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  Andrea del Sarto (1486-1530)
 Porträt der Frau des Malers
 
 
 
 
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 Sonett 303
 Questo nostro caduco e fragil bene
 
 
 Von schönsten Augen und von hellsten Wangen,
 Die je geschimmert, von den schönsten Flechten,
 Die um den Glanz wohl Gold und Sonne brächten,
 Von süßem Lächeln, Worten süß empfangen,
 
 Von Hand und Arm, so regungslos gefangen
 Hätten, die muthigst gegen Amor fechten,
 Von schönstem Fuß und Wesen, unsern Nächten
 Aus Paradieseslicht hervorgegangen,
 
 Kam Leben meinem Geist; deß hat nun Freude
 Mit seiner Bothen Schar der Fürst der Höhe,
 Und ich bin blind und nackend hier geblieben.
 
 Nur Einen Trost erharr' ich meinem Leide,
 Daß sie, die all mein Denken sieht, erflehe
 Die Gnade mir, bey ihr zu wohnen drüben.
 
 Francesco Petrarca (1304-1374)
 
 In der Übertragung von
 Karl August Förster (1784-1841)
 
 
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