Das Sonntagsgedicht

Geistliche Gedichte deutscher Dichterinnen
(vom 3. Januar 2010)

(c) Gerd Altmann Pixelio.de



Sophie Königin von Dänemark
(1628-1685)


Ein schön Trost-Lied


GOTT ist mein Heyl, mein Hülff, mein Trost,
mein Hoffnung vnd Vertrauen.
Der mich durch sein Blut hat erlöst,
auff Ihn wil ich fest bauen.
Denn ich hab all mein Zuversicht
zum lieben Gott gericht,
denn Er verläst die seinen nicht.

Verläst mich denn die Welt in Noth,
vnd was da lebt auf Erden,
so trau ich meinem lieben GOtt,
sein Hülffe muß mir werden.
Denn ich hab all mein Zuversicht
zum lieben GOtt gericht,
denn Er verläst die seinen nicht.

Die seinen hat der gütig HErr
allzeit aus Nöthen griffen,
wie Daniel vnd ander mehr
offentlich thun zuwissen.
Drumb hab ich auch mein Zuversicht
zum lieben GOtt gericht,
denn Er verläst die seinen nicht.

Nicht mehr begehr ich von meim GOtt,
denn daß ich mög ererben
ein selig Lebn nach seinm Gebott,
darnach ein seligs Sterben.
Denn ich hab all mein Zuversicht
zum lieben GOtt gericht,
denn Er verläst die seinen nicht.
 



 


Gedicht aus: Deutschlands Dichterinnen.
Blüthen deutscher Frauenpoesie
aus den Werken deutscher Dichterinnen
der Vergangenheit und Gegenwart
ausgewählt von Karl Wilhelm Bindewald
Osterwieck / Harz o.J. [1895] (S. 329)

Bild: (c) Gerd Altmann Pixelio.de




 

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