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      Richard von Schaukal 
      (1873-1942) 
       
       
      Und es ist doch Liebe ... 
       
      Was die Menschen sagen, 
      weiß ich alles schon, 
      aber was sie tragen, 
      flüstert kaum ein Ton. 
       
      Und es ist doch Liebe, 
      was zusammenhält, 
      die sonst sinnlos bliebe, 
      diese wirre Welt.  
       
      Aus: Richard von 
      Schaukal Gedichte 
      Pierrot und Colombine oder das Lied von der Ehe 
      Junge Sehnsucht / Einkehr/ Herbsthöhe / An der Schwelle 
      Albert Langen Georg Müller München Wien 1967 (S. 226) 
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      Nur die Liebe 
       
      Nur die Liebe, die im Herzen lebt 
      und sich unerschöpflich draus ergießt, 
      also daß es bebend überfließt 
      und im Spiegel ihres Stromes schwebt, 
       
      nur die Liebe, die sich nie erfüllt 
      und vergebens Ewigkeit ersehnt, 
      ist das Band, das sich hinüberdehnt, 
      wo sich einmal aller Sinn enthüllt. 
       
       
      Aus: Richard von 
      Schaukal Gedichte 
      Pierrot und Colombine oder das Lied von der Ehe 
      Junge Sehnsucht / Einkehr/ Herbsthöhe / An der Schwelle 
      Albert Langen Georg Müller München Wien 1967 (S. 244) 
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      Gebet 
       
      Mein Gott, gewähr mir Eines, 
      ich bitte sonst um nichts: 
      im Glanz des ewgen Lichts 
      flackert verstört mein kleines. 
       
      So fleh ich tausendmal: 
      Erhalt mir meine Qual, 
      laß mich in meiner Pein 
      vor Liebe selig sein! 
       
       
      Aus: Richard von 
      Schaukal Gedichte 
      Pierrot und Colombine oder das Lied von der Ehe 
      Junge Sehnsucht / Einkehr/ Herbsthöhe / An der Schwelle 
      Albert Langen Georg Müller München Wien 1967 (S. 264) 
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      Manchmal mein ich es zu halten 
      mitten in der Nacht, 
      was in wechselnden Gestalten 
      mich so selig macht. 
       
      Und es ist mir dann am Tage 
      unter meinem Kleid, 
      dass ich etwas an mir trage, 
      das von Ewigkeit. 
       
       
      Aus: Richard Schaukal 
      Buch der Seele Gedichte 
      Bei Georg Müller München & Leipzig 1908 (S. 35) 
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