Liebeslieder der Völker (Volkslieder)

 


Deutsche Liebeslieder (Volkslieder)

 

Sammlung Franz Ludwig Mittler (1865) (Teil 2)


Inhaltsverzeichnis der Lieder:
 

 



Lied 662.
Um Deinetwegen

1. Von deinet wegen bin ich hir,
Hertzlieb vernim mein wort,
All mein hoffnung setz ich zu dir,
Damit treib ich kein spott.
Las mich der trew genießen,
Hertzallerliebste mein,
Thu mir dein hertz auffschließen,
Schleuss mich hertzlieb hinein.

2. Man hat vns beyde belogen,
Das weistu feins lieb wol,
Das haben die falschen kleffer gethan,
Seind mir vnd dir nicht hold.
Wir wöllens jhn wider gelten,
Raht zu mein trewer schatz,
Erst wil ich dich lieb haben
Den kleffern zu neid vnd haß.

3. Bey meines bulen haupte
Da stet ein güldener schrein,
Darin da ligt verschloßen
Das junge hertze mein.
Wolt Gott ich hett den schlüßel,
Ich würff jhn in den Rein,
Wer ich bei meinem bulen,
Wie könnt mir bas gesein.

4. Bey meines bulen füßen
Da fleust ein brünlein klar,
Vnd wer des brünleins trincket,
Der junget vnd wird nicht alt.
Ich hab des brünleins truncken
Gar manchen stolzen trunck,
Vil lieber wolt ich küssen
Meins bulen roten mund.

5. In meines bulen garten
Da sten vil blümelein,
Ach Gott möcht ich jr warten,
Das wer meins hertzen freud.
Die edle Rose brechen
Wann es ist an der zeit;
Ich traw sie wol zu erwerben
Die mir im hertzen leit.

6. In meines bulen garten
Da sten zwey beumelein,
Das eine tregt muscaten,
Das ander negelein.
Die muscaten die sind süße,
Die negelein die seind reß,
Die geb ich meinem bulen,
Daß er mein nit vergeß.

7. Zu dienst sey das gesungen
Der allerliebsten mein,
Ihr lieb hat mich bezwungen,
Ich kan jr nit feind gesein.
Dieweil ich hab das leben,
Das glaub sie mir fürwar,
Wil ich sie nit auffgeben,
Vnd lebt ich tausent jar.

8. Der vns dis liedlein neuw gesang,
So wol gesungen hat,
Das haben gethan zwen reuter
Zu Grimme in der stadt.
Sie habens so wol gesungen
Beim met vnd külen wein,
Dabey da ist geseßen
Der wirtin töchterlein.
(S. 504-505)
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Lied 665.
Untreue

1. Ach Gott! ich klag dir meine not,
Ich bin verwundt biß in den tot
Und mir ist misselungen:
Ich het mir ein feins lieb außerkorn,
Vom jm bin ich verdrungen.

2. Es het mich lieb, es het mich wert,
Ich thet alls was sein herz begert
In züchten und auch in eren:
Er hat ein andre vil lieber denn mich,
Er hat mich übergeben.

3. Was hilft dich knab dein falsche list,
Daß du so gar der untrew bist,
Magst nit uff mich gewarten?
Dein untrew hab ich lengst gewist,
Krenkt mir hertz, mut und sinne.

4. Het ich dein untrew vor gewist,
Deiner liebe het mich nicht gelüst,
Du hast mir oft gelogen,
Far hin, far hin!
Du must mir auß dem hertzen.

5. Der sich auff einen distelbaum setzt
Und sich auff junge knaben verläst,
Der läst sich ein blinden leiten;
Art der läst von arte nit,
Unkraut will auß dem garten nit.

6. Ich het mir ein apfel war hübsch und rot,
Hat mich verwundt biß in den tot,
Noch war ein wurm darinne;
Far hin far hin mein apfel rot!
Du must mir auß dem sinne!
(S. 506-507)
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Lied 670.
Die Liebste
(Ambraser Liederbuch, 246)

1. Ich weis mir ein megdlein von achtzehen jaren
Mit braunen äuglein,    mit goldfarben haaren,
Mit schmalen lenden,    mit schneeweißen henden,
Mit der wil ich mein leben enden,
In lieb und leid,    in trübsal und freud,
Zu aller zeit,    bis in ewigkeit.

2. Jr mündlein ist röter weder rubin,
Zu jr steht all mein muth und sinn,
Mein leib und leben,    mein ehr und mein blut,
Sie ist mir lieber denn des kaysers gut,
Sie allein    sol allweg sein,
Die liebste mein    bis ans ende fein.

3. Feind kan und mag ich jr nicht sein,
Sie liebt mir in dem hertzen mein,
Sie ist allein mein trost und mein freud,
Bewar mir sie Gott vor allem leid,
Jr mündlein rot    bewar jr Gott
Für aller noth,    vor schand und spott.

4. Das sie also liebt dem hertzen mein,
Schafft alles jr zucht und tugend allein,
Darzu jr adeliches gemüth,
So voller ehren und frömbkeit blüt,
Damit die zart und rein    begabt ist fein,
Sampt einem jungfräwlichen krentzelein.

5. Wenn ich seh nit jr mündlein rot,
Leiden das wer mein bitter todt,
Wolt auch mit jr    mein höchste zier,
Mein hülff und trost erscheinen schier,
Und solchem kommen behendt
Zu hülff das woll der liebe Gott wenden.

6. Mein hertz das hat sich jr ergeben
Dieweil ich hab mein junges leben,
Sol mich von jrem mündlein rot,
Nichts scheiden denn der bitter todt,
Welcher ohn schertz    scheidet mit schmertz
Viel frommer hertzen,    wie erleschen die kertzen.

7. Von frommen eltern von guter art
Ist sie geboren das jungfrewlein zart,
Von ehrlichen geschlecht, gantz fromm und gerecht,
Das erfrewet offt mich armen knecht,
Auff dieser welt    für gold und geld
Hab ich mir sie erwelt,    die meinem hertzen gefellt.

8. Tantzen bey tag und schreiben bey nacht,
Hat mich umb manches par schülein gebracht,
Alde schöns lieb zu guter nacht
Sey dir das liedlein zu ehren gemacht,
Schöns jungfrewelein,    das liedlein klein
Sey dir gesungen allein,    der ich dich mit trewen mein.
(S. 510-511)
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Lied 671.
Liebesreihen

1. Lieblich hat sich gesellet
Mein hertz in kurtzer frist
Zu einer die mir gefellet,
Gott weis wol wer sie ist,
Sie liebet mir gantz inniglich
Die hertz allerliebste mein,
In trewen ich sie mein.

2. Wol für des meyes blüte
Hab ich mir sie auserkorn,
Sie erfrewet mir mein gemüte,
Meinen dienst hab ich jr geschworn,
Den wil ich halten stetiglich
Mit willen gantz unterthan,
Dieweil ich das leben han.

3. Ich vergleich sie einem engel
Die hertzallerliebste mein,
Jr härlein kraus wie ein sprengel,
Jr wenglein rot als der rubin,
Zwey weiße ärmelein die sind schmal,
Darzu ein roten mund,
Der lachet zu aller stund.

4. Mit Venus pfeil durchschoßen
Das junge hertze mein,
Schöns lieb hab kein verdrießen,
Setz deinen willen darein.
Gesegen dich Gott mein schönes lieb,
Ich sol und mus von dir,
Du sihst mich wider schier.
(S. 511)
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Lied 672.
Klage

1. Ich armes megdlein klag mich sehr,
Wie wil mir nu geschehen,
Das ich den hertz allerliebsten mein,
So lang nit hab gesehen,
Der mir vil weil und zeit vertreibt,
Sonst keiner auff dieser erden,
Wenn ich gedenck wie es jm geht,
Mein hertz in großen trawren steht,
Ich kan nicht frölich werden.

2. Ach reicher Gott gib jhm das glück,
Wo er ist weit im lande,
Bewar jm seinen geraden leib
Vor leid und auch vor schande.
Des wil ich immer dancken Gott
Allzeit und alle stunden.
Wenn ich gedenck, wie es jm geht,
Mein hertz in großen trawren steht,
Kein lieber sol mir werden.

3. Er zog mit meinem willen dahin,
Er hat mein hertz für eigen,
Vil guts ich mich zu jm versich,
Trew dienst wil jm erzeigen,
Kein falschheit er an mir erkant
An meinem gantzen leibe.
Noch ist der knab so wolgemut,
Nem nicht für jn des keysers gut,
Vergis mein nicht im hertzen.
(S. 511-512)
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Lied 673.
Zu guter Nacht ein Liedelein

1. Mir ist ein schöns brauns meydelein
Gefallen in mein sin,
Wolt got ich solt heint bey jr sein,
Mein trawren fur da hin.
Kein tag noch nacht hab kein ru,
Das schafft jr schön gestalt,
Ich weiß nit wie im fürbaß thu,
Mein feins lieb macht mich alt.

2. Dem meydlein ich gern dienen wil,
Wenn ichs mit fugen kunt,
Darumb hab ich der neider vil,
Das mir nit wird vergundt.
Ich hoff sie sols erfaren bald,
Wie ichs so trewlich gmein,
Auff erdt ich mir nichts wünschen wolt
Denn zusein bey jr allein.

3. Dem meydlein ich mein trew versprich,
Zun ehrn vnd anders nicht,
Als was doch frumb vnd ehrlich ist,
Darnach ich mich stets richt.
Solt denn mein trew verloren sein,
Krenckt mir mein sin vnd gmüt,
Ich hoff sie sols erfaren schier,
Mein sach soll werden gut.

4. Dann was die falschen zungen thun
Ist jetzund an dem tag:
Ach du mein feins brauns megtelein,
Hör zu was ich dir sag:
Halt dich mir stets in ehren allein,
Wie ich dich hertzlieb mein,
So bhelstu gunst mit diser kunst,
Das glaub mir meydlein rein.

5. Damit will ich dem meydelein
Gesungen haben frey
Zu guter nacht ein liedelein,
Als guts wünsch ich darbey,
Damit das sie gedenckt an mich,
Wenn ich nit bey jr bin;
So bhüt dich Gott im himmelreich,
Alde, ich far dahin!
(S. 512)
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Lied 677.
Liebchen Wunderhold
(Mone, Anzeiger VII, 239)

1. Das ist die aller holtseligst auff erden,
Die ich jhe gesehen han;
Hübsch ist ir zucht, weiß und gheperde,
Die warheit ich reden sol,
Man findt nit ires gleichen
In dißer gantzen welt,
Im heyligen Römischen reiche
Mir keine nit pas gefelt.

2. Nun wolt ich ghern wißen,
Wer mir sie scheiden khundt,
Werdt dan auß neit geflißen,
Ob er etwas unrecht an ir fundt.
Hübsch ist ir zucht, weiß und geperden
Ist alles an jrer gestalt,
Anderst darf niemandts reden,
Er thuet uns beiden gewalt.

3. Sy hatt zwey prauner aüglein klare,
Dar zue ein roten mundt,
Der hat mein junges hertz umbfangen
Jetz und zue aller stundt.
Mein leib und auch mein leben
Stet gantz in irem gewalt,
Mein treu hab ich ir geben,
Sie meins Hertzens ein auffendthalt.
(S. 514)
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Lied 678.
Reigen

1. Es hat sich zu mir gesellet
Ein feines frewelein,
Wie wol sie mir gefellet!
Jr diener der ich wolt sein;
Ich dienet jr ganz mit trewen
Dem selbigen frewelein,
Ich dienet jr in allen reien
Biß auff das ende mein.

2. Sie kan mir freuden machen,
Lust lieb zu aller zeit,
Mit jrem freuntlichen lachen
Het ich mir sie außerwelt;
Sie liebet mir vor allen,
Das rede ich auff mein eid;
Der liebe Got sol jr walten!
Der fluch sei jr geseit.

3. Erleb ich den liebsten sommer,
So hebt sich ein großer streit
Vor den blümlein ine der awe
Darzu den röslein rot:
Ich mein die zarten junkfrawen;
Ich dienet jr frü vnd spat,
Ich dienet jr in allen reien
Biß auff mein hinefart.
(S. 514)
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Lied 681.
Feinslieb von Flandern

1. Mein feins lieb ist von Flandern
Vnd hat ein wankeln mut,
Sie gibt ein vmb den andern,
Das thut die leng nit gut;
Doch bin ich stets
Jr aller wolgemut,
Ich wünsch jr alles gut.

2. Mein feins lieb wolt mich leren,
Wie ich mich halten solt
In züchten vnd in eren,
Fürwar ich bin jr hold;
Hold bin ich jr,
Zu jr stet mein begir,
Wolt Gott ich wär bei jr.

3. Was sah ich nechten spate
An einem fenster stan
An einem kammerladen,
Was hatt sie schneweiß an?
Was hatt sie an jren henden?
Von gold ein ringelein,
Die herzallerliebste mein.

4. Vnd wär mein bul ein brünnlein kalt
Vnd sprüng auß einem stein,
Vnd wär ich denn der grüne walt,
Mein trawren das wär klein;
Grün ist der walt,
Das brünnlein das ist kalt,
Mein lieb ist wol gestalt.

5. Was sah ich in dem grünen walt,
Was sah ich hin und her?
Ein blümlein das war wol gestalt
Vnd das mein hertz begert;
Grün ist der kle,
Alde, alde, feines lieb!
Ich sehe dich nimmermehr.

6. In schwartz will ich mich kleiden
Vnd lebt ich nur ein jar,
Vmb meines bulen willen,
Von der ich vrlaub hab;
Vrlaub hab ich
On alle schulden,
Ich muß gedulden.

7. Der vns diß liedlein new gesang,
So wol gesungen hat,
Das hat gethan ein guter gesell
An einem abent spat;
Er hats so wol gesungen
Auß frischem freiem mut;
Ich wünsch jr alles gut!
(S. 515-516)
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Lied 682.
Stäte Liebe

1. O sawrer winter du bist so kalt,
Du hast versawret den grünen walt,
Du hast versawret die blümlein an der heide.

2. Die gelben blümlein sein worden fal,
Entflogen ist uns fraw nachtigal,
Sie ist uns entflogen, und wird uns nicht mehr singen.

3. Sie ist uns entflogen zu diesem newem jar,
Ein steten bulen mus ich han,
Ein steten bulen mus ich allzeit haben.

4. Des abends wenn ich zu bette wil gan,
Und meinen schönen bulen nit han,
So trauret mein hertz und all mein gemüte.

5. Des morgens wenn ich frü auffsteh,
Mein hertz in großen sorgen schwer,
So kompt mein lieb und beut mir ein guten morgen.

6. Guten morgen, guten morgen mein feines lieb,
Ich hab dich von grund meines hertzen lieb,
Ich hab dich von grund meines hertzen auserkoren.
(S. 516-517)
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Lied 683.

1. Wann ich des morgens frü auf ste,
Zu meinem lieben bulen ich ge,
So komt mein lieb und wünscht mir ein guten morgen.

2. Ein guter morgen ist bald dahin,
Ich wünsch meim bulen ein stäten sin,
Darzu ein freies gemüte.

3. Hett ich ein bulen als mancher hat,
Ich wolt im aufbinden sein gelbes har
Mit eitel brauner seiden.

4. Ich wolts im aufbinden in rotes golt,
Ich bin meim bulen von herzen holt,
Ich könt ir nit holder werden.
(S. 517)
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Lied 684.
Die Auserkorne

1. Ich weiß mir ein feins brauns megdlein,
Hat mir mein hertz beseßen,
Es kan mir ein krauselein mauserlein sein,
Ich kan jr nit vergeßen.
Sie gefelt mir auß der maßen wol,
Jr weis vnd berd    ist goldes wert,
Jr stet gar wol was sie thun sol.

2. Sie hat mir heimlich zugesagt,
Sie wöl mein bülein wesen,
Hat mir mein trawrigs hertz erfreut,
Meins kummers bin ich genesen.
Ach glück verleih mir solchen gunst,
Daß es werd recht;    mein sach würd schlecht,
Mein freud wer anderst gar vmbsunst.

3. Freundliches hertz mein außerwelt,
Ich halt mich deiner worte,
Mein hertz hat sich zu dir geselt
Vnd brint an allen orten,
Das klag ich dir; auß hertzen grund
Schrei ich zu dir    mein höchste zier,
Hertzlieb setz mir ein kurtze stund!
(S. 517)
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Lied 685.
Liebesnoth
(Mone, Anzeiger VII, 81)

1. Ich han sie auserkoren
Vur allen die leben auf erdt,
Soll mein trewer dienst sein verloren?
Ich wer beßer nicht geboren,
Ach we dem hertzen mein!

2. Kündt ichs noch erwerben
Jhrs Mündleins rein gestalt,
Nichts liebers mügt mir werden,
Dieweil ich leb auf erden,
So wol sie mir gefalt.

3. Sie hat mich dick erfrewet,
Betrübet und wider ernert,
Ich hoff sie sollt es gedencken,
Wie oft sie mein hertz thuet krencken,
Hertz, muet und sinne verzert.

4. Nu mueß dich Gott behüeten
Für leid und ungefall,
Ich will nicht vor dir weichen,
Ich beger feins lieb deßgleichen
Bis ich widerumb komme zu dir.
Ich wolde daß ich wer
Mit freuden also sehr,
Das nummer queme,
Dar ich untreuw vorneme.
(S. 517-518)
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Lied 686.
Liebeslied
(Newe - Weltliche Deudsche Liedlein - durch Ant. Seandellum 1570. IV. Extract
Auß Val. Haußmanns fünf Theilen der Teutschen Weltlichen Lieder 1603. XII)

1. Ach herztigs hertz,
Mein schmertz,
Erkennen thu,
Ich hab kein rhu,
Nach dir steht mein verlangen,
Ist wunder nicht,
Dein freundlich gsicht,
Hat mir mein hertz gefangen.

2. Nun bin ich dir,
Mit gir,
Von hertzen gneigt,
Auff meinen eid,
Sol mir kein liebre werden,
Denn du allein,
Merck wie ichs mein,
Du bist mein trost auff erden.

3. Nim an von mir,
Zu dir,
Mein willigs hertz,
Ohn allen schertz,
Hab ich mich dir ergeben,
Schaff vnd gebeut,
Kein dienst mich rewt,
Die weil ich hab das leben.

4. Auß Lieb hiebey,
Dir sey,
Mein treu vermelt,
Vmm großes gelt,
Wolt ich dein gunst nicht meiden,
Solst sein mein freud,
Inn ewigkeit,
Bis vns der Todt wird scheiden.
(S. 518)
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Lied 687.
Rosina
(Neuwe außerlesene Teutsche Gesäng - - durch Jacob Mellandum 1575 XIII)

1. Rosina wo war dein gestalt,
Bey König Paris leben,
Da er den Apffl hett in gewalt,
Der allerschönsten zu geben,
Fürwar glaub ich,    hett Paris dich
Mit deiner schön gesehen,
Venus wer nicht    begabt da mit,
Der preiß wer dir vergehen.

2. Hett dich Virgilius erkannt,
Weil er bedacht zu schreiben,
Von Helena auß Griechenland,
Jr zier ob allen Weiben,
So hett er dir    viel mehr denn jr,
Der schöne zu gemessen,
Mit der du hast    mich hart vnd fast,
Gewaltiglich besessen.

3. Ich weiß hett Pontus seiner zeit
Gesehen deines gleichen,
Sidonia hett müssen weit,
Von deiner lieb entweichen,
Vnd andre viel,    darumb ich wil,
Jr aller kein nicht rewen,
Gantz eigen dein    der wil ich seyn,
Dieweil ich leb in treuwen.
(S. 518-519)
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Lied 692.
Blümlein
(Uhland I, 1, 110)

1. Ich hat mir uißerwelet
Zo dem mei ein bluemelein
Dat mir so wail ghefellet,
We fern ich van em sei,
Es ist aen mich ghesamed,
Ghedrucket wael aen mein brust,
Es ist van mir erwelet
Fur alle der werelt lust.

2. We langer un we leifer,
Is wanet nae daerbei,
Ich will mich zo em fuegen,
Zo dem selven bluemelein,
Is bluet zo der rechter meinacht
Vnd heißet Waelghemut,
Is kan gein man bedrachten
Was rechte leifde dolt.

3. Des bluemelein wil ich plegen
Wael in meins herzen gaert,
Nae alle meine wißen
So hups un ouch so zaert;
Is heißet Ougenweide,
Ja bluemgen vergeiß neit mein!
Ich en will neit von dir scheiden,
We fern ich van dir sei.
(S. 521-522)
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Lied 696.
Sehnsucht
(Frankfurter Liederbuch, 59. Newe außerlesene Teutsche Gesang -
durch Jacob Mellandum. Frankf. 1575. Nr. I.)

1. Ich weis ein frewlein hübsch und fein,
Wolt Gott ich solt heint bey jr sein,
Solt freundlich mit jr schertzen
In zucht und ehr,    nicht mehr ich beger,
Denn ich sie lieb von hertzen.

2. Jr mündlein rot, jhr brüstlein schneeweis,
Jhr leib geziert mit gantzem fleis,
Nichts ist an jhr vergeßen.
Jhr adelich gemüt,    macht das ich wüt
Und kan jr nicht vergeßen.

3. O edler schatz, mein höchster hort,
Tröst mich mit eim freundlichen wort,
So wird mein hertz erquicket.
Thustu das nit,    fürwar sag ich,
Mein hertz in jammer ersticket.

4. Tröst mich, tröst mich, du mein edler schatz,
Gib mir zu letzt einen freundlichen schmatz,
Obs schon nicht allen gefelt,
Denck du an mich,    wie ich an dich,
Mein hertz hat sich zu dir gesellet.
(S. 523-524)
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Lied 697.
Die Farben

1. Nach grüner farb mein hertz verlangt,
Und da ich elend was,
Das ist der liebe ein anefang;
Recht so das grüne gras
Entsproßen aus des meyens schein,
Mit so manchen blümlein klar,
Des hat sich ein jungfraw fein
Gebildet in das hertze mein
Zu diesem newen jar.

2. Umb jhrent willen trag ich weis
In meines hertzen grund,
Mein hertz das steht mit gantzem fleis
Nach jrem roten mund.
Darnach setz ich mein gedancken hin
Beyde tag und auch die nacht,
Darnach geh ich so manchen gang,
Die zeit wird mir nimmer zu lang,
Wenn ich sie schawen mag.

3. Roter farbe der hab ich leider vil,
In der lieb so brent mein hertz,
Das sie das nicht erkennen wil,
Das bringt mir sicher schmertz.
Das sagt ich jr von hertzen gern,
Ach möcht ich bey jr sein,
Ich hoffe das sie ja schier
Jr junges hertze zu mir kehr,
Wo ich im elend bin.

4. Blaw bistu lieb von mir gewert
In rechter stetigkeit,
Wüst ich was dein hertz begert,
Das solte dir sein bereit.
Daran soltu kein zweiffel han,
Mit trewen ich dich mein,
Ich wil in deinem dienste stan,
Dieweil ich das leben han
Bis ans ende mein.

5. Grawe farb bringt mir pein
Mit seuffzen und mit klag,
Also ich einen trüblichen schein
In meinem hertzen trag.
Das sie solches nicht erkent,
Mein meiden bringt mir pein,
Mein hertz jr manchen seuffzen send,
Ich hoffe es werde schier ein end,
Das ich bey jr möcht sein.

6. Gelber farb hat sie mich vermant,
Da sie mir begegnet die seuberliche,
Ich sehe sie gern, hab sie erkant,
Das macht mich freudenreiche.
Sie bot mir jren roten mund,
Meins leides ich vergas,
Ich danckte jr zur selben stund,
Mein hertz in großen freuden stund,
Da ward mein sorgen ein end.

7. Schwartze farbe mich erschreckt,
Es mus ein scheiden sein,
All meine freude hat sich bedeckt
Unter jrem finstern schein.
Gott gesegen dich lieb zu aller zeit,
Scheiden bringt mir die gröste pein,
Tag und nacht denck ich mit fleis,
Wo ich bin fern und weit,
Vergiß ich dein nimmermehr.
(S. 524-525)
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Lied 698.
Blümlein
(Uhland I, 1, 108)

1. Weiß mir ein blümli blawe,
Von himmelblawen schein,
Es stat in grüner awe,
Es heißt Vergiß nit mein;
Ich kunt es nirgent finden,
Was mir verschwunden gar,
Von rif und kalten winden
Ist es mir worden fal.

2. Das blümli das ich meine,
Ist brun, stat auf dem ried,
Von art so ist es kleine,
Es heißt nun Hab mich lieb,
Das ist mir abgemäjet
Wol in dem herzen mein,
Mein lieb hat mich verschmähet,
Wie mag ich frölich sein?

3. Das blümli das ich meine,
Das ist rosinenrot,
Ist Herzentrost genennet,
Auf breiter heid es stat,
Sein farb ist im verblichen,
Der Wolgmut hat verdorrt,
Mein lieb ist mir entwichen,
Verlorn hab ich mein hort.

4. Weiß mir ein blümli weiße,
Stat mir in grünem gras,
Gewachsen mit ganzem fleiße,
Das heißt nun gar Schabab,
Dasselbig muß ich tragen
Wol disen summer lang,
Vil lieber wölt ich haben
Meins bülis armumbfang.

5. Der rif mit seinem zeichen
Verderbt mengs blümli zart,
Kan sich dem klaffer schmeichen
Mit ungetreuer art;
Wol auch nach disem summer
Kumt uns der liechte mei,
Bringt uns die blümli wider,
Der farben mengerlei.

6. Mein herz das leit in kummer
Daß mein vergeßen ist,
So hoff ich auf den summer
Und auf des meien frist;
Die rifen sind vergangen
Darzu der kalte schne,
Mein lieb hat mich umbfangen,
Das tut dem klaffer we.
(S. 525)
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Lied 699.
(Uhland I, 1, 106. Fichard Frankfurter Archiv III, 265)

1. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin fin,
Das mir wol gefellet,
Durch lieb so lid ich pin.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

2. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlein rot,
Das mir wol gefellet
Durch lieb so lid ich not.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

3. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin wiß,
Das mir wol gefellet,
Ich dienen im mit fliß.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

4. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin brun,
Das mir wol gefellet,
Es ist ein jungfrau schön.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

5. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin grün,
Das mir wol gefellet,
Mein lieb ist zart und schön.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

6. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin gra,
Das mir wol gefellet,
Mein herze stet ir nah.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.

7. Min herz hat sich gesellet
Zu einem blümlin gel
Das mir wol gefellet,
Ich hoff ich si gewert.
He he! warumb solt ich truren?
Nu rüret mich der mei;
Schlag schlag schlag uf mit Freuden!
Min truren ist enzwei.
(S. 525-526)
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Lied 701.
Sonntag

1. So hab ich doch die ganze woche
Mein feines liebgen nicht gesehn,
Ich sah es an einem sonntag
Wol vor der thüre sten:
Das tausendschöne jungfräulein,
Das tausendschöne herzelein,
Wolte gott, ich wär heute bei ir!

2. So will mir doch die ganze woche
Das lachen nicht vergen,
Ich sah es an einem sonntag
Wol in die kirche gen:
Das tausendschöne jungfräulein,
Das tausendschöne herzelein,
Wolte gott, ich wär heute bei ir!
(S. 527)
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Lied 702.
Augentrost
(Ambraser Liederbuch, 99)

1. Ich weis mir ein megdlein hübsch und fein,
Es hat ein rotes mündelein,
Damit gibt sie mir so guts wort,
Die ich mein tag nie hab gehort.
Dz ich allein nit bey dir kan seyn,
Das bringt mir pein im hertzen mein.

2. Sie hat zwey äuglein die sind klar,
Darzu ein gelb geflochten haar,
Darzu zwey wänglein die sind rot,
Die bringen mich offt in große not.
Das ich dieselbige nicht rühren mag,
Weder tag noch nacht, bringet mir klag.

3. Sie hat zwey ärmelein die sind blanck,
Sie machen mir offt mein hertz so kranck,
Wenn ich an sie gedencken thu,
So hat mein hertz weder rast noch ruh.
All mein sinn steht gantz dahin,
Das ich allein möcht bey jr sein.

4. Sie ist mein einiger augentrost,
Sie hat mich offt aus sorgen erlöst,
Ich hoff dasselbig wacker megdelein,
Sol uber ein jar mein eigen sein;
Erst wolt ich treiben das freudenspiel,
Nach meinem willen wie mirs gefiel.

5. So befehle ich sie dem lieben Gott,
Dasselbige wacker megdlein rot,
Der behüte sie vor allem leid
Hilff uns zusammen mit großer freud;
Sey dir feins lieb zu ehren gemacht,
In eyl erdacht, zu guter nacht.
(S. 527)
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Lied 704.
Herzlieb
(Newe vnd Weltliche Deudsche Liedlein -
durch Ant. Seandellum 1570. Nr. I.)

1. So wil ich frisch vnd frölich sein,
Ich hoff mir sol gelingen,
Zu dienst der allerliebsten mein,
Wil ich jtzt frölich singen,
Mein hertz das ist in freuden gantz,
Wenn ich sie an thu blicken,
Sie leuchtet wie der Sonnen glantz,
Thut mir mein hertz erquicken.

2. Ewig ich dein hertzlieb wil sein,
Dieweil ich hab das leben,
Das glaub du mir mein höchste zier,
Vnd denck darauff gar eben,
Dann ich bin dir von hertzen hold,
Du bist mein schatz vff erden,
Für silber vnd für rotes gold,
Sol mir kein liebre werden.
(S. 528)
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Lied 705.
Treue Liebe
(Extract auß Valentini Haußmanns fünf Theilen
der Teutschen Weltlichen Lieder -
Der erste Theil. 1603. Nr. XXXII.)

1. Mit jhr hab ich,    hertzlich verbunden mich,
Inn Liebe vestiglich,
Inn jhrem dienst zu bleiben, mit treuen ich versprich,
Solt ich ein andre werben,
Vil lieber wolt ich sterben,
Sie bleibt die Liebst allein,
Biß an das ende mein.

2. An jr hangt gar,    mein hertz vnd sinne zwar,
Das red ich offenbar,
Mit lust muß ich anschauen, jhr braun äuglein klar,
Daß ich sie nicht kan lassen,
Das macht jr zucht der massen,
Die offt bey tag vnd nacht,
An jr ich hab gedacht.

3. Ich wart der zeit,    die vns allbeid erfreut,
Vnd hoff sie sey nit weit,
Der thu ich mich getrösten, in rechter bständigkeit,
Gott weiß all ding zu geben,
Wenns jm ist gut vnd eben,
Er weiß wol maß vnd zil,
Jm ich vertrauen will.

4. Darauff ich nu,    mein Liedlein enden thu,
O Gott gib gnad darzu,
Wollst mich vnd sie bewaren, in g'sundheit vnd in ruh,
Das endlich wir in ehren,
Zusammen mögen kehren,
Vnd inn Ehlicher freud,
Glückselig leben beid.
(S. 528-529)
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Lied 707.
Klage
(Extract auß Valentini Haußmanns fünf Theilen
der Teutschen Weltlichen Lieder -
Der erste Theil. 1603. Nr. XXV.)

1. Die ich gar wol köndt leiden,
Die muß ich leider meiden,
Ach weh, ach weh,
Die muß ich alle tag sehen mit schmertzen.

2. Die ich gar wol köndt meiden,
Die muß ich vmb mich leiden,
Ach weh, ach weh,
Die bringt groß not vnnd klag mein jungen Hertzen.

3. Die ich gar wol köndt lassen,
Dringt sich zu mir ohn massen,
Ach weh, ach weh,
Zu der will mich das glück keins weges jagen.

4. Wenn komm ich armer Knabe,
Der angst vnnd marter abe?
Ach weh, ach weh,
So ist es warlich bald vmb mich geschehen.
(S. 529)
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Lied 708.
Erfüllung
(Extract auß Valentini Haußmanns fünf Theilen
der Teutschen Weltlichen Lieder -
Der ander Theil. 1603. Nr. VI.)

1. Ach weh mir ist durchschossen,
Das junge hertze mein,
Vnnd ligt darinn verschlossen,
Ein zartes Fräuelein,
Das mir sehr wolgefällt.

2. Sie g'fällt mir auß der massen,
Das schöne Fräuelein,
Ich kans nicht vnterlassen,
Ich muß jhr Diener sein,
Dann sie mein Hertz erfreut.

3. Es g'liebet mit jhr tugend,
Jr zucht so manigfalt,
Darzu jhr blüend Jugend,
Vnnd adelich gestallt,
Auch jhr holdseligkeit.

4. Wolan mir ist gelungen,
Darnach ich hab getracht,
All Freyer sind verdrungen,
Hab sie in Lieb gebracht,
Das schöne Fräuelein.
(S. 530)
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Lied 709.
Ein Bild
(Extract auß Valentini Haußmanns fünf Theilen
der Teutschen Weltlichen Lieder -
Der ander Theil. 1603. Nr. XXIV.)

1. Ein Bild schön von geberden
Hat mir mein Hertz verwundt,
Sie ist allein,    die ich recht mein,
Möcht sie zu theil mir werden,
Ich wartt jhr alle stund.

2. Inn Ehren ich sie kenne,
Inn ehrn erfreut sie mich,
All mein begier,    steht gantz zu jr,
Wenn ich sie höre nennen,
Mein g'müt erquicket sich.

3. Jhr hab ich mich ergeben,
Jhr diener ich will sein,
Inn lieb vnnd leid,    zu jeder zeit,
So lang ich hab das leben,
Biß an das ende mein.

4. Deßgleichen will ich hoffen,
Von jhr ohn zweifel auch,
Das jhre treu,    mir ohne scheu,
Mit gunst werd stehen offen,
Allzeit nach liebes brauch.
(S. 530)
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Lied 712.
Geduld
(Fliegendes Blatt von 1605)

1. Von nöhten ist das ich jetz trag gedult,
Von nöhten ist das ich jetz trag gedult,
Darumb das ich hab gegen jr getragen Huld,
Ich bin schabab, gleichwol ohn all mein schuldt.

2. Jr Mündlin rot, hat mich fälschlich bericht,
Ich sey der liebst, vnd es ist aber nicht,
Ich bin schabab, darneben fein mit fried.

3. Eins tröstet mich, ich sey der erste nicht,
Es ist vorlangst gewesen auch der Sitt,
Ich bin schabab, dasselbig krenckt mich nit.

4. Denn sie ist nur auß falscher List erdacht,
Alle Lieb vnnd Trew wirt gegen jhr veracht,
Bin ich denn schabab, das ich nicht sehr acht.

5. Mein huld nimb ich nun in ander weg dahin,
Zu einer anderen dahin steht mir mein Sinn,
Bin ich denn schabab, das ich mit freuden bin.

6. So wend ich nun mein huld auch wiederumb,
Von jr vnd wil darneben bleiben fromm,
Bin ich denn schabab, gib gleichwol nichts darumb.

7. Also will ichs nun forthin bleiben lon,
Dem lieben Gott befehlen thun,
Ey bin ich denn schabab, das ist jetzund mein lohn.

8. Geduld allein, erhelt im Leben mich,
In diesem spiel allein ich dessen sich,
Die letzte Läß gewint allzeit den stich.

9. Das rote Gold ist bey mir gar gering,
Vielleicht hat sie einen lieber als ich bin,
Ich bin schabab, wackelmuht ist jhr Sinn.

10. Viel falscher list, sind in dem Herzen dein,
Sie meint all tag es solls ein anderer sein,
Was sie heut hat geredt, morgen ists alles neyn.

11. Hett ich das lengst, zuvor vnd ehe gedacht,
Du soltest mich in das Netz nicht haben gebracht,
Du beutsts, ich halts, gib dir Korn vmb Saltz.

12. Ade ich scheid auß frischem freyem Muht,
Es frewet mich von Hertzen mein junges Blut,
Ich will noch wol erleben der lieben zeit,
Die mir mein junges hertz widerumb erfrewt.
(S. 531-532)
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Lied 713.
Preiß der Liebsten
(Extract auß Val. Haußmanns Fünf Theilen
der Teutschen Weltlichen Lieder -
Der erste Theil 1603. Nr. XXXIII.)

1. Preiß, Lob vnnd Ehr ich sage dir,
Meins Lebens Blum neig dich zu mir,
Gib lust vnd krafft,    dem der behafft,
Mit Liebes Feur,
O edle Blum komm mir zu steur.

2. Lust, wonn vnd freud mir wird zu theil,
Wenn ich bedenck der Blumen heil,
O Rößlein roth,    behüt dich Gott,
Für noth vnd g'fahr,
Das wünsch ich dir von Hertzen gar.

3. Nach deiner Lieblichkeit ich tracht,
O Ehrenblum hab wol inn acht,
Dein tugend reich,    bey mir ist gleich,
Eim Blümlein zart,
O Fräulein mein lieblicher art.

4. Mein Hertz in treuen ich dir send,
Hertzliebste Blum dich zu mir wend,
O edles Bild,    O Fräulein mild,
Laß nicht davon,
Wie du inn Lieb gefangen an.
(S. 532)
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Lied 714.
Sie narret dich

1. Ich weiß ein meidlein hübsch vnd fein,
Hüt du dich!
Es kan wol falsch vnd freundlich sein,
Hüt du dich hüt du dich!
Vertraw jr nicht sie narret dich.

2. Sie hat zwei äuglein die sein braun,
Hüt du dich!
Sie werdn dich vberzwerch anschaun.
Hüt du dich hüt du dich!
Vertraw jr nicht sie narret dich.

3. Sie hat ein liecht goldfarbnes har,
Hüt du dich!
Vnd was sie redt das ist nicht war.
Hüt du dich hüt du dich!
Vertraw jr nicht sie narret dich.

4. Sie hat zwei brüstlein die sein weiß,
Hüt du dich!
Sie legts heruor mit allem fleiß.
Hüt du dich hüt du dich!
Vertraw jr nicht sie narret dich.

5. Sie gibt dir ein krentzlein wol gemacht,
Hüt du dich!
Für einen narrn wirst du geacht.
Hüt du dich hüt du dich!
Vertraw jr nicht sie narret dich.
(S. 532-533)
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Lied 715.
Scheiden und Meiden
(XV. Jahrhundert)

1. Mein herz das ist betrüebet ser,
Das schafft ir friuntlich scheiden;
Es mag genesen nimmer mer,
Und mocht wol sterben vor leide.
Min hoste kron    ich mueß dich lon
Und mueß dar von,
Wan ich mueß über die heide.

2. Nun gesegen dich gott! ich far da hin
Mit weiniglichen augen;
Betrüebt ist mir das herze min
Und mag sich nimer erfrowen.
Ach einiger trost,    mins herzen ein lust,
Ich bins verdust,
Wan ich dich nimer sol schauwen.

3. O mordigauw, er fert da hin,
Dem ich min herz ergeben han,
In des lieb ich entzündet bin,
Das mir kein mensch erleschen kan.
Geselle min,    mins herzen schin,
Lesch mir die pin,
Wan ich es nimer herliden mag.

4. Ach morgenrot, wie schon du bist!
Din schin ist dir vergangen;
Verblichen ist dir din mundlin rot,
Dar zue din roslecht wangen.
Geselle guet    hab gueten muet:
Es wird noch guet
Wan du kumst wider zue lande.
(S. 533)
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Lied 716.
(XVI. Jahrhundert)

1. Entlaubet ist der walde
Gen disem winter kalt,
Beraubet wird ich balde
Meins liebs, das macht mich alt;
Daß ich die schön muß meiden,
Die mir gefallen thut,
Bringt mir manchfeltig leiden,
Macht mir ein schweren mut.

2. Was lest du mir zur letze
Mein feins brauns meidelein,
Das mich die weil ergetze,
So ich von dir muß sein?
Hoffnung muß mich erneren,
Nach dir so wird ich krank,
Thu bald herwider keren,
Die zeit wird mir zu lang.

3. Sei weis, laß dich nit affen,
Der klaffer seind so vil,
Halt dich gen mir rechtschaffen,
Trewlich dich warnen wil.
Hüt dich vor falschen zungen,
Darauff sei wol bedacht!
Sei dir schöns lieb gesungen
Zu einer guten nacht!
(S. 533-534)
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Lied 717.

1. Wolauff gut gsell von hinnen,
Meins bleibens ist nimmer hie,
Der mey der thut vns bringen
Den feyel vnd grünen kle.
Vorm wald da hört man singen
Der kleinen vöglein gsang,
Sie singen mit heller stimme
Den ganzen sommer lang.

2. Ich kan nicht mehr geschweigen,
Es glag mir nie so hart,
Das ich trag heimlich leiden
Gegen eim frewlein zart.
Jr lieb hat mich vmbfangen
Darzu jr gut gestalt,
Das ich dich lieb muß meiden
Darzu zwingt mich gewalt.

3. Gewalt du bist ein große pein,
Weh der dich tragen muß!
Du übst gen mir solchen schein,
Mein leid ward nie so groß.
Hat mir ein eid geschworen,
Sie wöl mir bleiben stet,
Sie wöl daran gedencken
Wenn sie ein ander bät.
(S. 534)
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Lied 718.

1. Ach Gott wie we thut scheiden,
Hat mir mein hertz verwundt,
So trab ich über die heiden
Vnd trawre zu aller stund.
Der stunden der seind also vil,
Mein hertz tregt heimlichs leiden,
Wie wol ich offt frölich bin.

2. Het mir ein gertlein bawen
Von feyel vnd grünem kle,
Ist mir zu frü erfroren,
Thut meinem hertzen we;
Ist mir erfrorn bei sonnenschein
Ein kraut Je lenger je lieber,
Ein blümlein Vergiß nicht mein.

3. Das blümlein das ich meine
Das ist von edler art,
Ist aller tugend reine:
Jr mündlein das ist zart,
Jr euglein die seind hüpsch vnd fein;
Wenn ich an sie gedencke,
Wie gern ich bei jr wolt sein!

4. Mich dunckt in all mein sinnen
Vnd wan ich bei jhr bin,
Sie sei ein keyserinne,
Kein lieber ich nimmer gewin.
Hat mir mein junges hertz erfrewt,
Wenn ich an sie gedencke,
Verschwunden ist mir mein leid.

5. Solt mich meins bulen erwegen,
Als offt ein ander thut,
Solt fürn ein frölichs leben
Darzu ein leichten mut,
Das kan vnd mag doch nit gesein.
Gesegen dich Gott im hertzen,
Es muß geschieden sein!
(S. 534-535)
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Lied 719.

1. Insbruck ich muß dich laßen,
Ich far dahin mein straßen
In fremde land dahin.
Mein freud ist mir genommen,
Die ich nit weiß bekommen,
Wo ich im ellend bin.

2. Groß leid muß ich jetz tragen,
Das ich allein thu klagen
Dem liebsten bulen mein.
Ach lieb nun laß mich armen
Im hertzen dein erbarmen,
Daß ich muß von dannen sein.

3. Mein trost ob allen weiben,
Dein thu ich ewig bleiben,
Stet trew der eren frumm.
Nun muß dich Gott bewaren,
In aller tugend sparen
Biß daß ich wider kumm.
(S. 535)
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Lied 720.

1. Insbruck ich muß dich laßen,
Ich far dahin mein straßen,
Ist wider meinen dank.
Der mir mein buln genommen
Den halt ich nit fürn frommen,
Das jar ist mir zu lang.

2. So far ich uber die heide,
Von meim buln muß ich scheiden,
Ich wirf mich dick herumb,
Sehe hinder mich zu rücke,
Und wünsch dir feines glücke,
Biß ich wider zu dir kumb.

3. Das medlen sprach mit schmertzen:
O we o we meins hertzen,
Daß ich dich muß faren lan.
Hab ich in all mein tagen
Kein mensch nie lieber gehabet
Dan dich hertzlieb allein.

4. Der knab der stund alleine:
Feins lieb du solt nit wainen,
Solt haben ein leichten mut,
Ich wil dich nit ufgeben,
Dieweil ich hab das leben
Und hett ich des Kaysers gut.

5. Damit scheid ich von dannen,
Maria und sant Anna
Wöllen mir hilflich sein
In allen meinen dingen.
Das sie mir nit misslingen,
Gott bhüt mir die schönste kayserin.
(S. 535)
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Lied 721.

1. Der mon der stet am höchsten,
D sonn hat sich vnderthon,
Mein feins lieb ligt in nöten,
Ach Gott wie sols jm gon?
In regen vnd in wind
Wo sol ich mich hin keren
Da ich mein feins lieb find?

2. Mein feins lieb wolt mich leren
Wie ich jm dienen solt
In züchten vnd in ehren,
Das weiß ich selbs gar wol,
Vnd kan auch noch vil mer:
Wer sich seins bulen thut rümen,
Der hat sein kleine ehr.

3. Manchr geht zu seinem bulen
Bey liechtes monen schein;
Was gibt sie jm zu lone?
Ein rosenkrentzelein,
Ist grüner dann der kle.
Ich muß mich von dir scheiden,
Thut meinem hertzen weh.

4. Ach scheiden vber scheiden,
Wer hat dich doch erdacht?
Hast mir mein junges hertze
Auß freude in trawren bracht,
Darzu in vngemach;
Sey dir schöns lieb gesungen
Alde zu guter nacht.
(S. 535-536)
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Lied 722.

1. Die sunn die steht am höchsten,
Der mond hat sich verkert,
So fürcht ich nichts so harte
Den reiff vnd külen schnee
Vnd auch darzu die scharpffen wind:
Wo sol ich mich hin keren
Das ich mein feins lieb find?

2. Mein schöns lieb wolt mich leren,
Wie ich jr dienen sol
In züchten vnd in ehren,
Das kan ich allzeit wol,
Ich kan sein noch vil mehr dann er,
Der sich seins bulen thut rümen,
Der hats sein ein kleine ehr.

3. Der sich seins bulen thut rümen
Wol bey dem monde schein,
Was gibt man jm zu lane?
Von rosen ein krentzelein,
Wenn das ist griener denn das gras.
Leg ich dir hertzlieb am arme,
Wo wer mir dester baß?

4. O scheiden vber scheiden,
Wer hat dich erdacht?
Hat mir mein junges hertze
Aus freüden in trawren bracht
Vnd auch darzu in vngemach.
Hertzlieb das sey dir gsungen
Zu tausend gutter nacht!
(S. 536)
_____



Lied 723.

1. So hab ich all mein tag gehört,
Daß scheiden sei ein schwere pein;
So hat es mir noch nie gebürt
Daß ichs möcht innen worden sein
Dan jetz allain    so ich die rain
Vnd allerschönst auff diser erd
Muß laßen stan    vnd sol nit han
Von jr doch was mein hertz begert.

2. Mein hertz begert nichts anders mer
Dann was zu ern vnd freuden zimpt.
Wolt Gott ich solt bald wider kern,
Da ich erhört die engel stim
In ainem haus    zum fenster auß,
Das einher fast thet brinnen
Mit großer pracht,    die lieb die macht,
Daß ich mich nit kont besinnen.

3. Mit freuden stig ich auff das dach
Wol bei dem allerschönsten haus,
Da raicht man mir zu taussent fach
Ain hendlin weis zum fenster auß.
Das bracht meim hertz    gar großen schmertz
Daß ich so bald must wider ab:
Offt sach ich vmb    vnd wider vmb,
Het freud vnd leid ich armer knab.
(S. 536-537)
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Lied 724.

1. Jetz scheiden wird mir schwer
Vnd macht gantz traurig mich,
Daß ich nun sol von der
Die offt erfrewet mich.
Mit schimpff vnd auch mit schertzen
Hat sie mir mein gemüt bewart,
Erst wird ich kranck von hertzen,
So ich gedenck der hinnefart.

2. Vnfall durch seinen neid
Hat solche klag erdacht;
Nun schicke dich klegliche zeit,
Daß scheiden wird verbracht,
Dadurch ich trag groß leiden
Vnd ist langweilig mir:
Daß ich die schönst muß meiden
O glück das klag ich dir.

3. Kumm mir mit trost zu stewr,
Bedenck doch scheidens end,
Weil kurtzweil wird mir thewr,
So ich von hinnen wend.
Mit dem leib muß ich mich scheiden,
Noch bleibt mein hertz alzeit bei dir;
Glück bringt die zeit mit freuden:
Hilff vns zusamen schir!
(S. 537)
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Lied 725.

1. Wiewol ich arm vnd elend bin,
So trag ich doch ein steten sinn,
Hoffnung thut mich erneren:
Was mir von Gott bescheret ist
Mag mir kein mensch nit weren.

2. Vil falscher zungen haßen mich,
Ich hoff es wird sie helffen nit,
Gott ist von großer güte,
Dem ich mein sach befolen hab,
Der wird vns wol behüten.

3. Vnd wern der neider noch so vil,
So geschicht doch was Gott haben wil,
Gott ist mein trost auff erden:
So schwer ich doch bei meinem eid,
Kein lieber solt mir werden.

4. Mein hertz das ist betrübet sehr:
Gott alle ding zum besten kehr,
Ich far dahin mit schmertzen.
Ich sehe daß ichs nit wenden kann,
Gott tröst ale betrübte hertzen.

5. Ferstu dahin vnd lest mich hie,
Was leßestu zur letze mir,
Daß ich mich leids ergetze?
Die rechte lieb vnd stetigkeit
Laß ich dir feins lieb zu letze.
(S. 537)
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Lied 726.

1. Ich scheid dahin, doch bleibt mein sin
Bey dir gantz stet im hertzen.
O werdes weib    bewar dein leib,
Dein zucht vnd ehr vor schmertzen.
Halt dich wol in,    biß weiser sin,
Die welt thut ser vast liegen,
Gedenck der wort    mein höchster hort
Vnd laß dich nicht betriegen.

2. Seit es muß sein    hertzliebste mein,
Daß ich von dir muß scheiden,
So wünsch ich dir    auß hertzen gir,
Daß Got dich bhüt vor leide.
Jezt vnd füran    ich dir das gan
Für ander all auff erden,
Des biß gewiss,    mein nit vergiß,
Mir soll kein liebre werden.

3. O werde fraw    mein trew an schaw,
Bewar dein weiblich gütte.
Vor klaffers schwatz,   mein höchster schatz,
Thu dich gar eben hüten.
Mein lieb gspill    glaub nit zuuill,
Thu dich gar wol bedencken,
Was man dir sagt,    du schöne magt,
Laß dir dein ehr nit krencken.
(S. 538)
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Lied 727.

1. Wollust in dem meyen,
Die zeit hat freuden bracht,
Die blümlein mancherleye,
Ein jeglichs nach seiner gstalt,
Es sind die roten röselein,
Der feyel der grüne klee:
Von hertzen liebe scheiden das thut wee.

2. Der vögelein gesange,
Die zeit hat freuden bracht,
Jr lieb thut mich bezwingen,
Freuntlich sie zu mir sprach:
Solt schönes lieb ich fragen dich,
Du wöllest berichten mich.
Genad schöne fraw sprach ich.

3. Vil kurtzweil kan sie machen
Dem jungen hertzen mein,
Vor freuden muß ich lachen,
Wiewol mein herz leidt pein.
Ich bit dich du außerwelte fraw,
Hilff mir auß solcher not,
Schleuß auff dein mündlein rot.

4. Ob mir darauß mag werden
Gar ein freuntlich gruß,
Zu freuden auff diser erden
Würd mir mein hertz getröst,
Mein hertz muß kummer dulden
Biß auff mein widerfart:
Got gesegen dich du feines frewlein zart.

5. Nach manchen seufftzen schwere
Kumm ich wol wider dar,
In jamer vnd in leide
Zwei euglein die sind klar.
Ich bit dich du auerwelte fraw
Laß dir befolen sein
Das frische junge hertze mein!
(S. 538)
_____



Lied 728.
(Frankfurter Liederbuch Nr. 118)

1. Es ist auff erden kein schwerer leiden,
Wenn sich zwey hertzlieb müssen scheiden,
Ja bitter todt,    mit deiner not,
Und gantzem rath,
Dir kan ich nichts vergleichen.

2. Es ligt am Rhein eine werde stadt,
Cölln sie jhren namen hat,
Wenn ich gedenck,    mein hertz mir krenckt,
Solchs ich dir schenck,
Das untrew scheiden zur letzte.

3. Ein jungfraw schön, und darzu zart,
In dieser stadt jr wonung hat,
Gantz wol geziert,    wies jhr gebürt,
Den kleffer sie jrrt,
Jr kan ich nit vergessen.

4. Durch lieb verwundt, darffs niemand sagen,
Mein not und leid keinem menschen klagen,
Vor trawren ich    offt gerne schwieg,
Noch mus ich mich,
Gantz frisch und frölich stellen.

5. Wenn ich gedenck an viel der stund,
Darin ich küst jren roten mund,
O adeliche zier,    allein nach dir,
Steht mein begier,
Kein lieber mag mir werden.

6. Jr mündlein rot, jr gelb kraus haar,
Jr angesicht freuntlich zwar,
Hat mir mein hertz,    ich gar nicht schertz,
Mit grossem schmertz,
Aus trawren bracht in freuden.

7. Feins lieb beut mir dein schneeweisse hand,
Seh hin hab dir mein trew zu pfand,
Vertraw du mir, das ich wil dir,
Mit gantzer begier,
Mein trew und glauben schencken.

8. Wenn ich gedenck, wie wir beid eben,
In grosser lieb und freud theten leben,
Drumb vergis nit mein,   ich verges nit dein,
Die freud ist klein,
Das wir jetzund müssen scheiden.

9. Scheiden thut wehe, das mus ich sagen,
Dis mögen wir fraw Venus klagen,
Die schuld ist dein,   es wer nicht mein,
So du allein,
Dein zusag wölltest halten.

10. Feins lieb du bist die werde mein,
Auff dich vertraw ich gar allein,
O edle roß,    in deinen schoß,
Werff ich mein loß,
Solches ist mir gefallen.

11. Darumb schöns liebgen laß dichs erbarmen,
Hab ein mitleiden mit mir armen,
O trewer hort,   fahr jmmer fort,
Denck an dein wort,
Mein nimmer zu vergessen.

12. Schöns lieb dis lied sey dir gemacht,
Wüntsch dir viel tausent guter nacht,
Aus schwerer pein,    das hertze mein,
Der liebsten allein,
Schenck ich das liedlein zur letzen.

13. Der uns das liedlein hat gemacht,
Gros lieb jhn darzu hat gebracht,
Bleibt ungenennt,    man jhn wol kennt,
Ist ein student,
Den kleffern zu trotz vnd leiden.
Mein hertz liebgen ewig ohn end,
Nim jetzt für gut was ich dir send,
Ob schon die gab ist gering und klein,
Got weis das ichs in trewen mein.
(S. 539-540)
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Lied 729.

1. Hertz einiger trost auff erden,
Verlangen thust dem jungen hertzen mein,
Verdrungen sol ich werden,
Das thut der liebe hertzlich weh.
Seind das ich bin gescheiden
Von deinen braun äuglein klar,
Ein böses kraut hat mich verdrungen gar.

2. Dein kan ich nit vergeßen,
Hertz allerliebste mein,
Mit lieb bin ich beseßen,
Das schafft feins lieb dein rotes mündelein,
Das gegen mir freundlich thut lachen,
Vnd beut mir ein freundlichen grus,
Ich hoff all mein trew vnd zuversicht
Ist noch nicht gar vmb sunst.

3. Das megdlein war betrübet sehre
Wol vmb das junge kneblein fein,
Sie kund kaum reden mehre,
Das bracht jrem hertzen schwere pein.
Far hin das dich der liebe Gott behüt,
Du krenckest mir hertz mut vnd sinn,
Vnd nimpst mir das junge hertze mein.

4. Das liedlein sey euch gesungen,
Wol von dem feinen braunen megdlein,
Ich bin von jr verdrungen,
Das kan vnd mag nicht anders gesein.
Damit so hab ich jrer gedacht,
So wünsch ich jr vil tausent guter nacht.
(S. 540)
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Lied 730.
(Frankfurter Liederbuch Nr. 169)

1. Alde mus ich mich scheiden
Mit trawliglichem mut,
Bringet meim hertzen gros leiden,
Ich hoff es werd bald gut,
Hewr zu diesem jar,
Frew dich feins megdlein der stund,
Sie tregt ein goldfarbes haare,
Zwei braune äuglein klare,
Und lachet jr roter mund.

2. Sie tritt dort her gar schöne
Gleich wie der pfawen art,
Von goldt tregt sie ein krone,
Sie schreibt sich von hoher art,
Wolt Gott solt ich jr diener sein,
Bis auff das ende mein,
Wie köndt und möcht mir bas gesein,
Wenn sie mir thet den willen mein,
Wol hewr zu diesem jare.

3. Jr leib ist wol gezieret,
Nach adelichem geschlecht,
Sie hat drey oder viere,
Ich hoff ich sey dir recht,
Die liebe die ich zu jhr trag,
Wo ich bey den leuten bin,
Ich hab ein bulen auff gutem wahn,
Sie sprach sie wolt kein lieber han,
Alde wer ich bey jhr.

4. Kein lieber auff erd war nie geboren,
Und die mir bas gefelt,
Gott hat mir sie selber außerkoren,
Ich hab mir sie auserwelt,
Ob allen schönen jungfrawen,
Das solt jr glauben mir,
Mir liebt jhr weiblich wolgestalt,
Jhr trost der ist so manigfalt,
Wolt Gott wer ich bey jhr.

5. So wer mein leid verschwunden,
Vergangen wer mir mein klag,
Ich hoff ich hab gefunden,
Die ich in meinem hertzen trag,
Ich fand sie in den rosen,
Sie brach der blümlein viel,
Solt ich mit jr liebkosen,
Solt sie meiner red aufflosen,
Wer meines hertzen begier.

6. Alde schöns lieb zu guter nacht,
Und spar dich Gott gesund,
Da hett sie sich gar bald bedacht,
Und küst jn auff seinen mund,
Mus ich mich von dir scheiden,
Geschicht meim hertzen wehe,
Kan ich dich nit erwerben,
Vor leid so mus ich sterben,
Und ist mir doch nit wehe.

7. Und der uns dieses liedlein sang,
Von newen gesungen hat,
Das hat gethan ein reutersknab,
Gott geb jm ein gut jar,
Er hats gar wol gesungen,
Aus frischem freyem mut,
Umb sein lieb ist er kommen,
Doch ist er unverdrungen,
Und hofft es werd noch gut.
(S. 540-541)
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Lied 731.
(Mone, Anzeiger VII, 238)

1. Schones lieb, ich mues dich meyden,
Ist alles der klaffer schuldt,
Zue dir trag ich heimliches leiden,
Hertz lieb trag mit gedult.

2. Die Stundt thue ich mich freuwen,
Wan ich denck hertzlieb an dich,
Ein alte Lieb wirt neuwe,
Wen du mir freundtlich zusprichst.

3. Schönes Lieb, ich wil dich nit laßen,
Die weil das leben hab;
Var hin dein weg und straßen,
. . . . . . . . . . . . . . . .

4. Der uns das Liedlein neu gesang,
Von neuwem gesungen hat,
Das hat gethan ein ettel man,
Got geb im ein freye guets Jar.
(S. 541-542)
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Lied 732.
(Newe außerlesene Teutsche Gesäng -
durch Jacobum Mellandum Frankfurt 1575 Nr. III.
Frankfurter Liederbuch, 51)

1. Freundlicher held    Dich hat erwelt,
Mein hertz zu trost vnd freuden,
Durch sehnen ist mein hertz verstelt,
So ich von dir muß scheiden,
Doch bleibt bey dir    Mein hertz mit gir,
Der gleich thu dich erzeigen,
Die weil ich leb    Nicht von dir streb,
Mein hertz ist ganz dein eigen.

2. Mein höchster hort    Brich nit dein wort,
Das du zu mir thets sagen,
Da ich dir klagt meins hertzen not,
Ich muß sonst gar verzagen,
Denn mich auff erd    Nichts höher frewt,
Denn wenn ich thu ermeßen,
Was freud vnd gunst    Ich von dir hab,
Kein zeit kan ich vergeßen.

3. In hohem won    Scheint mir die sonn,
So ich hertzlich anschaw dich,
Wol es mir doch selten geschicht,
So sind mein freud gantz entwicht,
Schafft als die zeit    Verlangen geit,
Die weil ich mich ergeben,
Ach glück schick bald    Ein beßer ziel,
Der hoffnung wil ich gleben.
(S. 542)
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Lied 733.
(Newe - - Liedlein - durch Seandellum 1570 Nr. XV.)

1. Mit lieb bin ich vmbfangen,
Hertzallerliebste mein,
Nach dir steht mein verlangen,
Wenn es nur kond gesein,
Kond ich dein gunst erwerben,
Kem ich aus großer noth,
Viel lieber wolt ich sterben
Vnd wünschen mir den tod.

2. Wie sol ich von dir laßen,
Es kost mir meinen leib,
Darzu zwingt mich on maßen,
Das ich jtzt von dir scheid,
Dir hab ich mich ergeben,
Inn rechter stetigkeit,
Dieweil ich hab das leben,
Hertzlieb vergis nicht mein.
(S. 542)
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Lied 734.
(Fliegendes Blatt von 1610)

1. Ohn dich muß ich mich aller frewden massen,
Wo du nicht bist, da mag mich nichts erfreuen,
Kompt alles her, allein von deinen treuen.

2. Ja wann ich dich solt gantz vnd gar verlassen,
Vnd mich vmb Lieb, in ander weg bewerben,
So müst ich doch vor leid gewißlich sterben.

3. Dann mich dein schön gefangen hat dermassen,
Das ich dein nicht, werd können gar vergessen,
So hart hast mir, Jungfraw mein Hertz besessen.

4. Weil ichs dann mein in ehren vnd in züchten,
So hoff ich doch, vnd fürchte mich mit nichten,
Gott wird es selbst zu seiner zeit wol richten.

5. Dann ich dein nicht vergessen gar werd können,
Das macht dein Trew, welchs ich jetzund werd jnnen,
Bestendig bleib, hiemit scheid ich von hinnen.

6. Allein scheiden thut weh das thu ich klagen,
Welches mein Hertz, bald nicht mehr kan ertragen,
Jungfräulein schön, thut niemand darvon sagen.

7. Wer ist der vns diß Liedlein hat gesungen,
Ein junger knab, wie ichs hab wol vernommen,
Gott geb sein Gnad, daß sie zusammen kommen.
(S. 542-543)
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Lied 735.
(Extract Auß Val. Haußmanns Fünff
Theilen der Teutschen Weltlichen Lieder.
Der erste Theil. 1603. Nr. XXVII.)

1. Mag ich der treu geniessen,
Die ich vest trag zu dir,
So bitt ich sey geflissen,
Dein hülff zu leisten mir,
Laß mich nicht trostloß hangen,
Inn hoffnung also schwer,
Mein Hertz inn Lieb gefangen,
Wirdt sonst betrübet mehr.

2. Daß du must von mir scheiden,
Dasselbig krenckt mich hart,
Vnd bringet mich in leiden,
Dein plötzlich hinnefahrt,
Doch hab ich mir genommen,
Ein trost inn diser pein,
Ein frölichs wider kommen,
Gibt lieblichen augenschein.

3. Leg hin dein klag vnd schmertzen,
Der lieb Gott dich bewar,
Wünsch ich von gantzem hertzen,
Daß dir nichts widerfahr,
Ich hoff es soll geschehen,
Villeicht inn kurtzer zeit,
Das wir einander sehen,
Wider mit grosser freud.

4. Nach dir strebt mein geblüte,
Das glaub mir sicherlich,
Vnd schwingt sich mein gemüte,
So offt ich denck an dich,
Darumb so will ich halten,
An deiner huld vnd gunst,
Und wills Gott lassen walten,
Es wird nicht sein vmb sunst.
(S. 543-544)
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Lied 736.
(Extract Auß Val. Haußmanns Fünff
Theilen der Teutschen Weltlichen Lieder.
Der erste Theil. 1603. Nr. XXXI.)

1. Wie kan ich trauren meiden,
Weil ich mich jetzt soll scheiden,
Von dir O liebstes Hertze,
Jetzund geschicht,
Was ich gesagt inn schertze.

2. Mich krencket hart die sachen,
Möcht weinen schier für lachen,
Kan auch mein leid nicht stillen,
Ich muß von dir,
Gantz wider meinen willen.

3. Ob ich nun zieh mein strassen,
Mein Hertz will ich dir lassen,
Bewar es recht inn treuen,
Mein widerkunft,
Soll uns all freud verneuen.

4. Alde feins Lieb betrachte,
Wie groß ich dich doch achte,
Ach blieb ich bey der zarten,
Ich fahr dahin,
Ich hoff sie werd mein achten.
(S. 544)
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Lied 737.
(Extract Auß Val. Haußmanns Fünff
Theilen der Teutschen Weltlichen Lieder.
Der ander Theil. 1603. Nr. XX.)

1. Ich bin zu dir herkommen,
Zart schönes Jungfräulein,
Du hast mich wol vernommen,
Laß dirs befolhen sein,
Ich scheid jetzund von dannen,
Komm zu dir wider bald,
So fügn wir vns zusammen,
Mit freuden manigfalt.

2. Dir hab ich mich ergeben,
O du mein höchster Hort,
Du bist mein trost, mein leben,
Ich bitt vernimm mein wort,
Thu mir dein hertz auffschliessen,
Schleuß mich Hertzlieb darein,
Vnd laß dich nicht verdriessen,
Diß Liedlein also klein.

3. Du leuchtest wie die Sonne,
Du klarer Morgenstern,
Du bist mein freud vnd wonne,
Kein liebre soll mir werdn,
Mein hertz möcht mir zerbrechen,
Wenn ich gedenck daran,
Das lob will ich dir sprechen,
Vnd hett ich nichts davon.

4. Muß ich mich gleich jetzt scheiden,
Komm ich doch wider schier,
Vnd dann mit grossen freuden,
Mich wider kehr zu dir,
Gott wöll sein segen geben,
Ueber vns beide samm,
Daß wir inn züchten leben,
Zu ehren seinem Namm.
(S. 544)
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Lied 738.
(Handschriftlich)

Ich fahr dahin wenn es muß sein,
Ich scheid mich von der Liebsten mein;
Zur Letz laß ich ihrs Herze mein;
Die weil ich leb so soll es sein.
Ich fahr ich fahr dahin.
(S. 545)
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Lied 739.
Liebe im Mai
(Fliegendes Blatt gedruckt 1646 Königl. Bibliothek zu Berlin)

1. In dem May in dem May ist lieblich vnnd schön,
Da findet man allerley freudt vnnd wohn,
Fraw Nachtigall singet, die lerge sich schwinget,
Vber berg vnd tieffe thal.

2. Die früchten der erden die thun sich auff,
Vnnd laßen mannig blömlin herauß,
Als Lylien vnd Rosen, Violen zeitloßen,
Cipressen auch Brunnegelin.

3. In solchen wolrichenden blümlein zahrt,
Spacieret ein Jungfraw von Edeler art,
Sie windet vnd bindet demütig vnd fein,
Jhrem hertz allerliebsten ein krentzelein.

4. Da hertzt mann da schertzt man da frewet man sich,
Da singt man da springt man da ist man lustig,
Da klagt ein liebgen dem anderen sein noth,
Da küst man so manches Mündtlein rhot.

5. Die liebe hat mich zu euch gezwungen,
Ist mir durch marck vnd beyn gedrungen,
Ja wen ich euch hette, so wehr ich gesundt,
Jhr habt mein junges hertz verwundt.

6. Verlaßen wil ich euch nimmer mehr,
Reicht mir ewer schne weißes händtlein her,
Vnnd sagt mir zu in züchten vnd ehren,
Auff daß jhr wolt mein eygen werden.

7. Ach scheiden waß machen die kläffer so viel,
Ich aber mich nit daran kehren wil,
Ich wil euch lieben biß in den Tott,
Mein hertzgen mein schertzgen mein Mündtlein rhot.

8. In dem Mai in dem Mai da frewet man sich,
Da singt man da springt man da ist man lustig,
Da kombt so manches liebgen zusammen,
Ade in Tausent Gottes nahmen.
(S. 545)
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Lied 743.
Ringlein
(Georg Forster Frische Liedlein V., 1556. Nr. 6)

Mir ist ein rot gold fingerlein,
Auff meinen fuß gefallen,
So darff ichs doch nit heben auff,
Die leut die sehens alle.
(S. 547)
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Lied 744.
(Wunderhorn III, 124)

1. Mir ist ein roth Goldringelein
Auf meinen Fuß gefallen;
So darf ichs doch nicht heben auf,
Die Leut die sehens alle.

2. Mit Lust tret ich an diesen Tanz,
Ich hoff, mir wird ein schöner Kranz
Von einem schön Jungfräulein,
Darum will ich ihr eigen sein;

3. So tret ich hin auf einen Stein,
Gott grüß dich zart Jungfräelein;
Und grüß euch Gott allsammt gleich,
Sie sein arm oder reich.

4. Gott grüß euch alle als gemein,
Dazu auch die klein,
So ich grüß die ein, die andre nicht:
So wär ich kein Rechter, die andre spricht.
(S. 547)
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Lied 746.
Getrennt sein

1. Ach in Trauern muß ich leben,
Ach wo hab ich das verschuldt?
Soll und muß mein Schatz aufgeben,
Vieles leiden mit Geduld.

2. Auf die Kirmes bin ich gangen,
Tanzens wegen aber nicht;
Hab gesucht mein feines Mädchen,
Gefunden hab ichs aber nicht.

3. Rosmarin und Lorbeerblätter
Geb ich dir zum letzten Strauß,
Das soll sein das letzt Gedenken,
Da ich von dir scheiden muß.
(S. 548)
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Lied 747.

1. Jetzt muß ich in Trauern leben,
Sagt, was hab ich denn verschuldt?
Daß ich soll mein Schatz aufgeben,
Leiden will ichs mit Geduld.

2. Komm ich Morgens auf die Gaßen,
Schauen mich die Leute an,
Daß mein Aeuglein stehn voll Waßer,
Weil er mich nicht nehmen kann.

3. Treue Liebe läßt nicht schlafen,
Treue Liebe ruhet nicht.
Ach wie wohl ist jedem Mädchen,
Das nicht weiß was Liebe ist.
(S. 548)
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Lied 748.

1. Ach in Trauer muß ich leben,
Sag einmal, was ist die Schuld?
Weil mein Schatz mirs hat aufgeben,
Muß ichs leiden mit Geduld.

2. Vater und Mutter wollens nicht leiden,
Gelt, mein Schatz, das weist du wohl?
Kannst dein Glück noch beßer machen,
Weil ich dich nicht haben soll.

3. Rosmarin und Lorbeerblätter
Schenk ich dir zu guter Letzt,
Das soll sein das Angedenken,
Weil du mich oftmals ergetzt.

4. Treue Liebe brennt von Herzen,
Treue Liebe brennet heiß;
Ach wie muß das Herzlein lachen,
Das von keiner Untreu weiß.

5. Stehn zwei schöne Stern am Himmel,
Leuchten wie das klare Gold,
Der eine leuchtet meinem Schätzchen,
Der andre durch das finstre Holz.

6. Da sind wir oft beisammen geseßen
Manche schöne halbe Nacht,
Haben manchen Schlaf vergeßen
Und mit Lieben zugebracht.

7. Morgen wenn ich früh aufstehe,
Ist mein Schatz schon aufgeputzt,
Schon in Stiefeln, schon in Sporen
Reicht er mir den Abschiedskuß.

8. Spielet auf, ihr Musikanten,
Spielet auf eur Seitenspiel,
Meinem Schätzlein zu Gefallen,
Mags verdrießen, wer da will.

9. Bist nun weit aus meinen Augen,
Aber nicht aus meinem Sinn,
Du hättest mir doch können glauben,
Daß ich treu beständig bin.

10. Komm ich Morgens auf die Gaße,
Sehn mirs alle Leute an,
Meine Augen stehn voll Waßer,
Weil ich dich nicht vergeßen kann.
(S. 548-549)
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Lied 749.
(Hessen)

1. Stets in Trauern muß ich leben:
Sag, womit hab ichs verschuldt?
Ich muß meinen Schatz aufgeben
Und muß leiden in Geduld.

2. Stehn zwei Stern am blauen Himmel,
Heller als der Monde scheint,
Einer scheint vor meinem Liebchen,
Einer scheint vor meiner Thür.

3. Saßen nicht zwei Turteltauben
Droben auf dem grünen Ast?
Wo sich zwei Verliebte scheiden,
Da verwelken Laub und Gras.

4. Laub und Gras das thut verwelken,
Aber treue Liebe nicht.
Kommst mir zwar aus meinen Augen,
Aber aus dem Herzen nicht.

5. Rosmarin und Lorbeerblätter
Mach ich meinem Lieb zum Strauß,
Das soll sein sein letzt Geschenke,
Das soll sein sein Abschiedsstrauß.
(S. 549)
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Lied 750.
(Hessen)

1. Stets in Trauren muß ich leben,
Sag, womit hab ichs verschuldt?
Wenn mir bleibt mein Schatz voll Liebe,
Will ichs tragen mit Geduld.

2. Meine Augen sind die Federn,
Meine Wangen das Papier,
Meine Thränen sind die Tinte,
Und ach täglich fließen sie.

3. Böse Leute, die dich haßen,
Sagen dies und jenes von dir,
Sagen mir, ich solt dich laßen,
Sollt mein Herz nicht schenken dir.

4. Aber ich hab Treu geschworen,
Dir auf ewig treu zu sein.
Dich hab ich mir ganz erkoren,
Ohne dich kann ich nicht sein.

5. Lieben das sind schöne Sachen,
Wenn es keine Trennung gibt.
Stündlich muß das Herze lachen,
Wenn man stündlich wird geliebt.

6. Warum bin ich denn so traurig
Und nicht aller Freuden voll?
Ach mein Schatz will mich verlaßen,
Der gefällt mir gar so wohl.

7. Morgen will mein Schatz abreisen,
Abschied nehmen mit Gewalt;
Draußen singen schon die Vögel
In dem Walde manigfalt.

8. Sitzen da zwei Turteltauben,
Sitzen wol auf grünem Ast.
Wo sich zwei Verliebte scheiden,
Da verwelket Laub und Gras.

9. Sagt, was hilft ein schöner Garten,
Wenn ich nichts darinnen hab?
Was hilft mich mein jung frisch Leben,
Wenn ich nichts zu lieben hab!

10. Gras und Laub das mag verwelken,
Welkt doch treue Liebe nicht.
Kommst mir nur ja aus den Augen,
Aber aus dem Herzen nicht.
(S. 549-550)
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Lied 751.
(Hessen)

1. Guter Himmel, ich muß scheiden,
Und muß sagen Lebewohl.
Eine Zeit lang muß ich meiden
Das was mich vergnügen soll.

2. Und mit ganz betrübtem Herzen
Muß ich sagen dieses Wort;
Und mit wem soll ich nun scherzen?
Guter Himmel, ich muß fort.

3. Oft die Leute die mich haßen,
Sagen dies und jenes mir,
Sagen mir, ich sollt dich laßen
Und mein Herz nicht schenken dir.

4. Aber ich hab treu geschworen,
Dir auf ewig treu zu sein;
Dich hab ich mir ganz erkoren,
Ohne dich kann ich nicht sein.

5. Sollt ich aber unterdessen
Auf dem Todtbett schlafen ein,
Wirst du auf dem Grabe finden
Eine Blum Vergiß nicht mein.

6. Du die schönste unter allen,
Gib ein einzig Wort von dir;
Du allein hast mir gefallen,
Gib ein heiligs Wort von dir.

7. Ich möcht wünschen, ich könnt reden,
Wie ichs treu von Herzen mein.
Meine Asche in der Erden
Soll zu deinem Dienste sein.
(S. 550)
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Lied 752.
Wenn ich ein Vöglein wär
(Umgegend von Bonn; Simrock, 274)

1. Wenn ich ein Vöglein wär,
Wollt ich fliegen über das Meer,
Schönster Schatz, zu dir,
Dieweil du bist so weit von mir
Und ich von dir.

2. Des Nachts beim Mondenschein
Sitzt die schöne Nachtigall fein
Auf ner Dörnerspitz.
Sie lacht mir meine Reden aus,
Bis ich komm nach Haus.

3. Wenn ich dann zu Hause bin,
Liegt mir mein Schätzlein im Sinn,
Das thut mir Leid.
Ich wollt, ich könnte bei dir sein,
Das wäre meine Freud.

4. Viele Stunden sind in der Nacht,
Daß ich an mein Lieb hab gedacht,
Und er nicht an mich;
Ja viel hunderttausendmal
Denk ich an dich.

5. Schönster Schatz, du weist es wohl,
Daß ich dich nicht mehr lieben soll,
Das kränket mich;
Dieweil es alle Leut verdrießt,
Drum lieb ich dich.

6. Schätzlein, sag mir bei deiner Pflicht,
Warum du so traurig bist
Und redest nicht.
Könnt ich dir es auserzählen,
Wie mich meine Eltern quälen,
Daß ich meide dich!

7. Weil es deine Eltern sein,
Deine Geschwister nicht zufrieden sein,
So betrübt es mich.
Von dir laß ich nicht mehr ab
Bis in das Grab.
(S. 550-551)
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Lied 753.
(Herder, Stimmen der Völker)

1. Wenn ich ein Vöglein wär
Und auch zwei Flügeln hätt,
Flög ich zu dir.
Weils aber nicht kann sein,
Bleib ich allhier.

2. Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Schlaf bei dir
Und red mit dir.
Wenn ich erwachen thu,
Bin ich allein.

3. Es vergeht keine Stund in der Nacht,
Da nicht mein Herz erwacht
Und an dich gedenkt,
Daß du mir viel tausendmal
Dein Herz geschenkt.
(S. 551)
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Lied 754.
(Fliegendes Blatt)

1. Wenn ich ein Vöglein wär,
Und wann ich Flügel hätt,
Flieget ich zu dir.
Weils aber nicht sein kann,
Weils aber nicht sein kann,
So bleib ich hier.

2. Die Zeit schleicht traurig hin,
Wo ich nicht bei dir bin,
Ich hab kein Freud,
Ich wollt schon fröhlich sein,
Könnt ich nur bei dir sein,
Mir wärs nicht Leid.

3. Wenn ich ein Mädchen seh,
Geh ich gleich hin zu ihr,
Schau ihr ins Gsicht.
Da ich aber näher tritt,
Sinds ihre Aeuglein nicht
Und nicht ihr Gsicht.

4. Bin ich entfernt von hier,
Oder im Traum bei dir,
Redest mit mir,
Daß du mir tausendmal,
Daß du mir tausendmal
Dein Herz geschenkt.

5. Es ist kein Stund in der Nacht,
Wo nicht mein Herz erwacht
Und an dich denkt,
Daß du mir tausendmal,
Daß du mir tausendmal
Dein Herz geschenkt.
(S. 551)
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Lied 756.
Laß rauschen!
(XVI. Jahrhundert)

1. Ich hort ein sichelin rauschen,
Wol rauschen durch das korn,
Ich hort eine feine magd klagen,
Sie hett jr lieb verlorn.

2. La rauschen lieb la rauschen,
Ich acht nit wie es get,
Ich hab mir ein pulen erworben
In feyel vnd grünen kle.

3. Hastu ein puln erworben
In feyel vnd grünen kle,
So ste ich hie alleine,
Thut meinem hertzen we.
(S. 552)
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Lied 757.

1. Hör ich ein Sichelen rauschen
Wol durch das Korn,
Hör ich ein Feinslieb weinen,
Hat sie ihrn Schatz verlorn.

2. Hast du dein Schatz verloren,
So bist du ganz allein,
So gehn wir mit einander
Und binden Kränzelein.

3. Und binden Kränzelein beide
Aus Rosen und aus Klee.
Zu Regensburg auf der Brucken
Da liegt ein tiefer Schnee.

4. Und wann der Schnee geschmolzen,
Das Waßer fleußt dahin,
Fleußt in mein Feinsliebs Garten,
Dahin steht all mein Sinn.

5. [In meines Feinsliebs Garten
Da stehn zwei Bäumelein,
Das eine trägt Muskaten,
Das andre schwarzbraun Nägelein.

6. Muskaten die sein süße,
Die Nägelein die sein frisch,
So will ich mein Schatz verehren,
Daß er mein nicht vergißt.]
(S. 552)
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Lied 758.

1. Es dunkelt auf jenem Berge,
Nach Hause wollen wir gehn.
Den Wein den wollen wir trinken,
Den wir gewohnet sein.

2. Ich hör ein Hirschlein rauschen,
Wol rauschen durch den Wald;
Ich hör ein feines Lieb klagen,
Es hätt die Ehr verlorn.

3. Hast du deine Ehr verloren,
Hab ich die meine noch;
So gehn wir mit einander
Und tragen die Kränzelein.

4. Ein Kränzelein von Rosen,
Ein Kränzelein von Klee;
Zu Straßburg auf der Brücke,
Da liegt ein tiefer Schnee.

5. Wenn der Schnee thut schmelzen,
So lauft das Waßer in See;
Darauf bin ich geseßen,
Und gefahren bis hieher.
(S. 552-553)
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Lied 759.
Wassernoth
(Des Knaben Wunderhorn I, S. 88)

1. Zu Coblenz auf der Brücken
Da lag ein tiefer Schnee,
Der Schnee der ist geschmolzen,
Das Waßer fließt in See.

2. Es fließt in Liebchens Garten,
Da wohnet Niemand drein,
Ich kann da lange warten,
Es wehn zwen Bäumelein.

3. Die sehen mit den Kronen
Noch aus dem Waßer grün,
Mein Liebchen muß drin wohnen,
Ich kann nicht zu ihr hin.

4. Wenn Gott mich freundlich grüßet
Aus blauer Luft und Thal,
Aus diesem Fluße grüßet
Mein Liebchen mich zumal.

5. Sie geht nicht auf der Brücken,
Da gehn viel schöne Fraun,
Sie thun mich viel anblicken,
Ich mag die nicht anschaun.
(S. 553)
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Lied 760.
Die schlechte Liebste
(Des Knaben Wunderhorn I, S. 374.)

1. Jetzunder geht mein Trauern an,
Die Zeit ist leider kommen;
Die mir vorm Jahr die Liebste war,
Die ist mir nun genommen.

2. Mein Herz ist von lauter Eisen und Stahl,
Dazu von Edelsteinen.
Ach, wenn doch das mein Schatzliebchen erführ,
Es würde trauern und weinen.

3. Es trauert mit mir die Sonne, der Mond,
Dazu die hellen Sterne.
Die haben den lebenden, schwebenden
Lustgarten an dem Himmel.

4. Wollte Gott, daß ich gestorben wär
In meinen jungen Jahren,
So wär mir all mein Lebelang
Kein größere Freud wiederfahren.

5. Es ist nicht hier ein kühler Brunn,
Der mir mein Herz thät laben;
Ein kühler Brunn zu aller Stund
Der fließt aus meinem Herzen.
(S. 553)
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Lied 761.
Heimlicher Liebe Pein

1. Mein Schatz ist auf die Wanderschaft hin,
Ich weiß aber nicht, was so traurig ich bin.
Vielleicht ist er todt und liegt in guter Ruh,
Drum bring ich meine Zeit so traurig zu.

2. Als ich mit meinem Schatz in die Kirche wollt gehn,
Viel falsche, falsche Zungen unter der Kirchthür stehn,
Der eine redt dies, der eine redt das,
Das macht mir gar oft die Aeuglein naß.

3. Die Distel und die Dornen die stechen also sehr,
Die falschen, falschen Zungen die stechen noch viel mehr,
Kein Feuer auf Erden auch brennet also heiß,
Als heimliche Liebe, die Niemand nicht weiß.

4. Ach herzgeliebter Schatz ich bitt dich noch eins:
Du wolltest bei meinem Begräbniss sein,
Bei meinem Begräbniss ins kühle Grab,
Dieweil ich so treulich geliebet dich hab.

5. Ach Gott, was hat mein Vater und Mutter gethan,
Sie haben mich gezwungen zu einem ehrlichen Mann,
Zu einem ehrlichen Mann, den ich nicht geliebt,
Das macht mir ja mein Herz so betrübt.
(S. 554)
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Lied 765.
Lebewohl!

1. Morgen muß ich weg von hier
Und muß Abschied nehmen;
O du allerschönste Zier,
Scheiden das bringt Grämen.
Da ich dich so treu geliebt,
Ueber alle Maßen,
Soll ich dich verlaßen.

2. Wenn zwei gute Freunde sind,
Die einander kennen,
Sonn und Mond bewegen sich,
Ehe sie sich trennen.
Noch viel größer ist der Schmerz,
Wenn ein treu geliebtes Herz
In die Fremde ziehet.

3. Dort auf jener grünen Au
Steht mein jung frisch Leben.
Soll ich denn mein Lebelang
In der Fremde schweben?
Hab ich dir was Leids gethan,
Bitt dich, wolls vergeßen,
Denn es geht zu Ende.

4. Küsset dir ein Lüftelein
Wangen oder Hände,
Denke, daß es Seufzer sein,
Die ich zu dir sende;
Tausend schick ich täglich aus,
Die da wehen um dein Haus,
Weil ich dein gedenke.
(S. 555-556)
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Lied 767.
Gehts dirs wohl, so denk an mich
(Des Knaben Wunderhorn I, 95.)

1. Wenn ich geh vor mir auf Weg und Straßen,
Sehen mich schon alle Leute an,
Meine Augen gießen helles Waßer,
Weil ich gar nichts anders sprechen kann.

2. Ach wie oft sind wir beisamm geseßen
Manche liebe halbe stille Nacht,
Und den Schlaf den hatten wir vergeßen,
Nur mit Liebe ward sie zugebracht.

3. Spielet auf, ihr kleinen Musikanten,
Spielet auf ein neues, neues Lied,
Und ihr Töne, liebliche Gesandte,
Sagt ade, weil ich auf lange schied.

Musikanten
4. Ach in Trauern muß ich schlafen gehn,
Ach in Trauern muß ich wiedrum früh aufstehn,
In Trauern muß ich zubringen meine Zeit,
Dieweil ich nicht kann haben, die mein Herz erfreut.

Sie
5. Ach ihr Berg und tiefe, tiefe Thal,
Seh ich meinen Schatz zum letzten Mal?
Die Sonn und der Mond, das ganze Firmament,
Die sollen mit mir traurig sein bis an mein End.

Musikanten
6. Ach in Trauern muß ich schlafen gehn,
Ach in Trauern muß ich wiedrum früh aufstehn;
In Trauern muß ich zubringen meine Zeit,
Dieweil ich nicht kann haben, die mein Herz erfreut.

Sie
7. Geht dirs wohl, so denke du an mich,
Geht dirs aber übel, ach so kränket es mich.
Wie froh wollt ich schon sein, wenns wohl dir geht,
Wenn schon mein jung frisch Herze in Trauren steht.

Er
8. Ach ihr Berg und tiefe tiefe Thal,
Ach ihr seht mein Lieb noch tausendmal,
Ach tausendmal, ihr tiefe, tiefe Thal,
Ihr steht doch ewig ferne, ich nur bin ihr nah!
(S. 556-557)
_____

 

 

Anmerkungen:

Lied 662:
Heidelberger Handschrift Nr. 343. Bergkreyen Nr. 46. Fl. Bl. Augsburg, Mich. Manger; Basel, Sam. Apiarius. Frankfurter Liederbuch Nr. 56. Erfurter Liederbuch Nr. 56. Lieder Büchlin 1582 Nr. 108. P. v. d. Aelste S. 76. Nicolai II Nr. 7. Uhland I, 1 Nr. 30.

Lied 665:
Heidelberger Handschrift 343. Frankfurter Liederbuch Nr. 79. Erfurter Liederbuch Nr. 79. Lieder Büchlin 1582 Nr. 183. Uhland I, 1 Nr. 50.

Lied 671:
Heidelberger Handschrift 343. Bergkreyen Nr. 27. Lieder Büchlin 1582 Nr. 71. Frankfurter Liederbuch Nr. 19. Erfurter Liederbuch Nr. 19. Nicolai II Nr. 5.

Lied 672:
Georg Forster III Nr. 31. Ochsenkun's Tabulaturbuch Bl. 74. (Joh. Ott) 115 Liedlein 1544 Nr. 47. Frankfurter Liederbuch Nr. 7. Erfurter Liederbuch Nr. 7. Lieder Büchlin 1582 Nr. 59. P. v. d. Aelste S. 124. Uhland I, 1 Nr. 71.

Lied 673:
Georg Forster III Nr. 68. Lieder Büchlin 1582 Nr. 76. Frankfurter Liederbuch Nr. 24. Erfurter Liederbuch Nr. 24.

Lied 678:
Bergkreyen Nr. 52. Uhland I, 1 Nr. 38.

Lied 681:
Fl. Bl. Nürnberg, Val. Newber. Frankfurter Liederbuch Nr. 77. Erfurter Liederbuch Nr. 77. Lieder Büchlin 1582 Nr. 121. Uhland I, 1 Nr. 49.

Lied 682-683:
Frankfurter Liederbuch Nr. 37. Erfurter Liederbuch Nr. 37. Lieder Büchlin 1582 Nr. 175. Heidelberger Handschrift 343. Uhland I, 1 Nr. 42.

Lied 684:
Fl. Bl. Nürnberg, Kunegund Hergotin. Frankfurter Liederbuch Nr. 33. Erfurter Liederbuch Nr. 33. Lieder Büchlin 1582 Nr. 85. Heidelberger Handschrift 343.

Lied 687:
Bereits im Liederbuche Arnts von Aich.

Lied 697:
Frankfurter Liederbuch Nr. 57. Erfurter Liederbuch Nr. 57. Lieder Büchlin 1582 Nr. 10.

Lied 701:
Bergliederbüchlein Nr- 90. Uhland I, 1 Nr. 63.

Lied 714:
Bergkreyen II Nr. 13. Newe Teutsche Liedlein - durch Joh. Knöfelium 1581 Nr.11. Fl. Bl. Augspurg, Marx Anthoni Hannas. Nicolai I Nr. 19. Hoffmann v. F., Gesellschaftslieder Nr. 50.

Lied 715:
Liederbuch der Clara Hätzlerin.

Lied 716:
Heidelberger Handschrift 343. Fl. Bl. s. l. & a. 65 teütscher Lieder Nr. 42. Georg Forster I Nr. 61, III Nr. 5. (Joh. Ott) 115 Liedlein 1544 Nr. 54 u. 55. Lieder Büchlin 1582 Nr. 68. Frankfurter Liederbuch Nr. 16. Erfurter Liederbuch Nr. 16. Uhland I, 1 Nr. 68. Hoffmann v. F., Gesellschaftslieder Nr. 4.

Lied 717:
Georg Forster II Nr. 18, III Nr. 65. Frankfurter Liederbuch Nr. 54. Erfurter Liederbuch Nr. 54. Lieder Büchlin 1582 Nr. 106. Uhland I, 1 Nr. 64.

Lied 718:
Heidelberger Handschrift 343. Georg Forster III Nr. 17 (1563 Nr. 18). Uhland I, 1 Nr. 67.

Lied 719:
Fl. Bl. Augspurg, Mich. Manger. Georg Forster I Nr. 36. Frankfurter Liederbuch Nr. 188. Lieder Büchlin 1582 Nr. 145. Leon. Lechner Athesinus 1577 Nr. 16. Uhland I, 1 Nr. 69A.

Lied 720:
Heidelberger Handschrift 343. Mone, Anzeiger VII Sp. 238. Uhland I, 1 Nr. 69B.

Lied 721-722:
Fl. Bl. um 1500, s. l. & a. Georg Forster III Nr. 18 (1563 Nr. 19). Uhland I, 1 Nr. 86.

Lied 723:
Offen. Bl. 12. Lieder Büchlin 1582 Nr. 97. Frankfurter Liederbuch Nr. 45. Erfurter Liederbuch Nr. 45. Ph. Wackernagel, Kirchenlied S. 860.

Lied 724:
Fl. Bl. Hans Guldenmundt. Arnt von Aich Nr. 2. (Joh. Ott) 115 Liedlein Nr. 74. Frankfurter Liederbuch Nr. 12. Erfurter Liederbuch Nr. 12. Lieder Büchlin 1582 Nr. 64. Mone, Anzeiger VII Sp. 78.

Lied 725:
Heidelberger Handschrift 343. Liederhandschrift des XVI Jahrhunderts, Mone, Anzeiger VII Sp. 80. Frankfurter Liederbuch Nr. 27. Erfurter Liederbuch Nr. 27. Lieder Büchlin 1582 Nr. 79. Georg Forster V Nr. 49. Uhland I, 1 Nr. 72. Erweitert zu 20 V. Frankfurter Liederbuch Nr. 227.

Lied 726:
Fl. Bl. Nürnberg, Kunegund Hergotin. (J. Ott) 115 Liedlein Nr. 77.

Lied 727:
Bergkreyen Nr. 34. Nicolai I Nr. 16.

Lied 729:
Heidelberger Handschrift 343. Frankfurter Liederbuch Nr. 86. Erfurter Liederbuch Nr. 86. Lieder Büchling 1582 Nr. 124.

Lied 746-751:
Bragur I S. 272. Erk u. Irmer I, 2 Nr. 9. Erk, Liederhort Nr. 164. Hoffmann v. F., Findlinge I S. 112. Hoffmann u. Richter Nr. 158. Simrock Nr. 137. v. Ditfurth II Nr. 83. Altrheinl. Mährlein S. 98.

Lied 752-755:
Wunderhorn I S. 231. (n. A. S. 208). Simrock Nr. 169. u. 170. v. Ditfurth II Nr. 117-119. Erk u. Irmer I, 2 Nr. 3. Erk, Liederhort Nr. 90-90d. Meinert S. 34. Scherer Nr. 34.

Lied 756:
Grassliedlin Nr. 15. Georg Forster V Nr. 35. W. Schmelzel, Quodlibet Nr. 25. Uhland I, 1 Nr. 34.

Lied 757-758:
Wunderhorn III S. 118 (n. A. S. 113). Jahreszeiten 1853 S. 856. Pröhle Nr. 31. v. Ditfurth II Nr. 74.

Lied 761:
Fl. Bl. Wunderhorn III S. 17. Erk, Liederhort Nr. 158a.

Lied 765:
Fl. Bl. Wunderhorn III S. 31. Erk u. Irmer I, 4 Nr. 41. Simrock Nr. 158. Meier S. 135. Hoffmann u. Richter Nr. 205. Kretzschmer I Nr. 287. Erk, Liederhort Nr. 111.
_____
 



Aus: Deutsche Volkslieder
Sammlung von Franz Ludwig Mittler
Zweite, mit einem Quellenverzeichnis vermehrte wohlfeile Ausgabe
Frankfurt am Main Verlag von Karl Theodor Völcker 1865

Teil 1 Teil 3 Teil 4

 




 


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