Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Danischi
gest. i. J. 1061 (1650)


Auf den Rath des Rathenden,
Geben wir Liebe nicht auf,
Gäben wir auch Alles auf,
Geben das Glas wir nicht auf.

Tag und Nacht gedenken wir
Nur des Gesichtes des Freund's,
Nicht verzichtend auf die Lust,
Geben Begier wir nicht auf.

Ist's ein Wunder, daß der Pfeil
*
Setzt sich zum Ziel das Gemüth,
Herz und Seele geben wir
Aber die Brauen nicht auf.

* Die Wimpern.

 

Ahmed Efendi aus Constantinopel, war Mulasim Chodschasade Abdullah Efendi's; bekleidete mehrere Richterstellen in Rumili und verstand sich auf die Kunst aus den Sandfiguren zu wahrsagen.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 397)