Wenn je ein Schönes mir zu bilden glückte . . .

Kurze Liebesgedichte deutscher Dichter und Dichterinnen

 



Max Bruns
(1876-1945)


Hörst du - ?

Hörst du den heiligen Urweltton?
Er sucht dich Nacht für Nacht
und ist ein flammenheißes Gebet:
Weil meine zitternde Seele
in tiefer Sehnsucht steht!

Aus: Die Gedichte (1893-1908) von Max Bruns
Verlegt bei J. C. Bruns in Minden (Westfalen) 1908 (S. 321)

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An die Geliebte!

Du meines Geistes gotterfüllte Kraft!
Du Schöpferhauch, der mir die Glieder strafft!
Du goldnes Gut, aus Träumen reich errafft!
Du Harfe meiner höchsten Leidenschaft!

Aus: Max Bruns Garten der Ghaselen
Verlegt bei J. C. Bruns in Minden (Westfalen) 1925 (S. 94)

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Honigmond

Mehr, als heilige Inderschriften schrittweis je beschrieben haben,
sind der Tändelein gewesen, die wir, traun, getrieben haben.
Ganz uns köstlich auszukosten, mußte solcher trunknen Tage,
solcher warmen Wonnenächte jede Woche sieben haben.

Aus: Max Bruns Garten der Ghaselen
Verlegt bei J. C. Bruns in Minden (Westfalen) 1925 (S. 106)

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