Arabische Dichter

Aus der Literaturgeschichte der Araber

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1850-56)



Ahmed Ibnol-Mobarek
(gest. 1157)


Das ist die Gluth, die lag in dem Verstecke


Das ist die Gluth, die lag in dem Verstecke,
Dass ich damit die Liebste nicht erschrecke!

O Du! die meine erst' und letzte Liebe!
Ich kann beschreiben nicht der Sehnsucht Triebe.

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Sie gingen und in meiner Brust erwacht' ein Brand,
Wie keiner je gesehen ward im Land,

Die Sehnsucht und die Gluth, die Hoffnung und die Plagen,
Sie sind zu hart, ich kann sie nicht ertragen.

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Geschadet hätt' es nicht den Treibern noch zu weilen,
Sie aber mussten fort gleich meinem Odem eilen,

Es zitterte mein Herz, es flossen meine Thränen,
Die Festigkeit war hin durch dieser Trennung Sehnen.

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Ahmed Ibnol-Mobarek: der Bruder des schafiitischen Rechtsgelehrten Ebul-Hasan Ibnol-Chall, von Imad-eddin in der Charidet aufgeführt.
Er hatte seinen Namen Dakiki von der Strasse des Mehlmagazines zu Bagdad.
 

 

Aus: Literaturgeschichte der Araber
von ihrem Beginne bis zum Ende
des zwölften Jahrhunderts der Hidschret
Von Hammer-Purgstall
Zweite Abtheilung
Von dem Regierungsantritte Mostekifi-billah's
bis zum Ende des Chalifates zu Bagdad im Jahre 656 (1258)
Siebenter Band
Vom achten Jahre der Regierung des ein und dreissigten Chalifen
Moktefi-bi-emrillah bis zum Falle Bagdad's
d. i. vom Jahre der Hidschret 538 (1143) bis 656 (1258)
Wien 1856
(S. 997-998)

 

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