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      Anakreon (um 580 - 495 v. 
      Chr.) 
      griechischer Dichter 
      
      
       
       
       
      An Dionysos 
      
       
      Herrscher! der du mit Eros' Macht, 
      Mit schwarzaugigen Nymphen und  
      Ihr, der purpurnen Kypris, 
      Fröhlich spielest und gern umher 
      Auf hochgipfligen Bergen schweifst: 
      Auf den Knieen dich fleh' ich an, 
      Sei mir hold, Dionysos, komm, 
      Meinem Wunsche dich neigend. 
      O sprich du Kleobulos selbst 
      Zu mit göttlichem Rath, laß dir 
      Meine Liebe gefallen!  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 30) 
      
      _____ 
       
       
       
      Knabe du mit dem Mädchenblick, 
      Nach dir such' ich, doch hörst du nicht, 
      Weißt nicht, wie du am Band allwärts 
      Meine Seele dir nachziehst.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 31) 
      
      _____ 
       
       
       
      Auf mich werfend den Purpurball 
      Winkt mir Eros im Goldgelock, 
      Mit dem farbig beschuhten Kind 
      Spielend mich zu ergötzen. 
      Doch sie ist aus der herrlichen 
      Lesbos, und es mißfällt ihr mein 
      Graues Haar, denn ein andres gibt's, 
      Dem sie brünstiglich nachschaut.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 32) 
      
      _____ 
       
       
       
      Vom Dünnkuchen zum Morgenbrot 
      Erst ein Stückchen mir brach ich; 
      Trank auch Wein einen Krug dazu; 
      Und zu zärtlichen Laute 
      Greif' ich jetzo, dem zartesten 
      Kind ein Ständchen zu bringen.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 33) 
      
      _____ 
       
       
       
      Vom Leukadischen Fels herab 
      Stürz' ich mich in die weiß schäumende 
      Meer-Fluth mit dem Brand der Liebe!  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 33) 
      
      _____ 
       
       
       
      Da zu dem Olymp stürm' ich hinauf, 
      stracks mit behendem Fittig! 
      Wie er mich empört - Eros! 
      Von mir wendet sich spröd' mein Knabe.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 35) 
      
      _____ 
       
       
       
      Aber sobald er halbgrau 
      Schon um das Kinn her mich gesehn, 
      fliegt er mit goldnen Flügeln 
      Wehend vorbei.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 35) 
      
      _____ 
       
       
       
       
      Durch die holden Reben feßl' ich wohl  
      der Knaben Herzen an mich; 
      Wie ich Schönes singe, weiß ich auch  
      zu reden was da schön ist. 
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 35) 
      
      _____ 
       
       
       
      Stets ist des Eros Würfelspiel 
      rasender Wahn 
      und Kriegslärm nur.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 37) 
      
      _____ 
       
       
       
      Wie mit Machtstreichen der Schmied, 
      so hämmert' erst mich Eros, 
      Und im Wildbache nun 
      schreckt er grausend kalt die Glut mir.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 37) 
      
      _____ 
       
       
       
      Da nach Wasser geh', nach Wein, Bursch! 
      Und nach Blumenkränzen sieh mir 
      Nur geschwind! Denn jetzt beginn' ich 
      Mit dem Eros einen Faustkampf.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 39) 
      
      _____ 
       
       
       
      Ich hasse alle 
      Jene versteckten Gemüther, die so unhold 
      Sind und so schwierig; in dir, Megistes, fand ich 
      Eines der kindlichen Herzen.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 40) 
      
      _____ 
       
       
       
      Thrakisch Füllen, warum wirfst du doch  
      auf mich so schräge Blicke? 
      Grausam fliehst du mich, du traust 
      mir wohl des Klugen wenig zu? 
       
      Aber wisse nur, ich wollte 
      dich auf's allerbeste zäumen, 
      Und dich fest im Zügel haltend lenken 
      um das Ziel des Bahn. 
       
      Jetzt noch weidest du im Grünen, 
      spielst umher in leichten Sprüngen, 
      Denn es mangelt noch ein Reiter, 
      der der Schule kundig ist.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 41) 
      
      _____ 
       
       
       
      Ich lieb', und liebe doch auch nicht, 
      Verrückt bin ich, und nicht verrückt.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 42) 
      
      _____ 
       
       
       
      Der sei nicht mein Genoß, der mir zum Weine beim vollen 
      Becher von Fehden erzählt und von dem leidigen Krieg; 
      Vielmehr der in geselligem Frohsinn gerne der Musen 
      Und Aphrodites holdseliger Gaben gedenkt.  
       
      
      Übersetzt von Eduard Mörike 
      (1804-1875) 
       
      Aus: Anakreon und die sogenannten  
      Anakreontischen Lieder 
      Revision und Ergänzung 
      der J. Fr. Degen'schen Übersetzung mit Erklärungen  
      von Eduard Mörike 
      Stuttgart Krais & Hoffmann 1864
      (S. 44) 
      _____ 
       
       
       
      An Dionysos 
      
       
      Fürst, dem Eros der Siegesgott, 
      Dem schwarzaugiger Nymphen Schaar 
      Und die rosige Kypris 
      Spielend folgen, wohin du auch 
      Schweifst auf luftigen Bergeshöhn, 
      Auf den Knieen beschwör' ich dich: 
      Komm, o komm und vernimm in Huld 
      Mein Gebet, Dionysos, 
      Neige du Kleobulos Herz 
      Selbst mit göttlichem Rath, daß ihm 
      Meine Liebe gefalle.  
       
      
      Übersetzt von Emanuel Geibel 
      (1815-1884) 
       
      Aus: Classisches Liederbuch 
      Griechen und Römer 
      in deutscher Nachbildung 
      von Emanuel Geibel 
      Berlin Verlag von Wilhelm Hertz 1875
      (S. 46) 
      
      _____ 
       
       
       
      Die Lesbierin 
      
       
      Dir zuwerfend den Purpurball 
      Fordert Eros im Goldgelock 
      Mich zum Spiel mit dem zierlichen 
      Buntsandaligen Kind auf. 
       
      Doch sie stammt von der prangenden 
      Lesbosinsel und rügt mein Haar; 
      Grau ja sei's, und in Sehnsucht, ach 
      An ein blondes gedenkt sie.  
       
      
      Übersetzt von Emanuel Geibel 
      (1815-1884) 
       
      Aus: Classisches Liederbuch 
      Griechen und Römer 
      in deutscher Nachbildung 
      von Emanuel Geibel 
      Berlin Verlag von Wilhelm Hertz 1875
      (S. 47) 
      
      _____ 
       
       
       
      An seinen Liebling 
      
       
      Knabe du mit dem Mädchenblick 
      Dein verlang' ich, doch hörst du nicht, 
      Merkst nicht, wie du die Seele mir 
      Sanft am Zügel dahinlenkst.  
       
      
      Übersetzt von Emanuel Geibel 
      (1815-1884) 
       
      Aus: Classisches Liederbuch 
      Griechen und Römer 
      in deutscher Nachbildung 
      von Emanuel Geibel 
      Berlin Verlag von Wilhelm Hertz 1875
      (S. 47) 
      
      _____ 
       
       
       
      Eros, der Schmied 
      
       
      Mit schwerwuchtendem Hammerschlag, 
      Wie die glühende Stang' ein Schmied, 
      Trifft mich Eros und taucht mich dann 
      In eiskaltes Gewässer.  
       
      
      Übersetzt von Emanuel Geibel 
      (1815-1884) 
       
      Aus: Classisches Liederbuch 
      Griechen und Römer 
      in deutscher Nachbildung 
      von Emanuel Geibel 
      Berlin Verlag von Wilhelm Hertz 1875
      (S. 48) 
      _____ 
       
       
       
      Fürst, dem Eros, der jochende, 
      Aphrodite, die purpurne, 
      Sammt blauäugigen Nymphen 
      Scherzend folgen; du wandelst auf 
      Hohen Gipfel-Gebirgen; dich 
      Fleh' ich brünstig, erscheine mir 
      Wohlgewogen, erhöre mein 
      Beten gnädig in Hulden! 
       
      Sei auch guter Berather, Gott 
      Dionys, Kleobulen, mein 
      Lieben treu zu erwidern.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 210) 
      
      _____ 
       
       
       
      Auf den Kleobulos 
      
       
      Mein Herz brennet für Kleobul, 
      Mein Geist schwärmet für Kleobul, 
      Mein Blick schmachtet nach Kleobul.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 211) 
      
      _____ 
       
       
       
      Auf den Kleobulos 
       
      Holder Knabe mit Mädchenblick, 
      Dein verlang' ich, du achtest nicht, 
      Weißt nicht daß meine Seele dir 
      Folgt wohin du sie ziehest.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 211) 
      
      _____ 
       
       
       
      Auf den Leukaspis 
      
       
      Sing' auf Lydischer, zwanzig- 
      Saiten-haltiger, Magadis: 
      komm', Leukaspis, wir spielen!  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 214) 
      
      _____ 
       
       
       
      Vom Leukadischer Felsen hoch 
      Springend, liebesberauscht, schwimm' ich im tief- 
      dunkelen Meere wieder.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 215) 
      
      _____ 
       
       
       
      Das Gemüth gekehrt 
      Zum anmuthigen Frohsinne, wer will 
      unter gedämpften Flöten 
      Jetzo tanzen?  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 216) 
      
      _____ 
       
       
       
      Der goldhaarige Eros wirft 
      Mich mit purpurnem Balle, will 
      Mich verführen mit einem bunt- 
      schuhigem Kinde zu spielen. 
       
      Doch sie stammt von der schönen Stadt 
      Lesbos her, und verachtet mein 
      Graues Haar, und vergaffet sich 
      Wohl in diesen und jenen.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 217) 
      
      _____ 
       
       
       
      Hab' von mürbem Gebäck zum Früh- 
      stück ein Bischen genossen, 
      Hab' geleert eine Flasche Wein: 
      jetzo will ich das Cymbal 
      Lieblich schlagen, um meiner Lieb' 
      Polynebra zu singen.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 218) 
      
      _____ 
       
       
       
      Auf den Megistes 
      
       
      Und der liebreiche Megistes 
      etwa zehn Monate sind's daß 
      Er sich schön kränzet mit Weiden 
      und den süßmundenden Most trinkt.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 218) 
      
      ____ 
       
       
       
      Ich hasse wahrlich 
      Alle die Menschen mit plumpem Rhythmos, alle 
      Knarrenden: dich, o Megistes hab' ich sanft und 
      Stille gefunden - - -   
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 220) 
      
      _____ 
       
       
       
      Wahrlich ich muß auf in die Luft 
      fahren mit leichten Schwingen, 
      Liebesverrückt, weil sich der Knab' 
      weigert mit mir zu kosen! 
      - - - -  
      Aber erblickt er meinen 
      Scheckigen Bart, schwinget er sein 
      goldenes Glanzgefieder 
      Dannen vor mir.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 220-221) 
      
      _____ 
       
       
       
      Eine Flasche Wein und Wasser, 
      einen blumenfrischen Kranz her! 
      Ohne Säumen, Knabe, bring's, daß 
      ich mit Eros tapfer ringe!  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 224) 
      
      _____ 
       
       
       
      Und mit dir lieb' ich zu kosen, 
      ob dem anmuthigen Wesen.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 225) 
      
      _____ 
       
       
       
      Bester, o schenke 
      Mir die schlanken runden Schenkel.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 225) 
      
      _____ 
       
       
      Denn ein Knabe mag mich lieben 
      der geschickten Sprüche wegen: 
      ich versteh' lieblich zu singen 
      und versteh' lieblich zu sprechen.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 225) 
      
      _____ 
       
       
       
      Denn verrückt tobende Tollheit 
      ist das Würfelspiel des Eros.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 226) 
      
      _____ 
       
       
       
      Einen Hieb gleich wie ein Schmied 
      hat Eros mit dem Hammer 
      Mir versetzt, dann mich gespült 
      im Wetterbach-Gerölle.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 229) 
      
      _____ 
       
       
       
      Wer beim vollen Pokal mir während er zechet von Kämpfen 
      Redet und leidigem Krieg, dieser erbauet mich nicht, 
      Sondern wer Aphroditens Gunst und die herrlichen Musen- 
      Gaben vereint, und nur heiterer Scherze gedenkt.  
       
      
      Übersetzt von Johann Adam 
      Hartung (1801-1867) 
       
      Aus: Die Griechischen Lyriker 
      Griechisch mit metrischer Übersetzung 
      und prüfenden und erklärenden Anmerkungen 
      von J. A. Hartung 
      Fünfter Band: Die griechischen Liederdichter 
      sammt einer Geschichte der Rhythmenschöpfung 
      Archilochos und die Sänger zu Sparta, zu Himera, 
      am Hofe des Polykrates und der Pisistratiden 
      Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1856
      (S. 240) 
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