Das Liebes-Poetische Manuskript N° 49


Tempel der Liebe, du wonnige Braut ...

Liebesgedichte von Peter Cornelius (1824-1874)  - Frühlingsbilder
 

(c) Günther Schad Pixelio.de
(c) Günther Schad Pixelio.de


Peter Cornelius
(1824-1874)


Wonne


Was mich trifft mit Himmelsallgewalt ist Wonne!
Was die Seele singt und was der Mund nur lallt ist Wonne!

Was im Herzen lacht, bis Traum es linde wieget
Und im Traum noch leise lachend hallt ist Wonne!


Reichen Klang hat Liebe, Sehnen, Glück und Hoffen,
Doch was rauschend von dem allem schallt ist Wonne!

Was die tausend Frühlingsstimmen klagend jauchzen,
Was da strömt aus Blüten tausendfalt ist Wonne.

Was am Himmel golden quillt aus ew'gen Quellen
Und in Sternen sich zu Welten ballt ist Wonne.

Was wie Gotteswein den Kelch des Herzens füllet,
Daß zu eng es wird und überwallt ist Wonne.

Und was bebt in deiner Lippen Hauch, Maria
Und ein Blick auf deine Lichtgestalt ist Wonne!




 

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weitere Liebesgedichte von Peter Cornelius
siehe auch: www.deutsche-liebeslyrik.de/cornelius.htm



Gedicht aus: Peter Cornelius Literarische Werke
Erste Gesamtausgabe
IV. Band: Gedichte
gesammelt und herausgegeben von Adolf Stern
Leipzig 1905


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