Liebeslieder der Völker (Volkslieder)

 


Deutsche Liebeslieder (Volkslieder)


 

Sammlung Franz Ludwig Mittler (1865) (Teil 4)


Inhaltsverzeichnis der Lieder:
 

 




Lied 906.
Kein Andrer!
(Mündlich aus Oberhessen)

1. Es klopf mir nur keiner mehr
An meiner Kammerthür,
Es klopf mir nur keiner mehr
An meiner Thür.
Wenn mir ja ein fremder kommt,
Schmeiß ich ihn aus als wie ein Lump,
Kommt aber mein schön Schätzelein,
So laß ichs rein.

2. Ich trage ein feines Ringelein
An meinem Fingerlein;
Ich trage ein feines Ringelein
An meiner Hand.
Wenn er ja von dir nicht wär,
Hätt ich ihn schon längst nicht mehr,
So er aber von dir sei,
Bleibe ich dir treu.

3. Drunten bei dem Schwanenwirt
Zapft mein Schatz Bier und Wein,
Drunten bei dem Schwanenwirt
Zapft mein Schatz Wein.
Wenn mein Schatz Hochzeit macht,
Hab ich eine traurige Nacht,
Geh ich ins Schlafkämmerlein,
Weine um mein Schätzelein.

4. Herzender Schatz, tausender Schatz,
Du hast mir versprochen,
Daß du ja dein Leben lang
Keinen andern liebst.
Keinen andern lieb ich nicht.
Schatz und dich verlaß ich nicht,
Bis mir ja der bittre Tod
Das Herz im Leib abstoßt.
(S. 617-618)
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Lied 907.
Klage
(Aus dem Hanauischen)

1. O Engel, allerschönstes Kind,
Sieh doch, wie ich mich quäle.

2. Wie betrübt ich bin! Wo soll ich hin?
Mein Schatz ist mir genommen.

3. Ich hoffe bald in kurzer Zeit
Einen andern zu bekommen.

4. Der soll ja sein so hübsch und fein,
Viel schöner als der erste.

5. Du hast mir all meine Treu versagt,
Hast mir mein Herz so schwer gemacht.

6. O Frankreich, du verwünschtes Land,
O wärst du nie erfunden.

7. Mein Blut das ringt, mein Herz das springt,
O Engel allerschönstes Kind!
(S. 618)
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Lied 908.
Erfahrung
(Hessen)

1. Ich meinte, ich liebte
Ein treues Schätzelein,
So hat das treue Schätzchen
Ein andern insgemein.

2. Gestern Abend ganz späte
Gieng ich vor seine Thür,
Da hatt das treue Schätzchen
Den Riegel schon dafür.

3. Ich thät so freundlich reden:
Steh auf und laß mich rein!
Da gab es mir zur Antwort:
Ach nein das kann nicht sein.

4. Ich gieng gleich aus der Wege,
Ich stellte mich allein,
Da kam ein andrer gelaufen,
Den ließ es gleich herein.

5. Die Falschheit, die Lüge
Kommt jetzo an das Licht.
Das hab ich längst verspüret
Von deinem Angesicht.

6. [Muß denn ein jeder wißen,
Was ich und du gethan?
Wenn wir uns beide küssen,
Was gehts die Andern an?]
(S. 618-619)
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Lied 910.
Wies Gott will
(Mündlich aus Kurhessen)

1. Schönster Schatz, mein Augentrost,
Hast meiner ganz vergeßen.
Du hast mir ja die Treu versagt,
Hast mir mein Herz so schwer gemacht,
Mich schandbarlich vergeßen.

2. Als ich dich sah zum ersten Mal,
Da thatst du mir gefallen.
Da dacht ich in dem Herzen mein:
Wer mag das schöne Kind wol sein,
Wo mag sie sich aufhalten?

3. Als ich es recht erfahren hatt,
Wo sie sich auf thät halten,
Da drückt ich sie an meine Brust,
Da war sie voller Liebeslust:
An dich will ich mich halten.

4. Die Leut sein schlimm, sie reden viel,
Das wirst du Schatz wohl wißen.
Daß ich in dich verliebet bin,
Das thut die Leute verdrießen.

5. Ich trag ein Ring an meiner Hand,
Darinnen steht sein Namen.
Wenn es von Gott verordnet ist,
So kommen wir beide zusammen.

6. O großer Gott vom Himmel rab,
Der alles thut regieren,
Der Himmel und Erde erschaffen hat,
Wird uns zusammen führen.
(S. 619)
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Lied 911.
(Aus dem Hessen-Darmstädtischen)

1. Schönster Schatz, mein Augentrost,
Hast meiner ganz vergeßen?
Du hast mir all mein Treu versagt,
Hast mir mein Herz so schwer gemacht,
Gänzlich hast mich verlaßen.

2. Des Morgens wenn ich früh aufsteh,
Die Sonn geht auf mit Strahlen,
Seh ich mein Schatz schneeweiß gekleidt,
So hüpft mein Herz vor lauter Freud,
Vor lauter Lieb und Freude.

3. Des Abends, wenn ich schlafen geh,
Denk ich an jene Stunde,
Denk ich an die Herzliebste mein:
Wo mag mein Schatz, mein Engel sein,
Den ich so treulich liebe? -

4. Die Leut sind schlimm, sie reden viel,
Das wirst du selber wißen;
Und wenn ein Herz das eine liebt,
Das andre nun kein Falschheit übt,
So thuts die Leut verdrießen.

5. Ich hab ein Ring, der ist von Gold,
Darinnen steht dein Name;
Und wenns von Gott verordnet ist,
Und wenns von Gott verordnet ist,
So kommen wir zusammen.
(S. 620)
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Lied 912.
Sonst und jetzt
(Gegend von Hildburghausen. L. Erk 6, 10)

1. Vergnügte Stunden,
Wo sind sie gefloßen hin?
Sie sind verschwunden,
Allerschönstes Kind!
Denk ich an die vorge Zeit,
Krieg ich gar viel Herzeleid,
Wie nun, wie nun,
Wie nun die Liebe thut ruhn.

2. Man kann sichs denken,
Wie es um die Liebe steht;
Sie thut sich schwenken,
Wie der Wind sich dreht.
Wie eine Rose blüht sie auf,
So geschwind vergeht sie auch,
Wie nun, wie nun,
Wie nun die Liebe thut ruhn.

3. Ich will es wagen,
Will 'nmal hin zu mein Schätzlein gehn;
Will einmal fragen,
Wie es um sie steht?
Will sie fordern vors Gericht,
Was sie hat mit mir verricht,
Wie nun, wie nun,
Wie nun die Liebe thut ruhn.

4. Schatz, geh in Garten
Unter ein grüns Bäumelein,
Da sollst du warten
Bei eim Glas Wein;
Da wolln wir sprechen
Ein angenehmes Wort,
Und Rosen brechen
An jenem Ort.
(S. 620)
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Lied 913.
Lass fragen sein
(Ende des XVI. Jahrhunderts)

1. Wo find ich dann deins vaters haus,
Seuberliches mägdelein?
Geh das gäßlein auß vnd auß,
So findstu meins vaters haus.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

2. So bellet dann das hündelein dein,
Seuberliches mägdelein!
Ruff den wechter leise ein,
So läst das hündlein sein bellen sein.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

3. So knarret dann das thürlein dein,
Seuberliches mägdelein!
Nim den haspen in die hand,
So gwint die thür ein leisen gang.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

4. So schimmert dann das fewer dein,
Seuberliches mägdelein!
Geuß ein wenig waßer drein,
So läst das fewer sein schimmern sein.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

5. Wo find ich dann dein kämmerlein,
Seuberliches mägdelein?
Bei der kuchen an der wand,
Halt dich auff die rechte hand.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

6. Wo leg ich dann mein hembdlein hin,
Seuberliches mägdelein?
Du fragst mich viel, es nimbt mich wunder,
Heb auff das bett vnd kreuch herunter.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.

7. Wie soll ich dann auff den morgen thun,
Seuberliches mägdelein?
Zihe dich an vnd gehe davon,
Also soltu morgen thun.
Schweig still vnd laß dein fragen sein.
(S. 621)
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Lied 916.
Gruß
(Hessen. Nicolai II, 22)

1. Wenn du zu meim Schätzchen kommst,
Sag: ich ließ sie grüßen;
Wenn sie fräget, wie mirs geht,
Sag: auf beiden Füßen.

2. Wenn sie fräget: ob ich krank,
Sag: ich sei gestorben;
Wenn sie an zu weinen fangt,
Sag: ich käme morgen.
(S. 623)
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Lied 917.
(Anhalt-Dessau)

1. Wenn du bei mein Schätzchen kommst,
Sag ein guten Morgen,
Sag, er soll fein lustig sein
Und nicht für mich sorgen.

2. Hat er keine Sorgen mehr,
Soll sich keine machen,
Bin ich ihm nicht gut genug,
Kann er sich 'ne andre schaffen.
(S. 623)
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Lied 919.
(Breslauer Gegend)

1. Ich hab ja schon so lange
Mein Schätzel nicht gesehn.
"Wärst du hergekommen."

2. Und wenn ich gleich gekommen wär,
Wer weiß, hättst du mich gelaßen ein.
"So thus probieren."

3. Probieren steht einem jeden frei,
Schönster Schatz, steh auf und laß mich ein.
"Was wirst du hinne machen?"

4. Zu sehn deine rothen Wängelein
Und deine schwarzbraun Aeugelein.
"Das brauchst du nicht zu sehn."

5. Gestern Abend sah ich dich bei einem Andern stehn;
Schönster Schatz thu es nimmermehr.
"Heute nicht, morgen wieder."

6. So wie dus morgen wieder thust,
So wünsch ich mich das junge Blut -
"Wohin?"

7. Wol in die kühle Erd hinein,
Daß ich nimmermehr dein Schatz darf sein.
"In Gotts Namen."
(S. 623-624)
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Lied 922.
Die Ungetreue

1. Schöne Augen, schöne Strahlen,
Schöne rothe Wangen prahlen,
Schöne rothe Lippen,
Schöne Marmorklippen
Liebt mein Gesicht.

2. Unter diesen Schönen allen
Thut mir eine nur gefallen;
Aber ihretwegen
Feßeln anzulegen,
Das thu ich nicht.

3. Ich will stets in Freiheit bleiben,
Meine Zeit in Lust vertreiben;
Auch in jungen Jahren
Mein Herz wohl bewahren
Vor Liebesschmerz.

4. Fahre hin, du falsche Seele!
Ich will mich um dich nicht quälen;
Willst du mich nicht lieben,
Sondern nur betrüben,
Bleib, wer du bist!

5. Jetzt hab ich mir vorgenommen,
Nimmermehr zu dir zu kommen;
Denn du bist von Flandern,
Liebst einen um den andern,
Drum haß ich dich.
(S. 626)
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Lied 929.
Die Waldvögelein
(Mündlich aus Oberhessen)

1. Ich gieng einmal spazieren,
Spazieren im Wald,
Da kam ich an ein Börnlein,
Das Waßer war kalt.

2. Da setzt ich mich nieder
Wol auf meine Knie
Und hörte den kleinen
Waldvögelein zu.

3. Sie sangen so lustig,
Sie sangen so fein,
Sie sangen wie mein
Schön Schätzelein.

4. Jetzt möcht ich nur wißen,
Obs wahre wär,
Daß mein schön Schätzchen
Gestorben wär.

5. Gar lange muß ich
In Trauren stehn,
Bis alle Waßer
Zusammengehn.

7. Und alle Waßer
Vergehen ja nicht,
So nimmt auch mein Trauern
Kein Ende nicht.
(S. 629-630)
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Lied 930.
Drohung
(Mündlich aus Hessen)

1. Guten Abend, schönstes Mädchen,
Findt sich nicht bei dir ein Plätzchen,
Da ich könnte kehren ein
Zu dir hin in deine Kammer?
Sonst geh ich hinweg vor Jammer,
Voller Wehmuth, Schmerz und Pein.

2. Ach wie spät kommst du gegangen,
Du kannst nicht zu mir gelangen,
Hör doch was die Glocke schlägt.
Zwölfe hat sie schon geschlagen;
Du darfst dich nicht zu mir wagen,
Meine Mutter wirds gewahr.

3. Deine Mutter die thut schlafen;
Darum kannst du mich rein laßen,
Wenn du willst mein Schätzchen sein.
Sonst geh ich zwei Schritte weiter,
Da ist eins das liebt die Reiter,
Da kann ich bei kehren ein.

4. Schätzlein, was thust du gedenken?
Kannst du so mein Leben kränken?
Sag mirs nur mit einem Wort.
Darf ich nicht dein Mündlein küssen,
Dich in meine Arme schließen,
Geh ich augenblicklich fort.

5. Komm, Herzschönster, komm, mit Freuden
Will ich solches von dir leiden;
Komm, mein Herz, zu mir herein.
Wir wolln lieben, wir wolln scherzen,
Als zwei recht verliebte Herzen,
Bis zu Morgens hellem Schein.
(S. 630)
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Lied 931.
Heimliches Lieben
(Mündlich aus Hessen)

1. Herzensengel, du mein Leben,
Dir hab ich mich ganz ergeben;
Denn so lang als die Gedanken
Thun in meinem Herzen schwanken,
Kommst du mir nicht aus dem Sinn.

2. Dies ist einzig mein Betrüben,
Weil ich dich muß heimlich lieben,
Wenn ich dein, mein Kind, will sprechen,
Muß ich erst die Stund ausrechnen,
Bis es kann allein geschehn.

3. Ich will nun anjetzo schweigen.
Es wird sich die Stunde zeigen,
Da wir uns einander küssen
Und in unsre Arme schließen
Und genießen süßer Ruh.
(S. 630-631)
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Lied 932.
Entfernung
(Mündlich aus Hessen)

1. Mein Schatz hat rothe Backen,
Ach könnt ich bei ihm sein!
Er ist so weit gegangen,
Ich kann ihn nicht erlangen;
Er ist so weit von mir.

2. Daß ich ihn nicht erlangen kann,
Thut mir mein Herz so weh.
Kein Weg soll mich verdrießen,
Kein Steg soll mich verdrießen,
Der zu meim Schätzchen geht.

3. Ich gieng zu jenem Thor hinaus,
Da stand ein weißes Haus.
Daran stand es geschrieben:
Keinen andern sollst du lieben,
Als mich, mein Schatz, allein.
(S. 631)
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Lied 933.
Anklage
(Mündlich aus Hessen)

1. O Schönheit, o Schönheit, wo bist du geblieben,
Wo bist du geflohen hin?
Mein Gestalt ist mir vergangen,
Wie ein Schatten an der Wand.

2. Der mich sonst so treu geliebet,
Spricht mir jetzt nicht einmal zu.
Sollte mich das nicht betrüben?
O du falsche Seele du!

3. Fahr nur du falsche Seele,
Fahr nur hin zur ewgen Ruh.
Lang genug hast mich gequälet,
Hast mir gelaßen wenig Ruh.

4. Kommt der Tag, so kommt mein Leiden,
Kommt die Nacht, ists ebenso.
Zu dem Unglück bin ich geboren,
Bis sie mich legen ins Grab zur Ruh.
(S. 631)
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Lied 934.
Hindernisse
(Mündlich aus Hessen)

1. Als ich vor die Hausthür kam,
Krähte mich das Hühnchen an:
Hühnchen, laß das Krähen sein,
Ich will zu meinem Schätzchen nein.

2. Als ich auf die Treppe kam,
Bellte mich das Hündchen an:
Hündchen, laß das Bellen sein,
Will zu meinem Schätzchen nein.

3. Als ich vor die Stubenthür kam,
Maute mich das Kätzchen an:
Kätzchen, laß das Mauen sein,
Will zu meinem Schätzchen nein.

4. Als ich in die Stube kam,
Knurrte mich der Schwiegervater an:
Schwiegervater, laßt das Knurren sein,
Ich will zu meinem Schätzelein.

5. Als ich in die Kammer kam,
Brummte mich mein Schätzchen an:
Schätzchen, laß dein Brummen sein,
Mit dir will ich bald fertig sein.
(S. 631-632)
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Lied 935.
Gedanken des Mädchens
(Mündlich aus Hessen)

1. Und wenn ich an selbigen Abend gedenk,
Da ich Abschied von dir nahm,
Und die Sonne scheint nicht mehr und ich mußt scheiden von dir,
Mein Herz bleibt stets bei dir.

2. Meine Mutter sagt, ich sollt mir einen reichen nehmen,
Der da hätt viel Silber und Gold;
Aber viel lieber will ich ewig in der Armuth schweben,
Eh ich dich verlaßen sollt.

3. Kein Gold, kein Gut das hab ich nicht,
Drum bin einem reichen zu schlecht;
Aber ich liebe noch einen,
Dem bin ich dann schon recht.

4. Ei ist denn die Armuth so sehr veracht?
Man stellt sie hinter die Thür.
Ja wenn ich tausend Ducaten hätt,
Dann zög man mich herfür.

5. Ich gedenke noch einmal reich zu werden,
Aber nicht an Geld und Gut.
Ja wenn ich die himmlische Freude erwerbe,
Dann bin ich schon reich genug.
(S. 632)
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Lied 936.
Liebestreue
(Thüringen)

1. Allhier auf dieser Erden
Kann ja nichts schönres sein,
Als wenn zwei junge Herzen
Mit einander scherzen
Und treu verliebet sein.

2. Keine Kohle, kein Feuer
Kann brennen so heiß,
Als die verborgene Liebe,
Als die verborgene Liebe,
Von der noch niemand weiß.

3. Man darf nicht alles glauben,
Nicht alles, was man sagt;
Hab ichs in meinem Herzen
Nichts als Kummer und Schmerzen
Bei Tag und bei der Nacht.

4. Da drüben an jener Linden
Da liegt ein breiter Stein,
Darauf da steht geschrieben:
Du sollst keine andre lieben,
Als nur wie mich allein.

5. Da kam das kleine Waldvögelein
Und sang das Liedelein:
Begraben mußt du werden
Wol in die grüne Erden
Vor lauter Liebestreu.
(S. 632)
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Lied 937.
Feinsliebchen
(Mündlich aus Hessen)

1. Ei soll ich denn leiden und habs nicht verschuldt?
Herzallerliebst Schätzchen, das heißt man Geduld.

2. Wo ist denn mein Schätzchen, das mich so lieb hat?
Da draußen im Garten, pflückt Röselein ab.

3. Geh zu mir in Garten, geh zu mir in Klee,
Komm klag mir dein Jammer, dazu auch dein Weh.

4. Was soll ich dir klagen, mein herztausiger Schatz!
Jetzt müßen wir scheiden, für uns ist kein Platz.

5. Wenn all die Leute sagen, mein Schatz sei nichts nutz,
So lieb ich mein Schätzchen den Leuten zum Trutz.

6. Wenn all die Leute sagen, mein Schätzchen sei schwarz,
Wo schwärzer, wo lieber, mein einziger Schatz.

7. Wenn all die Leute schlafen und ich wiederkomm,
So rufet mein Schätzchen: Ei Schatz sei willkomm.
(S. 632-633)
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Lied 938.
(Niederrhein)

1. Wo ist dann das Mädchen, das mich so lieb hat?
Es ist draußen im Garten, pflückt Röselein ab.

2. Komm zu mir in den Garten, komm zu mir in den Klee,
Und klag mir dein Jammer und klag mir dein Weh.

3. Was soll ich dir denn klagen, mein herztausendster Schatz!
Wir beide müßen scheiden und finden kein Platz.

4. Dort oben, dort droben, wo's kaiserlich ist!
Mein Schatz ist mir lieber als Geld auf dem Tisch.

5. Und schlag mir ein Fenster in das Herze hinein,
Dardurch du kannst sehen, wie treu als ich dir sein.

6. Wann all die Leute schlafen und ich bin noch auf,
So mach ich meinem Schätzchen die Hinterthür auf.

7. Die Hinterthür auf und die Vorderthür zu;
So glauben meine Leute, 's wär alles in der Ruh.
(S. 633)
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Lied 939.
Liebeslied
(Mündlich aus Hessen)

1. Jetzunder geht mein Trauren an,
Die Zeit und Stund ist kommen;
Darüber ist mein Herz betrübt;
Mein Schatz ist mir genommen.

2. Ach schönster Schatz, wie Rosen roth,
Wer hat dich denn verführet?
Das haben die falschen Zungen gethan,
Die haben uns beide verführet.

3. Die falschen Zungen die reden gar viel,
Das wirst du Schatz! wohl wißen;
Und wenn ein Herz das andre liebt,
So thuts die Leute verdrießen.

4. Ein goldnen Ring trägt sie an der Hand,
Darinnen steht mein Namen,
Und wenn es von Gott verordnet ist,
So kommen wir zusammen.

5. Der hohe Gott vom Himmel her,
Der alles thut regieren,
Der Himmel und Erde geschaffen hat,
Wird uns zusammen führen.

6. Da droben steht ein hohes Haus,
Ist ausgezeichnet mit Blumen,
Darinnen mein schön Schätzchen wohnt;
Ich darf nicht zu ihr kommen.
(S. 633-634)
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Lied 941.
Abschied

1. O Berlin, ich muß dich laßen,
O du wunderschöne Stadt!
Und darinnen muß ich laßen
Meinen auserwählten Schatz.

2. Schönster Schatz, du thust mich kränken
Tausendmal in einer Stund:
Wenn ich nur das Glück könnt haben,
Dir zu küssen deinen Mund.

3. Zwar bin ich noch jung von Jahren,
Mir das Reisen wohl gefällt,
Etwas neues zu erfahren,
Wie es zugeht in der Welt.

4. Wir haben oft beisammen geseßen
Manche schöne halbe Nacht,
Manchen Schlaf dabei vergeßen
Und die Zeit so zugebracht.

5. O ihr Wolken, gebet Waßer,
Daß ich weinen kann genug;
Meine Aeugelein sind naßer,
Naßer als der Donaufluß.

6. Mein Schatz, wenn du mir willst schreiben,
Schreibe mir ein Briefelein,
Daß du mir getreu willst bleiben;
Drücke auch dein Herz hinein!

7. Jetzt spann ich mein zwei Pistolen,
Thu vor Freuden zwei, drei Schuß
Meinem Schätzchen zu Gefallen,
Weil ich von ihr scheiden muß.
(S. 634-635)
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Lied 944.
Trotz
(Mündlich aus Hessen)

1. Schätzchen, was fehlet dir,
Daß du nicht redst mit mir?
Nein ich kann dich gar nicht leiden,
Du hast einen andern an der Seiten,
Der dir viel lieber ist.

2. Keinen andern hab ich nicht,
Schatz und ich verlaß dich nicht.
Jetzt geh ich weiter
Und werd ein Reiter,
Daß du mich nimmer siehst.

3. Wenn ich ein Reiter bin,
Schreib ich ein Brieflein hin.
Dich laß ich grüßen
Und du sollst wißen,
Daß ich ein Reiter bin.

4. Hamburg du schöne Stadt,
Wo mein Schatz gestanden hat,
Da hört man gleich die Trommeln rühren,
Dann heißt es gleich zum Ausmarschieren,
O wie schön ist das.

5. O wie schön ist das,
Wenn man kein Schatz mehr hat.
Dann kann man schlafen ohne Sorgen
Von dem Abend bis zum Morgen,
O wie schön ist das!

6. O wie hart ist das,
Wenn man ein Schätzchen hat
Und muß reisen auf fremden Straßen,
Muß seinen Schatz einem andern überlaßen,
O wie hart ist das!
(S. 635-636)
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Lied 946.
Abschied
(Aus Meurs und dem Bergischen. Erk I, 55)

1. Abschied muß ich nehmen hier,
Weiter muß ich wandern.
O du allerschönstes Kind,
Heirat keinen andern.

2. Gräm dich nicht und zürn mir nicht,
Werd bald wieder kommen,
Geschieht es auch im Winter nicht,
Geschieht es doch im Sommer.

3. Hörst du dann die Vögelein
Durch die Wälder singen,
So gedenke, daß man dir
Brief und Botschaft bringe.

4. Arm bin ich, das weißt du wohl,
Muß ich selber sagen;
Doch so viel als du nur bist,
Thu ich nach dir fragen.

5. Hochmuth und ein stolzer Sinn
Ist ein schlechtes Prahlen;
Mancher ist gestiegen hoch,
Hat doch müßen fallen.

6. Sobald als sich der Wind umdreht
Allhier auf freier Straße,
So gedenke, daß ich dich
Nimmermehr verlaße!
(S. 636-637)
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Lied 947.
Der Brautkranz
(Schlesisch. Hoffmann und Richter, 127)

1. Braut, wo ist dein Kränzchen hin,
Das dir stand so niedlich grün?
Ach das Kränzchen geht dir nah,
Es ist leider nicht mehr da.

2. Kränze stehen zwar sehr schön,
Doch die stets im Kranze gehn,
Werden öfters ausgelacht:
Drum o Kränzchen, gute Nacht!

3. Deines Hauptes schönste Zier,
Dieses Kränzchen raubt man dir.
Wo nimmst dus wol wieder her?
Sorge nicht, du kriegsts nicht mehr.

4. Laß das Kränzchen Kränzchen sein,
Denn es bringt dir doch nichts ein,
Aber viel Gewinn hast du,
Gehst du ohne Kranz zur Ruh.

5. Erstlich liegst du nicht allein,
Zweitens schläfst du nicht bald ein,
Dann erwärmest du dich bald,
Ist es gleich im Winter kalt.

6. Sicher ziert es übers Jahr
Deiner kleinen Tochter Haar.
O wie schön wirds dieser stehn,
Denn es stand der Mutter schön.

7. Oder käme auch nun schon
Uebers Jahr ein kleiner Sohn:
Gelt, dies Söhnchen wär dir lieb,
Weil dein Kranz in ihm beklieb.

8. Gute Nacht nun, liebe Braut!
Sonsten werd ich zu vertraut.
Morgen grüßet man dich schlau,
Nicht mehr Braut, nein junge Frau.

9. Lachst du heute über mich,
Lach ich morgen über dich;
Denn du mußt bekennen frei,
Daß mein Scherz doch Wahrheit sei.

10. Fragst du, wer der Schäker sei?
Ich bekenn mich frank und frei
Zu der kleinen Schäkerei,
Hör, ich bins bei meiner Treu.
(S. 637)
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Lied 948.
Besuch bei der Liebsten
(Süddeutschland)

1. Dort drauß da steht ein Haselbusch,
Wol eine schöne Staude;

2. Hab ich mir ein Schätzel auserwählt
Mit zwei schwarzbraunen Augen.

3. Und als ich vor das Lädlein kam,
Da darf ich nicht anklopfen.

4. Klopf ich nicht mehr als einmal an,
Gleich thät sie mir aufmachen.

5. Und als ich vor die Bettlad kam,
Ganz ruhig thät sie schlafen.

6. Gab ihr ein Kuss auf ihren Mund,
Ganz freundlich thät sie lachen.

7. Und wenn die Sonn am höchsten steht,
Da wollt sie mich versenken.

8. Und als ich vor das Wäßerlein kam,
Da wollt sie mich ersaufen.
(S. 637-638)
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Lied 950.
Klage
(Mündlich aus Hessen)

1. Schatz, wie lang soll ich noch
Tragen das bittre Joch?
Sagtest, du liebtest mich,
Aber du haßest mich.
Alles scheint finster und trüb,
Weil du vergißt die Lieb.

2. Wenn ich nach Hause geh,
Thut mir mein Herz so weh.
Als ich nun weiter komm,
Sah ich noch einmal herum,
Sah ich mein Schätzchen so schön
Bei einem andern stehn.

3. Wenn du mein Schatz willst sein,
Mußt du mich lieben allein,
Mußt hübsch zu Hause bleiben,
Mußt andre Bursche meiden.
Wenn du dasselbe nicht thust,
Hast du zu mir keine Lust.

4. Aus Marmel- und Edelstein
Hau ich meim Schatz ein Grabstein.
Geht hin und leset ihn.
Was ich euch sagen will,
Traut der Schönheit nicht gar,
Sie trägt große Gefahr.
(S. 639)
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Lied 951.
Ade zur guten Nacht
(Hessen)

1. Gute Nacht, mein Engel,
Gute Nacht, mein liebster Schatz!
Bei dir hab ich geseßen,
Hab manchen Schlaf vergeßen,
Ade zur guten Nacht!

2. Wenn ich dich anschaue,
Lieben muß ich dich,
Von wegen deiner Augen,
Von wegen deiner Augen,
Die lachen gegen mich.

3. Und deine schwarzbraunen Augen
Die haben mich verwundt.
Ach komm nur beizeiten,
Ach komm nur beizeiten
Und mach mein Herz gesund.

4. Und komm ich unter die Erden
Und komm ich unter das Gras:
Begraben muß ich werden,
Wol unter die kühle Erden.
Ade zur guten Nacht!
(S. 639)
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Lied 953.
Es wär eine Schande
(Mündlich aus Hessen)

1. Mein Schatz ist mir lieber als Rosmarin,
Es ist mir für tausend Ducaten nicht feil.

2. Tausend Ducaten ist auch ein schön Geld;
Mein Schatz ist mir lieber als all die Welt.

3. Ich wollt wünschen, es wäre heut noch wahr,
Wir beide wir stünden wol vor dem Altar.

4. Und wenns unsre Eltern nicht haben wollen,
Daß wir uns beide heiraten sollen,

5. Und unser Heiraten gieng wieder zurück,
So wärs eine Schande für mich und für dich.
(S. 640)
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Lied 958.
Reigentanz
(Kessenich und Poppeldorf bei Bonn)

1. Jungfer gebt mir die weiße Hand
Und geht mit mir an diesen Tanz!
Rosenblumen auf meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.

2. Jungfer, ihr sollt tanzen
In diesem Rosenkranze!
Rosenblumen auf meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.

3. Jungfer, springt wacker auf die Schuh,
Morgen wolln wir sie lappen thun.
Rosenblumen auf meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.

4. Jungfer, ihr sollt küssen,
Das thät die Jungfer lüsten.
Rosenblumen auf meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.

5. Jungfer, ihr sollt nichen,
|nichen=neigen
Das thät die Jungfer strichen.
|strichen=gefallen
Rosenblumen auf meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.

6. Jungfer, ihr sollt scheiden;
Das thät der Jungfer leide.
Rosenblumen an meinen Hut;
Hätt ich Geld und das wär gut;
Blumen an mein Hütchen.
(S. 642-643)
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Lied 961.
Liebespein
(Mündlich aus Hessen)

1. Ich lieb und leid und darfs nicht sagen,
O unerhörte Pein.
Ja lieben und nicht hoffen
Das heißt die Lieb gebrochen.
O Himmel, schönster Himmel,
O Himmel, hilf mir doch!

2. Ach was ich gerne hätte,
Das wird mir jetzt geraubt.
Ich quäle mich ja täglich,
Doch alles ist vergeblich.
O Himmel, schönster Himmel,
O Himmel hilf mir doch!

3. Daß sie nen andern an der Seite hat,
Das hätt ich nicht geglaubt.
Ich sehe mein Vergnügen
In fremden Armen liegen.
O Himmel, schönster Himmel,
O Himmel, hilf mir doch!

4. Ade! jetzt muß ich scheiden,
Ade! jetzt muß ich fort;
Muß reisen fremde Straßen,
Muß meine Lieb verlaßen.
O Himmel, schönster Himmel,
O Himmel, hilf mir doch!

5. Die Thür, die steh schon offen,
Da ich sollt kehren ein.
Thut mich nicht Liebe laben,
Wird bald man mich begraben,
O Himmel, schönster Himmel,
O Himmel, hilf mir doch!
(S. 644)
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Lied 964.
Klage

1. Die Sonne scheint nicht mehr
So schön als wie vorher,
Der Tag ist nicht so heiter,
So liebreich gar nicht mehr.

2. Das Feuer kann man löschen,
Die Liebe nicht vergeßen;
Das Feuer brennt so sehr,
Die Liebe noch viel mehr.

3. Mein Herz ist nicht mehr mein.
O könnt ich bei dir sein,
So wäre mir geholfen
Von aller meiner Pein.

4. Das Feuer kann man löschen,
Die Liebe nicht vergeßen;
Das Feuer brennt so sehr,
Die Liebe noch vielmehr.
(S. 645)
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Lied 967.
Der Reif
(Rheinländisch. Kretzschmer I, 148)

1. Es fiel ein Reif in Frühlingsnacht
Wol über die schönen Blümelein,
Sie sind verwelket, verdörret.

2. Ein Knabe hat ein Mädlein lieb,
Sie liefen heimlich von Hause fort,
Es wußts nicht Vater noch Mutter.

3. Sie liefen weit ins fremde Land,
Sie hatten weder Glück noch Stern,
Sie sind verdorben, gestorben.

4. Auf ihrem Grab Blaublümchen blühn,
Umschlingen sich treu wie sie im Grab,
Der Reif sie nicht welket, nicht dörret.
(S. 646)
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Lied 968.
Brünnlein
(Des Knaben Wunderhorn III, S. 71)

1. Hab ein Brünnlein mal gesehen,
Draus thät fließen lauter Gold,
Thäten dort drei Jungfern stehen,
Gar so schön und gar so hold.

2. Thäten all so zu mir sprechen:
Trinkst du aus dem Brünnelein,
Kriegt dich einer bei dem Kragen,
Wirft dich in den Brunnen nein.

3. Ihr schön Jungfern kühnlich glaubet,
Will der Durst nicht löschen hier,
Wann die schönste mir erlaubet
Einen zwoten Kuss allhier.

4. Diese mit den schwarzen Augen
Küss ich gern, trau aber nicht;
Sie kann nur zum Zanken taugen,
Aber zu der Liebe nicht.

5. Diese mit den grauen Augen,
Diese falsche mag ich nicht;
Kann allein zum Roppen taugen,
Kratzt den Buhlen ins Gesicht.

6. Diese mit den blauen Augen,
Diese küss ich gar zu gern;
Diese kann zur Liebe taugen,
Diese gleicht dem Morgenstern.
(S. 646-647)
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Lied 969.
Die Verschmähte
(Mündlich aus Hessen)

1. Was hab ich meinem Schätzlein zu Leide gethan?
Er geht an mir vorüber und sieht mich nicht an;
Er schlägt seine Augen wol unter sich,
Und sieht eine andre viel lieber als mich.

2. Das macht sein stolzer Eigensinn,
Weil ich ihm nicht schön und reich genug bin.
Ei, bin ich denn nicht reich, so bin ich doch fromm:
Veracht mich nicht, ich bitte dich drum.

3. Ich will mein Herze nicht länger mehr quälen,
Ich will mir ein ander schön Schätzelein nehmen:
Wol aus den Augen, wol aus dem Sinn,
Fahr immer, fahr immer, fahr immer nur hin!

4. Fahr immer nur hin, ich achte dich nicht,
Ich hab meinen Sinn auf ein andern gericht.
Ich hab alle meine Gedanken von dir abgewandt;
Es wär beßer, ich hätte dich niemals erkannt.
(S. 647)
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Lied 971.
(Schlesisch)

1. Was hab ich denn meinem Feinsliebchen gethan,
Sie geht ja vorüber und schaut mich nicht an,
Sie schläget die Augen wol hinter sich
Und liebt einen andern weit lieber als mich.

2. Das machet ihr Stolz und ihr eigener Sinn,
Weil ich ihr nicht schön und nicht reich genug bin.
Und bin ich denn auch nicht so schön und so reich,
So bin ich gesund doch und grade und gleich.

3. Ich will mir mein Herze nicht länger mehr quäln,
Ich will mir ein ander schön Schätzchen erwähln.
Wol aus den Augen, wol aus dem Sinn!
O Herzchen, schön Schätzchen, fahr immer dahin!

4. Fahr immer dahin, wo du gewesen bist!
Die Berge sind hoch, du steigest sie nicht.
Wie hoch sind die Berge, wie tief ist das Thal,
Ich seh dich, mein Schätzchen, zum letzten Mal.

5. Ei junger Gesell, ich rathe dirs nicht,
Die Waßer sind tief, du schwimmst sie ja nicht,
Wie tief sind die Waßer, sie habn keinen Grund -
So stehts um die Liebe, 's ist Alles umsonst.
(S. 647-648)
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Lied 972.
Petersilie

1. Was hab ich meinem Schätzchen zu Leide gethan?
Es geht wol bei mir her und sieht mich nicht an;
Es schlägt seine Augen wol unter sich
Und sieht einen andern Schatz wol lieber als mich.

2. Petersilie das edle grüne Kraut!
Was hab ich meinem Schätzelein so vieles vertraut;
Vieles Vertrauen thut selten gut,
So wünsch ich meinem Schätzelein alles Guts.

3. Alles Guts und noch vielmehr,
Ach wenn ich nur ein Stündelein bei meinem Schätzchen wär;
Ein Viertelstündchen, zwei und drei,
Damit ich mit meinem Schatz zufrieden sei.
(S. 648)
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Lied 973.
Herzensweh
(Thüringen)

1. Mein Herzchen thut mir gar so weh,
Das macht weil ich in Trauren steh.
Mein Herzchen thut mir weh,
Gleich wenn ich dich anseh;
Ach soll ich dich verlaßen,
Das thu ich nimmermeh! -

2. Mein Herzchen thut mir gar so weh,
Das macht, weil ich in Sorgen geh.
Wenn ich im Garten steh,
Meine süße Blum nicht seh,
Um eine weiße Lilje
Thut mir mein Herz so weh!
(S. 648)
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Lied 976.
(Anfang des XVIII. Jahrhunderts)

1. In meinem Buhlen Gärtelein
Da lage ich und schlief,
Da traumte mir ein Träumelein
Wie es schneiet über mich.

2. Und da ich nun erwachte,
Und es war aber nicht:
Es waren die rothen Röselein,
Die blühten über mich.

3. Ich brach mir die Röslein abe
Zu einem Kranze,
Ich schickt sie meinem feinen Lieb
Zum Lobetanze.

4. So bauet ich mir ein Häuselein
Von Petersilgen.
Womit war es bedecket?
Mit rothen Lilgen.

5. Und da mein Haus gebauet war,
Beschert mir Gott ein Weib,
Ein Mägdel von achtzehn Jahren,
Da war gut wohnen bei.
(S. 650)
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Lied 977.
(Odenwald)

1. O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Du edler grüner Zweig,
Du grünest ja im Winter,
Im Sommer allzugleich.

2. Wol heute oder morgen
Da bleib ich noch bei dir,
Wann aber kommt der dritte Tag,
Da scheid ich ganz von dir.

3. Wann kommst du aber wieder,
Herzallerliebster mein?
Wanns schneiet rothe Rosen
Und regnet kühlen Wein.

4. Es schneiet keine Rosen
Und regnet auch kein kühlen Wein,
So kommst du auch nicht wieder,
Herzallerliebster mein.

5. Wenn ich auch wiedrum käme,
Was würd es helfen dich?
Ich habe dich geliebet,
Aber heiraten thu ich dich nicht.

6. In meines Vaters Gärtchen
Legt ich mich nieder und schlief,
Da träumet mir ein Träumelein:
Es regnet über mich.

7. Ein Haus ließ ich mir bauen
Von Rosen und Thymian,
Von Buchsbaum ausstaffiret,
Von Rosen und Thymian.

8. Als ich das Haus erbauet hatt,
Beschert mir Gott was nein,
Ein Bürschchen von achtzehn Jahren,
Das soll mein eigen sein.
(S. 650)
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Lied 978.
(Uhland I, 1. 68. XVI. Jahrhundert)

1. Es stet ein lind in diesem tal,
Ach gott! was tut sie da?
Sie will mir helfen trauren,
Daß ich kein bulen hab.

2. So traur, du feines lindelein,
Und traur das jar allein!
Hat mir ein brauns maidlein verhaißen
Sie wöll mein aigen sein.

3. Ich kam wol in ein gärtelein
Darinnen ich entschlief,
Mir traumet also süße,
Wie mein feins lieb gegen mir lief.

4. Sie tet mich freundlich umbfangen,
Sie gab mir vil der frewd,
Nach ir stet mein verlangen,
Ich wünsch ir vil guter zeit.

5. Und da ich auferwachet,
Da war es alles nichts,
Dann nur die liechten röselein
Die reisten her auf mich.

6. So reis, so reis, feins röselein,
So laß dein reisen sein!
Hat mir ein feins maidlein verhaißen,
Sie wöll mein aigen sein.

7. Da brach ich mir der blätlein ab
Als vil als ich ir fand,
Und gabs der allerliebsten mein
In ir schneweiße hand.

8. Da macht sie mir ein kränzlein drauß
Und setzet mirs auf mein har,
Das kränzlein tet mich erfrewen
Vil lenger dann ein jar.

9. Und da das jar herumbher kam
Das kränzlein mir verdarb,
Was fraget ich nach dem kränzelein,
Da ich mein lieb erwarb?

10. Das liedlein sei gesungen,
Der liebsten zu dienst gemacht!
Ich wünsch ir vil frewd und wunne
Und auch vil guter nacht.
(S. 651)
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Lied 979.
(Vom Rhein. Kretzschmer II, 183)

1. Das Mägdlein im Brunngarten gieng
Und setzte sich nieder und schlief;
Es that sich da ein schweren Traum
Von seinem schön Herzlieb.

2. Und als das Mädchen wachend war,
Da war es nicht also,
Da waren drei edle Rosen
Gefallen in seinen Schoos.

3. Es nahm die Rosen zusammen,
Davon wand es einen Kranz,
Damit gieng es lustwandeln
Zur Linden wol auf den Tanz.

4. Und als es zum Dorf gekommen war,
Wol vor des Wirthen Haus,
Da stand ihr fein Herzliebchen
Und schaut zum Fenster hinaus.

5. Er bot ihr guten Morgen,
Dazu einen fröhlichen Tag:
Ich seh an deinen braun Augen,
Dein Herzlein trägt Ungemach.

6. Das Ungemach, das ich trage,
Gut Lieb, das kommt von dir.
Du hast mir Treu verheißen
Und kehrst dich nun von mir.

7. Und daß ich mich von dir kehren muß,
Das haben mein Freunde gethan,
Die wollten mir ein ander Lieb geben
Und das viel reicher war.

8. Ein ander Lieb zu trauen
Allein um Geld und Gut,
Viel lieber die behalten,
Die mir wohlgefallen thut.

9. Und wenn es Trauben regnet,
Dann thaut es kühlen Wein,
Dann wollt ich dich Mägdlein trauen,
Dann soll die Hochzeit sein.

10. Die Hochzeit die wir halten,
Die halten wir beid in der Nacht,
Dann schläft mein Vater und Mutter,
Wir zwei wir halten die Wacht.
(S. 651-652)
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Lied 980.
(Des Knaben Wunderhorn II, S. 223)

1. "Wol heute noch und morgen
Da bleibe ich bei dir,
Wenn aber kommt der dritte Tag,
So muß ich fort von hier."

2. "Wann kommst du aber wieder,
Herzallerliebster mein,
Und brichst die rothen Rosen
Und trinkst den kühlen Wein?"

3. "Wenns schneiet rothe Rosen,
Wenns regnet kühlen Wein;
So lang sollst du noch harren,
Herzallerliebste mein."

4. Gieng sie ins Vaters Gärtelein,
Legt nieder sich, schlief ein;
Da träumet ihr ein Träumelein,
Wies regnet kühlen Wein.

5. Und als sie da erwachte,
Da war es lauter nichts;
Da blühten wol die Rosen
Und blühten über sie.

6. Ein Haus thut sie sich bauen
Von lauter grünem Klee,
Thät aus zum Himmel schauen
Wol nach dem Rosenschnee.

7. Mit gelb Wachs thät sies decken,
Mit gelber Lilie rein,
Daß sie sich könnt verstecken,
Wenns regnet kühlen Wein.

8. Und als das Haus gebauet war,
Trank sie den Herrgottwein;
Ein Rosenkränzlein in der Hand
Schlief sie darinnen ein.

9. Der Knabe kehrt zurücke,
Geht zu dem Garten ein,
Trägt einen Kranz von Rosen
Und einen Becher Wein.

10. Hat mit dem Fuß gestoßen
Wol an das Hügelein;
Er fiel, da schneit es Rosen
Und regnets kühlen Wein.
(S. 652)
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Lied 981.
Abschiedslied

1. So viel Stern am Himmel stehen
An dem güldnen blauen Zelt;
So viel Schäflein als da gehen
In dem grünen, grünen Feld;
So viel Vöglein als da fliegen,
Als da hin und wieder fliegen,
So viel mal seist du gegrüßt!

2. Soll ich dich dann nimmer sehen,
Nun ich ewig ferne muß?
Ach, das kann ich nicht verstehen,
O du bittrer Scheidekuss!
Wär ich lieber doch gestorben,
Es ich mir ein Lieb erworben,
Wär ich jetzt nicht so betrübt.

3. Weiß nicht ob auf dieser Erden,
Die des herben Jammers voll,
Nach viel Trübsal und Beschwerden
Ich dich wieder sehen soll.
Was für Wellen, was für Flammen
Schlagen über mir zusammen -
Ach, wie groß ist meine Noth!

4. Mit Geduld will ich es tragen,
Denk ich immer nur zu dir,
Alle Morgen will ich sagen:
O mein Lieb, wann kömmst du mir?
Alle Abend will ich sprechen,
Wann mir meine Aeuglein brechen:
O mein Lieb, gedenk an mich!

5. Ja, ich will dich nicht vergeßen,
Enden nie die Liebe mein;
Wenn ich sollte unterdessen
Auf dem Todbett schlafen ein,
Auf dem Kirchhof will ich liegen,
Wie ein Kindlein in der Wiegen,
Das die Lieb thut wiegen ein.
(S. 652-653)
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Lied 982.
Bildchen

1. Auf dieser Welt hab ich keine Freud,
Ich hab einen Schatz und der ist weit,
Er ist so weit, er ist nicht hier,
Ach wenn ich bei meinem Schätzchen wär.

2. Ich kann nicht sitzen, ich kann nicht stehn,
Ich muß zu meinem Schätzchen gehn;
Zu meinem Schatz da muß ich gehn,
Und sollt ich vor dem Fenster stehn.

3. "Wer ist denn draußen, wer klopfet an,
Der mich so leis aufwecken kann?"
Es ist der Herzallerliebste dein,
Steh auf, steh auf und laß mich rein.

4. "Ich steh nicht auf, laß dich nicht rein,
Bis meine Eltern zu Bette sein;
Wenn meine Eltern zu Bette sein,
So steh ich auf und laß dich rein."

5. Was soll ich hier nun länger stehn,
Ich seh die Morgenröth aufgehn,
Die Morgenröth, zwei helle Stern,
Bei meinem Schatz da wär ich gern.

6. Da stand sie auf und ließ ihn ein,
Sie heißt ihn auch willkommen sein,
Sie reicht ihm die schneeweiße Hand,
Da fängt sie auch zu weinen an.

7. Weine nicht, weine nicht, mein Engelein,
Aufs Jahr sollst du mein eigen sein,
Mein eigen sollst du werden gewiss,
Sonst keine es auf Erden ist.

8. Ich zieh in Krieg auf grüne Heid,
Grüne Heid die liegt von hier so weit,
Allwo die schönen Trompeten blasen,
Da ist mein Haus von grünem Rasen.

9. Ein Bildchen laß ich malen mir,
Auf meinem Herzen trag ichs hier;
Darauf sollst du gemalet sein,
Daß ich niemal vergeße dein.
(S. 653-654)
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Lied 983.
Keine Freude
(Hessen und anderwärts)

1. Auf dieser Welt hab ich keine Freud,
Ich hab ein Schatz und der ist weit,
Er ist wol über Berg und Thal,
Daß ich ihn nicht mehr sehen kann.

2. Ich gieng wol über Berg und Thal,
Da hört ich eine Nachtigall;
Sie sang so hübsch, sie sang so fein:
Diesen Abend will ich bei dir sein.

3. Und als ich in die Vorstadt kam,
Mein Schatz wol auf der Schildwacht stand:
Ach Schatz, ach Schatz du kränkest mich,
Mein Fleisch und Blut verwandelt sich.

4. Guten Morgen lieber Goldschmied mein,
Schmied meinem Schatz ein Ringelein,
Schmied ihn an ihre rechte Hand,
Sie soll mit mir ins Schwabendland.

5. Ins Schwabendland da mag ich nicht,
Denn lange Kleider trag ich nicht.
Lange Kleider und spitze Schuh
Die kommen keinem Baurmädchen zu.
(S. 654)
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Lied 984.
(Des Knaben Wunderhorn III, 81)

1. Auf dieser Welt hab ich kein Freud,
Ich hab ein Schatz und der ist weit;
Wenn ich nur mit ihm reden könnt,
So wär mein ganzes Herz gesund.

2. Frau Nachtigall, Frau Nachtigall!
Grüß meinen Schatz viel tausendmal;
Grüß ihn so hübsch, grüß ihn so fein,
Sag ihm, er soll mein eigen sein.

3. Und komm ich vor ein Goldschmiedshaus,
Der Goldschmied schaut zum Fenster raus:
Ach Goldschmied, lieber Goldschmied mein,
Schmied mir ein feines Ringelein.

4. Schmieds nicht zu groß, schmieds nicht zu klein,
Schmieds für ein schönes Fingerlein;
Auch schmied mir meinen Namen dran,
Es solls mein Herzallerliebster han.

5. Hätt ich ein Schlüßel von rothem Gold,
Mein Herz ich dir aufschließen wollt,
Ein schönes Bild das ist darein,
Mein Schatz, es muß dein eignes sein.

6. Wenn ich nur ein klein Waldvöglein wär,
So säß ich auf dem grünen Zweig;
Und wenn ich genug gepfiffen hätt,
Flög ich zu dir, mein Schatz, ins Reich.

7. Wenn ich zwei Taubenflügel hätt,
Wollt fliegen wol über die ganze Welt;
Wollt fliegen über Berg und Thal
Hin wo mein Herzallerliebster wär.

8. Und wann ich endlich bei dir wär,
Und du redst dann kein Wort mit mir,
Mußt ich in Trauren wieder fort,
Ade mein Schatz, ade von dir.
(S. 654-655)
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Lied 985.
Abschied
(Hessen)

1. Liebchen ade!
Scheiden thut weh!
Weil ich dann scheiden muß,
So gib mir einen Kuss.
Liebchen ade!
Scheiden thut weh.

2. Liebchen ade!
Scheiden thut weh!
Wahre der Liebe dein,
Stets will ich treu dir sein.
Liebchen ade!
Scheiden thut weh!

3. Liebchen ade!
Scheiden thut weh!
Wein nicht die Aeuglein roth,
Trennt uns ja selbst kein Tod.
Liebchen ade!
Scheiden thut weh!
(S. 655)
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Lied 986.
Liebesleid
(Des Knaben Wunderhorn II, 200)

1. Ich habe einen Schatz und den muß ich meiden,
Muß von ihm gehn, kein Wort mit ihm zu reden,
Das Herze in dem Leib möchte mir vergehn.

2. Den Sonntag, den Montag in aller Fruh
Schickt mir mein Schatz die traurige Botschaft zu,

3. Ich sollte ihn begleiten bis in das kühle Grab,
Dieweil er mich so treulich geliebet hat.

4. Ich habe ein Herz, ist härter als Stein,
Wo tausend Seufzer verborgen sein.

5. Viel lieber wär mirs, ich läg in einem Grab,
So käm ich ja von allem meinem Trauren ab.
(S. 655)
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Lied 987.
(Des Knaben Wunderhorn II, 201)

1. Den Sonntag, den Montag in aller Fruh
Da kam mir eine traurige Botschaft zu,
Dieweil ich von meim Schatz hatt Abschied genommn,
Ich sollte doch noch einmal zu ihr kommn.

2. Und da ich zu ihr gekommen bin,
Da that sie mir was sagen in aller Still,
Ich sollt sie nicht verlaßen in aller ihrer Noth,
Ich sollt sie treulich lieben bis in den Tod.

3. Schau du es mir unter mein Angesicht,
Schau, wie mich die Liebe hat zugericht!
Kein Feuer ist auf Erden, was brennet so heiß,
Als heimliche Liebe, von der niemand nicht weiß.

4. Wollt wünschen, 's wär wahr, ich läg in einem Grab,
So käm ich ja von all meinem Trauern ab;
Mit Trauern und mit Weinen verbring ich meine Zeit,
Dieweil ich nicht kann haben, was mein Herz erfreut.

5. Ich bitt, du wollst bei meiner Begräbniss sein
Und wollst mich helfen legen ins Grab hinein;
Ich bitt, du wollst mich helfen tragen in das Grab,
Dieweil ich dich von Herzen treu geliebet hab.
(S. 655-656)
_____



Lied 988.

1. Des Sonntag Morgens in aller Fruh
Da kam mir eine traurige Botschaft zu,
Dieweil ich von meinem Schatz hab Abschied genommen,
Ich sollt doch noch einmal zu ihr kommen.

2. Und da ich zu ihr gekommen bin,
Da thät sie mir sagen in aller Still:
Ich sollt sie nicht verlaßen in aller ihrer Noth,
Ich sollt sie treulich lieben bis in den Tod.

3. Schau an mein bleiches Angesicht,
Schau an, wie die Lieb es hat zugericht.
Kein Feuer auf Erden mag brennen so heiß
Als heimliche Liebe, da niemand von weiß.

4. Ich hab einen Schatz und den muß ich meiden,
Muß von ihm gehn, kein Wort mit ihm reden.
Und hätt ich ein Herz viel härter als Stein,
So könnt ich doch nimmer wieder frölich sein.

5. Disteln und Dornen die stechen ja so sehr,
Aber falsche Zungen die stechen noch viel mehr.
Lieber wollt ich gehn, wo Disteln und Dornen stehn,
Als wo zwei falsche Zungen beisammen gehn.

6. Mit Trauern da muß ich schlafen gehn,
Mit Trauern muß ich wieder aufstehn;
Mit Weinen und Klagen vertreib ich meine Zeit,
Dieweil ich nicht kann haben was mein Herz erfreut.

7. Nun bitt ich, du wollst bei meinem Begräbniss sein,
Und wollst mich auch legen ins Grab hinein,
Und wollst mich helfen tragen ins kühle Grab,
Dieweil ich dich so treulich geliebet hab.

8. Unter meinem Herzen da liegt ein großer Stein,
Darunter liegt begraben die Herzallerliebste mein;
Läg ich nur auch schon im kühlen Grab
Bei der, die ich so treulich geliebet hab.
(S. 656-657)
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Lied 989.
(Hessen)

1. Des Sonntags Morgen in aller Fruh
Da schickte sie mir eine traurige Botschaft zu,
Eine so traurige Botschaft,
Einen freundlichen Gruß,
Dieweil ich von meinem Schätzchen
Scheiden muß.

2. In Trauern muß ich schlafen gehn,
In Sorgen muß ich wiederum auferstehn,
In Trauern muß ich leben,
Vertreiben meine Zeit,
Dieweil ich nicht kann haben,
Was mir mein Herz erfreut.

3. Schau an mein bleiches Angesicht,
Wie mich deine Liebe hat zugericht;
Viel lieber wollt ich wünschen,
Ich läg im kühlen Grab,
So käm ich auch von allem
Meinem Trauern ab.

4. Du mußt noch ein Weilchen zufrieden sein,
Weil ich nicht immer kann bei dir sein,
Ich will dich nicht verlaßen
In deiner Noth,
Ich will dich treu lieben
Bis in den Tod.

5. Ach Schätzchen, ach Schätzchen, ich liebe dich allein,
Wenn du wolltest auf meinem Begräbniss sein -
Ich will dich helfen tragen
Wol in das kühle Grab,
Weil ich dich von Herzen
So treu geliebet hab.
(S. 657)
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Lied 990.
Die Ungetreue
(Hessen und anderwärts)

1. Jetzunder geht das Frühjahr an
Und alles fängt zu grünen an,
Und alles fängt zu grünen an.

2. Wenn sich nun alles lustig macht
Und ich von meinem Schlaf erwacht,
Geh ich zum Schätzchen bei der Nacht.

3. Zwischen Berg und tiefem Thal
Da sangen die Lerchen wol in der Höh:
Jetzt will ich zu meinem Schätzchen gehn.

4. Gute Nacht, mein Herz, mein tausiger Schatz!
Du hast mir manchmal die Thür aufgemacht,
Drum wünsch ich dir eine schöne gute Nacht.

5. Und als ich in die Aue kam,
Da hört ich schon eine Nachtigall,
Die schlug an einem Waßerfall.

6. Und als ich vor Schätzleins Fenster kam,
Da hört ich schon einen andern drinn,
Da sagt ich, daß ich nicht mehr käm.

7. Es ist nichts schöners auf der Welt,
Als wie die Blümlein und Rosen auf dem Feld,
Sie blühen roth, schneeweiß und gelb.
(S. 657-658)
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Lied 991.
Liebeskummer
(Mündlich aus Hessen)

1. Schönster Schatz auf Erden,
Ich liebe dich allein.
Ich hoffe, du sollst mein werden,
Mein eigen sollst du sein.

2. Gibst du mir Wein zu trinken,
So thu ich dir Bescheid,
Und thust du mir mal winken,
So ist mein Herz erfreut.

3. Alle Freud ist mir genommen
Vor lauter Traurigkeit:
Ich habe mein Schatz gesehen
In einem schneeweißen Kleid.

4. Und wenn ich ihn hab gesehen
Und nicht mehr sehen kann,
So thut mir mein Herz so wehe,
Es brennt wie Feuer und Flamm.

5. Glaub nicht der falschen Zungen,
Die dich so sehr veracht.
Die mir mein Schatz misgönnen,
Den sag ich gute Nacht.

6. Ach Schätzchen, könntest du kommen
Zu mir wol an das Bett,
Dann könnte ich sicher schlafen,
Wenn ich dich in Armen hätt.

7. Manche Nacht hab ich geseßen
Bei dir, herztausiger Schatz!
Und hab den Schlaf vergeßen,
Mit Lieben zugebracht.
(S. 658)
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Lied 992.
Liebesgruss aus der Ferne
(Büsching und v. d. Hagen, 14)

1. Sind wir geschieden
Und ich muß leben ohne dich,
Gib dich zufrieden,
Du bist mein einziges Licht.
Bleib mir beständig
Treu unabwendig;
Mein letzter Tropfen Blut
Sei dir, mein Engel gut!

2. Ich will indessen,
Mein Engel und mein Kind,
Dein nicht vergeßen,
Du liegst mir in dem Sinn.
Die Zeit wirds fügen,
Daß mein Vergnügen
Nach überstandner Pein
Wird desto größer sein.

3. Weht, weht, ihr Winde,
Und bringt mir einen Gruß
Von meinem schönen Kinde,
Darum ich trauren muß.
Küsst ihr die Wangen,
Sagt mein Verlangen,
Bringt ihr die Botschaft mein:
Ich leb und sterbe dein.

4. Flieht, flieht, ihr Lerchen,
Ueber Berg und über Thal,
Grüßt meine Schönste
Viel hunderttausendmal;
Flieht in den Garten,
Thut meiner warten,
Allwo die Treue blüht;
Ich leb und sterb vergnügt.
(S. 658-659)
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Lied 998.
Dem Tod zum Trotz

1. Komm zu mir in Garten,
Komm zu mir ins Gras,
Sprich aus deinen Jammer,
Es bringt mir nicht Schmerz.

2. Geh hol mir den Mantel,
Geh hol mir den Rock:
Jetzt muß ich von dannen,
Muß nehmen Bhüt Gott!

3. Und wann schon bisweilen
Die Falschheit schlägt ein,
So muß ich halt denken,
Es muß also sein.

4. Und wenn schon bisweilen
Der Tod auch regiert -
Ach er hat mein Lieb mir
Von dannen geführt.

5. Mein allerschönst Liebchen,
Du schönst unter der Sonn,
Verblendest die Sonne,
Verblendest den Mond.

6. Mein allerfeinst Liebchen,
Nimm mich in deinen Schooß;
Jetzt will ich dich erst lieben
Den Leuten zum Trotz.

7. Den Leuten zum Possen,
Dem Tode zum Trotz
Will ich mein Schatz lieben,
Wenn mirs gleich nichts nutzt.
(S. 661)
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Lied 999.
Der Korb

1. Wo gehst du hin du stolze?
Was hab ich dir gethan,
Daß du vorbei thust gehen
Und schaust mich nicht mehr an?
Du schlägst die Aeuglein nieder
Und schaust hin zu der Erd,
Als ob ich deines Gleichen
Niemals gewesen wär.

2. Wärst du nicht hergekommen,
Hätt nicht geschickt nach dir,
Es gibt noch andre Mädchen,
Die wohl gefallen mir.
Reich und schön das bist du nicht,
Das weißt du selber wohl,
Ja wahrlich deines Gleichen
Bekommt man überall.

3. Der Abschied ist geschrieben,
Das Körblein ist gemacht,
Wärst du mir treu geblieben,
Hätt ich dich nicht veracht.
Nimm du das Körblein in die Hand
Und leg den Abschied nein.
Hinfüro aber laße nur
Das falsche Lieben sein.
(S. 661-662)
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Lied 1000.
(Thüringen)

1. Schweig nur still, hast lang geschwiegen,
Dieweil du bist so hoch gestiegen,
Dieweil du mich gar nimmer magst
Und meine Treuheit so verachtst.

2. Reut mich nichts als manche Stunde,
Die ich gangen bin zu dir im Grunde,
Und war die liebe lange Nacht
Auf dein falsches Herz bedacht.

3. Deine Schönheit wird vergehen
Wie die Blümlein auf dem Feld.
's kommt ein Reiflein über Nacht,
Nimmt dem Blümlein seine Pracht.

4. Gift und Gall hab ich getrunken,
's ist mir ins Herz hinein gesunken,
Daß ich keine Freud mehr hab
Und muß leiden bis ins Grab.

5. Was hilft mir ein schöner Garten,
Worin ich nichts zu hoffen hab?
Stehn schon andre die drauf warten,
Brechen mir die Röslein ab.

6. Ja das Körblein ist geflochten,
Und das Wörtlein ist gesprochen.
Nun so nimm das Körbelein,
Leg dein falsches Herz hinein.
(S. 662)
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Lied 1001.
(Süddeutschland)

1. Lang genug hab ich gestritten,
Weil du bist so hoch geschritten,
Weil du mich so sehr verachtst
Und meine Treuheit nur verlachst.

2. Glaubst du denn, du seist die schönste,
Oder gar die reicheste?
Wer du bist der bin auch ich,
Wer mich veracht, veracht auch ich.

3. Deine Schönheit wird vergehen
Wie das Blümlein auf dem Feld.
's kommt ein Reiflein über Nacht,
Nimmt dem Blümlein seine Pracht.

4. Gift und Gall hab ich getrunken,
Ist mir tief ins Herz gesunken,
Daß ich fast kein Leben hab
Und muß fort ins kühle Grab.

5. Was hilft mir ein schöner Garten,
Worin ich nichts zu hoffen hab?
Stehn schon andre die drauf warten,
Raufen mir die Röslein ab.

6. Heute hab ich kennen lernen,
Wie dein Herz beschaffen sei;
Heut wirst du vor Liebe brennen,
Morgen liebst du andre zwei.

7. Heut kommst du mit Lieb entgegen,
Aber nur auf kurze Zeit.
Ei was ist das für ein Leben?
Täuschen nur ist deine Freud.

8. Glaubst du denn, ich trage Kummer,
Weil du sagst, du laßest mich?
Eine Schwalb bringt keinen Sommer,
Und derweil verlaß ich dich.

9. Hast du was von mir genoßen,
Sage Dank, behalts bei dir,
Unsre Liebe ist verfloßen
Und der Korb steht vor der Thür.
(S. 662-663)
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Lied 1002.
(Rheinpfalz)

1. Meinst du denn, ich soll mich kränken
Ueber deine falsche Treu?
Aber nein, ich thu mirs denken,
Daß es so gescheiter sei.

2. Beßer in der Zeit gebrochen,
Was nicht länger halten kann.
Schlangen die einmal gestochen,
Nehmen täglich Gift nur an.

3. Du kannsts selber nicht verschweigen,
Was dein Herz im Schilde führt,
Deine Wort sind lauter Pfeile,
Wie dein Herz ist ausstaffirt.

4. Statt der Ehr und Treu und Tugend
Ists nur Trug und Heuchelei.
's ist nur schad für meine Jugend,
Daß sie mit dir verdorben sei.
(S. 663)
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Lied 1003.
(Schlesien und anderwärts)

1. Willst du mich denn nicht mehr lieben,
Ei so kannst du's laßen sein.
Ich werd mich drum nicht betrüben
Und nun leben ganz allein.

2. Eine Schwalbe macht kein Sommer
Und das sag ich noch dazu:
Ich mach mir drum keinen Kummer,
Werde leben so wie du.

3. Ich vergeße deinen Namen,
Wie du mich vergeßen hast.
Nie mehr kommen wir zusammen:
Geh hin wo du's beßer hast.

4. Was nützt mir dein falsches Lieben
Bei der Nacht, wenns finster ist?
Thust am Tag dich meiner schämen -
Solche Liebschaft brauch ich nicht.

5. Was hilft mir ein schöner Garten,
Wo ich nichts zu hoffen hab?
Blümlein blühn von allen Arten
Und ich keine brechen darf.

6. Unsre Liebschaft ist geschloßen
Und der Korb steht vor der Thür.
Hast du guts von mir genoßen,
Sage Dank, behalts bei dir.

7. Ich werd schon mein Ziel erreichen
Und den Segen auch dazu,
Daß ich finde meines Gleichen,
Der mich treuer liebt wie du.
(S. 663-664)
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Lied 1004.
Falschheit
(Pfalz)

1. Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß,
Mein Schatz, wir sind am Schluß!
Eine Zeit lang thu ich lieben,
Heiraten thu ich nicht.

2. Wenn du mich nicht heiraten willst,
So führ mich auch nicht an,
Dann bleib ich ein wacker Mädchen,
Junge Bursche lieb ich schon.

3. Wenn ich dich auch anführen thät,
Die Schuld wär selber dein;
So oft ich bin gekommen,
Du hast mich gelaßen ein.

4. Hab ich dich eingelaßen,
So wars aus Lieb und Treu,
Hab gemeint, du wollst mich nehmen:
Gelt Schatz, es hat dich gereut?

5. Ihr Weibsleut ihr seid staarenblind,
Oder seht ihr gar nicht wohl?
Seht nicht was Füchs und Hasen sind,
Wie man sie fangen soll?
(S. 664)
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Lied 1005.
(Schlesien)

1. Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß,
Mein Schatz, mein Eigenthum.
Wann wirst du wieder heim kommen
Und mich erfreuen thun?

2. Und wenn ich wieder heim komme,
Erfreun thu ich dich nicht,
Ein klein Weil thu ich dich lieben,
Heiraten aber nicht.

3. Thust du mich ein Weil lieben,
Heiraten aber nicht,
So bitt ich dich schön Schätzelein,
Verführe du mich nicht.

4. Und wenn ich dich verführen thu,
Die Schuld ist selber dein,
So oft ich nur gekommen bin,
Hast du mich gelaßen ein.

5. Ich hab dich eingelaßen
Aus lauter Lieb und Treu,
Hab gedacht, du wirst mich nehmen,
Jetzt aber sprichst du: nein.

6. Ist gleich der Apfel rosenroth,
Steckt doch ein Würmchen drin,
So bald der Knabe geboren wird,
Trägt er ein falschen Sinn.

7. Ein falschen Sinn, ein stolzen Muth
Den tragt ihr alle Zeit.
Wenn ihr ein Mädchen verführen könnt,
Ists eure größte Freud.
(S. 664-665)
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Lied 1006.
(Hessen und anderwärts)

1. Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß,
Mein Schatz, mein Augentrost!
Wann wirst du wiedrum kommen,
Daß du mich erfreuen thust?

2. Und wenn ich wiedrum kommen thät,
Was würd es helfen dich?
Eine kleine Zeit werd ich dich lieben,
Heiraten aber nicht.

3. Und wenn du mich lieben thust,
Heiraten aber nicht,
So bitt ich dich schön Schätzelein,
Verführ mich aber nicht.

4. Und wenn ich dich verführen thät,
Die Schuld wär selber dein,
So oft als ich gekommen bin,
Hast du mich gelaßen hinein.

5. Ich hab dich herein gelaßen
Aus lauter Lieb und Treu,
Die Eh hast du mir versprochen:
Gelt Schelm, es hat dich gereut?

6. Es ist kein Aepfelchen noch so roth,
Es wächst ein Kernlein drin,
Ein Knab von achtzehn Jahren
Führt schon ein falschen Sinn.

7. Junge Hasen die man schießen kann,
Die laufen in dem Wald;
Junge Mädchen muß man lieben,
Sonst werden sie zu alt.

8. Und wenn sie alt und runzlig sind,
Verstelln sie ihr Gesicht.
Spricht einer zu dem andern:
Nimm du sie, ich mag sie nicht.

9. Die du nicht willst, die mag ich nicht.
Wer Teufel! mag sie dann?
Man lädt sie in eine Kanone,
Schießt sie nach Amsterdam.

10. Nach Amsterdam zu schießen,
Sie sind den Schuß nicht werth,
Nur Schad für Blei und Pulver,
Das man verschießen thät.
(S. 665)
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Lied 1009.
Scheidensnoth
(Oberhessen)

1. Mein Herz ist so traurig,
Mein Auge voll Thränen,
Daß ich von meinem Schatz
Abschied muß nehmen.

2. Voriges Jahr gieng es mir
Nach meinem Verlangen,
Aber jetzt sitz ich hier
Auf immer gefangen.

3. Ach Eltern, liebe Eltern mein,
Warnt eure Kinder,
Seht doch dies Beispiel an,
Zwei arme Sünder.

4. Stoßet sie zusammen,
Wie zwei Steine. -
Ich möcht mir aus dem Kopf
Meine Augen weinen.

5. So muß ich mein Leben lang
In Trauren vergehen.
Ich wünscht, daß ich nimmermehr
Dich hätt gesehen.
(S. 666)
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Lied 1011.
Wär ich ein wilder Falke
(Wunderhorn I, S. 72)

1. Wär ich ein wilder Falke,
Ich wollt mich schwingen auf,
Und wollt mich niederlaßen
Vor meines Grafen Haus,

2. Und wollt mit starken Flügeln
Da schlagen an Liebchens Thür,
Daß springen sollt der Riegel,
Mein Liebchen trät herfür.

3. "Hörst du die Schlüßel klingen,
Dein Mutter ist nicht weit,
So zieh mit mir von hinnen
Wol über die Heide breit."

4. Und wollt in ihrem Nacken
Die goldnen Flechten schön
Mit wildem Schnabel packen,
Sie tragen zu dieser Höhn.

5. Ja wohl zu dieser Höhen,
Hier wär ein schönes Nest;
Wie ist mir doch geschehen,
Daß ich gesetzet fest.

6. Ja trug ich sie im Fluge,
Mich schöß der Graf nicht todt
Sein Töchterlein zum Fluche,
Das fiele sich ja todt.

7. So aber sind die Schwingen
Mir allersammt gelähmt,
Wie hell ich ihr auch singe,
Mein Liebchen sich doch schämt.
(S. 667)
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Lied 1012.
(Nicolai I, S. 161. Kretzschmer I, S. 496)

1. Wär ich ein wilder Falke,
Ich wollt mich schwingen aus
Und wollt mich niederlaßen
Vor eins reichn Burgers Haus.

2. Da ist ein Maidlein in Züchten,
Magdalena ist sie genannt,
So hab ich all mein Lebtag nicht
Ein schönres brauns Maidlein erkannt.

3. An einem Montag es geschahe,
An einem Morgen sehr frühe,
Sah man d' schön Magdalena
Zur klein Seitenthür ausgehn.

4. Sie konnt nicht länger harren:
Magdalena, wo willt du hin?
In meines Vaters Garten,
Da ich nächten gewesen bin.

5. Da sie nun in den Garten kame,
Wol unter die Linden tief,
Da lag ein freier Berggesell,
Darunter gestreckt und schlief.

6. Wol uf, mein Bergmann, geschwinde,
Denn es ist an der Zeit,
Ich hör die Schlüßlein klingen,
Mein Mutter ist nicht weit.

7. Hörst du die Schlüßelein klingen
Und ist dein Mutter nicht weit,
So zeuch mit mir von hinnen
Wol über die Heiden breit.

8. Er nahm sie gar behende
Bei ihrer schneeweißen Hand,
Er führt sie ein langes Ende,
Bis er ein Herberg fand.

9. Da lagen die zwei in Freuden
Bis uf die dritthalbe Stund:
Kehr dich rum, schöne Magdalena,
Beut mir deinen rothen Mund.

10. Du sagst mir viel von kehren,
Sagst mir von keiner Eh,
Und wär es nicht geschehen,
Es geschäh doch nimmermeh.
(S. 667-668)
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Lied 1013.
(Des Knaben Wunderhorn III, 25)

1. Wär ich ein wilder Falke,
So wollt ich mich schwingen auf,
Ich wollt mich nieder laßen
Für eines reichen Bürgers Haus.

2. Darin ist ein Mägdelein,
Madlena ist sie genannt,
So hab ich alle meine Tag
Kein schöners brauns Mägdlein erkannt.

3. An einem Montag es geschah,
An einem Montag früh,
Da sah man die schöne Madlena
Zu dem Obern Thor ausgehn.

4. Da fragten sie die Zarten:
Madlena wo willt du hin?
In meines Vaters Garten,
Da ich nächten gewesen bin.

5. Und da sie in den Garten kam,
Wol in den Garten einlief,
Da lag ein schöner junger Gesell
Unter einer Linden und schlief.

6. Steh auf, junger Geselle,
Steh auf, denn es ist Zeit,
Ich hör die Schlüßel klingen,
Mein Mütterlein ist nicht weit.

7. Hörst du die Schlüßel klingen
Und ist dein Mütterlein nicht weit,
So zeuch mit mir von hinnen
Wol über die breite Heid.

8. Und da sie über die Heide kamen,
Wol unter ein Linde was breit,
Da ward denselben zweien
Von Seiden ein Bett bereit.

9. Sie lagen beieinander
Bis auf dritthalbe Stund.
Kehr dich brauns Mägdlein herum,
Beut mir dein roten Mund.

10. Du sagst mir viel von kehren,
Sagst mir von keiner Eh,
Ich fürcht, ich hab verschlafen
Mein Treu und auch mein Ehr.

11. Fürchst du, du habst verschlafen
Dein Treu und auch dein Ehr,
Laß dichs Feinslieb nicht kümmern,
Ich nehm dich zu der Eh.

12. Wer ist der uns dies Liedlein sang,
Von neuem gesungen hat?
Das hat gethan ein Berggesell
Auf Sanct Annenberg in der Stadt.

13. Er hats gar frei gesungen,
Bei Meth, bei kühlem Wein,
Darbei da sein geseßen
Drei zarte Jungfräulein.
(S. 668-669)
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Lied 1014.
Anklage
(Mündlich aus Hessen)

1. Es hat ein Gärtner keinen Samen,
Ohne Unkraut darunter zu haben;
Denn allemal wo zwei Verliebte sein,
Da muß eines von betrogen sein.

2. Es wächst keine Rose ohne Dornen,
Es ist keine Liebe ohne Sorgen.
Wenn du mich lieben willst, so liebe mich allein,
Oder laße nur dein Lieben sein.

3. Stichelbriefe thust du mir schreiben,
Wolltest mir getreue bleiben -
Gedenke nur in deinem Sinn,
Wie treu ich dir gewesen bin.

4. Ich bin so manchen Weg gegangen,
Um deine Liebe zu erlangen,
Ich hab sie aber nicht gekriegt,
Dieweil sie unverborgen ist.

5. Hat es dich vielleicht verdroßen,
Daß die Thüre war verschloßen?
Denn zwei das war mir zu viel, -
Du allein du warst mein Ziel.

6. Das Andenken, was ich von dir habe,
Bleibt verschwiegen bis zum Grabe.
Gedenke nur in deinem Sinn,
Wie treu ich dir gewesen bin.
(S. 669)
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Lied 1015.
(Mündlich aus Hessen)

1. Schatz, ich möcht es gerne wißen,
Ob dein Herz mir ganz entrißen?
Oder ist es nur ein Scherz -
Nichts wär froher als mein Herz.

2. Ich bin manchen Weg gegangen,
Um dein Herzchen zu erlangen,
Ich hab es aber nicht gekriegt,
Weil es so verborgen liegt.

3. Ich weiß wohl, was dich verdroßen,
Daß die Thür war zugeschloßen,
Und nicht kamst zu mir herein,
Das wird wol dein Aerger sein.

4. Wärest du allein gekommen,
Hätt ich dich herein genommen;
Aber zwei das ist zu viel, -
Du allein du warst mein Ziel.

5. Dein Andenken das ich habe,
Bleibt verschwiegen bis zum Grabe,
Und mein Aug ist thränenvoll,
Weil ich von dir scheiden soll.
(S. 669-670)
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Lied 1016.
Der Mai
(Rheindorf. Simrock, 206)

1. Der Mai, der Mai, der lustige Mai,
Der kam heran gerauschet.
Ich gieng in den Busch und brach mir einen Mai,
Der Mai und der war grune.

2. Ich gieng vor Herzliebchens Fenster stehn,
Ich redt mit falscher Zunge:
Herzlieb steh auf und laß mich ein,
Ich bringe dir den Mai von Grune.

3. Der Mai, den du mir bringen willst,
Den laß du mir da draußen.
So setz ihn auf die weite breite Straß,
So wird er nicht erfrieren.

4. Ich setz ihn nicht auf die weite breite Straß,
Lieber wollt ich ihn begraben,
So soll das Grab auf ein anderes Jahr
Drei Rosen und eine Lilie tragen.

5. Trägt das Grab keine Rosen mehr,
So trägt es Mandelkerne,
Und wer ein fein Herzliebchen hat,
Der siehts von Herzen gerne.

6. Zu Rheindorf steht ein neues Haus,
Das ist gedeckt mit Leien,
Da kommt alle Morgen mein Liebchen heraus,
Braun Nägelein sind ihre Kleider.

7. Sind sie nicht braun Nägelein,
So sind sie roth Scharlachen,
Und wer ein fein Herzliebchen hat,
Der kann wohl herzlich lachen.
(S. 670)
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Lied 1017.
Ei! Ei!
(Des Knaben Wunderhorn III, S. 24)

1. Ei, ei, wie scheint der Mond so hell,
Wie scheint er in der Nacht.
Hab ich am frühen Morgen
Meim Schatz ein Lied gemacht.

2. Ei, ei, wie scheint der Mond so hell,
Ei, ei, wo scheint er hin.
Mein Schatz hat alle Morgen
Ein andern Schatz im Sinn.

3. Ei, ei, wie scheint der Mond so hell,
Ei, ei, wie scheint er hier.
Er scheint ja alle Morgen
Der Liebsten vor die Thür.

4. Ei, ei, wie scheint der Mond so hell,
Ei Jungfer, wann ists Tag?
Es geht ihr alle Morgen
Ein andrer Freier nach.
(S. 670)
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Lied 1018.
Falsche Liebe
(Bergisch. Erk und Irmer III, 58)

1. Gut gedacht,
Aller Freud ein End gemacht!
Gestern Lust und Freud genoßen,
Heute durch die Brust geschoßen,
Morgen in dem kühlen Grab.

2. Ach wie bald
Schwindet Schönheit und Gestalt!
Mancher prahlt mit seinen Wangen,
Die wie Schnee und Rosen prangen; -
Alle Rosen welken bald.

3. Verfluchet ist
Die Stunde ja zu jeder Frist,
Da ich mich glücklich bei dir träumte,
Die Liebesstunde nie versäumte,
Bis du mir den Liebeskuss dann gabst.

4. Weine nicht,
Falsche Seele, weine nicht!
Was helfen mir denn deine Thränen,
Die aus falschen Herzen gehen,
Wo keine Treu zu finden ist.

5. Dieses ist
Aller Mädchen ihre List:
Viel versprechen, wenig halten,
In der Liebe ganz erkalten,
Bis der Tod vorüber ist.

6. Hinweg von mir,
Falsche Seele, weg von mir!
Jetzt zerreiß ich alle Stricke;
Bei mir findst du keine Liebe!
Hätt ich dich zuvor gekannt!
(S. 671)
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Lied 1022.
Zum Abschied
(Oberhessen)

1. Ade mein Schatz und ich muß fort,
Ich kann nicht bei dir bleiben.
Ei aber wär ich nur bei dir,
Aber ganz alleine.

2. Schätzlein wenn du fort nun bist,
Wie soll ich es denn machen?
Ei ei so bleib allein vor dich,
Du hast schöne Sachen.

3. Schätzlein wenn du dort nun bist,
Wem soll ich es denn klagen?
Klag du es einer Tulipan,
Die dich nicht kann verrathen.

4. Schätzlein wenn du krank nun bist,
Wie soll ich es erfahren?
Ich will dir schicken Siegel und Brief
Auf der Post gefahren.
(S. 672-673)
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Lied 1023.
Fern und nicht fern
(Georg Forsters Frische Liedlein III, Nr. 27)

1. Het mir ein eßpes zweygelein
Gebogen zu der erden,
Den liebsten bulen den ich hab,
Der ist mir leyder all zu ferre.

2. Er ist mir doch zu ferre nicht,
Bey jm hab ich geschlaffen,
Von rotem gold ein fingerlein
Hab ich in seinem bett gelassen.

3. Vnd do ichs doch gelassen hab,
Wil ichs wider bekommen,
Vnd thun ob ich solichs bey mir het
Vnd wer mir nie kein mal genommen.

4. Ja zwischen berg vnd tieffe thal
Da geht ein enge strasse,
Wer sein bulen nicht haben will,
Der soll jn allzeyt faren lassen.

5. Scheyd dich nicht hertzes dockelein,
Von dir will ich nit weychen;
Hab kein andern lieber dann mich,
Im reych find man gar nicht deins gleychen.
(S. 673)
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Lied 1024.
(Vom Rhein)

1. Ich weiß wol einen Distelbaum
Gewachsen aus der Erden.
Ich hab einmal ein Schatz gehabt,
Der ist weit in der Ferne.

2. Ein wenig fern ist gar nicht fern,
Ich hab bei ihm geschlafen;
Ich hab ein goldnes Ringelein
In ihrem Bett verloren.

3. Ich hab gesucht, als wieder sucht,
Ich hab es nicht gefunden;
Und wenn ich zu meim Schätzchen komm,
So red ich mit der Mutter.

4. Kleine Fisch und große Fisch
Die schwimmen in den Teichen;
Und wer die Tochter haben will,
Der muß die Mutter streicheln.

5. Haberstroh und Wickenstroh
Ist das kein Winterfutter?
Wenn ich die Tochter haben kann,
Was frag ich nach der Mutter?

6. Und wenn die Jungen freien gehn,
So sind es stolze Gäste,
Doch wie sie erst verheirat sind,
Dann haben sie nichts zum besten.

7. Und wenn die Mädchen Freier haben,
Dann blühn sie wie die Rosen,
Doch wenn sie drauf verheirat sind,
Sind sie an allem blose.
(S. 673)
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Lied 1025.
Spannung
(Niederrhein. Kretzschmer II, 374)

1. Guten Abend, guten Abend, mein tausiger Schatz,
Ich sag dir guten Abend;
Komm zu mir, ich komm zu dir,
Du sollst mir Antwort geben, mein Engel!

2. Ich kommen zu dir, du kommen zu mir?
Das wär mir gar keine Ehre;
Du gehst von mir zu andern Jungfraun,
Das kann ich an dir wohl spüren, mein Engel!

3. Ach nein, mein Schatz, glaub es nur nicht,
Was falsche Zungen reden,
Es geben so viele gottlosige Leut,
Die dir und mir nichts gönnen, mein Engel!

4. Und gibt es so viele gottlosige Leut,
Die dir und mir nichts gönnen,
So solltest du selber bewahren die Treu,
Und machen zu Schanden ihr Reden, mein Engel!

5. Leb wohl, mein Schatz, ich hör es wohl,
Du hast einen anderen lieber,
So will ich meiner Wege gehn,
Gott möge dich wohl behüten, mein Engel!

6. Ach nein, ich hab keinen anderen lieb,
Ich glaub nicht gottlosigen Leuten;
Komm du zu mir, ich komme zu dir,
Wir bleiben uns beiden getreue, mein Engel!
(S. 674)
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Lied 1026.
Vorwurf
(Niederrhein. Kretzschmer II, 341)

1. Ach armes Herz verzage nicht,
Schlag alles in den Wind!
Wenn mich das Herzliebchen nicht haben mehr will,
So find ich wohl ein ander schön Kind.

2. Daß du mich, Schatz, verlaßen willst,
Was hab ich dir gethan?
Die lügenden Zungen, sag, konnten sie nicht
Den reinen Namen unbefleckt lan?

3. Du falsche Zunge, du Schelmenmund,
Betrogen hast du mich!
Der Himmel wird dich noch strafen einst,
Wann ich mit Strafe verschonet dich.

4. Weil ich nicht reich an Golde bin,
Willst du verlaßen mich;
Hätt ich nur viel Silber und rothes Gold,
Du ließest mich wahrlich nicht im Stich.
(S. 674)
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Lied 1032.
Abschied

1. Schätzelein, es kränket mich,
Deine Eltern leiden's nicht,
Daß ich liebe dich!
Aber ach, ich kann nicht mehr,
Aber ach, ich kann nicht mehr
Vergeßen dich.

2. Es mag sein beim Trinken oder Eßen,
Ich kann dein nimmermehr vergeßen,
Es vergeht ja keine Stund,
Es vergeht kein Augenblick,
Daß ich Seufzer zu dir schick
Aus Herzensgrund.

3. Wenn alle Waßer wären Wein,
Wenn alle Berge wären Edelstein,
Und sie wärn mein,
So sollt mir mein Schätzelein,
So sollt mir mein Schätzelein
Noch viel lieber sein.

4. Schätzelein, nun zum Beschluß,
Dieweil ich von dir scheiden muß,
Von der Herzenslust,
Reiche mir dein Händelein,
Ich reich dir mein Mündelein
Zu dem Abschiedskuss.
(S. 677)
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Lied 1035.
Abschied
(Oberhessen)

1. All meine Reden sind abschiedsvoll,
Nun ade, Schatz! lebe wohl,
Lebe wohl, mein Schätzelein,
Denn ich kann nicht bei dir sein.

2. Kannst du dann nicht bei mir sein,
Tausend Seufzer schenk ich ein,
Tausend Seufzer, mein liebes Kind,
Will ich dir schicken durch den Wind.

3. Und als ich vor das Gärtchen kam,
Da stand mein Schatz und weinte schon:
Weine, weine nicht so laut,
Wenn ich wiederkomm, wirst du meine Braut.

4. Wenn ich aber nicht wieder komm,
Seh dich nach einem andern um,
Dreh dich um und schau ihn an,
Daß du kriegst einen braven Mann.

5. Ich hab so manche Nacht gefreit,
Hat mich niemals noch gereut.
Ich habe gefreit und leugn es nicht;
Wer mich kriegt der weiß es nicht.
(S. 678-679)
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Lied 1036.
Vergänglichkeit
(Oberhessen. Elberfeld. Gegend von Bonn)

1. So hat Gott die Welt erschaffen,
Anders konnt er es nicht machen;
Ists einmal im Herzen drin,
Gehts so bald nicht aus dem Sinn.

2. Auf der See da schwimmt ein Schwan. -
Schwarzbraun Aeuglein wie Korallen,
O Mädchen, wie bist du so schön gestalt,
Gleichwie die Rosen wachsen im Wald.

3. Rosen blühen, sie müßen verwelken;
Mensch bedenk, du mußt einmal sterben,
Dann kommt der Tod, der die Liebe zerbricht,
Nimmt dir weg dein schönes Angesicht.

4. Auf dem Grabstein kannst dus lesen:
Der da liegt ist mein Schatz gewesen,
Der da liegt in Verwesenheit,
Mein Herz kann nicht vergeßen sein.
(S. 679)
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Lied 1037.
Zum letzten Mal
(Franken)

1. Mein Schatz der hat mich ganz veracht,
Drum wünsch ich ihm ein gute Nacht;
Er hat sich in ein andre verliebt,
Drum bin ich traurig und betrübt.

2. Und wenn der Himmel wär Papier
Und jeder Stern ein Schreiber wär,
Und schreiben all mit tausend Händ,
Sie schrieben doch der Liebe kein End.

3. Wie oft ich wünscht, es wär schon war,
Wir beide wir ständen vor dem Altar
Und thäten einander die Hände gebn,
Wir könnten recht in Freude lebn.

4. Dieweil es aber nicht soll sein,
So ists für mich die größte Pein.
Ade mein Schatz! wenn ich von dir geh,
Mein letztes Wort das heißt: ade!
(S. 679)
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Lied 1092.
Der Liebende

1. Das Lieben bringt groß Leid, es wißes alle Leut;
Weiß mir ein schöns Schätzele
Mit zwei schwarzbraune Äugele,
Die mir mein Herz erfreut.

2. Ein Briefle schrieb sie mir, i soll treu bleibe ihr,
Drauf schick i ihr ein Sträußele,
Schön Rosmarin, brauns Nägele:
Sie soll mein eigen sein.

3. Mein eigen soll sie sein, keim andre mehr als mei,
So lebet wir in Freud und Leid
Bis uns Gott ausnander scheidt:
Ade mein Schatz - o weh!
(S. 696)
_____

 

Anmerkungen:

Lied 907:
Erk II, 6 Nr. 1. Erk, Liederhort Nr. 95.

Lied 910-911:
Wünschelruthe 1818 S. 72. Erk II, 6 Nr. 24. Erk, Liederhort Nr. 94. Simrock Nr. 168.

Lied 913:
Fl. Bl. 1602. Newes teutsch. musikal. - Convivium - durch Melch. Francken 1621 Nr. 33. Uhland I, 2 Nr. 258.

Lied 916-917:
Erk, Liederhort Nr. 68-68e. Fiedler S. 195.

Lied 922:
Fl. Bl. Gantz neu entsprossene Liebes Rosen 1747 Nr. 6. Büsching u. v. d. Hagen S. 274. Erk u. Irmer I, 1 Nr. 4. Hoffmann u. Richter Nr. 107. Simrock Nr. 204. Meier S. 271. Erk, Liederhort Nr. 113.

Lied 935:
Erk u. Irmer I, 1 Nr. 19. Hoffmann u. Richter Nr. 156. Simrock Nr. 167. Meier S. 104. Erk, Liederhort Nr. 101.

Lied 936:
Wolff, Halle der Völker II S. 170. Hoffmann v. F., Findlinge I S. 106.

Lied 937-939:
Wunderhorn III S. 21 (n. A. S. 22). Erk u. Irmer I, 3 Nr. 1. v. Ditfurth II Nr. 110. Erk, Liederhort Nr. 104. Meier S. 117.

Lied 941:
Fl. Bl. Büsching u. v. d. Hagen S. 86. Wunderhorn I S. 289 (n. A. S. 233). Erk u. Irmer I, 5 Nr. 40. Erk II, 5 Nr. 22. Erk, Liederhort Nr. 165. Hoffmann u. Richter Nr. 157. Kretzschmer I Nr. 248. Simrock Nr. 150.

Lied 944:
Kretzchmer I Nr. 172. Erk u. Irmer I, 2 Nr. 35. Simrock Nr. 153. v. Ditfurth II Nr. 121. Meier S. 129. Erk, Liederhort Nr. 110.

Lied 948:
Erk II, 6 Nr. 8.

Lied 958:
Simrock Nr. 110. Erk II, 4 u. 5 Nr. 78. Erk, Liederhort Nr. 139.

Lied 964:
Kretzchmer I Nr. 288.

Lied 969-972:
Wunderhorn III S. 110 (n. A. S. 105). Hoffmann u. Richter Nr. 87. Erk III, 1 Nr. 67. Altrheinländ. Mährlein S. 125. v. Ditfurth II Nr. 99. Simrock Nr. 205. Meinert S. 253.

Lied 973:
Kretzschmer I Nr. 293. Erk II, 2 Nr. 2.

Lied 976-977:
Bergliederbüchlein S. 104. Neue Berlin. Monatsschrift 1802 S. 280. Meinert S. 93. Wunderhorn III Anhang S. 93 (n. A. III S. 451). Hoffmann u. Richter Nr. 143. Erk II, 2 Nr. 25. Simrock Nr. 146. Erk, Liederhort Nr. 154-154e. Künzel S. 572. Firmenich II S. 268.

Lied 981:
Wunderhorn II S. 199 (n. A. S. 198). Kretzschmer I Nr. 76. Erk, Liederhort Nr. 59. Simrock Nr. 124.

Lied 982-984:
Nicolai I, Nachdruck, "Beyereck an der Unstrut" 1775 Nr. 35. Wunderhorn III S. 80 u. 81. Erk, Liederhort Nr. 126. Pröhle Nr. 37. Weimar. Jahrbuch III S. 309. Erk II, 3 Nr. 16. Siehe auch Nr. 287-289.

Lied 985:
Büsching, Wöchentl. Nachrichten II S. 853. Kretzschmer I Nr. 296. Erk u. Irmer I, 1 Nr. 13.

Lied 986-989:
Fl. Bl. Kretzschmer II Nr. 179. Hoffmann u. Richter Nr. 152. Erk u. Irmer I, 4 Nr. 48. Erk II, 2 Nr. 37. Simrock Nr. 140. v. Ditfurth II Nr. 84. Erk, Liederhort Nr. 158. Weimar. Jahrbuch III S. 305. Künzel S. 575.

Lied 990:
Erk u. Irmer I, 3 Nr. 22. Erk, Liederhort Nr. 108. Meier S. 75. Simrock Nr. 104. v. Ditfurth II Nr. 136. Wunderhorn IV S. 197.

Lied 991:
Kretzschmer II Nr. 173. Erk u. Irmer I, 2 Nr. 29. Erk, Liederhort Nr. 84. Simrock Nr. 138. Altrheinländ. Mährlein S. 108. v. Ditfurth II Nr. 79.

Lied 998:
Wunderhorn III S. 21 (n. A. S. 22)

Lied 999-1003:
Fl. Bl. Kretzschmer I Nr. 268 u. 269, II Nr. 156. Erk u. Irmer I, 4 Nr. 5. Erk III, 1 Nr. 38. Hoffmann u. Richter Nr. 79 u. 82. Walter Nr. 187. Wunderhorn III S. 107 (n. A. S. 103). O. Schade im Weimar. Jahrbuch III S. 310. Simrock Nr. 165, 199 u. 210. v. Ditfurth II Nr. 92 u. 96. Meier S. 119. Erk, Liederhort Nr. 131-131a. Firmenich III S. 633. Künzel S. 565.

Lied 1004-1006:
Kretzschmer II Nr. 165. Hoffmann u. Richter Nr. 155. Erk III, 1 Nr. 57 u. 58. Fiedler S. 193. Künzel S. 566. Simrock Nr. 196. Meier S. 82. v. Ditfurth II Nr. 142. Wünschelruthe 1818 S. 108.

Lied 1011-1013:
Quelle dieser Lieder: Bergkreyen II Nr. 14.

Lied 1014-1015:
S. auch v. Ditfurth II Nr. 129. Hoffmann v. F., Findlinge I S. 120.

Lied 1018:
Nach einem Liede Christian Günther's.

Lied 1024:
Kretzschmer II, Nr. 184. Simrock Nr. 194.

Lied 1032:
Walter Nr. 85. Simrock Nr. 136. Hoffmann v. F., Findlinge I S. 111.

Lied 1036:
Kretzschmer II Nr. 155. Simrock Nr. 144. Erk II, 3 Nr. 61, III, 1 Nr. 20.

Lied 1037:
Wunderhorn IV S. 138.
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Aus: Deutsche Volkslieder
Sammlung von Franz Ludwig Mittler
Zweite, mit einem Quellenverzeichnis vermehrte wohlfeile Ausgabe
Frankfurt am Main Verlag von Karl Theodor Völcker 1865

Teil 1 Teil 2 Teil 3
 




 


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