Das Hohe Lied Salomos

In der Übertragung von Moritz Rappaport (1860)

 


Wassily Kandinsky (1866-1944)
Improvisation 209

 




Das Hohelied Salomonis

Lied der Lieder Salomos

I.

Ein Kuß! von seinem Mund ein Kuß!
O Lieb' ist mehr denn Wein-Genuß!

Wie duften deine Salben mild!
Dein Namen frisch wie Balsam quillt,
D'rum Glut der Mädchen Brust erfüllt.

O laß uns flieh'n! zieh' mich dir nach!
Mich hält der König im Gemach;
Daß wir uns froh in Lust versenken,
An deiner Minne Kosen denken.
Denn echte Liebe, treu und rein,
Ist köstlicher als duft'ger Wein.

Ihr Zionstöchter! seht, o seht!
Wohl bin ich schwarz, doch reizumweht.
Den Zelten gleich in Kedars Schoß,
Gleichwie der Teppich Salomos.

Schau't nicht auf mich, weil ich so braun,
Mich schwärzten Sonnengluten, traun!
Ach, meiner Muttersöhne Wüten,
Zwang mich den Weinberg stets zu hüten,
Nicht schont' ich meines Weinbergs Blüten.

O sprich mein Seelenliebling! sag':
Wo weidest, lagerst du am Tag?
Warum soll ich vergebens wandern
Von einer Hürde zu der andern?

Weißt du es nicht, du Schönste der Frauen!
Mußt du die Spuren der Schafe nur schauen,
Weiden die Ziegen emsig und treu,
Bei Zelten der Hirten allerlei!

Dem Roß in Pharaos Gespann,
Mein Liebchen ich vergleichen kann.

Wie Kettlein so herrlich die Wangen dir zieren!
Wie schön und wie hold dein Hals ist in Schnüren!

Ja goldene Spangen dein passend Geschmeid,
Mit silbernen Pünktchen gar reichlich bestreut.

Bis in's Gemach, wo der König verweilt,
Würzigen Duft meine Narde vertheilt!

Ein Myrrhensträuschen mein Freund mir dünkt,
Wenn er an meinen Busen sinkt.

Du bist mir eine Cypertraube,
Freund! aus Engedis Rebenlaube.

Wie schön! o Geliebte! wie schön du fürwahr!
Wie Täubchen so blicket dein Augenpaar!

Wie schön mein Freund, und anmutreich
Und unser Lager grün und weich.

Und Zedern unser Haus verhüllen,
Zypressen das Getäfel füllen.

II.

Die Rose von Saron, so ward ich genannt,
Als Lilie des Thales bin weit ich bekannt.

Wie Rose unter Dornen glüht,
So Liebchen unter Mädchen blüht.

Wie Apfelbaum unter den Bäumen im Wald,
So unter den Knaben des Trauten Gestalt.
Im lieblichen Schatten wie wonnig sich's ruht,
Wie mundet die Frucht dieses Baumes mir gut!

Was soll ich im Hause von Wein nur belebt,
Wo falsch man die Fahne der Liebe erhebt?

Sei's! reicht Most, gebt Wein mir zum Trank!
Denn krank bin ich sehr, - aus Liebe so krank.

Auf seiner Linke da ruh'te mein Haupt,
Von seiner Rechten umfaßt und umlaubt.

Jerusalems Töchter! achtet den Schwur!
Beschwört's bei den Rehen, Gazellen der Flur:
Nicht wecket die Liebe, nicht reget sie an,
Wenn selbst sie erwacht, dann stürmt sie heran.

Ruf des Geliebten! - schon naht er beschwingt,
Er hüpft über Berg', über Hügel er springt.

Mein Freund gleicht dem Rehe, dem Hirsche so jung;
Sieh! hinter der Mauer da steht er im Sprung;
Und späht durch die Fenster, Sehnsucht im Blick,
Und lugt durch die Gitter, hoffend auf Glück.

Dann lispelt mein Trauter und flehet und spricht:
Auf Schäferin hold, komm zögere nicht!

Der Winter, der eis'ge, verschwunden, verflogen,
Der Regen, der schaur'ge, hat nun sich verzogen.

Am Boden da prangen die Blumen schon wieder,
Die Zeit des Gesanges kam, der wonnigen Lieder,
Turteltäubchen beginnet sein Girren schon wieder.

Feigenbaum würzt schon die Knospen so grün,
Schwellende Reben - sie duften und blüh'n,
Auf, Schäferin hold! komm' lasse uns zieh'n!

In felsigen Rissen, in Schluchten und Klüften
Darfst du mein Täubchen! dein Angesicht lüften,
Da soll mich der Zauber der Stimme umweh'n,
Denn hold ist ihr Klang - dein Antlitz so schön!

Fahet die Füchse, die Füchse so klein!
Die Weinbergverwüster, fanget sie ein,
Denn unser Weinberg strozet von Wein.

Mein ist der Traute und jetzt bin ich sein,
Und unter Rosen da weidet er fein.

Wenn kühler der Tag weht, die Schatten entflieh'n,
Kehrt neu mein Geliebter, kehrt wieder dahin,
Und gleichet dem Hirschen, dem Jungen der Rehe,
Und hüpfet und springt über bergische Höhe!


III.

Nachts auf meinem Lager bang,
Sucht' den Freund mein Herzensdrang,
Fand ihn nicht - und suchte lang.

Springe rasch vom Lager auf,
In die Stadt renn' ich im Lauf,
Durch die Straßen, durch die Gassen,
Ihn zu suchen, ihn zu fassen,
Ihn, der meiner Seele Licht,
Sucht' ihn lang', und fand ihn nicht.

Trafen mich die Wächter kühn,
Die da durch die Straßen zieh'n:
Den ich liebe, sah't ihr ihn?

War kaum fort, gar tief betrübt,
Fand ich den mein Herz so liebt.
Halt' ihn fest, lass' ihn nicht aus,
Bring' ihn in der Mutter Haus,
Zog ihn nach mit fester Hand,
Hin wo meine Wiege stand.

Jerusalems Töchter! achtet den Schwur!
Beschwört's bei den Rehen, Gazellen der Flur!
Nicht wecket die Liebe, nicht reget sie an,
Wenn selbst sie erwacht, dann stürmt sie heran! -

Wer nahet, wer kommt aus der Wüste daher!
Von Weihrauch und Myrrhen ein Rauchsäulenmeer!
Mehr als Krämergewürze, viel mehr!

Seht Salomos Sänfte, von sechzig Getreuen
Umgeben, Helden aus Israels Reihen.

Mit Schwertern umgürtet, krieg'rische Recken,
Das Schwert an der Hüft' ob nächtlicher Schrecken.

Die Sänfte gezimmert von Libanons Holz,
Silbern die Säulen, und oben gar stolz
Die Decke von Gold; purpurn die Lehnen,
Und innen die Lieb' von Jerusalems Schönen.
Geht und schauet ihr Töchter von Zion!
Salomon seht! auf dem Haupte die Kron';
Die Krone mit der ihn die Mutter erfreut'
Am Tag seiner Hochzeit und Freudigigkeit!


IV.

Schön bist du Holde! von süßer Gestalt,
Täubchen die Augen von Locken umwallt,
Ziegen dein Haar so üppig und glatt,
Wie sie da lagern am Gilead.

Und deine Zähne wie Lämmer im Reigen,
Wenn erfrischt aus den Fluten sie steigen,
Wenn zwillingträchtig einher sie wallen,
Und fehlgebärend keines von allen.

Und deine Lippen purpurne Fäden,
Aus lieblichem Munde, liebliche Reden,
Wie die Granate in Hälften gespalten,
So deine Wangen, die Lockenumwallten.

Herrlich dein Hals der blendende, schwanke,
Herrlich wie Davids Thurm, der schlanke,
Waffenburg wonnig von Schilden umschlossen,
Tausend Schilde von Heldengenosen.

Deine zwei Brüste wie Rehe die kosen,
Zwilling der Hindin, gelagert auf Rosen.
Schwebt hin der Tag auf schatt'gen Flügeln,
Komm' ich zu Myrrhen - Weihrauchshügeln.

Wie schön meine Schäf'rin, wie bist du so schön!
Daß gar keine Fehle an dir ist zu seh'n.

Mit mir vom Libanon walle als Braut,
Mit mir vom Libanon selig und traut:
Vom Gipfel Amana's blicke gar weit,
Vom Schenir und Chermon voll Seligkeit,
Hoch oben wo schon lagern die Leu'n,
Vom Pardelgebirg' wie mag dich's da freu'n!

Du nahmst mir das Herz, o Schwester! o Braut!
Als kaum du mit einem Blick mich geschaut,
Mit einem Kettlein des Halses so traut.

Wie süß deine Liebe, hold Schwesterlein!
Viel süßer, o Braut! als köstlicher Wein,
Duft deiner Salben, denn Gewürze so fein.

Süßes verströmt deine Lippe so wonnig,
Dir träuft vom Munde Milch und Honig,
Deiner Gewänder besel'gender Duft,
Würziger Braut! als Libanons Luft.

Ein Garten, o Schwester! bist du verwahrt!
Ein Quell, der geschlossen, Bräutchen so zart!
Versiegelt ein Born der lieblichsten Art.

Ein Hain von Granaten, die Schößlinge frisch,
Von Cypern und Narden ein köstlich Gemisch.
Von Narden und Krokus, von Zimmet und Rohr,
Von Aloen, Myrrhen, ein duftiger Flor;
Von Stauden des Weihrauchs üppig und süß,
Von edlen Gewürzen ein Paradies.

Lebendigen Wassers ein Gartenquell,
Rieselnd vom Libanon, silbern hell!

O Nord! o Süd! durchströmt die Lüfte!
Durchweht den Garten, streu't aus Düfte!
In Garten komm' mein Freund, der süße,
Ihn lab' die Frucht, er sie genieße! -


V.

Schwester! o Braut! in den Garten ich kam,
Myrrh' und Gewürz' zugleich ich mir nahm,
Aß von dem Seim und dem Honig zugleich,
Trank von der Milch und dem Weine so reich.
Esset und trinket! die Lust ist erschlossen!
Schweigend berauscht euch Freunde! Genossen!

Ich schlaf', allein mein Herz - es wacht;
Da ruft mein Freund behutsam, sacht;
Er pocht: Thu' auf, o Schwester traut!
Mein Täubchen hold, du süße Braut!
Der Thau hat schon mein Haupt erreicht,
Von Tropfen sind die Locken feucht.

Ich hab' mich vom Gewand befreit,
Soll anzieh'n wieder ich mein Kleid?
Gewaschen meine Füße rein,
Wie sollen sie besudelt sein?

Durch's Fenster streckt er seine Hand,
Von Mitleid war mein Herz entbrannt.
Auf stand ich - und die Thür war offen;
Von Myrrhen meine Hände troffen,
Die Finger feucht, von Myrrhen fließend,
Am Griff des Riegels sich ergießend.

Als ich dem Trauten aufgemacht,
Fort war der Freund - hin in der Nacht.
Wie war die Seele mir entgangen
Als er so sprach mit Liebesbangen.
Nun sucht ich ihn, und fand ihn nicht -
Ich rief ihm zu - doch sprach er nicht.

Da trafen mich die Wächter kühn,
Die wachend durch die Straßen zieh'n.
Es schlug mich wund die Wächterschar,
Und nahm mir meinen Schleier gar.

Ihr Zionstöchter, seid beschworen!
Trefft den ihr an, den ich verloren,
Was sagt ihr ihm mit treuem Sinn?
Daß ich gar krank vor Liebe bin!

Was ist dein Freund vor andern Freunden?
Der Frauen Schönste sag' es nur!
Was ist dein Freund vor andern Freunden,
Daß du so flehst mit heißem Schwur?

Mein Trauter der ist roth und weiß,
Vor Tausenden ziemt ihm der Preis.
Das feinste Gold sein Haupt, so prächtig,
Die Locken wallend, rabenmächtig.

Gar sanfte Tauben seine Augen,
Die froh an Wasserquellen saugen,
Gebadet mild in Milch so weich
Und blicken doch so ausdrucksreich.

So wie ein Würzbett seine Wangen,
Gleich Balsamkästlein duft'ges Prangen;
Wie Rosen träufelnd Myrrh' ergießen,
So seine Lippen auch die süßen.

Die Hände gold'nen Reifen gleich,
Geziert mit Chrysoliten reich,
Der Leib wie reines Elfenbein,
Geschmückt mit edlem Saphirstein.

Die Schenkel mächt'ge Marmorsäulen,
Die stolz auf gold'nen Füßen weilen,
Der Leib wie Libanons Gewalt,
Wie Zedern seine Huldgestalt.

Sein Gaumen süß von edler Rede,
Und jede Anmut hat er, jede.
Dies Alles Zionstöchter, eint
Mein Trauter, mein geliebter Freund.


VI.

Wohin ging dein Freund!
Herrlichste der Frauen!
Wohin ging dein Freund?
Daß wir nach ihm schauen!

Mein Freund weilt im Garten
Bei Würzbetten fein,
Weidet in dem Garten,
Sammelt Rosen ein.

Mein Freund ich bin sein,
Mein Freund er ist mein,
Sammelt Rosen ein! -

Schön bist du Traute, wie Thirza fürwahr!
Wie Zion so hold, drohend wie Kriegesschar.

Wende den Blick ab, er blendet so prangend,
Wie Ziegen dein Haar, am Gilead hangend.

Und deine Zähne wie Lämmer im Reigen,
Wenn erfrischt aus den Fluten sie steigen,
Wenn zwillingträchtig einher sie wallen,
Und fehlgebärend keines von allen.

Wie die Granate in Hälften gespalten,
So deine Wangen, die Lockenumwallten.

Wohl hab' ich der Kön'ginnen sechzig an Zahl,
Und Frauen zur Minne achtzig zumal,
Und Jungfrauen blühend ganz ohne Zahl.

Doch Ein' ist die Taube, die hold ich erkoren,
Die einzig' der Mutter die sie geboren;
Jungfrauen seh'n sie, preisen sie selig,
Kön'ginnen loben sie, Frauen unzählig.

Wer ist die hervorglänzt wie Morgenrothschein?
Licht wie der Mond, wie die Sonne so rein?
Und furchtbar und drohend, wie krieg'rische Reih'n?

Im Nußgarten schön
Will das Thal ich seh'n;
Ob der Weinstock grün,
Ob Granaten blüh'n.

Kann es selbst kaum sagen,
Kam bald unter Wagen,
Meines Volkes Lust,
Plötzlich, unbewußt.


VII.

Kehr' um, o Sulammith! o kehre zurück!
Zeig' dich du Herrliche! unserem Blick,
Und was wollet ihr schauen an Sulammith?
Den tanzenden Reigen im Doppelschritt!

Edle Jungfrau! in den Schuhen wie schön,
Dein schwebender Schritt ist anzuseh'n!
Die Wölbung der Hüfte ein köstlich Geschmeid,
Wie es nur wonnig uns Künstlerhand beut.

Dein Nabel ein runder Becher so fein,
Und nimmer gebricht's ihm an köstlichem Wein,
Ein Hügel dein Leib mit Weizen bestreut,
Umhänget von Rosen voll Herrlichkeit.

Deine zwei Brüste zwei Rehe zusammen,
Zwilling' die einer Mutter entstammen.

Ein Thurm dein Hals von Elfenbein,
Wie Teiche zu Cheschbon dein Augenpaar rein.
Dein liebliches Näschen neckisch und lachend,
Libanons Wachtthurm Damesek bewachend.

Stolz wie der Karmel dein Haupt sich erhebt,
Des Hauptes Locken wie Purpur gewebt,
Ein König in ihren Netzen selbst bebt.

Wie schön, wie lieblich der Liebe Gelüste!
Wie Palmen dein Wuchs, wie Trauben die Brüste!

Denk' ich: ich klimme die Palme hinauf,
Fasse die Zweige im feur'gen Lauf;
Trauben des Weinstocks die Brüste mir sind,
Duft deines Odems, wie Apfelduft lind.

Dein Gaumen gleichet dem edelsten Wein,
Fließt in die Kehle des Freundes hinein,
Läßt feucht die Lippen des Schlummernden sein! -

Nur meines Freundes bin ich,
Und nach mir sehnt er sich.

Geliebter komm' aufs Land,
In Dörfer wohlbekannt.

Früh in den Weinberg geh'n,
Ob grünt der Weinstock seh'n.

Ob sich die Blüt' erschließt,
Ob die Granate sprießt;
Und da an meiner Brust
Gönn' ich dir Liebeslust.

Alraunen duftig prangen,
An unsern Thüren hangen
Der Früchte allerlei,
So alte, wie auch neu'.
Geliebter traut und zart!
Für dich nur aufbewahrt.


VIII.

O wärst du doch mein Bruder treu,
An meiner Mutter Brust gelegen,
Vor aller Welt küßt' ich dich frei,
Wer dürfte tadeln mich verwegen?

In's Mutterhaus würd' ich dich lenken,
Den Lehren horchen freudenvoll,
Wie ich mit würz'gem Wein dich tränken,
Granatenmost dir reichen soll!

Auf seiner Linken ruht mein Haupt,
Von seiner Rechten weich umlaubt.

Ihr Zionstöchter! hört den Schwur,
Der euch so warnungsvoll beschwört:
O weckt und regt die Liebe nur,
Wenn sie es selber heiß begehrt. -

Wer ist's, die aus der Wüst' erscheint,
Voll Glück gelehnt auf ihren Freund?
Hier weckt' ich dich mit Kosen, Scherzen,
Hier unterm Apfelbaum fürwahr!
Hier wo die Mutter dich gebar,
Gebar mit Wehen und mit Schmerzen.

Leg' wie ein Siegel fest und warm,
Mich auf dein Herz, auf deinen Arm;
Denn Lieb' ist wie der Tod so stark,
Ihr Eifer fest so wie ein Sarg.
Wie Blitzesgluten Gott entstammen,
Sind ihre Gluten Gottesflammen.

Ein Meer nicht löscht der Liebe Licht,
Ein Strom selbst überschwemmt sie nicht,
Geb' wer für Lieb' sein Gut auch hin,
O sie verschmäht, verachtet ihn! -

Jung Schwesterchen das haben wir,
Noch fehlet ihm des Busens Zier.
Ob denn die Schwester uns einst frommt,
Am Tage, wenn ein Freier kommt?

Wenn spröd' wie eine Mau'r fast,
Bau'n wir uns silbernen Palast,
Ist eine Thür' sie, leicht zugänglich,
Schließt Zederntafel sie hinlänglich.

Bin eine Mau'r, die Brüste Thürme,
Fand Ruh bei ihm, trotz vieler Stürme. -

Den Weinberg, der in Bal-Hamon
Gab Salomo in Hut und Lohn;
Für dessen Früchte, die man pflücke,
Begehrt' er tausend Silberstücke.

Ich hüte meinen Weinberg mir;
Die Tausend, König! bleiben dir,
Zweihundert für der Hut Gebühr! -
Im Garten laß ein Lied mich hören,
Wie die Genossen es begehren.

Flink mein Geliebter! wie auf würziger Höhe,
Flink gleich dem Hirsche, dem Jungen der Rehe!

übersetzt von Moritz Rappaport (1808-1880)

Aus: Hebräische Gesänge
Metrisch nachgebildet
von Moritz Rappaport
Leipzig in Commission
bei C. L. Fritzsche 1860


 

 

 

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