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      Turlough O'Carolan (1670-1738) 
      irischer Dichter 
      
      
       
       
      Marie Maguare 
       
      O, daß ich könnt' mit meiner Liebsten fliehn 
      Tief in's Gebirg, zu einer schattigen Stelle, 
      Wo Alles still, bis auf die Melodien 
      Der Drossel und das Murmeln einer Quelle; 
      Die unbetreten von des Fremdlings Fuß 
      Und unberührt von den Verwandten bliebe; 
      Wo nur die Sonn' verstohlen ihren Fuß 
      Uns bringt, und unser Tagwerk Nichts als Liebe. 
       
      Wie schön, von Deiner Anmuth sanft umglüht 
      Schwebst Du dahin in thau'ger Morgenfrische; 
      Es wallt Dein Haar, und Deine Wange blüht 
      Der Rose gleich im dunkelnden Gebüsche. 
      O, einsam sei das Leben, öd der Herd, 
      Trostlos die Nacht des Manns, der auf die Kniee 
      Nicht vor Dir niedersinkt und Dich begehrt, 
      Und wenn Du sein, Dich lassen kann, Marie! 
      (S. 203) 
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      Übersetzt von Julius 
      Rodenberg (1831-1914) 
       
      Aus: Die Harfe von Erin 
      Märchen und Dichtung in Irland 
      von Julius Rodenberg 
      Leipzig Fr. Wilh. Grunow 1861  
      
       
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