Maulana Dschelaleddin

Rumi

(1207-1273)

(in der Übersetzung von Friedrich Rückert 1819)



Der Frühling stirbt, wann du mit Schwalben gehst.
Grün wird die Flur, wann du zur falben gehst.

Wie schön! so rufen hundertzüngig nach
Dir Lilien, wo du allenthalben gehst.

Nie wird das Auge Schönheit schaun, zu dem
Du nicht mit Liebes-Augensalben gehst.

O Sonn', ein Sonnenstäubchen tanzt mein Geist,
Wo du ans Fenster meinethalben gehst.

Wo gehst du hin? und lässest mir mein Herz
Halb, weil davon du mit dem halben gehst.

 

zurück zum Verzeichnis