Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Ssubhi
gest. i. J. 1101 (1689)


Gefang'ne der Trennung,
Nach Genuß wir uns sehnen,
Verbrannte der Liebe,
Nach der Fluth wir uns sehnen,

So ferne hat Himmel
Von dem Freund' uns getrennet,
Daß wir ihm die Bittschrift
Doch zu geben uns sehnen.

Was ist's, wenn die Herzen
Wie die Nachtigall weinen?
Da sie nach der Rose
Seiner Schönheit sich sehnen,

Um Wuchs und die Mitte,
Wie sie sind, zu beschreiben,
Wir offenen Sinnes
Nach der Zartheit uns sehnen.

 

Ahmed Efendi aus Constantinopel, von Seite seiner Mutter ein Verwandter des im Janitscharenaufruhre i. J. 1058 (1648) in tausend Stücke zerhauenen Ahmedpascha, einer der Secretäre des Diwans, starb zu Adrianopel als Rusnamedschi des Stadtintendenten.

 

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 552)