Der Völker
L
°i°e°b°e°s°g°a°r°t°e°n
(Ausgewählte Gedichte)
 

(c) Adel pixelio.de
(c) Adel pixelio.de


 




Anakreon
(550 v. Chr. - 495 v. Chr.)


An Dionysos

Herr, dem Eros, das holde Kind,
Dem die rosige Kypris sammt
Dunkeläugiger Nymphen Schaar
Schwärmend folgen auf seinem Zug
Über luftige Bergehöh'n, -
Auf den Knieen beschwör' ich dich,
Hör' mein Flehen und stehe mir
Huldvoll bei, Dionysos:
Mache du mir mit gutem Rath
Kleobulos geneigt, daß ihm
Meine Liebe gefalle.
Kleobulos - ich liebe dich,
Kleobulos, ich ras' um dich,
Kleobulos - wo bist du?
O mein Knabe mit süßem Blick,
Dich nur such' ich! Du hörst mich nicht!
Weißt nicht, daß du mein willenlos
Herz am Zügel umherführst.

(übersetzt von Jacob Achilles Mähly 1828-1902)


 

zurück

zurück zur Startseite

 

Literatur: Das Buch der Liebe
Eine Blütenlese aus der gesammten Liebeslyrik
aller Zeiten und Völker
In deutschen Uebertragungen
Herausgegeben von Heinrich Hart und Julius Hart
Zweite Auflage
Leipzig Verlag von Otto Wigand 1889 (S. 34)