|  Vincent van Gogh
 (1853-1890)
 Sternennacht
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      Gina Ranjicic(1831-1891)
 
 
      Jüngst im Traume war's: ich schrittAuf den mir bekannten Stegen,
 Und am sommergrünen Rain
 Kam mein Liebster mir entgegen.
 
 Mich umschlang der Kipetar'
 Und wir blickten in die Ferne,
 Auf die nebelgrauen Höh'n,
 Auf die gold'nen schönen Sterne.
 
 Und mir war, als spräch' zu mir
 Eine Stimme klar und leise:
 "Berge hoch und Sterne licht,
 Jedes bleib' in seinem Kreise.
 
 Grauer Berg vergeblich strebt
 Nach dem Sterne licht und golden;
 Arme Frau, vergeblich strebst
 Du nach seiner Lieb', der holden!"
 
 
 
 
 
        Gedicht 
        aus: Aus dem inneren Leben der ZigeunerEthnologische Mitteilungen von Dr. Heinrich von Wlislocki [1856-1907] 
        Berlin 1892
 (Kapitel IX: Eine zigeunerische Dichterin S. 180-213)
 
 
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