Die kleine Sammlung

Liebeslyrik deutsche Dichter und Dichterinnen 18.-20. Jahrhundert
Lieblingsgedichte der Sammlerin
 


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Wilhelm Gerhard
(1780-1858)


Liebes A. B. C.

A. B. C. D.
Wenn ich dich seh,
Dich, meine süße Lust,
Klopft die empörte Brust,
Wird mir wohl und weh,
Wenn ich dich seh.

E. F. G. H.
Wärst du doch da!
Drückte mein treuer Arm,
Holde, dich liebewarm!
Schätzchen, ach wärst du da!
Wärst du mir nah!

J. K. und L.
Aeuglein so hell
Glänzten in Liebespracht
Mir aus der Wimpern Nacht,
Trafen mich blitzesschnell,
Aeuglein so hell.

M. N. O. P.
Gleich einer Fee
Fesselst du Herz und Sinn,
Grübchen in Wang' und Kinn,
Rosenglut, Lilienschnee,
Reizende Fee!

Q. R. S. T.
Scheiden thut weh.
Halte mit Herz und Mund
Treu an dem Liebesbund,
Sage mir nie Ade!
Scheiden thut weh.

U. V. W. X.
Mach einen Knix,
Drückt dir ein junger Fant
Zärtlich die Schwanenhand;
Aber nur ernsten Blicks
Mach ihm den Knix!

Ypsilon Z.
Nun geh zu Bett!
Bricht doch die Nacht schon ein,
Kann ja nicht bey dir seyn,
Wenn ich auch Flügel hätt'!
Geh nur zu Bett!

Aus: W. Gerhard's Gedichte Erster Band
Leipzig Verlag von Joh. Ambr. Barth 1826 (S. 44-45)

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