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  Lorenzo Costa (c. 1460-1535)
 Porträt einer Dame mit Schoßhündchen
 
 
 
 
 
 
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 Sonett 126
 Amor et io sì pien' 
      di meraviglia
 
 
 Amor und ich verwundernd nach 
      ihr schauen,
 Wie wer etwas Unglaubliches ersiehet,
 Wann sie den Mund zum Lächeln hold verziehet
 Und spricht, die sich nur gleicht, nicht andern Frauen.
 
 Aus schönem Himmel ruhig heitrer Brauen
 Mein treues Sternenpaar so funkelnd sprühet,
 Daß andres Licht nicht leitet noch durchglühet
 Den, der sich hoher Liebe will vertrauen.
 
 Welch Wunder, wann sie in der Gräser Nicken
 Wie eine Blume sitzt, oder wann leise
 Den grünen Rasen drückt des Busens Weiße!
 
 Und wie so süß, im Lenz sie zu erblicken,
 Wann in Gedanken sie wandelt alleine,
 Flechtend den Kranz für krausen Goldes Reine!
 
 Francesco Petrarca (1304-1374)
 
 In der Übertragung von
 Karl August Förster (1784-1841)
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