Arabische Dichter

Aus der Literaturgeschichte der Araber

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1850-56)



Ali Ben Omer
(gest. 1207)


O schöne Zeit, in der so viel des Guten


O schöne Zeit, in der so viel des Guten,
In welcher noch die Zeitvorfälle ruhten,

Wo wir beim Mond wie bei der Sonne wachten,
Und wir der Zeit als uns'rer Sklavin lachten,

Wo Wein gefror, der Rebe gold'ne Frucht,
Und ich das Gold im Weine nur gesucht,

Wo ich in's Paradies mich glaubt' erhöh't,
Weil zu Gebot die Perlenschnur mir steht,

Wo die Narciss' gefüllt als Aug zur Hand,
Der Wuchs, die Wange zu Befehl mir stand.

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Ali Ben Omer: Ibner-Rebib sagt von ihm, dass er sich unter allen jungen Leuten zu Damaskus durch schöne Schrift, humanistische Kenntnisse und grosse Kunde im Schah- und Würfelspiel ausgezeichnet habe; er besuchte die Gesellschaften der Grossen, war Vertrauter von Königen und benützte sein poetisches Talent zum Lobe derselben, besonders Ssalah-eddin's und seiner Söhne el-Asis, el-Efdhal es-sahir und Melik el-Aadil's, des Bruders Ssalah-eddin's.

 

Aus: Literaturgeschichte der Araber
von ihrem Beginne bis zum Ende
des zwölften Jahrhunderts der Hidschret
Von Hammer-Purgstall
Zweite Abtheilung
Von dem Regierungsantritte Mostekifi-billah's
bis zum Ende des Chalifates zu Bagdad im Jahre 656 (1258)
Siebenter Band
Vom achten Jahre der Regierung des ein und dreissigten Chalifen
Moktefi-bi-emrillah bis zum Falle Bagdad's
d. i. vom Jahre der Hidschret 538 (1143) bis 656 (1258)
Wien 1856
(S. 957)

 

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