Das Sonntagsgedicht

Geistliche Gedichte deutscher Dichterinnen
(vom 17. Januar 2010)

(c) Gerd Altmann Pixelio.de



Ida von Hahn-Hahn
(1805-1880)


Vor Gottes Thron hin darf ich treten ...


Vor Gottes Thron hin darf ich treten
Und wo der Seraph kniet und schweigt,
Darf ich in Deinem Namen beten
Und hoffen, daß Du mir geneigt.

Und in dem Kranz der Cherubinen,
In der Erzengel heil'gem Chor
Und wo Dir sel'ge Geister dienen
Da leihst Du gnädig mir Dein Ohr.

Zu groß die Huld! Zu viel der Gnaden!
In dieser Wunderliebe Meer
Will ich mich rein von Wünschen baden,
Durch die so oft das Herz mir schwer.

Frei von der Last bitt' ich dann stille,
Gib, daß mein Herz beständig sagt:
Mein Herr und Gott, Dein heil'ger Wille
Gescheh' an Deiner armen Magd!
 



 


Gedicht aus: Deutschlands Dichterinnen.
Blüthen deutscher Frauenpoesie
aus den Werken deutscher Dichterinnen
der Vergangenheit und Gegenwart
ausgewählt von Karl Wilhelm Bindewald
Osterwieck / Harz o.J. [1895] (S. 405)

Bild: (c) Gerd Altmann Pixelio.de




 

 

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