Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Baßiri, d.i. der Scharfsichtige
gest. i. J. 941 (1534)
 

Liebende tödtet der mit dem Hauch des Messias Begabte,
Menschen tödtet der, während sie jener belebt,
Deine Wimpern die Pfeil', und deine Brauen die Bogen,
Wehe! drückst du sie wider mich Elenden ab!
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Tage des Frühlings sind voll Nachtigallengekose,
Mir blüh'n Rosen nicht, was für ein Frühling ist das?
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Jedes Paar schlaftrunkener Augen im freundlichen Antlitz
Sind Narzissenpaar unter die Rosen gepflanzt.
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Ein geborner Perser, kam mit Empfehlungsschreiben Dschami's und Mir Alischir's (Rewaji's) nach Constantinopel, wo er ein Gesellschafter des Eidams Mohammed's II., des Prinzen Ahmed, des Sohnes Ogürlu Chans, des Sohnes Usun Hasan's, und später bey Iskender-Tschelebi wohlgelitten; mit einer kleinen Pension an der Aja Sofia angestellt.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Zweiter Band (von der Regierung Sultan Suleiman's des Gesetzgebers
bis zu der Sultan Murad's III. 1521-1574)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 213)