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  Sandro Botticelli (1445-1510)
 Porträt einer jungen Frau
 
 
 
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 Sonett 120
 Le stelle, il cielo e gli elementi a prova
 
 
 Himmel, Gestirn' und Elemente gaben
 Wetteifernd jede Mühe sich, zu bauen
 Ein lebend Licht, in welchem sich beschauen
 Sonn' und Natur, die sonst nichts Gleiches haben.
 
 So neu, so reizend ist es, so erhaben,
 Daß ird'sche Blicke sich zu ihm nicht trauen;
 So scheinet Amor Süß' und Huld zu thauen
 Aus ihrem Aug' in unermeßnen Gaben.
 
 Die Luft, berührt von diesem holden Schimmer,
 Wird so von Tugend durch und durch entzunden,
 Daß ich's nicht sagen kann, und denken nimmer
 
 Kein irdisch Wollen wird allda empfunden,
 Nur das der Ehr' und Tugend. Wann doch immer
 Hat Schönheit niedre Gier so überwunden?
 
 Francesco Petrarca (1304-1374)
 
 
 In der Übertragung von
 Karl August Förster (1784-1841)
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