Adolf Frey (1855-1920) - Liebesgedichte



Adolf Frey
(1855-1920)


Inhaltsverzeichnis der Gedichte:
 




Tempel

Auf den goldnen Altarschalen
Sind die Flammen angefacht,
Und von Marmortempelstufen
Haucht es sehnlich in die Nacht:
Eros, Psyche wartet dein!

Zwischen starren Lorbeerbüschen
Singen in den Sternenglanz
Schlanke weiße Priesterinnen,
Schreitend unterm Blütenkranz:
Eros, Psyche wartet dein!

O ihr sammetweichen Glieder,
O du dunkles Augenlicht
Auf dem rosenduftigen Pfühle,
Wo's von heißem Munde bricht:
Eros, Psyche wartet dein!

Immerdar erklingt die Seele
Von der süß erloschnen Lust,
Und die tiefen Stimmen beben
Fort in unruhsamer Brust:
Eros, Psyche wartet dein!

Wenn auf Lethes ernsten Wassern
Wir dem herben Strande nahn,
Tönt es noch von seligen Lippen,
Tönt es noch aus Charons Kahn:
Eros, Psyche wartet dein!


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 37)

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Die Elfen

Dämmernd Nebeltal entlang
Kommen heimlich wir gezogen
Auf des Nachthauchs kühlen Wogen
Und umschweben deinen Gang.

Wir durchziehen ungesäumt
Wälderweiten, Feldgebreiten,
Nächtgen Wandrer zu geleiten,
Der von seiner Liebe träumt.

Denkst ans blaue Augenpaar,
An die Stirne blondverhangen,
Und dich faßt ein selig Bangen,
Das dir eh nicht eigen war.

Durch des Gartens grünen Flor
Schweifen wir zum stillen Hause
Und zu ihrer Giebelklause
Schweben singend wir empor.

Aus dem Traum lauscht sie hervor
Unserm Singen, unserm Klingen,
Und die Elfenlieder bringen
Alles, alles ihr ans Ohr.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 38)

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Wunsch

Es glänzt der Wald, ein Zauberhort,
Von klugen Feen ersonnen,
Der kleinste Strauch am fernsten Bord
Ist silbern übersponnen.
Wie hell das Tälchen schimmert,
Drin deines Heimes Wände stehn,
Wie klar das Weglein flimmert,
Darauf dein zierer Tritt zu sehn!

Ach, alle diese Herrlichkeit
Tauscht ich um eine Linde,
Um eine Linde grün und breit,
Durchweht vom Maienwinde.
Von Glanz und Wonne trunken
Im Laube säng ein Vögelein -
Da säßen traumversunken
Nur du und ich, so ganz allein!


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 39)

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Sehnsucht

O wär ich doch ein wilder Schwan!
Die Flügel spannt ich weit
Und tät mich hoch aufschwingen:
Einen Gruß möcht ich dir bringen -
Ach, Liebster, wie bist du so weit!

O wär ich doch ein wilder Schwan!
Die Flügel spannt ich weit
Und tät mich hoch aufschwingen,
Wo die weißen Engelein singen
Vor Maria, der himmlischen Maid.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 40)

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Weihnacht

Die Zwielichtschatten schlüpften scheu zusammen,
Am Christbaum knisterten die ersten Flammen,
Und ferne Weihnachtskinderlieder klangen;
Da bin ich einsam noch am Strom gegangen,
Der in den Sommertagen überbrauste
Und gelb und gurgelnd im Gelände hauste.
Ein abgelaubt und dürftig Bäumchen stand
Im Sträucherwirrsal auf gefrornem Sand.
Ein seidner Frauengurt hing überm Ast,
Von Sommerstrudelfluten hergebracht,
Im Winterhauch verwittert und verblaßt.
In dem Gestäude schauerte die Nacht,
Die Nebelfee spann an dem grauen Rocken,
Und weit vom Dorf her klagten Abendglocken.
Ich fragte: "Will mir einen Blick gewähren
Ins Künftige das Glück und mich bescheren?
Ist mir der Frauengurt geheimes Zeichen?
Soll eignen Herdes Frieden ich erreichen?
Ruft nicht das Echo bloß im Wald die Lieder
Und Koseworte meiner Sehnsucht wieder?
Erwartet mich ein Wort von teurem Munde?
Und schlingt ein Gürtel uns zum Liebesbunde?"
Durch Nebel sickerte das Sterngefunkel,
Und raunend wanderte der Strom durchs Dunkel.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 41)

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Ständchen

Der Abendhauch strömt kühl und rein
Und schaukelt Silbersternenschein.
Willst nach des Tags Verrauschen
Du meinem Liede lauschen,
Das aus der Seele scheuer Hut
Die Schwinge taucht in Ätherflut?

O selig, die im Glücke stehn
Und täglich dir zur Seite gehn!
Ich seh dich nur von fernen Wegen
Mit bang verhaltnen Herzensschlägen -
Leih meinem Liede nun dein Ohr
Und tritt mit liebem Gruß hervor!

Ach, deiner Augen Schwalbenflug
Hasch ich so gern und nie genug!
Doch wenn sie schimmern einem andern,
Dann laß mich stolz und bitter wandern!
Ich habe viel und mehr als du:
Ein treues Herz und nichts dazu!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 42)

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Hoffnung

Ich kam zu des Hügels Neige,
Wo ich dich um Liebe frug,
Und schrieb mit verdorrtem Zweige
In den Schnee deines Namens Zug.

Und aus den flüchtigen Ritzen
Erglänzte es grün hervor,
Und die jungen Gräserspitzen
Winkten Hoffen und Glück empor.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 43)

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Lenz

Es naht uns der Maie, das freudige Kind,
Er führt an der schimmernden Hand
In Wonnen stolzierend ein lieblich Gesind
Übers grünende, sonnige Land.
Veilchen und Primeln und grüner Klee,
Lilien, weißer als wirbelnder Schnee,
Sind seine Gesellen.

Es sprudeln die Quellen immerzu
Und plaudern am blumigen Hang,
Frau Freude schlüpft in die Wanderschuh
Und wandert die Welt entlang.
Sehnlich jubelt die Nachtigall
In den lachenden, schmetternden Schall
Schwirrender Finken.

Strahlende Sonne, goldener Tag,
In Wäldern schattige Ruh!
Wir wollen wandern zum blühenden Hag,
Wir wandern, ich und du!
Sag mir, was sich im Herzen regt,
Sag mir, was mir die Sinne bewegt -
Bist du es, Liebe?

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 44)

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Einem Gott gleich . . .

Einem Gott gleich zieh ich ungebunden
Auf und nieder an den Frühlingsrainen,
Meine ungestümen Lieder klingen
In den Klüften und den jungen Hainen.

Flügel möcht ich Sturm und Winden leihen,
Feuer möcht ich in die Sterne tragen,
Tausend Strudelquellen, tausend Ströme
Möcht ich jauchzend aus den Felsen schlagen.

Könnt ich auf die grünen Hügelstufen,
Wo die Pforten deines Gartens ragen,
Aus dem aufgeblühten Lenzgelände,
Alle Kelche, alle Knospen tragen!

Und wenn unterm Erstlingssternenblicke
Höhn und Tale träumerisch verhallen,
Komm ich aus des Waldes Schattensaale
Vor dein Tor mit allen Nachtigallen.

Einen Zaubergürtel knüpfen klingend
Dir um Haus und Seele unsre Lieder,
Und aus deinem stillen Fenster blickst du
Hold betroffen in die Lenznacht nieder.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 45)

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Die Braut

Auf dem Duft der Maienblüte
Schwimmt ein süßer, süßer Laut -
Sei nur still, mein heiß Geblüte,
Morgen bin ich eine Braut.

Von den lieben dunklen Augen,
Von dem Munde warm und rot
Darf ich Lust und Leben saugen
Bis zum fernen, fernen Tod.

Sinke nur, du Maiensonne,
Dunkelt, Berg und Tal umher -
Meine Lust und meine Wonne
Enden nimmer, nimmermehr!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 46)

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Boten

Unterm Giebel hoch in Lüften
Hangt die Heimstatt meiner Süßen -
Dorthin mit den Veilchendüften
Wandert, Weste, sie zu grüßen!

Dorthin wandert, meine Lieder,
Mit den Düften, mit den Winden!
Blühn am Rain die Veilchen wieder,
Könnt ihr nicht mehr Ruhe finden.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 47)

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Blütenblätter

Ich lausche unter dem Kirschbaum
Ins sprossende Frühlingsland,
Die Zweige flüstern und raunen
Und schütteln ihr weißes Gewand.

Die Blüten sinken vom Kelche
Und rieseln im leisen Wind,
Ich sehe sie blinken und sinken
Und denk an ein schlankes Kind.

Ich riß ihr verstohlenes Briefchen
Im Felde beim Wandern entzwei,
Und die weißen Blättchen stoben
Hinein in den lachenden Mai.

Die Worte umfingen, umklingen
Mich noch wie ein heimlich Geläut,
Und immer noch flattern die Blättchen,
Die ich in die Lüfte gestreut.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 48)

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Wildrosen

Wär ich ein Knab geboren,
So zög ich in den Streit
Und trüg am Eisenhute
Zur grünen Sommerszeit
Wildrosen, wilde Rosen!

Das Banner wollt ich tragen
Voran der kecken Schar,
Darein mit Purpurseide
Stickt ich ein brennend Paar
Wildrosen, wilde Rosen!

Die Klinge vom Gehänge
Und an den Feind im Lauf!
Da blühn im Wettersturme
Am blanken Eisen auf
Wildrosen, wilde Rosen!

Der Sieg ist uns erstritten,
Verklungen Horn und Hieb,
Im Kranz komm ich geschritten,
Draus brech ich meinem Lieb
Wildrosen, wilde Rosen!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 49)

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Zweikampf

"Lippen, Rosenhort der Lieblichkeiten,
Die ihr übervolle Wonnen tragt,
Mögt ihr so mit Schweigen mich bestreiten?
Bleibt mir euer Klang und Kuß versagt?
Ach, ich seh, wie sehr ich mich bemühte,
Daß ich nimmer dich beschwichten kann -
Eine Göttin bist du wohl an Güte,
Doch an Eigenwillen sieben Mann!"

Eine Träne streift sie von den Lidern,
Die sich unbegehrt und scheu gezeigt,
Und sie tauscht das Schmollen mit Erwidern,
Aug und Stirne grollend weggeneigt:
"Uns zu kränken tragt ihr kein Gewissen,
Die ihr unter euch besonnen seid!
Weh mir, muß ich Mannes Stärke missen,
Mit der Klinge rächt ich sonst mein Leid!"

Unsre greise Freundin hats gesehen,
Die der Seele Sturm und Frieden kennt,
Und sie weiß, wie leicht es mag geschehen,
Daß ein Nichts zwei liebe Herzen trennt.
"Laßt von Unmut! laßt von Trotzgebärden!
Einen guten Zweikampf schaff ich euch!
Abgeschritten soll die Schranke werden,
Und die Waffen beider seien gleich!

Eine glockenlautre Walzerweise
Spiel ich euch und immerfort erneut,
Und ihr schleift und schlingt die Wandelkreise,
Bis euch Fuß und Odem Halt gebeut.
Welchem Schwung und Kraft zuerst versiegen,
Der ist überwunden und versöhnt!"
Lachend hebt das Spiel sich an zu wiegen,
Und der sprudelhelle Walzer tönt.

Ungeschmeidig fühl ich ihre Rechte,
Und die Hüfte sträubt sich meiner Hand,
Doch vor meinem Mund das Blondgeschlechte
Ihres Scheitels glänzt wie Sonnenland.
Seelenlos bequemen sich die Glieder
Fortzuwandern mit dem heitern Klang,
Und wir drehn und gleiten auf und nieder
Nach des Taktes gleichgezognem Gang.

Heimlich lodern Flammen im Geblüte,
Von dem Drang des Schwebelaufs entfacht,
Und ein Zitterschein der Huld und Güte
Ist auf ihrer weißen Stirn erwacht.
Fester fassen sich die heißen Hände,
Enger hat sich Leib an Leib geschmiegt,
Und hinunter fliegen wir die Wände,
Wie ein hurtig Schwalbenpärchen fliegt.

Glüher strömts von ihren Nelkenlippen,
Ungestümer wogt des Busens Bug,
Rascher stürmt das Herz mir an die Rippen,
Schwer und schwerer wird der Knöchel Flug.
Vor den Augen schwebt und schwimmt mirs mählich,
Und es wanken Decke, Sims und Wand,
Aber weiter, weiter gleit ich selig
Wie ein seliger Geist in seliges Land.

Plötzlich ist ihr Füßchen ausgeglitten,
Daß sie wimmernd mir am Halse liegt.
Nieder knie ich, meine stummen Bitten
Sagen dringlich: sieh, ich bin besiegt!
Lächelnd beugt sie sich zu mir hernieder,
Und auf meinem Munde ruht ihr Mund,
Und die Gute, Holde ist sie wieder,
Und es ist der süße alte Bund.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 50-52)

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Wanderung

Auf die schneegefüllten Felsentennen
Aufgeschüttet sprüht das junge Licht,
Und die Firnen und die Zacken brennen,
Doch im Dunkel ruht mein Angesicht.

Eine Stunde, eine kurze Stunde,
Und herunter rinnt der goldne Strahl,
Selig hang ich dann an deinem Munde,
Und wir streiten aus dem stillen Tal.

Wo wir wandern, wo wir rasten werden,
Ist der Pfad von reiner Glut getränkt,
Und gelöst von irdischen Beschwerden,
Sind wir ganz in unser Glück versenkt.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 53)

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Damon und Doris
(Zu Ehren Salomon Geßners gedichtet)

Damon streift auf Doris Spuren
Sehnlich durch Gebüsch und Fluren
Und am frühlingsgrünen Bach
Seufzt er manches bittre Ach!
Endlich hat er sie erspäht,
Wie sie durch die Blumen geht.
Lala lala lalala,
Lala lalala!

Und er fleht mit heißem Beben:
Doris, du mein goldnes Leben,
Doris, gib mir einen Kuß,
Weil ich sonst verschmachten muß!
Sieh, dies unschuldsvolle Tier,
Dieses Lämmchen schenk ich dir!
Lala lala lalala,
Lala lalala!

Doris rümpft ihr Liliennäschen
Und zerzupft ein grünes Gräschen:
Damon, ach, aus einem Kuß
Wächst der Hirtin oft Verdruß!
Damon, lieber Damon, nein!
Damon, nein, es darf nicht sein!
Lala lala lalala,
Lala lalala!

Und er schluchzt zu ihren Füßen:
Ach, ich werde sterben müssen!
Doris, in den schwarzen Styx
Stürzest du mich hinterrücks!
Und eh Phöbi Glanz erbleicht,
Hat die Parze mich erreicht!
Lala lala lalala,
Lala lalala!

Doris spitzt ihr Kirschenmäulchen
Und sie spricht nach kurzem Weilchen:
Damon, nur nichts überstürzt!
Nichts, was unser Leben kürzt!
Komm und küsse mich recht brav
Und behalte nur dein Schaf!
Lala lala lalala,
Lala lalala!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 54-55)

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Schöner Ort

Wo die Linden an dem Raine
Schattend weite Zweige breiten
Und aus übermoostem Steine
Singend Silberwellen gleiten,

Dort erhebt sich überm Rasen
Eine Ruhbank laubumhangen,
Wo mir Sinn und Leib genasen,
Als du kosend mich umfangen.

Klingend schlagen dort die Finken,
Heimlich tönt der Wellen Rauschen,
Und der Zweige leisem Winken
Ist es wonnesam zu lauschen.

Es die Welle zieht von hinnen,
Schwankt sie, zögernd, ob sie bliebe,
Wo sich weiche Winde minnen
Und die Blume nickt: ich liebe.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 56)

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Verratenes Geheimnis

Ich hing in eitel Liebeslust
Und hab mein Blondchen oft geherzt,
Es hat kein Mensch darum gewußt,
Nun zwinkern alle Augen.

Gegangen kam der Mai ins Land,
Der Berg ward grün und schwül die Luft,
Sie läßt ein luftiges Gewand
Dem schlanken Leibe messen.

Sie nestelt sich das Mieder los,
Da lag ein Brieflein süß versteckt,
Geruhsam wie in Gottes Schoß,
Und heimlich fiels zur Erde.

Und vor dem Spiegel guckt und dreht
Sie bald nach hier und bald nach dort,
Die Alte hat den Brief erspäht -
Nun zwinkern alle Augen.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 57)

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Nachtlied

Zwischen den Stämmen
Am Eichenhang
Schreiten die Schatten
Verstohlenen Gang.

Sieh, wie die Sterne
Funkelnd erglühn!
Sieh, wie die weißen
Wolken ziehn!

Hoch aus den seligen
Leuchtenden Höhn
Hörst du die himmlischen
Stimmen gehn?

Sieh, wie die Gründe
So schweigend ruhn!
Laß uns zur Stunde
Ein Gleiches tun!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 58)

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Klage der Fernen

Ein Gelaß steht abgelegen,
Darin liegst du wohl allein,
Und ich kann dich, ach, nicht pflegen,
Kann dir nicht zum Troste sein.

Alle Wege will ich wagen,
Will durch Nacht und Stürme gehn,
Alle Mühsal will ich tragen,
Kann ich dich noch einmal sehn.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 59)

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Geleite

Hörst du nicht geheimes Klagen
Hinter deinem Reisewagen?
Zwischen windzerwühlte Mähnen
Klagt das Heimweh und das Sehnen,
Und vom eisenhellen Huf
Klingt Fahrwohl und Scheideruf.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 60)

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Das welke Blatt

Ich habe Stunde um Stunde gelauscht,
Ich habe gelauscht bis zur dunklen Nacht
Da hat der Sturmwind aufgerauscht
Und hat mir ein welkes Blatt gebracht.

Es kam keine Kunde, kein Brief von dir,
Die ich so lange nicht mehr gesehn,
Und klagend sprach das Herz zu mir:
"Jetzt ist meinem Lieb ein Leid geschehn!"

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 61)

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Herbst

Du bist mit mir im lichten Wald gegangen,
Als jeder Zweig noch zartes Lenzlaub trug.
Erröten rieselte auf deinen Wangen,
Und eine ferne wilde Drossel schlug.

Nun wandl ich einsam die verwaisten Wege,
Seit mir ein rauh Geschick dich weggestürmt.
Im toten Grund und überm Hügelstege
Liegt welkes Laub vom Spätwind aufgetürmt.

Ein Blick und Seufzer der verblühten Wonne
Streift das Gezweig am abgewehten Rain,
Auf dürren Blättern lächelt junge Sonne
Und webt von grünen Tagen noch ein Schein.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 62)

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Überm Gruftstein

Sanft und schimmernd fließt der Äther
Auf des Kirchhofs Flur herein,
Nirgend kniet ein trüber Beter,
Und ich bin mit dir allein,
Wie ich es so manchmal war,
Ach, ein süßes, kurzes Jahr.

Ists nicht gestern erst geschehen,
Daß zum allerersten Mal
Ich dein Angesicht gesehen
Im begrünten Gartensaal?
Festgezaubert war mein Blick
Und beschlossen mein Geschick.

Dann von Frühlingswettergüssen
Überm Würfelspiel gebannt,
Deckte jählings ich mit Küssen
Deine weiße, schlanke Hand,
Und beim tiefen Sternenschein
Holder Lenznacht wardst du mein.

Stunde drängte sich an Stunde,
Wonnesam mit dir verbracht,
Bis du plötzlich mir vom Munde
Sankest in die ewge Nacht -
Hörst du den vertrauten Schritt?
Deine Würfel bring ich mit.

Auf des Gruftsteins Marmorschalen
Roll ich sie und rufe dich -
Deiner Augen blaue Strahlen
Huschen schimmernd über mich,
Und dein Lachen klingt herein -
Ach, du lachst so süß und rein!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 63-64)

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Unvergessen

Im Gefild zum Strauße wand
Wilde Blüt ich sonder Acht:
Selige im Todtenland,
Ach, ich hab an dich gedacht.

Und ein Falter schmiegte sich
Noch auf den gebrochnen Flor -
Ach, so schmieg ich mich an dich,
Die doch Hauch und Licht verlor.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 65)

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Vorbedeutung

Aus ragenden Kronen
Der Tempel erglänzt,
Wo die zärtlichste Göttin
Mit Rosen sich kränzt.

Sie sendet der Tauben
Aufrauschenden Zug,
Und über die Wipfel
Fährt Fittig und Flug.

Und eine schwirrt nieder
Vor mir aus dem Hain -
Ach, Göttin der Liebe,
Sag, denkst du noch mein!


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 66)

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Heimliche Liebe

Unter Vaters Dache
Hat er geruht,
Dem ich von Herzen
Heimlich so gut.

Ich hab ihm die Decken
Zurecht gemacht,
Darin er geschlummert
Die Sommernacht.

Und als ich heut frühe
Sein Kissen geküßt,
Da hab ich bitter
Weinen gemußt.


Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 67)

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Das liebe Bild

Breitgewundne Strähne goldnen Blondhaars
Malt ich neben blasser schmaler Schläfe,
Dran das bläuliche Geäder ästelt,
Malte weite, brunnenklare Augen
Und den Mund, umblüht von leisem Lächeln.
Oftmals, wenn das Leben mich gewundet,
Wich ich in die Einsamkeit der Kammer,
An dem Bild der Holden mich zu letzen.
Doch sie löste sich von meiner Seele
Und erkor den Sitz an fremdem Herde.
Bitter seufzend griff ich zu dem Pinsel
Und um den geliebten Scheitel zog ich
Einen Lichtreif, wie ihn Heilige tragen,
Und in ihm verschloß ich meine Träume
Und das unruhvolle süße Sehnen.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 68)

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Alle Nacht

Du hast im Arm des Andern
An mich gedacht,
Dein Herz muß zu mir wandern
Alle Nacht.

Du kommst im Traum gegangen
So lieb und sacht
Und küssest mir die Wangen
Alle Nacht.

Und will ich dich umfangen,
Bin ich erwacht -
Es tränen meine Wangen
Alle Nacht.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 69)

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Der Goldfisch

Die du nie dem Wachen kehrst zurück,
Kamst geheim zu mir im Traum gegangen,
Holde Liebe! Und mit feuchten Wangen
Fahr ich auf und ruf mein totes Glück;
Und der Mond mit träumerischem Strahle
Staunt und lauscht in die kristallne Schale.

Innen an der hochgeschweiften Wand
In der engen stürmelosen Welle
Steht ein Goldfisch reglos in der Helle;
Sachte steigt er an des Wassers Rand:
Seiner Schuppen Gold, den Saum der Flossen
Hat der Mond mit Perlen übergossen.

Plötzlich schießt er wie ein Meteor
Pfeilschnell an den lichtgetränkten Wänden,
Dann verschattet sich sein Leib im Wenden,
Und nun glänzt er wiederum hervor:
Also wandelt sein Vorübergleiten
Licht und dunkel, wie die Horen schreiten.

Licht und dunkel, Liebe ist dein Loos!
Vor dem Dufte deiner Sonnenblüten
Kann ich meine Seele nicht behüten,
Und kein Mut ringt deine Schlingen los.
Endlos tönen mir ums Haupt die Klagen -
Und das Herz will immer nicht entsagen.

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 70)

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Liebeswald

Im Buchwald haucht von sehnlichem Mund
Geheimes Flüstern und Schmachten,
Und verstohlene Rufe gehn über den Grund,
Wo die Zweige schatten und nachten.

Mein Sinn war jung, meine Locke war braun,
Da drinnen bin ich gegangen,
Da drinnen hab ich die schlankste der Fraun
Wohl hundertmal umfangen.

Mir zittert das Herz wie Frühlingslaub -
Dort hab ich mit ihr gesessen!
Mir zittert das Herz wie Frühlingslaub -
Sie hat mich verlassen, vergessen!

O Jugendglück, o Jugendschein
In den säuselnden Blättergelassen!
Nie wieder setzt ich den Fuß hinein -
Sie hat mich vergessen, verlassen!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 71)

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Regenbogen

Fahr wohl! Nun hat mein holdes Glück,
Mein stilles Glück ein Ende,
Heut küßt ich dir zum letztenmal
Die lieben weißen Hände.

Ich blicke noch einmal zurück
Durch deine Gartenpforte:
Du drückst die Stirne in die Hand
Und winkst mir ohne Worte.

Ein Regenbogen sprüht und springt
Aus schwarzem Wolkenschleier
Und schüttet über den Garten dir
Sein siebenfältig Feuer.

Es blitzt und flirrt die flackernde Wand
Mit ihren sieben Flammen,
Sie lodert zwischen dir und mir -
Wir können nicht mehr zusammen!

Fahr wohl! Nun hat mein holdes Glück,
Mein stilles Glück ein Ende;
Heut küßt ich dir zum letztenmal
Die lieben weißen Hände!

Aus: Gedichte von Adolf Frey
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig H. Haessel Verlag 1908 (S. 72)

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Amselruf

Früh, früh muß ich erwachen:
Die Amsel ruft, eh's tagt,
Sie lacht, wie Verliebte lachen,
Sie klagt, wie Heimweh klagt.

Der Tag mag mich beschenken,
Für mich ist's arme Zeit;
Ach, immer muß ich denken:
Wie bist du weit, wie weit!

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 7)

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Dir träumte, daß . . .

Du lehnst am aufgeschlagnen Flügel
Und siehst am Ebereschenhügel
Die Amsel an der scharlachroten Beere -
Dir träumte, daß noch Sommer wäre.

Es lauscht ein müder Blumenschimmer
Verschüchtert in dein einsam Zimmer,
Und überm Garten streichen Vogelheere -
Dir träumte, daß noch Sommer wäre.

Rings Abschiednehmen, Fahrt und Reise!
Und immerfort summt Wanderweise
Und fragt, ob Glück und Liebe wiederkehre -
Dir träumte, daß noch Sommer wäre.

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 11)

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Das Rosenblatt

Ein Altar voller Flammen und Gedüfte,
Ragt der Gelbrosenstock in Junilüfte;
Darunter lieg ich in das Gras gewühlt,
Von blanken Sonnenkringeln überspült.

Der Finkenschlag klirrt ins Klaviergeklimper
Des Nachbarkinds. Gemach sinkt mir die Wimper.
Der müde Föhn umflüstert Busch und Baum,
Und sein verrieselnd Raunen lockt den Traum.

Schon trittst du, scheue Schlanke, in den Garten
Und beugst dich über mich, und deine zarten
Taukühlen, schmalen Lippen drückst du sacht
Auf meine Wange - und ich bin erwacht.

Wie Wetterleuchten träumt ich kurz. Doch fühle
Ich auf der Wange noch die Lippenkühle:
Ein Rosenblättchen ist es, das vom Strauch
Auf mich herabgeweht der Sommerhauch.


Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 12)

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Frühling

Mondscheingelbe Falter segeln,
Und die Knospen lauschen bräutlich,
Wachgewiegt von weichen Hauchen,
Aufgeküßt von Märzensonnen.

An die blütenlosen Ufer
Kräuseln lenzerregte Wogen,
Und die fernen Täler atmen
Träumerisch die blauen Schatten.

Horch, es schluchzt die erste Amsel!
Und in unsre Seelen stürmen
Sehnen, das der Schnee verschüttert,
Heimweh, das der Frost erstickte.

Laß uns in die Wälder streifen,
Laß uns auf die Berge steigen,
Laß uns in die Lüfte jubeln,
Daß wir noch auf Erden wandeln!


Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 13)

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Vor Bildern

In Bildersälen letzten uns
Der Liebreiz schöngestalter Frauen
Und Geist und Edelwuchs der Männer.
Behagen, Glück und Schönheit lebten
Und dauerten im Reich des Scheins.
Vertrautes Wort schien von den Lippen,
Der Blitz vom Auge noch zu zücken,
Die Seide über schlanken Hüften
Geflüsterweis noch aufzuknistern.
Die Weggefährtin streifte plötzlich
Sich eine Träne von der Wimper:
"Wie heller funkelten die Sterne
An deinem Herde, säße bei dir
Ein solches Weib mit holden Gliedern
Und auserlesnem Geist und Sinn!"
Ich faßte ihre schmale Hand:
"Du trägst im Busen einen Hort
Von Lieb und Seele, den nicht eine
Von diesen hohen Frauen trug.
Der Maler Traum hat sie geadelt,
Der Maler Sehnsucht sie verklärt.
Du aber atmest und beglückst."

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 15)

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Wandel

Verklungen ist ein Liederjahr,
Seit ich auf Hirtentriften war
Und hoch am Berg die Steige ging,
Wo Herbstlaub rot im Dufte hing.
Noch träumt die seligblaue Ferne,
Noch zürnt der Wildbach durchs Gestein;
Doch unterm Blick der blassen Sterne
Ach, wie so anders denk ich dein!


Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 36)

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Am Scheideweg

Zerronnen war im Sonnengold ein holder
Herbsttag. Jetzt nahm sie seufzend meine Hand;
Der Späthauch sickerte durch den Maßholder,
Der schwarz und scheu am Wiesenkreuzweg stand.

"Wie gern wollt ich dich küssen und umfassen,
Eh wir so lange auseinandergehn;
Doch immer will der Tag noch nicht erblassen -
Heimkehrend möchte uns ein Pflüger sehn!

Ich weiß, du darfst nicht harren, bis es dunkelt.
Der Zug naht bald! Fahr wohl und in dein Glück!
Doch wenn am Grat der erste Stern erfunkelt,
Küss in die Luft und denk an mich zurück!"

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 39)

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Dauer der Liebe

Von allen Götterangebinden
Vermag nicht eins der Liebe gleich
Den Erdentag so hold und reich,
So selig die Brust zu machen.
Doch sie entschlüpft und entwindet
Dem Arme sich und schwindet
Wie leises Lächeln
Von schwellender Lippe.

Den hat der Überirdischen einer
Zum Günstling erlesen,
Der das unstet fahrende Wesen
Der Liebe nimmer erfährt
Und immer, immer wieder
Nur nach dem einen Munde
Sehnlich begehrt.

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 40)

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Vorfrühling

Die Amsel hüpft noch scheu und stumm
Im frostig kahlen Geländ herum.
Sie schwingt sich auf den Apfelbaum,
Der immer noch nicht knospen mag.
Sie sitzt im schwarzen, knappen Staatssamtröckchen
Und tastet wie im Traum
Nach dem verlornen seelenvollen Schlag.
Jetzt horch! Sie flötet leis und zag
Und streut das erste zarte Liederflöckchen
Sehnsüchtig in den rauhen, grauen Tag.

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 46)

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Letzte Frist

Die Rose, die du mir gereicht beim Scheiden,
Sie schüttelt von sich schon ein müdes Blatt;
Gemessen ist die gleiche Frist uns beiden
Und offen schon die Ruhestatt.

Der Zeiger hastet, rasch verschwebt mein Leben,
Unausgelebt, von Sehnsucht heiß und matt:
Was du mir geben kannst, jetzt mußt du's geben -
Bald sinkt das letzte Rosenblatt.

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 52)

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Wahl

Du mit dem Sternenblickgesicht,
Dich sah ich nie, dich kenn ich nicht.
Dir möcht' ich immer angehören,
Ich möchte dich zum Weibe wählen,
Ich möchte deine Träume hören
Und meine Träume dir erzählen.

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 53)

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Welle

Träumerisch aufbrausend über meine Schwelle,
Trug einst zu dir mich eine lichte Welle.
Wird eine dunkle mich von hinnen spülen?
Sag, wenn sie schwillt und flutet, wirst du's fühlen?

Aus: Stundenschläge
Letzte Gedichte von Adolf Frey
Verlag H. Haessel Leipzig 1920 (S. 54)

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Biographie:

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Frey



 


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