Der Völker
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(Ausgewählte Gedichte)
 

(c) Hans-Jürgen Steglich pixelio.de
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Athanasios Christopulos
(1770-1847)


Hymne an Amor

O Amor, üppig blühender,
In süßer Lust erglühender,
Des Weltenalls Regierer -
Dein ist mein Geist, mein Leib ist dein,
Und Herz und Mund preist dich allein,
Du holder Herzensführer!

Die Götter selbst, die lustigen,
Hochhimmlischen, geistduftigen,
Hältst du in deinen Händen;
Und schärfest deine Pfeile spitz,
Sie werfend nach der Liebe Sitz,
Bis Erd' und Himmel enden.

Ach, schweifte je dein Götterblick
Auch nur auf einen Augenblick
Hinweg von unsrer Erde -
Hin welkte plötzlich die Natur
Aus Sehnsucht, - so daß Trauer nur
Noch bliebe ihr Gefährte.

O wundergroß ist deine Macht,
Dein Schönheitswesen, deine Pracht,
Dein Ruhm zu allen Stunden!
So preis' auch ich verehrend dich,
Mit tiefster Lust begehrend dich
Sammt deiner Pfeile Wunden.

(Übersetzt von August Boltz 1819-1907)


 

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Eine Blütenlese aus der gesammten Liebeslyrik
aller Zeiten und Völker
In deutschen Uebertragungen
Herausgegeben von Heinrich Hart und Julius Hart
Zweite Auflage
Leipzig Verlag von Otto Wigand 1889 (S. 48-49)