Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Edibi, d.i. der Wohlgesittete
gest. i. J. 1028 (1618)


Es wirbelt Liebende aus Staub vor deinem Thor,
Sey gnädig Ost, und trag' den Staub dem schönen Antlitz vor.
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Der Braten in den Liebesgluthen ist das Herz,
Ein Tropfen Bluts im Liebesfeuer ist das Herz.
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Wieder beweget der rosengewangete Sänger die Saiten,
Wieder ertönen der Liebenden Klagen von weiten,
Wieder verweint sind wie Augen des Jacob Narcissen,
Wieder hat Herbstwind den Hain wie die Kleider der Trauer zerrissen.
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Aus Brusa, der Sohn eines Greislers Ali-Tschelebi, war Mulasim des großen Chodscha Seaadeddin i.J. 1020 (1610), Muderris an der Medrese Siawuschpascha's zu Constantinopel, vier Jahre hernach Muderris an der Medrese Salpascha's, im folgenden Jahre Einer der Achter, starb er zwey Jahre später an der Pest zu Constantinopel, wo er begraben liegt.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 169)