Komm doch mit mir, meine Braut ...

(c) Photo Sonia Murari

Komm doch mit mir, meine Braut, vom Libanon, /
weg vom Libanon komm du mit mir!
Weg vom Gipfel des Amana, / von den Höhen des Senir und Hermon;
weg von den Lagern der Löwen, / den Bergen der Panther.
Verzaubert hast du mich, / meine Schwester Braut; / ja verzaubert
mit einem (Blick) deiner Augen, / mit einer Perle deiner Halskette.
Wie schön ist deine Liebe, / meine Schwester Braut;
wieviel süßer ist deine Liebe als Wein, /
der Duft deiner Salben köstlicher / als alle Balsamdüfte.
Von deinen Lippen, Braut, tropft Honig; /
Milch und Honig ist unter deiner Zunge.
Der Duft deiner Kleider ist wie des Libanon Duft.
Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, /
ein verschlossener Garten, / ein versiegelter Quell.
Ein Lustgarten sproßt aus dir, / Granatbäume mit köstlichen Früchten, /
Hennadolden, Nardenblüten,
Narde, Krokus, Gewürzrohr und Zimt, / alle Weihrauchbäume,
Myrrhe und Aloe, / allerbester Balsam:
Die Quelle des Gartens bist du, / ein Brunnen lebendigen Wassers, /
Wasser vom Libanon.
Nordwind, erwache! Südwind, herbei! /
Durchweht meinen Garten, / laßt strömen die Balsamdüfte!
Mein Geliebter komme in seinen Garten /
und esse von den köstlichen Früchten.

Ich komme in meinen Garten, Schwester Braut; /
ich pflücke meine Myrrhe, den Balsam;
esse meine Wabe samt dem Honig,
trinke meinen Wein und die Milch.
(...)

 

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