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  Tiziano Vecellio (1490-1576)
 Judith
 (Ausschnitt)
 
 
 
 
 
 
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 Sonett 152
 Se Virgilio er Omero avessin visto
 
 
 Sahen Virgil einst und Homerus tagen
 Das Licht, so meine Augen stets gewahren,
 Sie hätten, seinen Ruhm zu offenbaren,
 Vereinter Kraft das Höchste müssen wagen.
 
 Deß würd' Aeneas und Achilles klagen,
 Ulyss und Andre von der Helden Scharen,
 Und der so gut bey sechs und fünfzig Jahren
 Die Welt regiert, und den Aegisth erschlagen.
 
 Jene des Muths, der Waffen alte Blume
 Hatte wie gleichen Stern mit dieser neuen
 Blume der Ehrbarkeit und aller Schöne.
 
 Ennius sang rauhes Lied von Jener Ruhme,
 Von dieser ich. Daß nur nicht lästig seyen
 Ihr meine Gaben, sie mein Lob nicht höhne!
 
 Francesco Petrarca (1304-1374)
 
 In der Übertragung von
 Karl August Förster (1784-1841)
 
      
      
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