ist wie Kandelzuckerstangen hart,
Und weich wie Eibischzuckerkäse.

Auf immer möge bitter seyn der Mund
Deß, der das Zuckerrohr begeistert,
Mit schwarzem Staube sey bedeckt der Kopf
Deß, der das reine Wasser läugnet,

Derjenige, der schon bei der Geburt
Geschlagen ward mit voller Blindheit,
Nie kann er eines Schönen Käufer seyn,
Im Laufe seines ganzen Lebens.

1 Die verschiedenen Gattungen von Zucker, mit denen Hafis seine Verse in Beziehung stellet, sind Gülkand, Rosenkandel; der Kandel und der Zucker sind beides aus dem Oriente eingebürgerte Worte nämlich kand und scheker. Tabrsed oder Tebrsed, d.i. der Beilzerhauene, ist die härteste Gattung des Zuckers in Stangen, der so heißt, weil er mit dem Beile zerhauen wird; und Kaabalgasal ist eine Art von Zuckerkäse, der unserm Eibischteige am nächsten kommt.


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