Maulana Dschelaleddin

Rumi

(1207-1273)

(in der Übersetzung von Friedrich Rückert 1819)



Das spröde Erz ist weich geworden,
Weich unter deinem Streich geworden.

Du hast es ihm nicht fehlen lassen
An Streichen, bis es weich geworden.

Das starre Herz war arm voll Hochmut,
Und ist in Demut reich geworden.

Du gossest Ström' auf dürre Wüsten,
Sie sind ein Gartenteich geworden.

Das Reich der Welt ging in dir unter,
Und ist zum Himmelreich geworden.

Der Liebende ward zum Geliebten,
Der Jünger ist zum Scheich geworden.

Wir waren ungleich an Begierden,
Und sind in Liebe gleich geworden.

 

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