Das Ambraser Liederbuch - Liebeslieder




Das Ambraser Liederbuch - Liebeslieder (Teil 1)

Inhaltsverzeichnis der Lieder:
 

 


I. (1)

1. Ungnad beger ich nicht von jhr,
ich hoff das mir,
solches nimmer werd zugemessen:
Was müglich ist, bin ich bereit
in lieb unnd leid,
dein nimmer zuvergessen.
Mein lebenlang, sag ich dir danck,
der schön und zart, weiblicher art,
so freundlich sie, und anders nie,
sie sich erzeiget hat,
als jren ehren gantz wol ansteht.

2. Ehrent reich und wert wird sie genant,
und billich erkandt,
ein kron weiblicher güte.
Ir darum steht allein
darein frisch fröhlich sein,
aus adelichen gemüte.
Verborgen ist, wiewol bös list,
sind auff der bahn, die verdries dran han,
in solcher beschwer, geschieht alles on gefehr,
und wird offt zugericht,
wie mir und meinem hauffen oft geschicht.

3. Wo bäwrisch art zu hoff regiert,
erfunden wird,
gut regiment gar selten:
Der adel wird dardurch veracht,
als ich betracht,
des mus ich offt entgelten.
In diesem fall, es wird einmal,
verkeren sich, wiewol das ich,
bin geschlagen aus, darff nimmer ins haus,
ist alles der kleffer schuld,
in jhrem dienst trag ich gedult.
(S. 1-2)
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II. (2)

1. Zart schöne fraw, gedenck und schaw,
wie mich dein lieb, in steter ub,
hertzlich sehr thut krencken:
Kein ruh hab ich, so lang bis ich,
dein äuglein fein, mit klarem schein,
gegen mich freundlich sehe wencken.
Sie hat mich, gantz krefftiglich,
dein lieb hat mich besessen,
Hertz lieb schaw an, was ich dir gan,
deiner kan ich nimmer vergessen.

2. Dein roter mund, zu aller stund,
mich sehr anficht, mein hertz das dicht,
freundlich mit dir zu schertzen:
Fürwar glaub mir, freundliche zier,
dz du für all in disem fal,
liebest in meinem hertzen.
Ker wider bald, mein auffenthalt,
in scherz und auch dergleichen,
als ich vertraw, hertzliebste fraw,
von dir will ich nicht weichen.

3. Hertz lieb ich sprich, dein trew nit brich,
von mir mit gewalt, in solcher gestalt,
hast du gewalt zu schaffen,
schön fraw auff erd, mit weis und geberd,
hastu das lob, in solcher prob,
an dir ist nichts zu straffen.
Dadurch du hast, ohn alle rast,
mich hart und fast gefangen,
zu aller stund, von hertzen grund,
thut mich nach dir verlangen.
(S. 2-3)
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III. (3)

1. Nach willen dein, ich dir allein,
in trewen thu erzeigen:
Für alle auff erd, bistu mir wehrt,
und gib mich dir für eigen.
Gantz in dein pflicht, der zuversicht,
las dir mein dienst gefallen,
glaub mir fürwar, ein frewlein zart,
liebstu mir stets für allen.

2. Bey deiner gestalt, wünsch ich gantz bald,
zu seyn in zucht vnd ehren:
Da hat mein herz, freud, lust vnd schertz,
recht lieb und trew zu mehren.
Ohn allen verzug, gib rath und lug,
bedarffst dich nit besorgen,
ob das glück kem, das ich dich nem,
wird sein bey dir verborgen.

3. Leben bey dir, wer allzeit mir,
für alle freud auff erden:
Beger offt der stund, darin ich kund,
meins hertzen geheim möcht werden.
Denn jetzt und ehe, nach dem A. B. C.
liebet mir der buchstab zu tragen,
denn dein lieb sach und darauff sprach,
es wird bald viere schlagen.
(S. 3)
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IIII. (4)

1. Nach lust hab ich mir auserwehlt,
dich meines hertzen ein trösterin:
In rechter lieb zu dir geselt,
on argen wan, hertz mut und sinn,
Zu dienen dir
mit gantzem begier,
hastu alzeit gefunden mich,
nach deinem gebot, gantz williglich,
das lestu mich geniessen, ja hinder sich.

2. Viel langer weil hab ich fürwar,
denn es wil sein an der zeit:
Dadurch mich sehr verlanget hart,
wird gewend in kost unnd fröligkeit.
Das wil nicht sein,
im alten schein,
ich weis wol wer unnd wie das wend,
ich bring zwar an demselben end,
nicht mehr davon denn eitel beschmitzte hend.

3. Was zeihestu mich hertz einiges ein,
so du doch bist gantz untrew mir,
Mit sitten, was und dergleich,
nit lad der bürden zu viel auff dich,
Das dir darin,
die weisheit nicht zerrin,
denn wirstu den fuß glitschen lan
|lan=lassen
wiewol ich dirs gantz nit gan,
|gan=gönne
fürwar du gewinst von mir nicht viel daran.
(S. 4)
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VII. (7)

1. Ich armes megdlein klag mich sehr,
wie wil mir nu geschehen,
das ich den hertz allerliebsten mein,
so lang nit hab gesehen,
der mir viel weil ond zeit vertreibt,
sonst keiner auff dieser erden,
Wenn ich gedenck, wie es jm geht,
mein hertz in grossen trawren steht,
ich kan nicht frölich werden.

2. Ach reicher Gott gib jhm das glück,
wo er ist weit im lande,
bewar jm seinen geraden leib,
vor leid und auch vor schande,
das wil ich immer dancken Gott,
allzeit und alle stunden,
Wenn ich gedenck, wie es jm geht,
mein hertz in grossen trawren steht,
kein lieber sol mir werden.

3. Er zog mit meinem willen dahin,
er het mein hertz für eigen,
viel guts ich mich zu jm versich,
trew dienst jm zu erzeigen,
kein falschheit er an mir erkandt,
an meinem gantzen leibe,
Noch ist der knab so wol gemut,
nem nicht für jn des keysers gut,
vergis mein nicht im hertzen.
(S. 6-7)
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X. (10)

1. So wünsch ich jr eine gute nacht,
zu hundert tausent stunden,
Wenn ich die lieb erst recht betracht,
ist mir mein leid verschwunden.
Wenn ich sie ansich, so erfrewet sie mich,
|ansich=ansehe
sie hat mein herz besessen,
drumm ich jr in dem hertzen hold bin,
und kan ir nit vergessen.

2. In rechter trew, ist sie mir lieb,
der ich mein hertz hab geben,
Zu dienen jr, ich mich stets ub,
dieweil ich hab das leben.
Denn sie hat mich so gar lieblich
mit jrer zucht vmbfangen,
keins menschen freud, mir hoffnung geit,
|geit=gibt
nach der mich thut verlangen.

3. Ohn allen falsch wil ich doch sein,
bis an meins lebens ende,
Gegen der allerliebsten mein,
von der ich mich nicht wende.
Mit seufftzen klag, sich nacht und tag,
mein hertz nach jr thut krencken,
desgleich auch ich hoff, sie werd mich
in jr hertz lieblich sencken.
(S. 8-9)
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XII. (12)

1. Jetzt scheiden das bringt mir schwer,
und macht gantz trawrig mich:
Das ich nun mus von der,
die offt erfrewet mich.
Mit schimpffen und mit schertzen,
hat sie mir mein gemüth erfrewt,
erst werd ich kranck von hertzen,
wenn ich gedenck der hinnefahrt.

2. Unfall durch seinen neid,
hat solche klag erdacht.
Nun schicke dich klegliche zeit,
das scheiden werd verbracht.
Dadurch ich trag gros leiden,
und macht gantz trawrig mich,
das ich die schönste mus meiden,
o glück das klag ich dir.

3. Komb mir mit trost zu stewer,
bedenck doch scheidens end.
Viel kurtzweil wird mir thewer,
so ich von hinnen lenck.
Mit dem leib mus ich mich scheiden,
noch bleibt mein hertz allzeit bey dir,
glück bringt die zeit mit freuden,
hilff uns zusammen schier.
(S. 10) |schier=schnell
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XIII. (13)

1. So wünsche ich jr ein gute nacht,
bey der ich war alleine,
Ein freundlich wort sie zu mir sprach,
wir zwey müssen uns scheiden.
Ich scheide nit weit, Gott weis die zeit,
widerkommen bringt freude.

2. Und nechten da ich bey jr war,
jr angesicht stund voller röten,
Sie sahe den knaben freundlich an,
der liebe Gott thu dich beleiten.
|beleiten=begleiten
Mein schimpff und schertz, scheiden bringt schmertz,
das bin ich worden innen.

3. Das Megdlein an dem laden stund,
fieng kleglich an zu weinen,
Nun gesegen dich Gott mein reuter jung,
|gesegen=segne
las mich nicht lenger alleine,
Kehr wider bald, mein auffenthalt,
lös mich von schweren träumen.

4. Der reuter über die heiden reit,
er warff sein rößlein herumher,
Nun gesegne dich Gott mein holder bul,
|bul=Geliebter
und kehr dein rede ummher.
Beschert Gott glück es geht nimmer zu rück,
du bist meins hertzen ein krone.

5. Und der uns dieses liedlein sang,
er hats gar wol gesungen,
Das hat gethan ein reuter jung,
von der lieb ist er verdrungen.
Er singet uns das und noch wol mehr
Gott behüt allen jungfrawen jr ehr,
und bewahr sie vor falschen zungen.
(S. 11)
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XIIII. (14)

1. Ich habs gewagt, du schöne magd,
in rechter lieb und trewe,
Ich bitt halt fast, wie du mir hast,
|fast=fest
gered, sol dich nicht gerewen.
|gerewen=gereuen
Ich wil allein, dein eigen sein,
darauff bis bedacht, und wol betracht,
|bis=sei
das du must sein,
die stets hertz allerliebste mein.

2. Es ist gar fein, wo jhr zwey sein,
die es recht und trewlich meinen,
Die sich allzeit, in lieb und leid,
in sachen gros und kleine,
Vertragen wol, wie es denn sein sol
gedenk daran, las nicht darvon,
glaubs nicht zumal,
ich meins gar gut, feins lieb das weistu wol.

3. Ich hoffe zwar, und glaub fürwar,
du wirst mich nicht verlassen,
Widerumb ich mich, zu dir versich,
|versich=vertraue, glaube
thu du allzeit dermassen.
Allein sol Gott mich durch den todt
scheiden von dir, glaub sicher mir,
und sonst kein not,
zu guter nacht bewar dich Gott.
(S. 12)
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XV. (15)

1. Von edler art, ein frewlein zart,
bistu ein kron, der ich mich han,
|han=habe
ergeben gar, glaub mir fürwar,
das hertz in mir, krenckt sich nach dir,
darumb ich beger, auff all dein ehr,
hilff mir ich hab nicht trostes mehr.

2. Wie ich jm thu hab ich kein ruh
an deiner gestalt, die mich mit gewalt
gefangen hat, hertzlieb gib rath,
das ich doch mich zu jr versich,
|versich=vertraue, glaube
in hoffnung viel, nit mehr ich wil,
allein setz mir und dir ein gnedig ziel.

3. Seid du je bist, gen der ich list,
nicht brauchen sol, das weistu wol,
ohn allen schertz, wil dir mein hertz,
in trewen sein, darumb ich dein,
kein stund im tag, für leid und klag,
aus rechter lieb vergessen hab.
(S. 12-13)
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XVI. (16)

1. Entlaubet ist uns der walde,
gegen diesem winter kalt,
betrübet werd ich balde,
mein feines lieb macht mich alt.
Das ich die schönste mus meiden,
die mir gefallen thut,
bringt mir manchfeltig leiden;
macht mir ein schweren mut.

2. Was lest du mir zur letzte (so),
du schönes megdlein fein,
du thust mich offt ergetzen,
wenn ich weit von dir bin.
Hoffnung thut mich erneren,
nach dir so werd ich kranck,
thu bald herwiderkeren,
die zeit wird mir so lang.

3. Schaw zu las dich nicht affen,
der kleffer seind so viel,
halt dich gegen mir rechtschaffen,
trewlich ich dich warnen wil.
Hüt dich vor falschen zungen,
darauff sey wol bedacht,
sey dir schönes lieb gesungen,
alde zu tausent guter nacht.
(S. 13-14) |alde=ade
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XVII. (17)

1. Kundschaft mit dir, ich begeren bin,
thets nur dir gefallen
Trew lieb und dienst, ich dir versprich,
las dir das nit mißfallen.
Mein hertz sagt mir, alles guts von dir,
heimlich zu allen zeiten,
wolt gerne sein, bey dir allein,
möcht ich der zeit erbeiten.
|erbeiten=abwarten

2. Darumb mein hort, dich zu mir kehr,
du bist mein schatz auff erden:
Dein wil ich sein, merck mein beger,
thu mir zu willen werden.
Ein kleine zeit, mir freude geit,
|geit=gibt
so du mich thust geweren,
mein hoffnung ich, setz gantz in dich,
mein lieb mit dir zu mehren.

3. Ach las schöns lieb gefallen dir,
mein dienst mit rechten trewen.
Erzeig dich freundlich gegen mir,
und thu mein hertz erfrewen.
Ein kleine weil kom her und eil,
thu mir dein lieb erweisen,
so wil ich dich, gantz sicherlich,
mein leben lang drumb preisen.
(S. 14)
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XVIII. (18)

1. Ich armer Boß, bin gantz verjrrt,
|Boß=Knecht
wo sol ich mich hinkehren:
Ach Juppiter send mir dein hülff,
thu mich weisen und lehren.
Ich bin entzündt, mein hertz das brint,
|brint=brennt
das ich nit kan entschlaffen,
|entschlaffen=einschlafen
das schafft das aller schönste kind,
ja waffen uber waffen.
|waffen=Jammer

2. Schaw an die klag, die ich jetzt führ,
o Venus durch dein güte:
Still mir mein hertz in kurtzer eil,
das es nicht also wüte.
Ich bin behafft, mit liebeskrafft,
mit Adams rip durchschossen
ich jag den tag, bis in die nacht,
und bin gantz unverdrossen.

3. Lass mich Juppiter, Venus dein kind,
hast mich so hart geschossen,
Wiewol dein augen verbunden seind,
hast mich ohn gefehr getroffen,
Spann mir und dir und triff die zeit
durch deiner mutter ehren,
wo das geschech, so wird mein schmertz,
|geschech=gescheh'
in grosse freud sich kehren.

4. Es ist auch nit, zu wundern sich,
das ich ein solch lieb han,
Gegen dem aller schönsten kind,
nit anders hat könig David gethan.
Als er ein weib vor jhm sach,
|sach=sah
wie sie die füss thet waschen.
von stund ward er in lieb entzünd,
das kan ich wol ermessen.

5. Dardurch mein hertz wird fast betrübt,
wenn ich von jr mus kehren,
Kein auff erden mir so liebt,
sie kan mir freude mehren.
Sie ist die recht, von weibes geschlecht,
von gutem stamm geboren,
mich armen knecht, sie nit verschmecht,
|verschmecht=verschmäht
an jr ist nichts verloren.

6. Kein laster ist an jrem leib,
vom fuss bis auff die scheitel:
Sie hat ein gang recht wie ein pfaw,
jr äuglein kan sie leiten.
Sie hat ein gsang recht wie ein lerch
nicht weiter wil ichs schreiben,
kein auff erd, mir als sie lieber werd
sie kann mir leid vertreiben.
(S. 15-16)
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XIX. (19)

1. Lieblich hat sich gesellet,
mein hertz in kurtzer frist,
zu einer die mir gefellet,
Gott weis wol wer sie ist,
Sie liebet mir gantz inniglich,
die hertz allerliebste mein,
in trewen ich sie mein.

2. Wol für des meyes blüte,
hab ich mir sie auserkorn,
sie erfrewet mir mein gemüte,
meinen dienst hab ich jr geschworn,
Den wil ich halten stetiglich
mit willen gantz unterthan,
dieweil ich das leben han.
|han=habe

3. Ich vergleich sie einem engel,
die hertz allerliebste mein,
jr härlein kraus wie ein sprengel,
|sprengel=Büschel zum Sprengen des Wassers
jr wenglein rot als der rubin,
Zwey weisse ärmelein die sind schmal,
darzu ein roten mund,
der lachet zu aller stund.

4. Mit Venus pfeil durchschossen,
das junge hertze mein,
schöns lieb hab kein verdriessen,
setz deinen willen darein.
Gesegne dich Gott mein schönes lieb,
ich sol und mus von dir,
du sihst mich wider schier.
(S. 16-17) |schier=bald
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XXII. (22)

1. Schwer langweilig ist mir mein zeit,
seid ich mich hab gescheiden,
von dir mein schatz und höchste freud
erst merck das ich mus leiden.
Was zu leiden ist, ach weh der frist,
wird mir so lang mit schmertzen,
das ich offt klag, es scheint kein tag,
dein wird gedacht im hertzen.

2. Denn mich jetzund, mein lange fart
in trawren pein thut setzen,
mein einiges E, gedenck der wort,
|einiges=einziges
damit ich mich thet letzen.
Mit was gestalt, in dein gewalt,
ich mich dir hab ergeben.
Darumb ich sprich, das ich ohn dich,
kein stundt mag frölich leben.

3. Und das ich dein edle freundschafft,
die zeit in leid mus meiden,
ich bit dich nicht acht, was man klafft,
ich wil der deine bleiben.
Damit wil ich, befehlen mich,
deim gantzen trewen hertzen,
ohn zweifel frey, sey wo ich sey,
trag ich nach dir gros schmertzen.
(S. 19-20)
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XXIII. (23)

1. Wach auff mein hort, vernim mein wort,
merck auff was ich dir sage:
Mein hertz das wüth, nach deiner güt,
las mich fraw nit verzagen.
Ich setz zu dir, all mein begier
das glaub du mir,
las mich der trew geniessen.

2. Du junger knab, dein bit las ab,
du bist mir viel zu wilde.
Und wenn ich thet, nach deiner bitt
ich förcht es blieb nicht stille.
Ich dancke dir fast, du werder gast,
|fast=sehr
der trewe dein,
die du mir günst von hertzen.
|günst=gönnst

3. O fraw mit nicht, bin ich bericht,
|=O Frau, ohne Grund wird von mir behauptet
das ich euch wolt betriegen:
Wenn einer kem, und das vernem,
er müst uns beiden liegen.
|liegen=anlügen
Darauff du baw, unnd mir vertraw,
du reines weib,
der schimpff sol dich nicht gerewen.
(S. 20-21) |schimpff=Scherz
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XXIIII. (24)

1. Mir ist ein feins brauns megdlein gefallen in meinen sinn,
ach Gott solt ich jhr diener sein,
mein trawren wer dahin.
Weder tag noch nacht,
hab ich kein ruh,
das schafft jr schön gestalt,
ich weis nit wie ich im thu,
mein feins lieb macht mich alt.

2. Dem megdlein ich gerne dienen wolt,
wenn ich mit fugen kündt,
darumb hab ich der neider viel,
das mirs nicht werd vergünt.
Ich hoff sie sols erfahren bald,
wie ichs so trewlich mein,
auff erden ich mir nichts wüntschen wolt,
denn sein bey jr allein.

3. Dem megdlein ich mein trew versprich,
in ehren und anders nit,
als was doch fromb und ehrlich ist,
|fromb=rechtschaffen
darnach ich mich stets richt,
solt denn mein trew verloren sein.
krenckt mir mein sinn unnd gemüth,
ich hoff sie sols erfahren schier,
mein sach sol werden gut.

4. Denn was die falschen zungen thun,
ist jetzund an dem tag,
ach du mein feins brauns megdlein,
hör zu was ich dir sag,
halt dich nur stets in ehren allein,
wie ich dich, hertzlieb mein,
so heltest du gunst,
mit deiner kunst,
das glaub du mir megdlein rein.

5. Damit wil ich dem megdlein,
gesungen haben frey,
zu guter nacht ein liedelein,
als gut wünsch ich jr darbey,
damit das sie gedenck an mich,
wenn ich nit bei jr bin.
so behüt dich Gott mein feines lieb,
alde ich fahr dahin.
(S. 21-22)
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XXVII. (27)

1. Das ich so arm und elend bin,
noch trag ich einen steten sinn,
hoffnung thut mich ernehren,
was mir von Gott bescheret ist,
kan mir kein kleffer nicht wehren.

2. Viel falscher zungen hassen mich,
es wird sie alzeit helffen nicht,
Gott ist von grosser güte,
dem ich mein sach befohlen hab,
der wird uns wol behüten.

3. Und weren der kleffer noch so viel,
so geschicht doch was Gott haben wil.
Gott ist mein trost auff erden,
so schwer ich doch bei meinem eyd,
keine liebre sol mir werden.

4. Drumb ist mein hertz betrübet sehr,
Gott wöl all ding zum besten kehrn,
ich fahr dahin mit schmertzen,
ich sehe das ichs nicht wenden kan,
Gott tröst alle betrübte hertzen.

5. Fehrstu dahin und lest mich hir,
was lestu denn zur letzte mir,
damit ich mich mag trösten?
die rechte lieb und stetigkeit,
las ich dir feins lieb zur letzte.
(S. 24-25)
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XXVIII. (28)

1. Vor zeiten war ich lieb und wehrt,
die ich mir het außerkorn,
jetzt hat es sich so gantz verkehrt,
ist alles an jhr verlorn.
Denn sie hat ein andern lieber denn mich,
zweyen herren nicht kan dienen ich,
der eine ist lieb der ander leid,
damit ich von jhr scheid.

2. Hüt euch jr jungen knaben,
habt euch in guter hut,
last euch die liebe nicht zwingen,
und lernet abelan.
|abelan=lassen ab
Ein guter mut ist halber leib,
glaubt nicht den schönen jungfrawen zu viel,
was heut ist lieb, wird morgen leid,
das macht jr unstetigkeit.

3. Den falken können sie streichen,
dieweil wir bey jhn sein,
viel sprichwörter können sie treiben,
als bald wir von jn sein.
Sie geloben viel, und halten ein teil,
bis sie uns bringen ans narren seil,
denn müssen wir gefangen gan,
|gan=gehen
dieweil wir das leben han.
|han=haben

4. Sie thun uns locken und singen,
bis wir jn fliegen zu,
das sie uns ja bezwingen,
dieweil haben wir kein ruh.
Gleich wie man den kleinen waldvögelein thut,
man pfeiffet jn süss, man machts jn gut,
und wenn sie denn gefangen sind.
so schlegt man sie all zu todt.

5. Alde zu tausent guter nacht,
mein trawren hat ein end,
hett ich dein untrew lengst erkandt,
mein hertz hett sich von dir gewandt.
Fürwar es wird gerewen dich,
du betreugest ein andern so bald als mich,
dein untrew macht, dass ich dein nicht acht,
alde zu guter nacht.
(S. 25-26)
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XXX. (30)

1. Wie schön blüt uns der meye,
der sommer fehrt dahin:
Mir ist ein feins jungfrewlein,
gefallen in meinen sinn.
Offt sehen thut den augen wol,
wenn ich an sie gedencke,
mein hertz ist freuden vol.

2. Wenn ich des nachts wil schlaffen,
so kömpt mir mein schöns lieb für:
Und wenn ich denn erwache,
so finde ich nichts dar.
Denn hebt sich erst ein grosse klag,
wenn ich von jr mus scheiden,
das macht mich alt und graw.

3. Zwey blümlein auff grüner heide,
die heissen wolgemut.
Lest uns der liebe Gott wachsen,
sein uns für trawren gut.
Vergis nicht mein steth auch dabey,
|steth=steht
grüs mir sie Gott im hertzen,
die mir die liebste sey.

4. Wolt Gott ich möcht jhr wünschen,
zwo rosen auff einen zweig.
Ach Gott möcht ich sie wecken
mit meinem stoltzen leib.
Das were meinem hertzen eine grosse freud,
thu mich hertzlieb nu trösten,
mit einem freundlichen wort.
(S. 27-28)
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XXXI. (31)

1. Ich hört ein frewlein klagen,
fürwar ein weibliches bild,
jr hertz wolt jr verzagen,
nach einem jüngling mild.
Das frewlein sprach mit schmertzen,
er ligt mir in meinem hertzen,
der hertz allerliebste mein.

2. Der wechter an der zinnen,
der uns den tag herblies,
er blies ins horn mit schalle,
jungfraw weckt ewern gesellen,
denn es ist an der zeit.

3. Ach Gott wie soll ich wecken,
den hertz allerliebsten mein,
ich förcht es möcht erschrecken
sein Hertz unnd auch das mein.
Er ist meins hertzen ein geselle,
er sey gleich wo er wölle,
der hertzallerliebste mein.
(S. 28-29)
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XXXII. (32)

1. Ich hett mir fürgenommen,
zu dienen stetiglich,
ein ander hat mich verdrungen,
dasselbig krencket mich.
Das ich sie gar mus meiden,
und so mus fahren lan,
denn sie hat mich erkoren,
umb einen andern man.

2. Es ist der frewlein sitte,
das sie unstet sein,
lassen sich nit lang bitten,
sie geben einen kurzen bescheid.
Thut jn einander gefallen,
kein trew sehen sie nit an,
du bist mein schatz ob allen,
reden sie aus falschen wahn.

3. Sie hat mich nicht alleine,
das acht ich wahrlich klein,
zwen hund an einem beine,
die seind selten eins.
Mit gruntzen unnd mit murren,
es mag nicht anders sein,
sie mus mir aus meinem hertzen,
und nimmer mehr darein.
(S. 29)
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XXXIII. (33)

1. Ich weis mir ein feins brauns megdlein,
hat mir mein hertz besessen,
es kan mir ein krauserlein mauserlein sein,
ich kan jr nit vergessen.
Sie gefelt mir aus der massen wol,
jhr weis und berd, ist goldes wert,
es steht dem megdlein wol, was ich thun sol.

2. Sie hat mir heimlich zugesagt,
sie wol mein bule sein, (l. wesen)
hat mir mein trawrigs hertz erfrewt,
meins kummers bin ich genesen.
Unglück vergang mit solchem lust,
das bleib ich recht, so ist es schlecht,
mein freud ist anders gar umb sunnst.

3. Freundliches hertz, mein auserwehlte,
halt dich nach meinen worten,
mein hertz hat sich zu dir geselt,
und brent an allen orten.
Das sag ich dir, aus hertzen begir,
schrey ich zu dir, mein höchste zier,
feins lieb setz mir ein gnediges ziel.
(S. 30)
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XXXIIII. (34)

1. Ohn dich kan ich, nicht frewen mich,
sind du mich hast gefangen,
streng fast behafft, ist all mein krafft,
hertz, sinn auch gemüt durchgangen.
Mit steter lieb des hab ich ub,
mit fleis zu dir zu kommen,
das möcht nicht sein, der wille mein,
hast du offt wol vernommen.

2. Auff dieser erd, kein höhers werd,
hab ich in meinem hertzen,
freud, wohn und lust, wer als umb sunst,
wendest du mir nicht den schmertzen.
Darumb jungfraw, gedenck und schaw,
hab fleis in unsern sachen,
unnd schreib mir zu, ich hab kein ruh,
bis du mir freud thust machen.

3. Ach edle frucht verlangens sucht,
nim hin, und es behend,
nur mich allein, sunst anders kein,
ich bit mein schmertzen wende.
Denn ich dien dir, gantz mit begir,
dir allweg zu gefallen,
mit steter trew ewig ohn rew,
schreib ich dir gar ob allen.
(S. 30-31)
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XXXV. (35)

1. Kehr wieder glück mit freuden,
unnd jag unfall von mir,
|unfall=Unglück
Meins schöns lieb mus ich meiden,
und hab auch gros begir,
Zu dienen dir für all auff erd,
wiewol du bist einem andern beschert,
dardurch mir wird mein hertz beschwert.

2. Mein hertz hat gros verlangen,
die zeit so manigfalt,
Ach Gott möcht ich erlangen,
das ich jr freundlich gestalt
Möcht sehen an ein kleine zeit,
auff erden mir nichts mehr freude geit,
|geit=gibt
wo sie mir jetzund hilfft aus leid.

3. Ob du bist hart verstricket,
das las nicht schaden mir,
Wer weis ob es sich schicket,
das ich hertz lieb bei dir
Möcht sein, und dir kein schaden brecht,
mein hertziges A, nun thu mir recht,
für dich mich nichts erfrewen möcht.
(S. 31-32)
_____


XXXVI. (36)

1. Hertz einiges lieb, dich nicht betrüb,
so uns die zeit, jetzt widerstreit,
sichst doch wol wie, das kein mensch hie,
|sichst=siehst
so selig lebt, wie hoch er schwebt,
zu zeiten jhm etwas widerstrebt.

2. Leb gleich als ich, das bitt ich dich,
in hoffnung wart unfal uns nicht,
|unfall=Unglück
lang jrren sol, erkens doch wol,
was unntrew kan, dasselb sich an,
mein hertz dir guts für andern gan.

3. Nach solcher schwer, mein trew beger,
die dir voran, ohn abelan,
|abelan=lassen ab
stets ist verpflicht, fürwar mit nicht,
ich von dir setz, mit keiner letz,
freundlich dich sicher alles leids ergetz.
Dis lied haben uns die weisen bedacht,
von einer schönen jungfrawen gemacht.
(S. 32)
_____


XXXVII. (37)

1. O Sawrer winter du bist so kalt,
du hast versawret den grünen wald,
du hast versawret die blümlein an der heide.

2. Die gelben blümlein sein worden fahl,
entflogen ist uns fraw nachtigal,
sie ist uns entflogen, und wird uns nicht mehr singen.

3. Sie ist uns entflogen zu diesem newen jar,
ein steten bulen mus ich han,
|bulen=Geliebten; han=haben
ein steten bulen mus ich allzeit haben.

4. Des abends wenn ich zu bette wil gan,
und meinen schönen bulen nit han,
so trauret mein hertz und all mein gemüte.

5. Des morgens wenn ich frü auffsteh,
mein hertz in grossen sorgen schwer,
so kompt mein lieb und beut mir ein guten morgen.

6. Guten morgen, guten morgen mein feines lieb,
ich hab dich von grund meines hertzen lieb,
ich hab dich von grund meines hertzen auserkoren.
(S. 32-33)
_____


XXXIX. (39)

1. Kein lieb ohn leid, mag mir nit widerfahren,
dieweil ich pfleg der lieben art,
ich wil mein hertz nit lenger sparen,
ich hab es offt und viel bedacht.
Was lieb vermag, kömpt alles an tag,
köndt ich dein gunst erwerben,
kein trost ich hab, und las nicht ab,
viel lieber wolt ich sterben.

2. Reden, dulden, trachten im hertzen leiden,
dan ist der rechten lieben art,
heimlich und still im hertzen schweigen,
daran gedenck du schön und zart.
Wiewol mein gunst ist gar umbsunst,
verlorn sind all mein sachen,
ich trag gedult, feins lieb on alle schuld,
vor trawren mus ich lachen.

3. Hoffnung mein trost, mein steter sinn,
hast mich noch nie betrogen,
es wird viel verloren, kömpt böslich umb,
wer es darauff thut wagen,
Merck was ich dir sag, gros ist mein klag,
ach Gott wie weh thut scheiden,
bedenck dich recht, ich bin ein armer knecht,
schwartz braun wil ich mich kleiden.
(S. 33-34)
_____


XL. (40)

1. Die grosse liebe zwinget mich,
das ich kein wort kan sprechen,
ja sprechen,
Wenn ich gedenck an jr mündlein rot,
das sie mir bot,
mein hertz wil mir zubrechen.

2. Ich kam für liebes schlaffkemmerlein,
die thür war zugeschlossen,
geschlossen,
Ich klopffet also leise daran,
bald sie das vernam,
ich ward bald eingelassen.

3. Die liebe tregt ein schleyer weis,
mit brauner seiden umwunden,
umwunden,
Sie empfieng den knaben mit allem fleis,
in ir ermelein weis,
sie küst jn auff beide wangen,
ja wangen.

4. Schwartz braun, schwartz braun ist jr gewandt,
das tregt sie an jrem leibe,
ja leibe,
In rechter lieb und trew hab ich sie erkandt,
da ich sie fandt,
sie ist mir die liebste auff erden,
ja erden.

5. Alde alde, zu guter nacht,
sey dir schöns lieb gesungen
gesungen,
Dis liedlein ist dir und mir gemacht,
zu tausent guter nacht,
Gott straffe alle falschen zungen,
ja zungen.
(S. 34-35)
_____


XLI. (41)

1. Es taget vor den osten,
der mond scheinet uberall,
Und der da heimlich bulen wil,
bulen wil,
der mus gantz frü auffstahn.

2. Und der da heimlich bulen wil,
der halt es in stetigkeit,
Der halt es mit dem wechter,
wechter,
der gibt dir ein guten bescheid.

3. Und das erhört die tausent schöne,
in jrem schlaffkemmerlein,
Sie erschrack von hertzen sehre,
sehre,
bald sich der wechter blies.

4. Erschrick du nicht so sehre,
mein wunder schönes lieb,
Ich bin ein jüngling schöne,
schöne,
von hertzen hab ich dich lieb.

5. Bist du ein jüngling schöne,
und wüst ich das fürwar,
So wolt ich mein junges hertz zwingen,
zwingen,
es müste sein trawren lahn.

6. Und das erhört der wechter,
hub an ein liedlein und sang,
Ist mir in keinem jare,
jare,
kein nacht nicht worden so lang.

7. Und es ist nacht geworden,
es wird wol widerumb tag,
Es hat ein feines megdlein,
megdlein,
ein beyschlaffen zugesagt.

8. Das megdlein das ich meine,
das ist gar hübsch und fein,
Und solt ich bei jhr schlaffen,
schlaffen,
das wer der wille mein.

9. Ja solstu bey mir schlaffen,
wer das der wille dein,
Dein trawren mustu lassen,
lassen,
gantz frölich mustu seyn.

10. Wer ist der uns dis liedlein sang,
von newen gesungen hat,
Das haben gethan zween berckgesellen,
auff sanct Annenberg in der stadt.
(S. 35-36)
_____


XLII. (42)

1. Kein grösser freud auff erden ist,
denn der bey seiner allerliebsten ist,
bei seiner allerliebsten allein.
Der mag wol reden was jm gebrüst,
und was jm in seinem hertzen gelüst,
freundlich thun sie anschawen.

2. Ich hatte einen bulen, das ist war,
drey viertel lenger denn ein jar,
ich dorffts niemand sagen.
Ich hatte sie lieb von gantzem hertzen,
ich dorffte jhr kein freundliches wort zusprechen,
ich förcht sie möcht mirs für ubel haben.

3. Ich gieng wol über ein grünen plan,
da sah ich viel hübscher jungfrewlein stahn,
mein feins lieb war darunter.
Mein lieb daucht mich die schönste sein,
die hertzallerliebste mein,
für andern außerkorn.

4. Mein feines lieb tregt ein schwartzes kleid,
darunter tregt sie gros hertzenleid,
das kan jhr niemands wenden,
Denn du allein du höchster hort,
tröst sie mit einem freundlichen wort,
tröst sie in jhrem elende.

5. Ich hab jr ring an meiner hand,
den geb ich nicht um das teutsche land,
er kompt von jren henden.
Der ring der ist von rotem gold,
darumb bin ich dem feinen megdlein hold,
wolt Gott ich möcht jr dienen.

6. Ehe ich meinen bulen wolt fahren lan,
|lan=lassen
ehe wolt ich mit jr ins elend gan,
|gan=gehen
wolt auch meiden weltliche freude;
Hab jr vertrawt, auff gut erbawt,
der hertzallerliebsten mein,
ich wil sie noch wol finden.

7. Der uns dieses liedlein new gesang,
ein freyer knab ist er genandt,
hats so wol gesungen.
Er geht zu Lünenburg aus und ein,
bey der hertz allerliebsten sein,
er bleibt wol unverdrungen.
(S. 37-38)
_____


XLIII. (43)

1. Dich als mich selbst,
hertzlieb allein,
ich warlich dich mein,
in rechter trew,
mein lieb wird new,
gegen dir alle tag,
darumb ich nicht mag,
vergessen dein,
das hertze mein,
sol und wil stets dein eigen sein.

2. Dich als mich selbst,
o höchster hort,
bedarff nit wort,
ich nit verlas,
das mir ohn mas,
dein weiblich ehr,
je lenger je mehr,
gefallen thut,
edles blut,
für dich nem ich nicht des keysers gut.

3. Dich als mich selbst,
schön weiblich rein,
wil leben fein,
für alles gold,
bin ich dir hold,
auff dieser erd,
kein grösser werd,
ich acht und halt,
kaum deine gestalt,
im ganzen reich wird funden.
(S. 38-39)
_____


XLIIII. (44)

1. Tröstlicher lieb,
ich mich stets üb,
wie ich jhr lieb und huld erlange,
ein frewlein zart,
dem ich mit fleis,
in stiller weis,
noch dien zu preis,
so helt sie mir das widerpart.
Wer hat gedacht,
dz solt sein gemacht,
ein weiblich bild,
von sinn und gemüt,
so fest und mild.

2. Phebe dir geschach,
auch also gach,
|gach=schnell, eilig
du eiltest nach Daphne der jungfraw ungezam,
die dir entgieng,
zu stund anfieng,
mit laub ummhieng,
und ward ein schöner lorberbaum,
Dir nit mehr ward,
von bletlein zart,
denn nur ein krantz,
den du noch tregst,
umb jre liebe gantz.

3. Ach wer ich der,
|wer=wäre
dem jetzt nicht mehr,
von der ich beger,
möcht werden,
denn ein krentzlein fein,
darzu jr gunst,
damit umb sunst,
nicht als der dunst,
vergieng ohn frucht der liebe mein.
Erst würd ich getröst,
von pein erlöst,
mein gemüt gantz gering,
villeicht mir fürder bas geling.
(S. 39-40) |bas=besser
_____


XLV. (45)

1. Nun hab ich all mein tag gehört,
wie scheiden sey ein schwere pein,
so hat mir noch nicht gebürt,
das ichs möcht innen worden sein,
Denn jetzt allein, so ich die rein,
und aller schönst auff dieser erd,
mus lassen stan, und sol nit han,
|stan=stehen; han=haben
von jr vor was mein hertz begert.

2. Mein hertz begert, nit anders mehr,
denn was zu ehren und freuden zimpt,
|zimpt=ziemt
wolt Gott ich solt bald wider keren.
Da ich erhört die stim, in einem haus,
zum fenster aus, das fest thet einher brimmen,
|brimmen=brummen
mit grosser pracht, die lieb die macht,
dz ich mich nit kont besinnen.

3. Mit freuden steig ich auff das dach,
wol bei dem allerschönsten haus,
da reicht man mir zu tausentfach,
ein hendlein weis zum fenster aus.
Das bracht meim hertz, gar grossen schmertz,
das ich so bald must wider ab,
offt sach ich umb und wider umb,
|sach=sah
hett freud und leid ich armer knab.
(S. 40)
_____


XLVI. (46)

1. Ein megdlein sagt mir freundlich zu,
wie sie mich liebt im hertzen,
ich sahe sie nit, dergleichen thun,
allein mit mir zu schertzen.
Hat wol sein fug,
feins megdlein klug,
merck was ich dich bitt,
jw, jw, feins megdlein versag es mir nit.
|jw, jw=ju, ju

2. Nim auff zu gut, was ich dir sag,
thu dich daran nicht kehren,
sich lieb und trew vernim mein wort,
mich dieser bitt gewehren.
Als ich dir traw,
brauns megdlein schaw,
merck was ich dich bitt,
jw, jw, feins megdlein versag mirs nit.

3. Ja was man redt, und halten thut,
das kompt zu gutem gelten,
las du nit ab, ob einen mühet,
das ich bey dir bin selten.
Ist alles mein schuld,
der gnad und huld,
merck was ich dich bit,
jw, jw feins megdelein versag mirs nit.
(S. 41)
_____


XLVII. (47)

1. Ein wechter gut in seiner hut,
rufft an den lieben morgen,
wo lieb bei lieb in Venus üb,
beiligen ohne sorgen.
Die stehen auff, verlassen den schlaff
das jr nicht kompt in leiden,
die nacht die weicht, der tag herleucht,
wil liebe von liebe scheiden.

2. Ein bul erhört des wechters wort,
erschrack fast sehr von hertzen,
das er nicht mehr nach seim beger
kund mit seim bulen schertzen.
Erweckt sie leis mit allem fleis,
dz er sie nit thet erschrecken,
mein auffenthalt, mach dich auff bald,
der wechter thut uns wecken.

3. Das frewlein fein, vom bulen sein,
must sich alsbald thun scheiden,
der helle tag bracht leid und klag,
viel jammers jnen beyden.
Das weiblein schön, zum gesellen kün,
|kün=kühn
sprach tugentlich mit züchten,
behüt dich Gott, mein mündlein rot,
vermär mein ehr mit nichten.
(S. 41-42)
_____


XLVIII. (48)

1. Willig und trew,
ohn alle rew,
ich mich ergib,
wil auch mein gelübd,
stets halten dir,
gantz unverkehrt, das glaube du mir.

2. Ich mich versich,
du werdest mich,
o jungfraw rein,
auch halten fein,
gegen mir auffs best,
in trewen und glauben halten fest.

3. Ich dein bleib,
vnnd mich verschreib,
bis in mein end,
von mir nicht wend,
thu auch dergleich,
zusammen uns Gott gnad verley.

4. Mich sol kein lieb,
die mich betrüb,
mehr fechten an,
den alten wahn
wil meiden ich,
seyt du allein erfrewest mich.

5. Halt gleich gemüth,
wie mein geblüth,
allein zu dir,
steht mein begir,
das mich genügt,
ob schon unglück das ander fügt.
(S. 42-43)
_____


XLIX. (49)

1. Ey wie gar freundlich, lieblich,
erzeigest du dich hertz lieb gegen mir,
Das mich erfrewet gantz inniglich.
und wil mein hertz stet sein bey dir.
Denn wo ich sonsten bey leuten bin,
so hats kein sinn,
allein bey dir frölich bin.

2. Glaub es mein lieb, unnd wiß fürwar,
das mir desgleichen ist also,
Wenn ich bey dir bin nit jmmerdar,
so wird mein hertz doch nimmer fro.
Und dünckt mich auch langweilig sein,
mein höchste pein,
das du nit bald solt sein die mein.

3. Freundliches lieb was wiltu mehr,
mein leib und gut ist eigen dein,
Du bist die ich für alle beger,
darzu bist du gewüntschte mein,
Denn ich sonsten kein andere wil han,
|han=haben
heimlich und still,
das ist schöns weib allzeit mein wil.
(S. 43-44)
_____


L. (50)

1. Mit lust thet ich außreiten,
durch einen grünen wald,
Darinn hört ich singen,
singen,
drey vögelein wol gestalt.

2. Es seind doch nicht drey vögelein,
es seind drey jungfrewelein,
Sol mir das eine nicht werden,
werden,
gilt mir das leben mein.

3. Das erst das heisset elselein,
das ander heist bärberlein,
Das dritt hat keinen namen,
namen,
das mus mein eigen sein.
(S. 44)
_____


LI. (51)

1. Freundlicher held, dich hat erwelt
mein hertz zu trost und freuden,
Durch sehnen ist mein hertz verstelt,
so ich von dir mus scheiden.
Doch bleybt bey dir, mein hertz mit gir,
desgleichen thu du mir erzeigen,
dieweil ich leb, von dir nicht streb,
mein hertz ist gantz dein eigen.

2. Mein höchster hort brich nit dein wort,
das du zu mir thets sagen,
Da ich dir klagt, meins hertzen not,
ich müst sunst gar verzagen.
Denn mich auff erd nichts höhers frewt,
denn wenn ich thu ermessen
was freude unn gunnst ich von dir hab,
kein zeit kan ich vergessen.

3. Im hohen wohn, (wonne) scheint mir die sonn,
so hertzlich anschawe dich,
Wol es mir doch selten geschicht,
so seind meine freude gantz entwiecht.
Schaffet alles die zeit, verlangen geit,
dieweil ich mich ergeben,
ach glück schick bald, ein bessers ziel,
der hoffnung wil ich leben.
(S. 45)
_____


LIIII. (54)

1. Wolauff gut gesel von hinnen,
meines bleibens ist nimmer hie,
der meye thut uns bringen,
die feyel und grünen klee.
Vor dem wald höret man singen,
der kleinen vögelein gesang,
sie singen mit heller stimme,
den ganzen sommer lang.

2. Ich kan nit mehr geschweigen,
es gelag mir nie so hart,
das trag ich heimlich leiden,
gegen eim frewlein zart,
Ihr lieb hat mich umbfangen,
darzu jhr gute gestalt,
das ich dich lieb mus meiden,
darzu zwinget mich gewalt.

3. Gewalt du bist ein grosse pein,
wehe der dich tragen mus,
du ubest gegen mir solchen schein,
mein leid war nie so gros.
Hat mir ein eyd geschworen,
sie wolt mir bleiben stet,
sie wolt daran gedencken,
wenn sie ein ander bött.
(S. 48)
_____


LV. (55)

1. Wach auff mein lieb und hör mein stimm erklingen,
mir geliebt vor allen dingen,
der war allmechtig Gott,
Darnach dein werder leibe,
o adeliges weibe,
dein innigkeit, dein liebe mich tödten.

2. O hertzes lieb wiltu es nicht erkennen,
so offt ich dich hör nennen,
so frewt sich mein gemüt.
Darzu sich ein figure,
als in derselbigen nature,
als jhr gemüt ist geboren in meinem planeten.

3. O hertzigs lieb, las dir das gehn zu hertzen,
den jemmerlichen schmertzen,
den ich im hertzen trag.
Allein von deinet wegen,
wie offt bin ich gelegen,
in einem traum,
als het ich dich schöns lieb umbfangen.

4. Da ich erwacht, was mir mein freud verschwunden,
ach Gott der jemmerlichen stunden,
sind das mich Gott beschuff.
Ich weis nit umb den handel,
mir liebt jhr zucht und wandel,
jhr weis und geberd,
nach jr steht mein verlangen.

5. Ach hertzigs lieb, dies lied sey dir gesungen.
ich weis in allen zungen,
kein lieber mensch auff erd.
Dis lied wil ich dir schencken,
guts wil ich dir gedencken,
zu guter nacht, nun spar dich Gott gesund.
(S. 48-49)
_____


LVI. (56)

1. Umb deinet wegen bin ich hir,
hertzlieb vernim mein wort,
All mein hoffnung setz ich zu dir,
daraus treib ich kein spott.
Las mich der trew geniessen,
hertzallerliebste mein,
thu mir mein hertz aufschließen,
schleus mich hertzlieb hinein.

2. Man hat uns beyde belogen,
das weistu feins lieb wol,
Das haben die falschen kleffer gethan,
seind mir und dir nicht hold.
Wir wöllens jhn wider gelten,
rath zu mein trewer schatz,
doch wil ich dich lieb haben,
den kleffern zu neid und haß.

3. Bey meines bulen haupte,
da steht ein güldener schrein,
Darin da ligt verschlossen,
das junge hertze mein.
Ach Gott hett ich den schlüssel,
ich würff jhn in den Rein,
wer ich bei meinem bulen,
wie könt mir bas gesein.

4. Bey meines bulen füssen,
da fleust ein brünlein klar,
Und wer das brünleins trincket,
der junget und wird nicht alt.
Ich hab des brünleins getruncken,
gar manchen stolzen trunck,
viel lieber wolt ich küssen,
meins bulen roten mund.

5. In meines bulen garten,
da stehen viel blümelein,
Ach Gott möcht ich jr warten,
das wer meim hertzen ein freud.
Die edle rose brechen,
denn es ist an der zeit,
ich traw sie wol zu erwerben,
die mir im hertzen leit.

6. In meines bulen garten,
da stehn zwey beumelein,
Das eine tregt muscaten,
das ander negelein.
Die muscaten die sind süsse,
die negelein die seind reß,
die geb ich meines feinen bulen,
dz er mein nit vergess.

7. Zu dienst sey das gesungen,
der allerliebsten mein,
Ihr lieb hat mich bezwungen,
ich kan jr nit feind gesein.
Dieweil ich hab das leben,
das glaub sie mir fürwar,
wil ich sie nit auffgeben,
und lebt ich tausent jar.

8. Der uns dis liedlein new gesang,
so wol gesungen hat,
Das haben gethan zwen reuter,
zu Grimme in der stadt.
Sie habens so wol gesungen,
beim meth unnd kühlen wein,
dabey da ist gesessen,
der wirtin töchterlein.
(S. 50-51)
_____


LVII. (57)

1. Nach grüner farb mein hertz verlangt,
da ich elend was,
Das ist der liebe ein anfang,
recht so dz grüne gras,
Entsprossen aus des meyens schein,
mit so manchen blümlein klar,
des hat sich ein jungfraw fein,
gebildet in das hertze mein,
zu diesen newen jar.

2. Umb jhrent willen trag ich weis,
in meines hertzen grund,
Mein hertz das steht mit gantzem fleis,
nach jrem roten mund.
Darnach setz ich all mein gedancken,
beyde tag und auch die nacht,
darnach gehe ich so manchen gang,
die zeit wird mir nimmer zu lang,
wenn ich sie schawen mag.

3. Roter farbe der hab ich leider viel,
in der lieb so brent mir mein hertz,
Das sie das nicht erkennen wil,
das bringt mir sicher schmerz.
Das sagt ich jr von hertzen gern,
ach möcht ich bei jr sein,
ich hoffe das sie ja schier,
jr junges hertz zu mir kehr,
wo ich im elend bin.

4. Blaw bistu lieb von mir gewert,
in rechter stetigkeit,
Wüst ich was dein hertz begert,
das solte dir sein bereit.
Daran soltu kein zweiffel han,
mit trewen ich dich mein,
ich wil in deinem dienste stehen,
dieweil ich das leben hab,
bis ans ende mein.

5. Grawe farb bringt mir pein,
mit seuffzen und auch mit klagen,
Also ich ein trüblichen schein,
in meinem hertzen trage.
Das sie solchs nicht erkent,
mein meiden bringt mir pein,
mein hertz jr manchen seuffzen send,
ich hoffe es werde schier ein end,
das ich bey jr möcht sein.

6. Gelber farb hat sie mich vermant,
da sie mir begegnet die seuberliche,
Ich sehe sie gern, hat sie erkant,
das macht mich freudenreiche.
Sie bot mir jren roten mund,
meins leids vergas,
ich danckte jr zur selbigen stund,
mein hertz in grossen freuden stund,
da ward mein sorgen ein end.

7. Schwartze farb mich erschreckt,
es mus ein scheiden sein,
All meine freude hat sich bedeckt,
unter jrem finstern schein.
Gott gesegen dich lieb zu aller zeit,
scheiden bringt mir die gröste pein,
tag unnd nacht denck ich mit fleis,
wo ich bin fern unnd weit,
vergesse ich dein nimmermehr.
(S. 52-53)
_____


LVIII. (58)

1. Die sonne ist verblichen,
die stern seind auffgangen,
Die nacht die kömpt geschlichen,
fraw nachtigal mit jrem gesang.
Der mond ist auffgegangen,
red sich ein wechter gut,
und welcher hat verlangen
und ist mit lieb umbfangen,
der mach sich bald auff die fart.

2. Und das erhört ein geselle,
er schrey dem wechter zu,
Ach wechter, traut geselle,
gib deinen raht darzu.
Wie ich das sol angreiffen,
das ich kom für liebes thür,
gar heimlich soltu schleichen,
ehe der wechter hebt an zu pfeiffen,
das man dich gar nit spür.

3. Der knabe trat unverborgen,
für jhr schlaffkemmerlein,
Er sprach zu jhr mit sorgen,
zart schönes jungfrewlein.
Newe mär wil ich euch sagen,
da ist kein zweiffel an,
es ligt sich einer im hage,
der führt so schwere klage,
es mag ewer bul wol sein.

4. Die jungfraw sprach mit sinnen,
es hat dich sonst gedeucht,
Der mond hat mir geschienen,
die stern mir geleucht.
O zartes jungfrewlein,
er ligt in grüner awe,
sein leib ist jm zerhawen
in grossen trawren zwar.

5. Die jungfraw erschrack sehre,
jr hertz war leidens vol,
Sie wolt keine freud mehr hören,
die botschafft gefiel jr nit wol.
Ein hemd thut sie umbschnüren,
ein hembdlein, das war weis,
den knaben sie erblicket,
jr hertz für freud erquicket,
begert jr mit gantzen fleis.

6. Der knab der thet sich schmücken,
gar freundlich an jr brust,
Sie thet den knaben trucken,
mit jrem freundlichen kus.
Der knab fieng an zu ringen,
mit der jungfrawen zart,
der wechter auff der zinnen,
fieng an ein lied zu singen,
ein schöne tageweis.

7. Gesegen dich Gott im hertzen,
zart edels frewlein,
Du bringst meinem hertzen schmertzen,
es mag nicht anders sein.
Von dir mus ich mich scheiden,
zart edels frewelein,
ich schwing mich über die heiden,
in braun wil ich mich kleiden,
durch feyel und grünen klee.
(S. 54-55)
_____


LIX. (59)

1. Ich weis ein frewlein hübsch und fein,
wolt Gott ich solt heint bey jr sein,
solt freundlich mit jr schertzen.
In zucht und ehr, nicht mehr ich beger,
denn ich sie lieb von hertzen.

2. Ir mündlein rot, jhr brüstlein schneeweis,
jhr leib gezieret mit gantzem fleis,
nichts ist an jhr vergessen.
Ihr adelich gemüt, macht das ich wüt
unnd kan jr nicht vergessen.

3. O edler schatz, du mein höchster hort,
tröst mich mit einem freundlichen wort,
so wird mein hertz erquicket.
Thust du das nit, fürwar sag ich,
mein hertz in jammer erstickt.

4. Tröst mich, tröst mich, du mein edler schatz,
gib mir zuletzt einen freundlichen schmatz,
obs schon nicht allen gefelt,
Denck du an mich, wie ich an dich,
mein hertz hat sich zu dir gesellet.
(S. 55-56)
_____


LX. (60)

1. Der wechter verkündiget uns den tag,
an hoher zinnen da er lag,
wol auff geselle es mus gescheiden sein,
wo nun zwey bey einander sein,
die scheiden sich bald,
der mond scheint durch den grünen wald.

2. Merck auff feins lieb was ich sag,
es ist noch fern vor jenem tag,
der mond scheint durch den wolckenstern,
der wechter betrübte uns beyde gern,
das sage ich dir,
die halbe mitternacht ist noch nit für.

3. Er trückt sie freundlich an jhr brust,
er sprach du bist meines hertzen eine lust,
du hast erfrewt das hertze mein,
verschwunden ist mir alle pein,
zu dieser frist,
auff erden mir kein lieber ist.

4. Was zog er von den henden sein,
von rotem gold ein ringelein,
sih da feins lieb das rote gold,
ich bin dir von grund meines hertzen hold,
das glaub du mir,
für dich so wolt ich sterben schier.

5. Fraw nachtigal sang uberall,
wie sie vormals mehr hat gethan,
darbey spürt man des tages schein,
wo nun zwey liebe bey einander sein,
die scheiden sich bald,
der tag scheinet durch den grünen wald.
(S. 56-57)
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siehe auch Teil 2 und Teil 3

Aus: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582
Herausgegeben von Joseph Bergmann
Stuttgart 1845
Gedruckt auf Kosten des Literarischen Vereins
(Reihe Bibliothek des Literarisches Vereins in Stuttgart XII)


 

 


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