Das Sonntagsgedicht

Geistliche Gedichte deutscher Dichterinnen
(vom 31. Oktober 2010)

(c) Gerd Altmann Pixelio.de




Ludämilia Elisabeth Gräfin
von Schwarzburg-Rudolstadt
(1640-1672)


Ergebung in JEsu Willen


JEsus, JEsus, nichts als JEsus
Soll mein Wundsch seyn und mein Ziel,
Jtzund mach ich ein Verbündniß,
Daß ich wil, was JEsus wil,
Denn mein Hertz, mit Ihm erfüllt,
Ruffet nun: HErr! wie du wilt.

Einer ist es, dem ich lebe,
Den ich liebe früh und spat.
JEsus ist es, dem ich gebe,
Was Er mir gegeben hat.
Ich bin in dein Blut verhüllt,
Führe mich, HErr! wie du wilt.

Scheinet was, es sey mein Glücke,
Und ist doch zu wider dir,
Ach! so nimm es bald zurücke;
JEsu! gib, was nützet mir.
Gib dich mir, mein JEsu mild!
Nimm mich dir, HErr! wie du wilt.

Und vollbringe deinen Willen
In, durch und an mir, mein GOtt!
Deinen Willen laß erfüllen
Mich im Leben, Freud und Noth,
Sterben als dein Ebenbild,
HErr! wenn, wie und wo du wilt.

Sey auch, JEsu! stets gepriesen,
Der du dich, und viel darzu,
Hast geschencket und erwiesen,
Daß ich frölich schreye nu:
Mir geschehe, GOtt, mein Schild!
Wie du wilt, HErr! wie du wilt.




                                                    


Gedicht aus: Deutschlands Dichterinnen.
Blüthen deutscher Frauenpoesie
aus den Werken deutscher Dichterinnen
der Vergangenheit und Gegenwart
ausgewählt von Karl Wilhelm Bindewald
Osterwieck / Harz o.J. [1895] (S. 370)

Bild: (c) Gerd Altmann Pixelio.de




 

 

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