Liebesbotschaften für den Geliebten

Bilder und Gedichte

 


Eugenie de Blaas (1843-1932)
Eine junge Schöne



 


 

Joseph Emanuel Hilscher
(1806-1837)
 

Namenlos


O schwelge, Blick! und juble Dank dem Licht,
Das wunderbar erst in den Wundern waltet,
Bewußtlos reichen Schatz auf Schatz entfaltet -
O schwelge! bis das dunkle Auge bricht.

Sei unersättlich, darben wirst du nicht,
Wie schön, was stets sich wechselnd neu gestaltet,
Wie schön! was ewig gleich, doch nie veraltet,
Und o, wie schön ein Menschenangesicht!

Und mehr als schön – o es ist namenlos,
Was ich in deinem Engelantlitz sehe,
Was Himmelsthau in's welke Herz mir goß,

Was lang geahnt nur, jetzt in nächster Nähe
Sein heil'ges Dasein strahlend mir erschloß -
Ihr nennt es Liebe? – Schaler Laut, verwehe!



 

zurück weiter
Übersicht

Gedicht aus: Gedichte von Joseph Emanuel Hilscher
Originale und Uebersetzungen
Redigirt von Ludwig August Frankl
Herausgegeben vom Comité zur Errichtung
eines Hilscher-Denkmals und einer Hilscher-Stiftung in Leitmeritz
Zweite vermehrte Auflage Prag Druck von Heinrich Mercy 1863
(S. 11)

 

 

 

 


zurück zur Startseite