Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Salik, d.i. der Wandelnde
gest. i. J. 1135 (1722)


Zwischen Rohen und Gekochten
Macht sich Umgang nicht,
Gras wird von dem Bernstein
Angezogen nicht;

Herz, in welchem keine Liebe,
Kennt die Reinheit nicht;
Spiegel, der nicht queckversilbert,
Zeigt Gestalten nicht.

In den Staub legt selbst die hohe
Sonne ihr Gesicht;
Warum wird denn den Vernünft'gen
Staub des Weges nicht?

Wenn der Blick die Wache hält
An des Schahs Gesicht,
Sind die Sclaven seiner Locken,
Salik! alle Freye nicht.

 

Chalil, der Sohn Seid Mohammed's, des Scheichs der Mewlewi zu Kasimpascha, er folgte 1130 (1717) nach seines Vaters Tod demselben als Vorsteher des Klosters der Mewlewi zu Kasimpascha.

 

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Vierter Band (von der Regierung Suleiman's II. bis auf unsere Zeit 1687 - 1838)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 118)